Formant Pro 24 dB VCF will nicht

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Karlchen

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Zwei Tage habe ich jetzt versucht, meinen 24 dB-Filter, den ich anhand des Formant-Pro-Buches gebaut habe, zum Laufen zu bekommen: ohne Erfolg. Das Ding will weder selbst sprechen (Selbstoszillation), noch will es ein Signal, welches am Eingang anliegt, weiterreichen. Der Ausgang bleibt tot.

Was ich bisher gemacht habe:

- Korrekturen gegenüber dem Buch: R12 ausgetauscht gegen 220R, TR12 um 180° gedreht, Eingänge des IC3 vertauscht
- Versorgungsspannungen auf dem Board gecheckt: Da wo +/-12 V oder Masse anliegen sollen, tun sie dies auch.
- Opamps testweise gegen andere getauscht

Mir gehen die Ideen aus. Habt ihr noch eine?
 
Mein Ansatz war ja eher, bei der Fehlersuche von der Selbstoszillation auszugehen, also ohne Eingangssignal. So kann ich schonmal den ganzen Eingangszweig außer acht lassen.
Was mir aber nicht klar ist: Was soll am Kollektor von TR11 zu messen sein, wenn die Schaltung funktioniert?
 
Ich würde an deiner Stelle mal nen VCO oder anderes externe Signal in den Input schicken und dann am Cutoff Poti rumschrauben. Dann merkst du schnellstens, ob was am Ausgang ankommt oder nicht.
- alle markanten Punkte an denen laut Schaltplan -12V / -12V / Masse anliegen muss, nachmessen
- ggf. mal den Widerstand zwischen den +12V / -12V / Masse messen, ob da eventuell noch ne Brücke ist
- alle Poti- / Buchsenverkabelungen prüfen

Gruß
Andreas
 
Ich habe jetzt nochmal:

- ALLE Lötpunkte der Platine nachgelötet
- Die Versorgungsspannungen +12V/-12V überprüft

Anschließend habe ich einen Sägezahn an einen Eingang gelegt und verfolgt. Bis zum Eingang der Kaskade kommt er auch an.
An den beiden Ausgängen der Kaskade liegt ein Signal mit deutlich kleinerer Amplitude an, irgendwie rechteckförmig, aber mit Überlagerungen.
Drehen am Cutoff oder Resoregler bewirken lediglich kleinere Veränderungen diesen beiden Ausgangssignalen.
Hinter dem Opamp (Pin 6) ist Totenstille, weder kann man auf dem Scope sehen, noch hört man etwas.
Zur Selbstoszillation kann man die Schaltung nicht bringen.

Ich habe danach das Tauschen der Opamp-Eingänge (laut Helmstedt-Korrektur) umgemodelt: Bislang habe direkt nach den Transistoren über Kreuz verkabelt, nun einfach testweise mal unmittelbar vor dem Opamp. Kein Effekt.

Sch****!
 
Also als ich diese Schaltung zum ersten mal nachgebaut hatte, habe ich die Pins an 2 und 3 nicht getauscht und es hat trotzdem funktioniert. R12 ist 220R ! R21, R22 und R23 prüfen, womöglich falsche Widerstände eingesetzt? Dann kannste nochmal den IC3 ersetzen (TL0x1 !!) Bis dahin testen. Ansonsten drüber schlafen und morgen Platine prüfen auf ungewollte Brücken.

Gruß
Andreas
 
Für mich hört sich das nach überhitzten Transistoren vom Lötbraten an.

Die Chance bei 12 Transistoren einen kaputt zu braten ist nicht gering.

Stimmen auch wirklich alle Drehrichtungen der Transistoren? Am besten mit Datenblättern vergleichen. Allerdings habe ich auch schon in Datenblättern von verschiedenen Herstellern gegensätzige Anschlußbelegungen gefunden.

Die Signale an (+) und (-) Eingängen von IC3 zu tauschen, bewirkt nur eine invertierte Phasenlage, dürfte die Funktion nicht beeinflussen.
 
