Interpretation Wellenformdarstellung

Golden-Moon

Ambient...to the sky and back
Moin, ich hatte hier mal was aufgenommen und anschl. in Wavelab geladen. Die Wellenform sieht dann so aus:
IMG_20220308_203307-01.jpeg

Nun meine Frage: Wieso entstehen die starken negativen Peaks (besonders unten zu sehen)?
DC-Versatz ist -0,003%
Ich kann sagen das es von der Behringer TD-3 kommt. Immer bei Accent.
 
Dann ist die Schwingungsform einfach so. Im Prinzip kannst Du dir das wie eine unsymmetrisches Pulsschwingung vorstellen:
Code:
 _     _   
| |___| |___|
wenn die AC gekoppelt dargestellt wird, dann hängt auch scheinbar auf einer Seite und hat lange Peaks auf einer Seite (in meinem Beispiel nach oben)
 
Moin, ich hatte hier mal was aufgenommen und anschl. in Wavelab geladen. Die Wellenform sieht dann so aus:
Anhang anzeigen 132577

Nun meine Frage: Wieso entstehen die starken negativen Peaks (besonders unten zu sehen)?
DC-Versatz ist -0,003%
Ich kann sagen das es von der Behringer TD-3 kommt. Immer bei Accent.


Das was Du dort siehst sind die Spitzenamplituden, vermutlich Transienten. Dass die negativen Spitzen stärker sind, deutet nicht zwangsläufig auf DC Offset hin. Für den DC ist entscheidend, ob Summe der Samples (Fläche) oberhalb und unterhalb der Nullinie in einem Intervall ~= 0 ist.

Beispiel über 4 Samples:

(-6 + 2 + 2 + 2) / 4 = 0 , also kein DC trotz des starken negativen Peaks von -6

Gegenbeispiel:

(-2 + 2 + 2 + 2) / 4 = 1 , also DC obwohl es symmetrisch zur Nullinie aussieht. Es müssten hier alle Samples im Intervall um -1 korrigiert werden, also auf (-3 + 1 + 1 + 1) / 4 = 0
 
Dann ist die Schwingungsform einfach so. Im Prinzip kannst Du dir das wie eine unsymmetrisches Pulsschwingung vorstellen:
Code:
 _     _  
| |___| |___|
wenn die AC gekoppelt dargestellt wird, dann hängt auch scheinbar auf einer Seite und hat lange Peaks auf einer Seite (in meinem Beispiel nach oben)

Danke!
Ich hab mich immer wieder über solche unsymmetrischen Darstellung gewundert, aber das ganze nie hinterfragt. Hauptsache es klingt geil. Aber jetzt bin ich schlauer.
 
Die Wellenform sieht dann so aus

Streng genommen ist das nicht die Wellenform, sondern nur die Hüllkurve.
Um die Wellenform zu sehen, müsstest du weiter rein zoomen.
Und wenn du in der Schule bei der Integralrechnung aufgepasst hättest, dann wüsstest du, dass die Höhe der Peaks egal ist. Solange die Fläche unter positiver und negativer Halbwelle gleich groß ist, ist auch kein Gleichspannungsanteil.
 
hui, gleich mal die bipolare hüllkurve erfinden...

Bitte nicht mit dem verwechseln, was (ausschließlich) Synthschrauber unter "Hüllkurve" verstehen. Der Begriff ist so mehrdeutig wie "Wavetable"...

Und hier ist er durchaus korrekt. Sobald man auszoomt, werden in der Grafik pro Pixel x Amplitudenwerte zusammengfasst und jeweils nur der +/- größte Ausschlag dargestellt. In der Literatur nennt man das "Einhüllende" oder eben "Hüllkurve". Auf Englisch heißt beides "Envelope" und so wurde es beispielsweise auch im "Envelope Display" des SFM vom Synclavier genannt. Die zoombare Darstellung hieß da übrigens "Signal Display". Aber ich schweife ab.

Hahahab ich schon erwähnt, das "Envelope" auch "Umschlag" heißen kann? Dazu fallen mir gleich wieder ein paar blöde Witze ein, die ich zu gegebener Zeit kredenzen werde.

...starke leistung für einen mittwoch morgen.

