Herzlichen Glückwunsch zum 80., Achim Reichel!

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Der Titel sagt es bereits, und viele werden sich wundern, was Achim Reichel im Synthesizerforum zu suchen hat, ist er doch Beatles-Adept, Krautrocker, Shantysänger und öfter näher am Schlager dran als an elektronischen Klängen, aber:

Seine Achim Reichel & Machines Alben gehören zu den großen (und im Original sündhaft teuren) Klassikern des Krautrock, er ist eine zentrale Figur der Hamburger Musikszene -- egal, was in Hamburg musikalisch abging, irgendwie hatte Achim Reichel immer seine Finger mit drin --, und dank der Zusammenarbeit mit Lutz Rahn von Novalis an den Tasten entstanden einige sehr stimmige Alben, die ich mir heute noch anhören kann, vor allem die Regenballade:



Das Stück hat mir als Kind eine Heidenangst eingejagt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Stand doch auf der Plattenhülle Lutz Rahn: Mellotron, Compact Phasing. Als ich 1993 in Hamburg war zu Besuch bei meiner Tante, habe ich tollkühn Lutz Rahn angerufen. Seine Frau ging ans Telefon, "Der Lutz ist nicht hier, der ist im Studio, ich gebe Dir mal die Nummer." Im Studio angerufen, bist Du der Lutz Rahn von Novalis und der bei Achim Reichel Mellotron gespielt hat? Ja. Hast Du Dein Compact Phasing noch? Schweigen in der Leitung. Ja, die fliegen hier noch irgendwo rum. Willst Du die haben? Komm vorbei, ich sitze in Altona.

Im Studio angekommen, stand unten im Eingangsfoyer eine kleine Museumsecke mit PPG 360, PPG 1002 (Lutz war PPG-Stammkunde) und einem ziemlich ramponierten EMI-Mellotron M-400. Ist das auch abzugeben? Nee, da hänge ich dran.

Hier ist es zu hören (ab 3:13):



1997 hatte ich genügend Geld zusammengespart, um es nochmal zu versuchen. Dummerweise erwähnte ich das Klaus Hoffmann-Hoock gegenüber.

Eine Woche später riß er sich das Tron unter den Nagel. Das war uncool, aber heute weiß ich, daß dieses EMI-Tron der sprichwörtliche Kelch war, der an mir vorübergegangen ist.

Die Texte der meisten Lieder auf der Regenballade kann ich immer noch in und auswendig, sehr zum Leidwesen meines Deutschlehrers, der mich nie dazu bewegen konnte, mir den Faust'schen Monolog auswendig einzuprägen (wozu auch?).

Daher: Lieber Achim, ohne Dich hätte ich solche Geschichten nicht erleben dürfen, die mein Leben noch 30 Jahre später inspirieren. Daher wünsche ich Dir einen grandiosen Geburtstag und für die Zukunft viel Gesundheit, immer noch geschmeidige Gelenke, damit Du noch immer zur Klampfe greifen kannst, und einen klaren Verstand und viel Begeisterung für die Sache, die Dich Dein Leben lang angetrieben hat.

Aloha!

Stephen
 
Glück- und Gesundheitswünsche auch von mir.

Musikalisch rollt es mir allerdings bei verstimmten bzw. nicht sauber gespielten Gitarrenklängen die Fußnägel hoch, egal ob sündhaft teure Sammlerscheibe oder Pioniergeist.
 
Keine Ahnung, wie oft ich in Supermärkten grübelnd durch den Eingang ging, mich zu erinnern suchte, was ich nochmal kaufen musste und irgendein Teil des Unterbewusstseins „Steaks und Bier und Zigaretten“ krakelte, nur, um mich zu ärgern (kein Steak, keine Zigaretten). Danke, der Herr!
Und dafür, dass ich damals in Deutsch den „Ribbeck von Ribbeck im Haaveland“ in Nullkommanix auswendig drauf hatte.
Offensichtlich hatten meine Eltern ein paar Platten von Reichel.
 


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