Wegen Sounds: Referenz ist immer ein Sound für sich, okay. Aber für mich als Musiker ist das nicht getrennt von meiner Musik, als Sounddesigner kennt man evtl die "Herkunft" (Geschichte und Quelle und ggf. Synth auf dem der mal ursprünglich gebaut wurde), jedoch soll er ja immer noch einen Sinn haben, einem musikalischen Zweck dienen, er ist also schlimmstenfalls zu kopieren (Emulationsdenken wäre hier Mutter dieser Kiste) oder das Ding soll eben die Funktion "heller, weicher, Leadstring mit vielen Obertönen" sein, der sich in Stil XY gut macht oder sowas. Andererseits gibt es natürlich Leute (Produzenten), die genau diese Art von Sound will, zB Hands Up/Hardstyle oder so. Da gibt es eine Reihe von Trends und Moden, die man dann erfüllen kann. Aber muss mich das als Musiker bei der Wahl des Instruments interessieren? Da suche ich das Ding für meinen Sound, ich gehe auch hier im Forum von Idealisten der Musikern aus, die eigentlich erstmal aus eigener Kraft einen Sound erstellen wollen, und dann gibt es schnell keine Referenz - Die ist der Musiker und seine Vision höchstselbst, oder?
also zu
a) Weiss garnicht auf was du dich beziehst, ich meinte das mit den Zusammenhängen allgemein und nicht auf Radias, Virus oder sowas bezogen. eher, dass man faktisch heute mit jedem Synth gute Sounds hinrkriegt und dazu gehört der Virus natürlich auch, der Z1, ..
Vielleicht wolltest du das gleiche damit sagen. Imo sind viele Dinge austauschbar, andere haben eine Färbung oder man arbeitet dann mit anderen Mitteln, kriegt aber schon was hin, was zufriedenstellt.
b) sehe ich extrem anders, da es eben austauschbarer ist als viele das sich vorstellen und ich kauf mir auch keinen Synth, weil er so angesagt ist oder weil man da nicht dran vorbei käme, ich höre mir auch wenig an, ich bin ja faul. Ich bin sehr zielorientiert und baue den Sound mit den gegebenen Mitteln auf dem gegebenen Instrument und das ist idR immer okay. Eigenungen und Eigenheiten hin oder her. Und für mich kauf ich mir die selben Geräte wie sonst auch, ich hab bestenfalls fürs Mag oder Workshops einen Tick mehr hier als ich brauche, aber auch weil ichs mag und nicht drunter leide. Sprich: Das ist jetzt natürlich eine Seitendiskussion zwischen uns und denen, die sich interessieren. Die Jungs hier und der Threadstarter wollen doch nicht unbedingt den Emulationssound, ich kenne insgesamt zwar beide Gruppen: Die, die klar so klingen wollen wie (XY) und die, die Soundalikes brauchen - Der Rest hat Ideen und will nah ran und bestenfalls lassen sie rankommen oder machen das selbst. Das tun sie gern mit dem, was sie schon haben, Software oft - Oder sie hören das oder dies Hardwareding und kaufen sich das, weil sie das anmacht und ihre Musik deutlich verbessert oder aufwertet oder sie gern damit arbeiten.
Und ja: Ein Synth moderner Art mit nur 2 Hüllkurven ist auch für mich knapp bestückt
Ein Synth mit Schwurbel muss auch ne Menge anderer Qualitäten haben, damit er in den Garten darf, aber das ist nix, was ich anderen SO aufdrängen könnteo der will, da andere ja anders ticken und es gibt auch Synths, wo ich mich mit weniger abgebe, weil das Ding super ist.
Es gibt also viele Ausnahmen, sind eben Instrumente und hier und da unvollkommen - Aber die Unvollkommenheit suche ich mir aus. Ich hab noch nie einen Job nicht bekommen, weil ich ein Gerät nicht hatte, sowas kriegt man dann gestellt oder so. Das klappt immer.
Man braucht also nix, was man nicht wirklich haben will aus meiner Sicht.
Denke aber, dass dieser Aspekt nicht so wichtig ist - aber ich finds interessant, dass du deine Ansicht nennst und nenn dir halt meine, hoffe das ist ok an OT..
VA/XT: Yep, ich liebe ihn auch und sehe den VA Begriff als eine Modesache aus der Herstellerecke, er wollte ja nur eine bestimmte Kategorie bewerben und sie attraktiv darstellen. Das ist ok, aber für mich sind das weiter meist digitale Synths mit verbesserter Bedienbarkeit aber mit Orientierung an alten guten Instrumenten, mit allen Konsequenzen darauf. Imo gab es Vorteile (Steuerbarkeit, Regler, Zugriff..)
und Nachteile (Stillstand bei Struktur und Bauart: zB ADSR Fixiertheit oder Standard 2-3 OSCs -> Mix - 2 Filter - VCA - Standards.)
Etc.