Wir haben mittlerweile eigentlich Donnerstag nachmittag. ⏲️
 
Bitte nicht mit dem verwechseln, was (ausschließlich) Synthschrauber unter "Hüllkurve" verstehen. Der Begriff ist so mehrdeutig wie "Wavetable"...

na hör mal also erstens sind wir synthschrauber :) und dass zweitens etwas, was kurve heißt auch aus zwei kurven bestehen kann, das finde ich gar nicht so lustig.

die amplitude ist doch bei schwingungen immer unipolar, weil die werte ja bereits bipolar sind. das kann ich nicht zulassen, dass der mogelmann das einfach umdreht.
 
na hör mal also erstens sind wir synthschrauber :)

Oh... äh ... tja ...

und dass zweitens etwas, was kurve heißt auch aus zwei kurven bestehen kann, das finde ich gar nicht so lustig.

Genau genommen sind es tatsächlich zwei Einhüllende, zwischen denen sich dann erst die maßgebliche Fläche aufspannt. Habe das oben nicht so ganz richtig benannt.

Mh kann kann man da irgendwas machen außer das im Nachhinein mit nem Compressor zu bearbeiten?

Die optische Darstellung sollte man m.M.n. eher als Tool begreifen, nicht als Diktat. Wenn es keine akustischen Probleme gibt, muss man da auch nicht mit Kompressoren oder gar Limitern auf der Summe herumwerken, nur damit es schöner aussieht (aber womöglich danach schlechter klingt). Das ist ja kein Gemälde, sondern was für die Ohren. Früher - im reinen Analogzeitalter - wäre das wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Aber heute in der DAW ist die Optik so prominent, dass man oft verleitet wird, eher mit den Augen zu urteilen.
 
Genau genommen sind es tatsächlich zwei Einhüllende, zwischen denen sich dann erst die maßgebliche Fläche aufspannt. Habe das oben nicht so ganz richtig benannt.

man kann das so betrachten (um die ihm die nichtrelevanz zu erklären), aber ich wollte eigentlich mehr darauf hinaus, dass noch nicht einmal die art und weise wie die gaphik erstellt wird zwangsläufig genau so funktioniert, dass da plus und minus getrennt voneinander berechnet werden.

zumal ja doch eher selten ein positiver und ein negativer wert gleichzeitig auftreten :) , deine "zwei hüllkurven" also nur abwechselnd existieren. warum sie dann als zwei getrennte betrachten?

wichtig zu sehen sind ja nur die top peaks, um 0 herum kannst du auch einfach interpolieren. und es gibt auch programme, die sogar die top peaks nicht anzeigen wenn man reinzoomt.


sein vermeintliches offset-problem kann er - falls es doch einen guten grund dafür gibt - ansonsten durch das hinzufügen eines tatsächlichen offsets lösen. der würde ihn dann nämlich davor bewahren, dass er die spitzen abschneiden "muss".
 
Zuletzt bearbeitet:
sein vermeintliches offset-problem kann er - falls es doch einen guten grund dafür gibt - ansonsten durch das hinzufügen eines tatsächlichen offsets lösen. der würde ihn dann nämlich davor bewahren, dass er die spitzen abschneiden "muss".

Falls Du "einen künstlichen DC addieren" meinst, um danach beispielsweise höher aussteuern zu können: Das wird Probleme geben. Denn der DC ist u.a. nicht gut für Verstärker und Abhöre (sofern keine Filter da drin sind). Und ihn nach dem Normalisieren wieder rausrechnen geht zwar, aber dann liegt man mit dem Peak schon wieder jenseits der -0 dB. Alles rutscht ja wieder nach unten. Vielleicht verstehe ich Deine Idee aber falsch.

Wenn sich so eine fertige Aufnahme als zu leise erweist, obwohl sie maximal ausgesteuert ist, müsste man wirklich mit einem (Multiband)kompressor bzw. -limiter rangehen. Aber dezent mit Gegenhören, sonst klingt es schnell wie Pustebacke.

Alternativ könnte man deeskalieren und alles andere eben etwas leiser machen, sofern das eine Option ist. Weiß ja nicht, in welchem Zusammenhang die Aufnahme oben steht und ob das hier überhaupt das Problem ist.
 
