Elektr. Musik aus Afrika/Lateinamerika? Kennt sich da jemand aus?

GeoTeknique

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Hallo in die Runde.

Ich wollt mal mein Horizont erweitern und suche daher nach einem Einstieg in die elektronische Musik außerhalb Europa's oder Nordamerika oder Ost-Asien.

Immer wieder schwappen gewisse Einflüsse oder kurze Schnappschüsse interessanter Musik in Europa. Auffgefallen sind mir dabei aus musikalischer Sicht zwei Erdteile, in denen schnelle elektronische und vor allem rhythmische Klänge dominieren. Ich spreche hier 1. von (ich weiß nicht ob man das so verallgemeiner kann/darf) Schwarz-Afrika (also dem Sub-Sahara-Raum) und natürlich von Trinidad & Tabago.

Fangen wir mal mit letzterem an.
Mir fiel vor gut 20 Jahren ein Soca-Album in die Hände. Irgendwie bin ich über einen Kumpel üder 3 Ecken an das Teil gekommen. War 'n ziemlich verrückter Typ. Was er da mitbrachte kannten wir bis dato nicht. Es wirkte irgendwie schräg. Aber irgendwie auch geil. Ich hab mir das Teil immer mal wieder angehört und war mitunter fassungslos. Da gibt es einen kleinen Teil der Welt, der unter 170BPM scheinbar kaum in Fahrt kommt. Auf dem Album war ein Stück dabei, da muss ich heute noch schmunzeln und könnt mich amüsieren, wie der Sänger da ins Mikro brüllt. Wie ein Schwein am Spieß. Dazu ein fast schon fürchterlich treibender Soca-Beat. Und mit jedem Strophendurchlauf steigert es sich in der Intensität. Irgendwann hab ich dann auch rausbekommen, wie der Interpret hieß und wie das Stück lautete. Denn das Album was ich damals bekommen hab - mit der Bezeichnung wie es hier rumliegt - taucht es in keiner Datenbank auf. Auch Shazam hat größte Schwierigkeiten hier was Sinnvolles zuerkennen.
Naja, wie auch immer, willste mal mehr davon hören, dacht' ick mir. Also gehste mal auf die Suche nach neuer Soca-Musik. Was für eine Ernüchterung 15-20 Jahre danach. Die Musik die da heute produziert wird, hat mit der damaligen kaum noch was zutun. Die BPMs sind runter gegangen und Autotune ist allgegenwärtig, was damals noch eine Ausnahme war. Alles klingt irgendwie gleich. Das alte Album hingegen ist sehr Facettenreich und kreuzt quasi all Sub-Genres des Soca. Hmm - da komm ich also auch nicht weiter.


Also kommen wir wieder zum ersten Punkt zurück. Afrika.
Was ich so mitbekommen habe, haben die da mitunter ziemlich geile Eigen-Genres entwickelt, die wesentliche Merkmale technoider Musik tragen. Aber es wird auch viel und gern gesungen. Leider ist mir diese Welt als Europäer fast völlig verschlossen. Drum wollt ich mal in die Runde fragen, ob sich einer von Euch in diesen Sphären auskennt und einen guten Einstieg vorschlagen kann.

Ciao
 
Das interessiert mich. Wer war denn der Soca artist ? Hab ein paar Jahre in der Karibik gelebt und ein faible für soca entwickelt.
Aus Afrika kommen auch gute Sachen Femi Kuti & Stephane Pompougnac Sorry Sorry oder Magic System - Premier Gaou (bob Sinclar Le Bisou Dub).
Ist zwar schon älter aber ganz gut.
Gruß aus Hamburg
 
