Freitag, 18. Juli 2008 Tangerine Dream, Klaus Schulze ...

Danke für den Hinweis, sehr spannend.
Habe sofort mal nachgeschaut - Thorsten Quaeschning hat sich Murnaus Faust ausgesucht. Das ist schon mal nicht verkehrt.

Auch Manuel Göttsching hat übrigens vor nicht allzu langer Zeit mal einen Film von Murnau vertont - Schloss Vogelöd.

Gruß,
Markus
 
Meine Bilder sind auch inzwischen fertig. Ich finde, sie sind sehr gut geworden. Werde sie am Wochenende mal einstellen.

Gruß,
Markus
 
OK, fange ich mal an mit Isildurs Bane.
Solar Moon und Hipgnosis habe ich verpasst, dafür kam ich zu spät an.

Isildurs Bane konnte mich als Band schon überzeugen. Abwechslungsreicher Progressiv-Rock auf hohem Niveau, auch mit einigen eher freien Improvisationspassagen. Und wirklich gute Musiker - ich vermute, sie haben teilweise einen klassischen Background.

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Und dann kam Tangerine Dream - man könnte fast sagen mit einer Art Greatest Hits-Show. Sie spielten die Neuausgaben von Tangram und Hyperborea und auch ihre bekannten Single-Stücke der 80er - Mädchen auf der Treppe, Warsaw in the Sun. Sowie zum Schluss auch die Dance-Version von Stratosfear.

In sich war das schon stimmig und überzeugend - auch unterhaltsam - aber insgesamt doch leicht überproduziert mit diesem ganzen Percussion-Brimborium und sonstigen Instrumentaleinlagen. Vielleicht wäre da weniger mehr gewesen. Zudem fuhr TD für meine Begriffe eine zu hohe Lautstärke, die PA war oft wirklich überfordert, so dass viele Details im Bassgewummer untergingen.

Aber trotzdem war's schön, den alten Recken Edgar Froese noch mal live erlebt zu haben und das auch noch mit ein paar alten Stücken. In den 80er Jahren habe ich TD live blöderweise immer irgendwie verpasst.

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Etwas allgemeines zu den Bildern: Ich stand keineswegs direkt vor der Bühne, wie es vielleicht den Anschein hat, sondern doch schon einige Reihen weit weg. Das ist alles mit Teleobjektiv gemacht und ohne Blitz (für Blitz wäre der Abstand sowieso zu groß). Was mit zunehmender Dunkelheit immer schwieriger wurde, denn das Objektiv geht nur bis Blende 4. Je näher man das Motiv heranholt, umso schwieriger wird es dann natürlich mit der Schärfe, zumal ohne Stativ. Aber im Großen und Ganzen kann man den Umständen entsprechend mit den Bildern sehr zufrieden sein, finde ich.

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Der Bildschirm von Edgar zeigte übrigens das ganze Konzert hindurch immer nur das Minimoog-Bedienfeld.

Je später (und dunkler) der Abend, desto eindrucks- und stimmungsvoller wurde die Light Show.

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Man beachte übrigens: Zwei Memotrons auf der Bühne. Waren auch teilweise deutlich zu hören mit ein paar typischen Retro-Sounds.

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Und womit ich nun wirklich nicht gerechnet hätte: Zum Schluss des Konzerts hin schnallt sich doch Edgar Froese tatsächlich noch mal wie in alten Zeiten den Katzendarm um. :lol:

TD "rockt ab" mit zwei E-Gitarren - wer hätte das gedacht.

Froese kündigte das Stück mit den Worten an, es sei speziell für Bianca.
Das ist seine Frau, vielleicht wollte die ja mal das Gefühl haben, mit einem richtigen Rockstar verheiratet zu sein. :D

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Froese stellt die Band vor. Von links nach rechts: Iris Camaa, Edgar Froese, Linda Spa, Bernhard Beibl, Thorsten Quaeschning

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Bilder von Klaus Schulze folgen im Lauf des Tages.
 
Wie auf den Fotos gut zu erkennen ist, stand das gesamte Equipment von TD - und percussionmäßig war es ja sehr viel - auf Plattformen mit Rollen. Die Pause zwischen TD und Schulze hielt sich also sehr in Grenzen. Das Zeug von denen wurde einfach rausgerollt und das von KS rein.
Inzwischen war es natürlich schon recht spät und dunkel sowieso, aber man war noch in etwa im Zeitplan.

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Da stand nun also erst mal die seit über 10 Jahren aus Konzerten bekannte (Nicht nur-) Quasimidi-Wand mit den bewährten Instrumenten (Roland JD 800, Emu 4, Minimoog, EMS Synthi A, Alesis Andromeda) davor, und die Spannung wuchs: Was würde Schulze heute präsentieren nach diesem rhythmusorientierten und auch sehr lauten Set von TD? Wie geht es ihm gesundheitlich nach seiner schweren Erkrankung, wegen der er dieses Jahr zwei Konzerte absagen musste?

P.S.: Muss mich korrigieren - KS hatte diesmal wohl doch keinen Andromeda dabei, das Ding ganz rechts von ihm, das ich von meinem Platz aus nicht sehen konnte, muss irgendwas anderes gewesen sein. Vielleicht finde ich ja im Netz noch irgendwo ein Foto, auf dem was zu erkennen ist.
 
