Hardware Synths für die Nachwelt erhalten- aber wie?

Ich plane aus Platz- und Zeitgründen einen großen Teil meiner Hardware-Synths (analog+VA´s) zu verkaufen. Da man den einen oder anderen Sound lieb gewonnen hat, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, die Patches abzusamplen.
Leichter gesagt als getan. Das ist eine gehörige Portion Arbeit, von der Datenmenge ganz zu schweigen.
Für mich stellt sich die Frage, wie man das am besten angeht:
1. Jede Taste einzeln sampeln?
2. Loopen oder lange Samples wählen?
3. Stereo oder mono?
4. Velocity Layers samplen?
5. Filter geöffnet oder geschlossen samplen?

Gibt es ein Freeware-Programm zum Samplen oder lässt sich sowas bspws. in Logic automatisieren?
Hat das mal jemand von euch gemacht? Lohnt sich der Aufwand? Ist das Resultat auch bei komplexeren Sounds zufriedenstellend?
 
Geht wohl am schnellsten mit Bezahlsoftware wie z.B. Sample Robot oder Sample Grabber von Nexoe.
Da kannst Du den Synth dann auch in allen Variationen absamplen.

Ansonsten: 4-5 Tasten per Oktave, drei Velocitylayer, lange Samples (die die Software dann automatisch mit Looppoints versehen sollte), wenn Stereo möglich dann solltest Du es auch nutzen, Filter geöffnet (es sei denn er hat eine sehr eigene Charakteristik, dann halt mehrere Stufen).

Manuell und in Logic wirst Du das Vorhaben nach dem ersten Sampleset aufgeben, glaub es mir. Selbst mit der Automatiksoftware wird es sehr viel Arbeit sein.
 
Fluxus Anais schrieb:
Ich plane aus Platz- und Zeitgründen einen großen Teil meiner Hardware-Synths (analog+VA´s) zu verkaufen. Da man den einen oder anderen Sound lieb gewonnen hat, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, die Patches abzusamplen.
Leichter gesagt als getan. Das ist eine gehörige Portion Arbeit, von der Datenmenge ganz zu schweigen.
Für mich stellt sich die Frage, wie man das am besten angeht:
1. Jede Taste einzeln sampeln?
2. Loopen oder lange Samples wählen?
3. Stereo oder mono?
4. Velocity Layers samplen?
5. Filter geöffnet oder geschlossen samplen?

Gibt es ein Freeware-Programm zum Samplen oder lässt sich sowas bspws. in Logic automatisieren?
Hat das mal jemand von euch gemacht? Lohnt sich der Aufwand? Ist das Resultat auch bei komplexeren Sounds zufriedenstellend?
Es ist handarbeit und sehr mühsam. Stereo oder mono -kommt auf den Synth an was er ausgibt. Jede Taste muß man nicht samplen, jeweils von C1+G1 bis C6+G6 ist so üblich, Länge je Ton zwischen 30 und 40 Sekunden. Alle möglichen Filterpositionen sind machbar, je mahr Samples umso authentischer wird es. Ein Sample kann dir aber den Synthie niemals wieder ersetzen, hast du aber eine spezielle Lieblingseinstellung gehabt, z. B. für einen bestimmten Song, dann kann man sich damit helfen.
Viele Synthies leben vom Filter, das kann man nie richtig samplen. VAs würde ich garnicht samplen, warum soll man eine eine Kopie kopieren?
 
Fluxus Anais schrieb:
Ich plane aus Platz- und Zeitgründen einen großen Teil meiner Hardware-Synths (analog+VA´s) zu verkaufen. Da man den einen oder anderen Sound lieb gewonnen hat, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, die Patches abzusamplen.

Die Idee hatte ich mal als ich mich von meinem Synthex trennte. Ein guter Rat: Spar Dir die Arbeit, es ist enttäuschend weil es aus dem Sampler doch anders klingt. Wenn Du es für wichtig hältst, bestimmte Sounds nicht zu verlieren: Packe die Kisten, von denen sie kommen, gut ein und lagere sie kühl und trocken. Du bereust es sonst
 
Ich hab das ähnlich schon mal gemacht. Allerdings schon 20 Jahre her. Da hatte ich nicht viel Geld, aber viel Zeit.
Also Synths geliehen oder gekauft zum absamplen und danach zu verkaufen.
Viel Arbeit gewesen. Drumsounds gehen eigendlich noch zufriedenstellend. Flächen sind schon schwieriger. Damals mit 16MB mußte man die schon recht kurz halten und loopen. Klang schon deutlich schlechter.
Bässe verlieren an Druck.
Ich würde es nicht wieder machen.
Bin auch sicher du wirst dich ärgern. Wenn du auf deinen Synths Sounds hast die du brauchst verkauf die nicht.
 
