Eventuell findet bei einigen von euch mein aktuelles Audio-Interface Nebenprojekt Interesse, da dessen Einsatzzweck in erster Linie für die mobile Nutzung in Verbindung mit iPad (o.ä.) konzipiert ist:
https://www.sequencer.de/synthesize...face-16-in-8-out-und-midi-diy-projekt.168634/
Auch unter
https://modularaudiotools.com zu finden.
Für mich bleibt das iPad zentraler und flexibler Baustein und aktuell freunde ich mich mehr und mehr mit Loopy Pro an. Die Möglichkeit, sich da eine genau zugeschnittene Controller Lösung zusammenzubauen ist schon sehr nützlich.
Ich hatte letzten Montag testweise mal eine Kombi aus Hardware Controller und Loopy Pro mit Touchinterface bei Ambiosonics im Einsatz, in Verbindung mit einem Minifreak und ein paar virtuellen Instrumenten (Danke übrigens an Korg für die nachträglcihe AUv3 Implementierung der Gadgets und iM1).
Noch gehen in Loopy Pro "nur" Audioloops, welche dann schnell zu statisch klingen (wenn auch nachträgliche Effekte Leben einhauchen könn(t)en) aber die Entwickler wollen das Prinzip zukünftig auch auf Midi übertragen. Genial ist auch "Retrospective recording". D.h. man spielt einfach los und kann irgendwann entscheiden, die letzten x Takte auf einen Loop zu legen. Genau das wünsche ich mir mit Midi Daten. Die Anzahl Takte kann beliebig geändert werden und alles läuft sauber auch zu einer externen Clock (live in der Gruppe essentiell und der Killer für viele Looper), inklusive Tempowechsel und Timestretch. Das ist schon irre....
Links unten im Bild ist das Setup im Video zu sehen (recht dunkel). Leider gab es Netzwerkprobleme beim Streamen, das Video ist der Live Mitschnitt und ohne irgendeine Bearbeitung...
Eines wollte ich noch zum Thema zukünftige Kompatibilität loswerden, die hier von einigen kritisiert wird. Das Thema ist eigentlich recht Apple-spezifisch, am Mac geht es einem genauso (weshalb ich tatsächlich beruflich keinen Mac mehr nutze obwohl hier mehrere rumliegen und alle Kollegen auf Mac sind). Apple wechselt die Basistechnologie mal eben so aus (man erinnere sich an OS9 und dann OSX, Motorola, PowerPC, Intel und nun M Chips, so wie Rauswurf aller 32bit Anwendungen). Wenn die Softwarehersteller nicht mitziehen, hat man Pech.
Dafür bekommt man andererseits ein sehr optimiertes und leistungseffizientes System ohne "Altlasten". Beim iPad mit M1 Chip kommt noch dazu, dass man hier eine sehr mobile und äußerst leistungsfähige Architektur in schlankem Formfaktor hat, natürlich lüfterlos. Instant on, ohne Booten. Noch nie einen Aussetzer oder Absturz erlebt (und ich nutze das regelmäßig live), außer vielleicht, ich habe es mal mit der Anzahl der Plugins extrem übertrieben, dann wird es mit dem 32 Sample Buffer doch mal knapp. Kaufsoftware und PlugIns brauchen keine nervigen "Verwaltungsprogramme", "Softwaredongles" und "Lizenzmanager". Die nerven mich auf MAC/PC ungemein. Ach ja, und einmal gekaufte Software läuft auf beliebig vielen iDevices (teils auch auf Mac) unter dem eigenen Account.
Zudem: Ich produziere nicht damit, ich spiele Live (für mich und gelegentlich öffentlich). Zum Produzieren würde ich auch kein iPad nehmen. Wobei die einzige kleine Auftragsproduktion die ich mal gemacht hatte, dann doch tatsächlich in Drambo auf dem iPad entstanden ist (gemütlich auf dem Sofa). Wollte eigentlich nur ein paar Sachen ausprobieren, dann gefiel mir das bereits so gut, dass ich es mal rausgesendet hatte. Kunde war sofort begeistert und denkt bis heute, ich habe das mit meinem Hardwarefuhrpark gemacht (den er auch kennt). War allerdings auch "nur" ein Klangteppich für eine Ausstellung...
Ich kann aber auch sehr nachvollziehen, wenn jemand auch viel in der DAW produziert, dass für Liveeinsätze wenig Lust aufkommt, das alles nochmal im iPad "nachzubauen" und lieber Live, Bitwig oder was auch immer mitgenommen werden will... Ich mag einfach keine Laptops auf der "Bühne", erst recht nicht als Zuschauer. Hat immer diesen "kommt doch eh nur alles aus dem Rechner" Beigeschmack, zumindest für Laien.