Eine gute Freundin stammt aus Uganda. Eine ihrer Schwestern ist dort ein relativ angesagter Act und einer ihrer vielen Brüder ist dort Produzent und hantiert auch mit Synthies und Grooveboxen. Ich hab ihn vor 10 Jahren mal getroffen, wie er in Deutschland war und habe ihn auch über die dortige Szene ausgefragt. Ich hab ihn auch mit etwas heftigerer Mucke konfrontiert, wie etwa Hecq und Modularsachen, aber das war alles Neuland für ihn. Er sagte damals schon, daß dort auch eine Globalisierung stattfindet in der Musik und sich immer mehr an Vorbildern der "westlichen" Welt orientiert wird. Es gibt da auch fast nur noch "Allerweltsrap" und "Autotune-Pop". Schon noch mit entsprechendem afrikanischem Einschlag, also eher Dur und voll auf happy getrimmt, aber es konnte im Prizip auch bei uns produziert worden sein.

Bei Celldweller ist ihm die Kinnlade runter geklappt. :rofl:
 
Nyege Nyege Tapes aus Kampala, dazu Hakuna Kuala,

mit Verbindungen zu vielen ostasiatischen Acts zu SVBKVLT,

Yes No Wave Music, Yogjakarta

meine Lieblinge, OOIOO, YoshimiO,

Merrie Records, Peking

viele ältere Schätze: Analog Africa

zu Lateinamerika kann ich nichts beisteuern.
 
In Mexico z.bsp. is Elektro/Industrial recht aktuell, ebenso in Teilen von Lateinamerika.
Hocico is da der bekannteste act.
Allerdings macht es den Eindruck daß dort das meiste satanistisch angehaucht is wie auch im dortigen Metal.
Is jetzt nicht das was dem te im Sinn war, finde es aber nicht verkehrt das zu erwähnen weil ich auch überrascht war daß die Szene dort wesentlich größer ist als erwartet
 
Also kommen wir wieder zum ersten Punkt zurück. Afrika.
Zur afrikanischen Musik gab es in Bremen im Überseemuseum eine Raum namens African Disco. Da gab es dann eine Übersicht über die neuere Afrikanische Musik mit Hörbeispielen. Ich würde aber vorher mal nachfragen, ob es disen Raum noch gibt, ich war seinerzeit Stunden drin und habe mir alles angehört. Ich muss mal nachsehen, ob ich Fotos gemacht habe, nach einer CD hatte ich gefragt, die gab es nicht.

Wenn es krachiger sein soll, empfehle ich diese: https://en.wikipedia.org/wiki/Konono_Nº1
 
Hallo in die Runde.

Ich wollt mal mein Horizont erweitern und suche daher nach einem Einstieg in die elektronische Musik außerhalb Europa's oder Nordamerika oder Ost-Asien.

Immer wieder schwappen gewisse Einflüsse oder kurze Schnappschüsse interessanter Musik in Europa. Auffgefallen sind mir dabei aus musikalischer Sicht zwei Erdteile, in denen schnelle elektronische und vor allem rhythmische Klänge dominieren. Ich spreche hier 1. von (ich weiß nicht ob man das so verallgemeiner kann/darf) Schwarz-Afrika (also dem Sub-Sahara-Raum) und natürlich von Trinidad & Tabago.

Fangen wir mal mit letzterem an.
Mir fiel vor gut 20 Jahren ein Soca-Album in die Hände. Irgendwie bin ich über einen Kumpel üder 3 Ecken an das Teil gekommen. War 'n ziemlich verrückter Typ. Was er da mitbrachte kannten wir bis dato nicht. Es wirkte irgendwie schräg. Aber irgendwie auch geil. Ich hab mir das Teil immer mal wieder angehört und war mitunter fassungslos. Da gibt es einen kleinen Teil der Welt, der unter 170BPM scheinbar kaum in Fahrt kommt. Auf dem Album war ein Stück dabei, da muss ich heute noch schmunzeln und könnt mich amüsieren, wie der Sänger da ins Mikro brüllt. Wie ein Schwein am Spieß. Dazu ein fast schon fürchterlich treibender Soca-Beat. Und mit jedem Strophendurchlauf steigert es sich in der Intensität. Irgendwann hab ich dann auch rausbekommen, wie der Interpret hieß und wie das Stück lautete. Denn das Album was ich damals bekommen hab - mit der Bezeichnung wie es hier rumliegt - taucht es in keiner Datenbank auf. Auch Shazam hat größte Schwierigkeiten hier was Sinnvolles zuerkennen.
Naja, wie auch immer, willste mal mehr davon hören, dacht' ick mir. Also gehste mal auf die Suche nach neuer Soca-Musik. Was für eine Ernüchterung 15-20 Jahre danach. Die Musik die da heute produziert wird, hat mit der damaligen kaum noch was zutun. Die BPMs sind runter gegangen und Autotune ist allgegenwärtig, was damals noch eine Ausnahme war. Alles klingt irgendwie gleich. Das alte Album hingegen ist sehr Facettenreich und kreuzt quasi all Sub-Genres des Soca. Hmm - da komm ich also auch nicht weiter.