Ich habs auch mal probiert.
Wenn man es gut machen möchte ist es ein Höllenaufwand und trotzdem klingt das Sample immer statischer
als das Original. Eigentlich lohnt es nicht. Ich habs aufgegeben.
Es kommt drauf, welche Ansprüche du hast.
Natürlich ist der Klangcharakter schon da, aber das ganz große Problem ist,
dass ein analoger Synth bei jeder neu angeschlagenen Taste anders klingt. Der lebt praktisch.
Mit Round-Robin kann man das in Griff kriegen, aber ich fand es einfach den Aufwand nicht wert.

Und wie Bernie schon schrieb, die Analogen leben vom Filter und du kannst nur einen! Snapshot machen.
Um fixe Sounds für einen fertigen Track zu sichern, ok,
aber den Synth wirst du in seiner Vielfalt nicht ansatzweise ersetzen können.

Würd fast sagen ein neuer Synth/VA/Plug-In ist einem Sample vozuziehen.
Natürlich gibt es Sounds die einmalig sind, da lohnt es auf jeden Fall!
 
Sample lieber deine Lieblingslines und Hooks mit den bestimmten Geräten in einem definierten Tempo, da hast Du dann mehr von falls doch nochmal nen Song draus werden soll/te...
 
Ich rate auch vom Absamplen ab. Es sind wohl nicht allein die Tonhöhenschwankungen, auch die Phasenlage ist beim Sampler bei jedem Tastendruck identisch.
Meine Einschätzung - nicht ausprobiert: Ein Prophet 5 oder Moog-Sound, auf einem guten VA mit etwas Feingefühl nachgebaut, klingt besser - bzw. ist musikalisch brauchbarer - als ein Sample des Originals.
Der Yamaha FS1R hat z.B einen Lead-Sound aus "Shine on You Crazy Diamond" unter den Presets, davon krieg ich echt Gänsehaut. Saugut gemacht. :phat:
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Sample lieber deine Lieblingslines und Hooks mit den bestimmten Geräten in einem definierten Tempo, da hast Du dann mehr von falls doch nochmal nen Song draus werden soll/te...


Und speicher die Mididaten für Sounds von den neueren Synth und den Songs ab, was würde ich dafür geben wenn ich meine alten Songdaten und Sounddaten hätte!!!
Der VA ist dafür ein super Kandidat!
 
Nicht nur die Filter, auch die Hüllkurve macht einen großteil aus die man nicht richtig hinbekommt.
In einem kostenpflichtigen Plug in war genau ein Sound den ich gut fand. Das war ein Bass. ( Dafür kaufen was übertrieben )
Abgesampelt war der Ton bis er auskling recht lang wenn man ganze Noten gespielt hat.
So halt auch abgesampelt. Aber die 16tel / 8tel Noten klangen dadurch nicht. Hab versucht die Hüllkurve im Sampler irgendwie nachzubauen.
Klang aber nicht.
Hab das nachher über Layer gemacht. Das war schon ganz gut. Das schlimme ist das ich weiß das das Orginal besser klingt. Also bin ich nicht zufrieden und kann so nicht eingesetzt werden.
 
Soll ich ehrlich sein? Das ist Unsinn. Du kannst Dir nun aussuchen, in welcher Richtung der Unsinn geht. Entweder ist es Unsinn, Klangerzeuger zu verkaufen, die gute Klänge machen (auch wenn man sie nicht oft braucht). Oder es ist Unsinn, irgendwelchen Klängen hinterherzuweinen; Du wirst neue Klangerzeuger finden (zB Plugins), die auf Ihre Weise einzigartige Sounds machen. Oder Du wirst feststellen, dass Dir die Klangerzeuger, die Du behältst genügen, und dass Du die anderen gar nicht brauchst.

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich momentan weder räumlich noch finanziell was unbedingt weggeben muss. Aber ich bin mir sicher, dass ich sorglos meine ganze Sammlung weggeben kann, wenn ich meine meiner Ur-Ausstattung von 1983 (101,808,JX3P) behalte.

Ergebnis: behalte das Zeug, oder gib es weg. Aber weine ihm nicht hinterher.
 
So etwas ist imho nur halbe Wahrheit.
Ich wäre sehr froh gewesen wenn ich alle meine Nord Lead1 Sounds noch irgendwo gehabt hätte.