MicroQ vs Blofeld: Da würde ich in jeder Hinsicht den Blofeld bevorzugen, den XT hingegen dem Q, beim Blo könnt ich noch schwach werden, warte pers. eigentlich nur auf den Wave-Editor, allerdings würd ich den XT wegen der vielen Specials und der 8stufen Wavekurve, Sound/Filtertypen (S/H und so) und Loopbarkeit eher behalten. Ansich steh ich eher auf Hi-End, aber der XT ist einfach super einzigartig, lange gewesen. Aber ok, jetzt schwärme ich und plappere rum
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globaler algo:
Hmm, vielleicht hast du Recht, der Grundprinzip ist ja grade durch VA faktisch klar umrissen und wird nach oben mit Solaris oder so und nach unten mit dem Microkorg rel. klar umrissen. Also mehr oder wenig nichts radikal anderes aber mit Specials drin und mehr modularität. Neuester Schrei ist da der Origin, der die Modularität der Standards faktisch vornan setzt aber "denkt" wie ein normaler Polysynth der VA Art. Das ist nicht negativ gemeint, es passt halt ins Schema und ist sowas wie der oberste Punkt, zzt, zusammen mit diesem oder jenem anderen Teil wie dem M12, Z1 oder sowas, die dann abdirfteten oder noch einiges drauflegten, die 90er zeigten, dass den Leuten sowas wie der Z1 zu aufwendig war und kauften lieber den einfachen MS2000. Seitdem stellen die Hersteller kaum noch was anderes her als VAs nach dem von dir erwähnten Prinzip, sie trauen sich nicht. Deshalb muss man sowas wie einen Origin oder Solaris sehr begrüßen.
Allerdings bedienen sie nicht alle VA-Erwartungen (Bedienkonzept und Durchblickfaktor).
Naja, ich sehe nur, dass die Leute satt sind und viel haben und nur deshalb sind sie so wählerisch. Über die genannten Teile hätte man sich in den 90ern die Hände gerieben und gedacht: Da ist die Lösung, muss ich haben.
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Thema Verantwortung: Hmmja, also ein paar Partikel einbauen, die "don't try this @ Home suggerieren, so wie auch: Krieg ist doof, bin für Demokratie und so weiter und eben prüft bitte alles für euch selbst und lasst euch leben als Fußnote. Ja, auch ich weiss, dass es immer Leute gibt, die bestimmte Dinge nicht voraussetzen, dann werden die Sätze sehr lang, so wie zzt viele meiner Postings, damit jeder Menschentyp es korrekt mitbekommt.
Bei Sounds und Musik ist das eben so schon unkonkret und eben nicht immer so universell, dennoch gibt es Dinge, die wesentlich universeller sind (die Art, wie Menschen denkten und funktionieren ist gleicher als viele denken) und bei Musik: da gibts auch vieles schon und ist austauschbarer als viele denken, aber man kann eben gezielt wählen und schneller ans Ziel kommen. Das klappt dann gut, wenn man eine ähnliche Sprache spricht. Manche kapieren diese Symbolsprache dann, andere nicht - Ich meine allgemein, Sounds rüberzubringen oder ein Gefühl in diesem Sound - Das gelingt unterschiedlich gut. Der Rest wird dann interpoliert und dann klappt es mal besser mal schlechter oder man muss etwas länger dran, aber schaffen kann man es durchaus auch bei sehr unterschiedlichen Typen von Auffassung.
Hab viel damit zu tun, wegen der Workshops. Es ist toll, die vielen Lernmethoden der Leute zu sehen und ihre Auffassungen zu sehen und dann auf ihrem Trip dann entgegenkommen. Macht auch Spaß und inspiriert sogar.
Flexible VAs und so: Hmm, Real-Digitale. Wie auch immer..
Die Welt wird mit ihnen leben und sich arrangieren und wir helfen hier den Leuten ein bisschen, die Teile zu finden, nicht weniger, und ich denke in Gesamtheit treffen wir auch mal und der Mensch ist gut beraten weitergekommen Zielführend.
Zum Blofeld passt imo sehr viel, sogar ein XT, aber ansich am besten immer was mit total anderer Architektur / Klang, Analoger, FM Synth oder ne nette Software, nen Origin oder so..
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Synthwahl: Jo, das ist so, und gilt auch für den Virus, Blofeld oder wen auch immer, aber ich finde nicht, dass man bei 0,00 anfangen muss, der Blo ist schon irgendwo ein Luxus-MicroQ mit Samples, man hat in fast allen Punkten ja eh nur gewonnen damit. So wie bei einem Virus C gegenüber einem B.
