Ah, ok, das mit Mördern habe ich nicht mit Experimentell zusammen bekommen, es ging da wohl um die Nutzung von Musik für oder durch fiese Regime, ein ganz anderes Thema als das hier generell vorgetragene Suchschema - also dann ist das für mich geklärt - hatte mich gewundert wie das da rein kam - danke, verstanden.
Und dann, was experimentell denn sei. Für mich bleibt das eher simpel - wie oben ausgeführt.
Es sagt eben vieles davon nicht, sondern beschreibt eben nur den Charakter - nicht die Qualität und nicht viele mehr als eben das.
Interessant ist der Aspekt:
Wer etwas zuerst macht ist vermutlich "mehr experimentell", denn heute wäre (kurz gesagt) Presslufthammer voll 70er/80er. Depeche Mode sind freilich "kommerzieller" und "weniger experimentell" als die Neubauten. Einfach in der Wirkung und Ansinnen der Idee der Musik selbst. Das ist richtig. Es sagt nicht aus, wie gut etwas ist.
Unvermögen: Das ist eigentlich egal, experimentell kann auch eine Suche sein oder mehr durch Herausfinden gefunden werden, ja. Aber es kann auch bedeuten, dass ein akademischer Musiker bewusst und auf hohem Niveau bewusst und sehr gekonnt dies täte. Das ist beides "experimentieren". Ja.
Experimente beziehen sich auf den Musiker, der sie macht, für ihn kann das neu sein und für "alle" oder eine Gemscheinschaft unkonventionell. Letzteres scheint wichtiger, da für die der Begriff eigentlich da ist.
Der Stil oder die Menge der Leute spielt aber keine Rolle, es ist experimentell, wenn es eben außergewöhnlich ist, es kann Pop sein oder total verstörend oder angenehm-anders. So fühlten sich sogar OMD damals "experimentell".
Experimente sind auch von Nazis noch Experimente, darauf bezog sich übrigens mal die CDU mit ihrem Wahlplakat "keine Experimente", keine Extreme, keine KPD, keine Nazis, eher so "bürgerlich" - und so ist das auch in der Musik - Experimentell ist wertfrei!
Es ist nur eine Beschreibung einer Art etwas zu tun. experimentelle Poltik kann gut oder schlecht sein, elitär oder underground und von unten - reich oder arm, populär oder von wenigen bevorzugt, alles.
Schiefer Gesang - nun, ein wenig Gezieltheit ist wohl dabei, aber sagen wir mal Kate Bush war mit ihrem Dreaming-Album damals experimentell "eeehhh aaaahh" Geräusche in "get out of my house" - toll, für mich jedenfalls und damals eben experimentell, es gibt sicher Musiker und Musik die noch viel mehr Experiment machte. Es klänge schon anders, wenn ich wagte geschrieben hätte. Es wäre aber dasselbe im Sinne von Experiment.
Ja, Metal-EBM-Kombination war in den 90ern neu, in Teilen vielleicht experimentell, Nu-Metal und so - gibt es so gesehen erst seit dem, ohne Experiment geht das nicht, aber trotzdem populär, weil eben neu - ja, korrekt- Experiment kann sehr begrüßt werden aber auch total die Hörerschaft dezimieren. Wir haben für beides Beispiele.
Konditionieren: Das ist ne gute Frage.
Ich denke, dass man offen sein kann für "Experimente" und auch die Hörgewohnheiten sind verschieden, manche brauchen die 4/4-Pumpe um Musik zu erkennen oder zu tanzen, andere können zu allem tanzen. Das ist etwas, was man durchaus zeigen kann. Nicht alle nehmen alles an, Kinder sind nunmal auch mit Wunsch und Willen und Empfindung. Aber - natürlich kann es auch mehr Spaß machen und auf Gegenliebe stoßen.
Die Frage danach ist auch super - wenn alle Kinder auf experimentelle Klänge mehr reagieren und selbst offener sind, kann es sein, dass experimentell als Begriff weiter oben ansetzen wird. Dann muss es womöglich deutlich später allgemein so empfunden. Man findet schneller Strukturen und Zusammenhänge, so wie ggf. schon einfache Field Recordings eine Struktur haben oder eine Melodie, die man eher erkennt und als Element einer Musik sehen könnte oder auch ganz andere Dinge.
Objekitve Kriterien - das ist vermutlich so zu formulieren, dass es ein Referenzvolk gibt, eine Gemeinsschaft wie etwa "wir hier in D, EU oder so.." bis hin zu einer bestimmte Szene oder jüngere Leute oder Musikmögende oder so..
Diese empfinden etwas insgesamt mehr oder weniger als Experiment.
Ich bin kein Experte dafür, ich kann nur sagen, was ich denke was das ist. Oben eher wo es einzuordnen ist und wo vorallem nicht und hier dann genau, wann etwas denn überhaupt so ist, ich würde sagen - Hörgewohnheiten spielen eine Rolle und diese können in Japan, Tokio andere sein als in Bayern aufm Dorf.
Daher würden wir das wohl hier im Forum als Synth-Soundgewohnte und mit ner Menge Musik im Hinterkopf ggf. offener auslegen oder aber die einzelnen hier werden sich noch streiten aufgrund ihrer verschiedenen Hörgewohnheiten - naaa, das ist noch nichts, was du da hörst, .. Motto - dddddas ist doch kein "Messer", DAS ist ein Messer!!
(Ich setze Herrn Dundee als Bekannt voraus)
So für mich zB ist Ambient seltenst experimentell, weil man das nur schwer neu erfinden kann. Es gab vieles an Sounds schon und so, es ist also schwer, da so einen Begriff zu verwenden. Aber vielleicht passt es, irgendwie, für irgendwen. Das ist für mich dann auch ok. Es ist ja nur ein Begriff.