Es ist ja überhaupt nicht ausgeschlossen, das man aktuell etwas verkaufen muß, was man später noch einmal hat
Deshalb, bei den Synth bei denen es funzt, Sounddateien speichern!
 
Du wirst neue Klangerzeuger finden (zB Plugins), die auf Ihre Weise einzigartige Sounds machen.

Sehr guter Satz. Viele berühmte Songs sind mit Kisten gemacht worden, die hier im Forum keinen guten Ruf haben. Weil einfach der Sound perfekt zum Song passte.

Ich hab 1989 Pink Floyd (natürlich ohne Waters) live gesehen. Und der Lead-Sound - siehe oben - war grottenschlecht gemacht. Da war es egal, ob der aus nem Moog, Roland oder was auch immer kam, es war einfach nicht derselbe Klangcharakter. Das hätte man mit etwas Feeling aus nem VA besser hingekriegt - die gabs da aber noch nicht :)
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Es ist ja überhaupt nicht ausgeschlossen, das man aktuell etwas verkaufen muß, was man später noch einmal hat
Deshalb, bei den Synth bei denen es funzt, Sounddateien speichern!
Das halte ich für eine sehr gute Idee!
Vielleicht sogar (falls die schwer zu kriegen sind und sich nicht bei Nichtgebrauch irgendwann entladen) die Cartridges behalten...

Ich hab mal für Hotop/Osnabrück Soundsets am AN1x und am JP-8000 gemacht und die Daten nicht behalten (und jetzt krieg ich sie nicht mehr).
Sehr ärgerlich.

Schöne Grüße,
Bert
 
Nochmal: Wenn es um ganz bestimmte Sounds geht - mit dem ESC Hardware Converter kriegst du die sehr komfortabel abgesamplet.
Hab damit mal für einen Kollegen die wichtigsten Sounds der Roland JV Serie abgesamplet, damit er sie auf seinem Akai Sampler verwenden kann und wieder eine HE frei im Rack hat. Selten konnte ich jemandem mit so wenig Arbeit eine so große Freude machen.
 
Ich glaube , ich lass den Blödsinn mit dem Samplen. Man kriegt ja doch nicht die Sounds so hin, wie im Original.
Ich werde nochmal überlegen, auf was ich wirklich verzichten kann.
Die Idee von Florian mi dem Basic-Setup fnde ich gut:
-ein Synth für Bässe/Leads
-ein Poly-Synth
-ein Drummi
 
Erzählst Du uns bitte noch kurz um welche Geräte es bei Dir ging? Reine Neugier! :D
 
Rompler zu samplen macht imho keinen Sinn, sind ja schon Sampler - auch wenn Herr Kreeft(?)/Masterbits genau damit zum Millonär wurde.

Um Analoge authentisch abzubilden muß man sich vom Gedanken der Allzweck-Einsetzbarkeit lösen.

Bässe als Legato/Sustain-Sounds > 10sec zu samplen ist zB Blödsinn, weil je nach Sampler/Soft das VCF/VCA-Release-Verhältnis des Origanls nicht abgebildet werden kann.
Besser man samplet/recorded 1/8 oder 1/16 Lines - gerne auch während des "Realtime-Schraubings" und löst sie zum erhalt der Einzelsounds nach dem "Recycle-Prinzip" später wieder auf.

Um Gesamtschwebungen einzufangen, habe ich bei Poly-Analogen auch schon komplette Akkorde statt Einzeltöne gesamplet.


Sampler allgemein sollte man imho als kreative Werkzeuge sehen, weniger als "Gefrierschrank" für Dinos.
 
Tonerzeuger schrieb:
Du wirst neue Klangerzeuger finden (zB Plugins), die auf Ihre Weise einzigartige Sounds machen.

Sehr guter Satz. Viele berühmte Songs sind mit Kisten gemacht worden, die hier im Forum keinen guten Ruf haben. Weil einfach der Sound perfekt zum Song passte.

Ich hab 1989 Pink Floyd (natürlich ohne Waters) live gesehen. Und der Lead-Sound - siehe oben - war grottenschlecht gemacht. Da war es egal, ob der aus nem Moog, Roland oder was auch immer kam, es war einfach nicht derselbe Klangcharakter. Das hätte man mit etwas Feeling aus nem VA besser hingekriegt - die gabs da aber noch nicht :)

Wende den sehr guten Satz mal anders an: Es gibt Musiker die Jahrzehnte lang extrem erfolreich sind weil sie Gefühl mit der Musik transportieren. Dazu braucht es weder VAs noch besonders edle Sounds, dafür brauchts... na was wohl: Gefühl eben.
 


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