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Dein Fazit: Ja, wobei ich nicht denke man ist der "dumme", besonders nicht wenn man Recht hat oder die Sache vorhanden ist, man kann sie bestenfalls überbetonen und das ist sicher der Fall in einem Forum wie diesem, siehe auch Analog vs. Digital und so weiter. Aber UNS hier interessiert das dann doch, sonst gäbe es diese Themen ja nicht. Ich finds sogar uncool, wenn dann einige auf Beendigung oder gar endgültiger Begrabung bestimmter Themenzweige pochen. Sei es den FRII aus Filterfaulheit zu schließen unterbeschimpfung aller, die ihn noch nutzen oder der Checkidee eines Analogen gegen eine Software 283787 Argumente zu finden. Das ist eben alles interessant und "legal". Die Leute hier holen sich das für sich raus und ich finde es auch super, wenn ein Teil sagt: Siiiiiehste, sone Soft klingt doch besser als man denkt", ein weiterer "ja, hört man doch deutlich. Analog ist einfach besser" bis zu "Dieser Aspekt mit XY ist mir so wichtig, dass ich das jetzt anders mache" (oder so lasse ...).
Ich bin für das alles und da muss man auch mal abkürzen und oft gesagtes als bekannt setzen, sonst muss man es immer wieder angeben, allerdings muss man es hier und da mal erneuern. Auch damit man nicht wieder falsch verstanden wird oder böse Absichten eingebaut werden.
Ich denke, wenn wir beide hier das Schwurbeldings "hochhalten" nach Tims Ansicht, dann kann ich damit leben. Es ist da und manche finden es wichtig und wenn es noch Leute gibt, die das Ding noch kaufen, so ist noch wichtig zu sagen, dass mein Ziel nicht der Stopp des Verkaufs ist, sondern das man eben mal drüber redet, es mal erstmalig benennt und es irgendwo als BEgriff hält, damit man später nicht jedesmal 40 Seiten braucht, um das Ding zu beschreiben. Manche hören es wohl nicht, andere wollen es nicht hören - Das ist ok, besonders wenns egal ist - Aber wenn ein Auto rot ist und man muss es aus politischen Gründen grün nennen, dann ist das nicht ok, wenn man mit der rotheit des Autos nervt, dann kann man den Spruch überlesen und wenn man nicht wahrhaben will, dass es ein bisschen rot ist, dann ist es nicht das Problem dessen, der es als rot bezeichnet und auch nicht der des Autos, rote Autos fahren ja auch. Es hassen nur manche rot, andere nicht und alles dazwischen.
Vielleicht hilft es dir ja, darin standhaft zu bleiben und mir hilft es, dass ich nicht der einzige bin, der es wahrnimmt und so wichtig fand, es zumindest zu benennen und in den Sinn zu rufen, was und wie man damit umgeht ist mir ansich egal, ich werde es dann erwähnen, wenn ich den Eindruck habe, es wird gebraucht, sonst wohl nicht. Besonders wenn man einen "Analogen" suchen sollte oder so, auch wenn die Hüllkurven im Spiel sind und sich deutlich anders verhalten oder so.. Es ist da und es wird genannt, wenn es so aussieht, dass es helfen kann und akzeptiere auch gern, wenn andere quasi das Gegenteil sagen.
JETZT kommt noch ein Klops:
Ich habe den Eindruck, dass es Gewichtung gibt, es gibt Leute, die bestimmte Ansichten oder Erkenntnisse aus der Masse oder Präsenz im Forum destiliieren. DAS ist nicht gut. Würde man das tun, dürfte man heute ohne Synthesizer arbeiten und man bräuchte unbedingt einige alte Kompressoren und EQs, weil das ja Standard im Studio ist und die Leute fangen an zu fragen ob sie analog summieren sollen (Behringer Pult kaufen) oder digital arbeiten wollen (M-Audio Karte). Dann wirds absurd! Und da machen viele scheinbar mit. Die Illusion zu schaffen, dass der Kauf von XY das ändert und natürlich das heilige Mastering! Oder der heilige 2600, Minimoog oder so. Nein, sie sind es selbst, wenn sie das raffen werden sie nur leider oft weniger kaufen
Das ist nicht im Interesse der Sache, also weitermachen
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Ich mach nur Fehler, viele. Ich steh auch dazu oder seh sie nicht als Fehler, sondern hier und da als Feature, weil man eine vollkommen andere Idealwelt hat oder Vorstellungen und das ändert sich auch noch über die Zeit. Aber solang man nur Konzepte mit anderen Konzepten tauscht sind sie eh falsch
Minimalismus, Maximalismus, Nihilismus oder Positivismus.. Alles so Kram, was irgendwann nervt und zusammenfällt.
Ich freu mich, wenn du deine Haltung hast und begründest und wenn du andere Ansichten interessant findest und sie auch so lassen kannst, ich versuch das auch und hoffe, niemandem meine Weltbilder, musikalischen Ziele oder Ideale aufzudrücken, aber evtl vorzuführen oder zu empfehlen, wenn sie cool sind und aber ich weiss, dass irgendwann auch ein Tipp von mir in die falsche Richtung gehen kann, weil ich was übersehen hab, was man gerade in einem Forum mal übersieht oder sowas. Dann entschuldigt sich der Zentraldenker oder sowas und hofft, dass der Fehler durch Eigenchecks gefunden wurde und ich verlier einen Gummipunkt, aber keinen Zacken aus der Krone. Auch ok.