Sorry, muss erst mal eine Pause einlegen mit Schulze-Fotos.
Die entsprechende Daten-CD, die gestern noch da war, ist auf einmal verschwunden.
Zur Not muss ich nochmal alles neu einscannen morgen (ist ja alles von analogen Quellen).
Bevor ich jetzt hier alles auf den Kopf stelle, um diese blöde CD zu finden, gehe ich lieber jetzt noch Spaghetti essen.

Gruß,
Markus
 
Sehr schöne Bilder,danke für die Eindrücke, toll!
Vom Konzerteindruck deckt sich das mit meinem vor 2 Jahren zum 40jährigen Bühnenjubiläum hier in Berlin, manchmal etwas überproduziert, aber insgesamt doch sehr stimmig und schön.
 
@Markus.

Danke für die Blider.
Ich bin überrascht wie gut die TD-Lightshow rüber kommt und wie ruhig Du die Kamera gehalten haben musst.

@Moogulator

Ich denke auch, dass da viel aus dem Rechner kam. Das was man nachvollziehen konnte waren die Flächen die er auf seinem EMU gegriffen hat und wenn er am Minimoog geschraubt hat.
Ich glaube er hat insgesamt nur zweimal irgendetwas an seiner "Wand" gedreht.
 
Markus Berzborn schrieb:
P.S.: Muss mich korrigieren - KS hatte diesmal wohl doch keinen Andromeda dabei, das Ding ganz rechts von ihm, das ich von meinem Platz aus nicht sehen konnte, muss irgendwas anderes gewesen sein. Vielleicht finde ich ja im Netz noch irgendwo ein Foto, auf dem was zu erkennen ist.


das war ein grosser waldorf
 
electric guillaume schrieb:
Das was man nachvollziehen konnte waren die Flächen die er auf seinem EMU gegriffen hat und wenn er am Minimoog geschraubt hat.

Na ja, EMS und JD 800 waren doch wohl eindeutig herauszuhören, oder? ;-)

Die Quasimidi-Sachen werden sowieso nur für Sequencer-Zeug eingesetzt. Insofern, ob da gerade die Quasimidi-eigene Tonerzeugung oder irgendwas im Rechner getriggert wird, was macht das schon für einen Unterschied.
Ganz früher kamen die ganzen rhythmischen Sachen bei Schulze vom Band, das ist ja auch nicht viel anders. Ich meine, er ist allein auf der Bühne. Wie soll er alles live machen mit zwei Händen?

Gruß,
Markus

P.S.: Wirklich rein analog und live war es bei Jean-Michel Jarre neulich. Die waren allerdings auch zu viert. Wobei ich die Musik natürlich nicht vergleichen will.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich meine, er ist allein auf der Bühne. Wie soll er alles live machen mit zwei Händen?
.

War auch nicht als Kritik gedacht.
Es ist eher so das generelle Problem das ich mit elektronischer live Musik habe, die Interaktion zwischen Vorgefertigtem (Sequenzen, Drums, usw) und "live" eingespielten Melodien und Harmonien erschließt sich mir als Zuhörer nicht immer gleich.
Trotzdem halte ich Computer/Sequencer auf der Bühne für absolut legitim, auch wenn es dem Künstler theoretisch ermöglicht quasi eine "full playback" show abzuliefern. (Das ist meine Chance ;-) )

Gruß
Martin
 
Ich wäre ja gerne bei dem Konzert 1996 in England dabeigewesen, da soll ihm der Computer abgestürzt sein (damals noch Atari), woraufhin er sich mit dem Arpeggiator im Linhard-Memorymoog beholfen hat.
Stand zumindest so in einem Interview.
Aus dem Material dieses Konzerts ist dann das Album "Are You Sequenced" geworden.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich wäre ja gerne bei dem Konzert 1996 in England dabeigewesen, da soll ihm der Computer abgestürzt sein (damals noch Atari), woraufhin er sich mit dem Arpeggiator im Linhard-Memorymoog beholfen hat.
Stand zumindest so in einem Interview.
Aus dem Material dieses Konzerts ist dann das Album "Are You Sequenced" geworden.

Gruß,
Markus

Das hört man ja in Interviews mit Musikern öfters, dass irgendwelche Pannen zu neuer Kreativität oder zu neuen Ideen geführt haben.
Schulze hat eben gleich 'ne Platte draus gemacht 8)
Passt irgendwie zu ihm.

Gruß
Martin
 
TD hatten zwei Manikin Memotron´s am Start. Die hatten sie auch schon in der Frankfurter Show letzten Jahres dabei. Damals auch im Rack noch die Manikin Sequencer, die aber inzwischen wieder aus dem Live Setup rausgeflogen sind - warum auch immer.
Den Sound fand ich auch nicht prickelnd, irgendwo konnte man die Melodie-Linien nur erahnen. Allerdings sind die Neueinspielungen von Tangram und Hyperborea ähnlich: da die alte Plattenfirma (Virgin) die alten Mastertapes nicht rausrückt, musste sie Overdubs zu den alten Aufnahmen machen, um sie neu veröffentlichen zu können. Naja, und so klingt es dann (leider) auch. Aber letztendlich besser so, als das diese Aufnahmen einfach so vom "Tisch" verschwinden.
 