Scheinbar ist die Ursache viel trivialer: Beim Nachmessen ALLER Widerstände habe ich heute festgestellt, daß R13-R16 alle mit 6,76k bestückt sind, statt mit 150R. Entweder ich war total besoffen oder das Tütchen des Händlers war einfach mit einem falschen Wert versehen. Vor dem Löten nachgemessen habe ich nun.
Naja, jetzt muß ich sehen, daß ich irgendwo die richtigen Widerstände herbekomme. Für eine Bestellung komme ich zumindest nicht über den Mindestwert.
Ich melde mich dann wieder, wenn das Modul endlich funktioniert.
 
Das *könnte* .... unter Umständen .... *G* .... auch der Fehler sein. ;-)

Viel Glück.
 
Ich hoffe, du hast die Widerstände vor dem Messen rausgelötet, sonst war deine Vorfreude umsonst...
 
Servit schrieb:
Ich hoffe, du hast die Widerstände vor dem Messen rausgelötet, sonst war deine Vorfreude umsonst...

Nö. Eingelötete Widerstände können nur zu klein, nie zu groß angezeigt werden. (Zumindest wenn der Strom weg ist.)

Und 150 Ohm "soll" mit 6k8 "ist"-Anzeige sind ein deutlich Indiz, dass es nicht laufen wird (selbst ohne Blick in den Schaltplan ;-) )
 
Leider war die Vorfreude dann doch wieder zu voreilig. Trotz der nun korrekten R13-16 will der Filter nicht.
Bei angelegtem Sägezahn am Eingang hört man nur bei maximaler Resonanz überhaupt irgendwas am Ausgang. Sonst Stille.
Bei Veränderung des Cutoff klingt's in diesem Maximal-Resonanz-Fall dann allerdings viel eher nach Pitchbend als nach Filtersweep.

Ist das, was ich da höre, etwa die Eigenresonanz?
 
Fetz schrieb:
Nö. Eingelötete Widerstände können nur zu klein, nie zu groß angezeigt werden. (Zumindest wenn der Strom weg ist.)

Ohh, für mich als Nichtfachmann gilt immer: "Merke, niemals Widerstände im eingebauten zustand ausmessen!" :D

Da fällt mir jetzt aber auch nichts mehr ein...
Haste mal am Scale gedreht?
Wenn die Reso schon mal anspringt, liegts vielleicht am Input liegt?
- Überprüfe nochmal R3 (Input Verstärkung)
- lege auch mal ein Signal am "Ext CV in" an
- verwende ein anderes externes Signal (Rauschen,....) am Input und ENV oder TM mit Hüllkurve
- haste beachtet, dass TR11 und TR12 verschieden sind?
- an deine Buchsen haste auch Masse angeschlosen?
 
Wenn die Reso schon mal anspringt
Ich weiß ja noch nichtmal, ob's sowas ist. Ohne Eingangssignal höre ich ja noch nichtmal das...
Momentan scheint's mir eher das extrem leise Eingangssignal zu sein, das ich da höre. Wie gesagt: Sobald ich die Resonanz nicht auf Max. habe, ist das Signal auch ganz weg.

Überprüfe nochmal R3 (Input Verstärkung)
Ist korrekt 47k.

haste beachtet, dass TR11 und TR12 verschieden sind?
Ja, TR12=557C, TR11=547C. Beide stehen sich mit der flachen Seite gegenüber.

an deine Buchsen haste auch Masse angeschlosen?
Ja, massig ;-)

lege auch mal ein Signal am "Ext CV in" an
- verwende ein anderes externes Signal (Rauschen,....) am Input und ENV oder TM mit Hüllkurve
Wenn ich eine CV an den Ext-CV oder einen der Modulationseingänge lege, erziele ich den gleichen Effekt wie beim direkten Verändern der Cutoff-Frequenz, was ja im Grunde schon ok ist.

verwende ein anderes externes Signal (Rauschen,....)
Mit Rauschen kann ich leider momentan nicht dienen....