Vielleicht verstehe ich Deine Idee aber falsch.

ne das war schon die idee. das ist ganz grob gesagt das, was z.b. maximizer effekte machen, dass sie (u.a.) peaks runterdrücken, die slope dieser modulation aber langsam gehalten wird.

mit den richtigen einstellungen geht das so ähnlich auch mit einem klassischen dynamik gate.

um mal beim konkreten beispiel zu bleiben: du hast ja normalerweise auch kein musikstück, wo eine 303 kurz vor 0 db sitzt und die ganze zeit durchbrummt - sie hat ja zwischendurch auch mal pause.

du kannst also durchaus das ganze spiel im bereich von 30-60 Hz machen, also weit über dem kritischen bereich, der eh weg muss.

dieses "rein und raus" ins DC offset zu beginn und ende einer 32tel note hörst du im prinzip nicht.


und du weißt ja auch beim blick auf ein einzelnes element noch garnicht, ob sich ein solcher DC offset (eher beim PWM als bei der 303 wo es in der tat fast nur so aussieht als ob) in der summe nachher überhaupt bermerkbar macht.

es könnte ja z.b. noch eine zweite stimme gleichzeitig spielen, die in der phase umgedreht ist. im endeffekt kommt es immer nur auf die summe an, oder nicht?
 
Die optische Darstellung sollte man m.M.n. eher als Tool begreifen, nicht als Diktat. Wenn es keine akustischen Probleme gibt, muss man da auch nicht mit Kompressoren oder gar Limitern auf der Summe herumwerken, nur damit es schöner aussieht (aber womöglich danach schlechter klingt).
Es geht ja im Endeffekt um die Lautstärke. Wenn die Spitzen nicht so stark ausgeprägt wären würde ich einfach normalisieren. Aber so muss ich halt mit nem Compressor arbeiten.
 
Es geht ja im Endeffekt um die Lautstärke. Wenn die Spitzen nicht so stark ausgeprägt wären würde ich einfach normalisieren. Aber so muss ich halt mit nem Compressor arbeiten.

Diese Peaks sind das, was die Dynamik der Musik ausmacht.
Für die war früher (vor dem großen Loudness War) der Headroom reserviert.
Stop (Loudness) war, make dynamic music! 👍
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
im endeffekt kommt es immer nur auf die summe an, oder nicht?

Und genau darum geht es dem TE und sein Programm hat ja festgestellt, dass der Anteil minimal ist. Im Ergebnis ist das allenfalls so, das sich lokal kleine DC Anteile ergeben, wenn man das Intervall nur klein genug macht. Ein einzelnes Sample != 0 hat immer DC, weil es entweder positiv oder negativ ist. Das ist aber eher eine theoretische Betrachtung.

Es geht ja im Endeffekt um die Lautstärke. Wenn die Spitzen nicht so stark ausgeprägt wären würde ich einfach normalisieren. Aber so muss ich halt mit nem Compressor arbeiten.

Mir würde da jetzt auch kein anderer Weg einfallen. Manchmal hilft auch ein sehr tiefer Hochpass, der die Phasenlagen etwas durchschüttelt. Da muss man aber aufpassen, dass man sich nicht die Tiefbässe vermatscht bzw. das Stück untenrum kastriert.

Bei Einzelspuren könnte man ggf. mehr machen (gezielt Spuren in der Phase drehen oder minimal verzögern, selektiv komprimieren usw.), aber auf der Summe geht das ja nicht mehr.

All das aber nur, wenn das Stück auch akustisch zu leise ist und nicht, nur um den optisch gebotenen Platz in Gänze zu füllen.
 
Ein einzelnes Sample != 0 hat immer DC, weil es entweder positiv oder negativ ist. Das ist aber eher eine theoretische Betrachtung.

genau, und bei steigender anzahl von verschiedenen geräuschkulissenspuren steigt dann auch die warhscheinlichkeit, dass diese offsets weniger relevant sind.

mischt man genug müll zusammen kommt am ende wieder stille raus, und sei es auch nur, weil der verstärker davon kaputtgeht.
 
Eine 303 ist halt etxrem dynamisch, wenn die Accents ins Spiel kommen. Auch ein Grund, warum gerade dabei so gerne mit Verzerrung gearbeitet wird.
 


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