Jetzt hätte ich doch fast vergessen, die Klaus Schulze-Bilder nachzuliefern. :shock:

Wie gesagt, fing KS nach seinen einleitenden Begrüßungsworten erst mal alleine an, und zwar - nach dem sehr hohen Pegel von TD - subjektiv wie objektiv sehr ruhig. Vereinzelt waren sogar "lauter"-Rufe aus dem Publikum zu vernehmen. Nach etwa 10 Minuten hatten sich aber offensichtlich die meisten eingehört in die spezielle typische Soundwelt von Schulze.

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Als aber wieder mal eine sehr leise Passage kam, brandete Applaus auf, weil einige wohl dachten, das Stück sei zu Ende.
Hier erklärt KS deshalb gut gelaunt, dass dies nicht der Fall sei, er sich aber trotzdem über den Applaus freue.

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Es ging also nahtlos weiter, und dann kam auch, wie angekündigt, so langsam Lisa Gerrard auf die Bühne.

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Wer vorher schon die "Farscape" gehört hatte, wusste natürlich in etwa, was ihn erwarten würde, aber live war das doch noch mal ein ganzes Stück faszinierender. Durch den improvisatorischen Charakter ergaben sich einige sehr stimmungsvolle, nahezu magische Momente. Die spezielle Singtechnik von Lisa passte hervorragend zur Musik, und man hatte nie den Eindruck, dass sie mal harmonisch "daneben liegen" würde. Es wurde alles mit einer traumwandlerischen Sicherheit vorgetragen und hörte sich an wie lange geprobt.

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Klaus Schulze im Bühnennebel

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Es war aber keineswegs so - wie man vielleicht meinen könnte - dass KS den Gesang von Lisa Gerrard ausschließlich mit ruhigen flächigen Akkorden begleitete, sondern es konnte durchaus schon mal rhythmisch (Sequencer) und vom Sound her relativ komplex werden. Lisa passte sich dann einfach stimmlich entsprechend an. Aber das werdet ihr ja hören, wenn die DVD fertig ist (es soll noch vor Jahresende soweit sein).

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"Was wollt ihr jetzt hören - nochmal was mit Lisa oder was mit Sequencern?"
"Beides!"
"Beides geht ja nun nicht. Wir dürfen nur bis 1 Uhr spielen."

Aber dann nach kurzem Nachdenken:
"OK, kurz was Rhythmisches, und dann kommt noch mal Lisa auf die Bühne."

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Gesagt, getan.
Zuerst also mal Schulze solo mit einem wirklich tollen Sequencer-Track.
So ausgelassen habe ich ihn selten erlebt. Er schraubte auch wie wild am Minimoog rum und brachte den Filter zum Schwingen.
Dass er sehr viel Spaß hatte an diesem Live-Auftritt nach so langer Pause, war deutlich zu spüren.

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Das nächste Stück begann Lisa Gerrard ganz allein...

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...dann "schlich" sich KS auf die Bühne, hörte erst mal eine Weile zu, und setzte dann ganz dezent mit ruhigen Flächen-Sounds ein - ähnlich dem Zugabe-Duett mit dem Cellisten Wolfgang Tiepold 2001 in Osnabrück ("Tracks of Desire" - übrigens für meine Begriffe eines der schönsten Schulze-Stücke der letzten Jahre).

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Inzwischen war es 1 Uhr nachts. Da die Leute aber wirklich begeistert waren und der Applaus nicht abebbte, entschied sich KS spontan für eine weitere Zugabe.
Einerseits freute mich das natürlich, andererseits musste ich unbedingt um 1.30 die letzte Fähre erreichen, weshalb ich mir für 1.15 ein Taxi bestellt hatte. Ich nahm mir also einfach vor, solange zuzuhören, wie irgend möglich und mich dann so langsam auf den Weg zum Ausgang zu machen.
Klaus Schulze spielte als letzte Zugabe ein Stück, das mich an den ersten Track von "Live at KlangArt" erinnerte, müsste ich mir aber auf der DVD noch mal genauer anhören.
Inzwischen fielen auch ein paar Regentropfen. Vorher war es zum Glück - eigentlich wider Erwarten - trocken geblieben, so dass man die wirklich wunderbare Open Air-Atmosphäre der Loreley in vollen Zügen genießen konnte.

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Letztlich habe ich dann doch keine Minute Musik verpasst, denn als ich oben am Tor ankam, spielte KS gerade den letzten Ton. Und ich nutzte die Gelegenheit noch für ein letztes Bild von Bühne und Publikum.

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@ Markus

Vielen Dank für die schönen Bilder und die exakte Beschreibung des Konzertes.
Auf Deinem letzten Bild, das auf dem das Publikum zu sehen ist, spürt man förmlich wie gebannt die Zuhörer bis zum letzten Ton Schulzes Klängen lauschen.

Gruß
Martin
 


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