Das ARC Studio ist seit dem WoE hier und ich hatte Zeit mich damit zu beschäftigen. Erfahrungen beim Einmessen habe ich bisher mit REW i.V.m. UMIK-1, den üblichen Denon AVR Messmikrofonen und meinem Fostex DSP im Hifi-Sub. Bin also nicht komplett neu in der Materie, aber auch kein Profi.
Aber selbst wenn ich‘s wäre, das Teil funktioniert so kinderleicht und ist völlig narrensicher. Stark. Kein Vergleich zur Lernkurve bei REW und Konsorten.
Die Hardware wird per XLR zwischen Interface und Aktiv Boxen (bei mir SUB ONE EIngang) gehängt und kann dann mit dem Messprofil, dass die Software ausgibt gespeist werden und ist damit völlig Standalone-Fähig
und auch in einem DAWLESS Setup zu gebrauchen.
Mein "Studio", ist sehr klein, hat ca 9m2 und ist mehr oder weniger quadratisch. Monitore sind zwei aktive Focal Evo 65 (also 6,5er TMT), die von einem SUB One ( 2x 8er TT) unterstützt werden. Beides in BR-Ausführung. Außerdem die üblichen Klangregelungen am Sub und den Speakern (Shelvs, Übergabefrequenz, Volume, Phase, etc.). Das Studio ist akustisch behandelt und mit 10x 100er Dämmpanelen (120x60) rundum ausgestattet. Außerdem Teppichboden, Einrichtungsgegenstände, etc. Was ich nicht habe sind "große" Bassfallen - das ist einfach dem verfügbaren Platz geschuldet.
Jetzt hab ich beim Bau vorher den Raummodenrechner bemüht um zu sehen, was mich ggf. erwarten könnte. Aufgefallen sind im Alltag schon die übliche Auslöschungen im TT-Bereich in der Mitte des quadratischen Raumes. Also das Gefühl an unterschiedlichen Standpunkten entweder dröhnenden Bass zu haben oder drei Schritte weiter keinen mehr.
Wie man sieht, in der Theorie sind rund um 65hz, 78hz 90hz und 100hz Moden zu erwarten. In der Realität, je nach Behandlung des Raums, wahrscheinlich mehr oder weniger ausgeprägt.
Gemessen wird entweder an 7 Positionen auf gleicher Höhe oder an 21 Messstellen auf unterschiedlichen Level. Ich bin da eher pragmatisch und habe mich erstmal für die 7 Positionen entschieden, zumal ich mehrere Subwoofer-Positionen und Einstellungen der Übergabefrequenz ausprobieren wollte und für die Vergleichbarkeit jedesmal wieder die gleichen 7 Positionen messen musste.
Das Ergebnis der ARC Messung hat dann doch etwas verblüfft in seiner Nähe zur Theorie. Eine deutliche Spitze bei 65hz und ein Einbruch um -9dB zwischen 80 und 120 hz. Negativer Peak genau um die 100Hz herum.
Korrigiert wird mit wenigen Clicks auf eine Target-Kurve optimiert. Ich bin da beim Standard-Control-Room, der mit seiner leichten Bassanhebung aus meiner Sicht heute Hörgewohnheiten
am Besten widerspiegelt.
Die Orangen-Kurven sind das korrigierte Ergebnis, dass sich jetzt noch manuell einstellen lassen würde.
All in all ein ziemlich deutlicher Unterschied am Hörplatz. Das trotz des doch gut akustisch behandelten Raums. Hat es mir vorher schon "gut" gefallen, bin ich jetzt der Meinung
eine für die Gegebenheiten maximal neutrale Abhörsituation am Hörplatz zu haben.
Für 350 Euro nicht ganz billig, aber Lichtjahre weiter als Alles was es früher gab. Das in einer Box, die ich mit einem Druck aktivieren oder deaktivieren kann.
Find ich richtig gut.