Haste mal am Scale gedreht?
Da tut sich leider gar nichts.

Zusammengenommen bietet sich mir nun folgendes Bild:
- Der Filter filtert im Prinzip.
- Allerdings dämpft er das Signal über die Maßen, so daß ich nur bei maximaler Resonanz überhaupt irgendwas höre.
- Das was ich für Eigenresonanz gehalten habe, ist gar keine.
- Ich sollte also eher in Richtung Kaskade forschen. (Transistoren alle austauschen? :sad:)

Macht das so Sinn?
 
Karlchen schrieb:
Macht das so Sinn?

Ja, schau erstmal, daß Du vernünftigen Signaldurchgang hinbekommst.
Wenn Cutoff ganz aufgedreht ist, sollte das Eingangssignal ziemlich unverändert (vor allem im Level) am Ausgang erscheinen.
Resonanz oder Selbstoszillation außen vor lassen.
Alles andere ist Murks.

Wie schon gesagt, ich vermute, daß Du Dir ein oder mehrere Transistoren verbraten hast. Also schön auf kurze Lötzeiten und Anschlußbelegungen achten.

Wenn Du von vorne, Beinchen nach unten, auf die Transistoren schaust, haben BC547 / BC557 die Anschlußbelegung
Links - Kollektor
Mitte - Basis
Rechts - Emitter (der mit dem Pfeil).

Wenn Du Dir unsicher bist, lade Dir das Datasheet herunter.
http://www.datasheetarchive.com/
.
 
Bevor ich gleich anfange, die Transistoren alle auszulöten:

Um einen Fehler im Steuerspannungsteil der Schaltung auszuschließen, wollte ich mal die Spannungen dort messen:

- an der Basis von Tr12 messe ich beim Durchfahren des Cutoffs und des Offsets einen Bereich von -0,3 bis 0,6 Volt

- am Emitter von Tr5 sind's 1,5 bis 1,76 Volt

Kann ich auf diesem Wege überhaupt diesen Teil überprüfen? Falls ja: Deckt sich das zufällig mit euren Beobachtungen?
 
Ich habe nun die Transistoren der Kaskade Tr1-Tr10 ausgelötet und jeweils den hFE-Wert gemessen. Bei allen zeigte das Meßgerät einen sinnvollen Wert an, von daher gehe ich davon aus, daß die Transistoren alle OK sind.
Zusätzlich habe ich (da die Transistoren eh gerade alle ausgelötet waren) die Kondensatoren C3-C6 mal auf Durchgang gemessen. Alle OK, kein Durchgang für Gleichstrom.
Was mich halt wundert ist die Summe der Steuerspannungen, die sich aus Cutoff+TM+ENV+Offset ergeben. Da sind's an der Basis von Tr12 eben nur noch wenige Millivolt, egal was ich an Cutoff und Offset einstelle. Der Schleifer der beiden Potis für Cutoff und Offset gibt jeweils bis zu 12V aus. Mache ich hier einen Denkfehler? Ich habe in Elektronik leider nur gefährliches Halbwissen...
Ich bin am Ende.
 
Es gibt ein Update: Das Teil läuft jetzt.
Einfache Lösung: Nachdem ich die falsch dimensionierten Widerstände ausgetauscht hatte, mußte ich nur ein paar Schritte zurück gehen und die Variante "Vertauschen der Kaskadenausgänge nicht direkt vor dem Opamp, sondern an den Kaskadenausgängen" nochmal ausprobieren.
D.h. die Aussage von Helmstedt im Synrise-Interview zum Vertauschen der Signale ist falsch. Man hält sich also besser doch an die Korrekturvorschläge von Dirk Lindhof.
 
Na endlich! Dann kannste ja jetzt ordentlich Potis verkabeln, Front basteln und Filter abgleichen...und dann das nächste Modul bauen.
 


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