Also kommen wir wieder zum ersten Punkt zurück. Afrika.
Was ich so mitbekommen habe, haben die da mitunter ziemlich geile Eigen-Genres entwickelt, die wesentliche Merkmale technoider Musik tragen. Aber es wird auch viel und gern gesungen. Leider ist mir diese Welt als Europäer fast völlig verschlossen. Drum wollt ich mal in die Runde fragen, ob sich einer von Euch in diesen Sphären auskennt und einen guten Einstieg vorschlagen kann.

Ciao
Poste doch mal Beispiele. So ganz werde ich nicht schlau aus Deinem Post.
 
Das interessiert mich. Wer war denn der Soca artist ? Hab ein paar Jahre in der Karibik gelebt und ein faible für soca entwickelt.
Aus Afrika kommen auch gute Sachen Femi Kuti & Stephane Pompougnac Sorry Sorry oder Magic System - Premier Gaou (bob Sinclar Le Bisou Dub).
Ist zwar schon älter aber ganz gut.
Gruß aus Hamburg
In dem Falle war's offenbar eine Band namens 'Krosfyah'.

Ich kanns nicht wirklich Posten, da ich es eben nicht auf Youtube finde. Zumindest nicht die 20 Jahre alten Dinger.
Vielen Dank soweit für den Input.
 
Ich hab sogar eben den Track gefunden, in dem er so brüllt
:)



Aber das hier ist viel zu lahm. Auf dem Sampler warens mind. 170 BPM. Das ging viel mehr ab. Dazu war's im Mix eingebettet (zugegebenermaßen ein sehr schlechter Mix, vom Mix her). Aber es ging ab, wie ne Rakete.
 
in brasilien gibt es sehr viel techno, techno house, acidcore, gabba... die holen gerade die neunziger nach.

der größte nachtclub in sao paulo (mehr einwohner wie hessen und NRW zusammen) hat ungefähr die größe des berliner flughafens und hat 7 tage die woche geöffnet, und man feiert dort viele lokale stars.


in afrika sieht es in sachen plug-ins und sampler eher mau aus. die haben da noch richtige instrumente, mit denen man nur so langweilige sachen wie jazz machen kann, die armen. :)
 
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Ich habe mal meine Bandcamp-Käufe durchgeblättert:

Afrika:


Lateinamerika:

 
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Danke @wiggel, 17 mal Access Denied auf einer Seite hatte ich noch nie. Imposantes Bild, ich schau'mir das dann besser mal zuhause an...
 
Funktionieren die Links inzwischen? Bei mir sieht das ok aus, sonst würde ich das rausnehmen...
 
Unbedingt dem portugiesischen Principe label aus Lissabon folgen.
Hier kommt die spannende afrikanische Musik zusammen...


Hab mir da die aktuelle LP von DJ Nigga Fox gekauft. Schönes Ohrenkino. Feine Harmonisierung in Track 3 Mutadoree ab 16:00.
Bass und alles andere führen ein Eigenleben und sind doch immer zusammen. Das ist große Kunst.
Guter Groove in Bom te ver. Hier ist Synthbass am Anfang schräg daneben, dann fängt sich alles wieder. Das muß man sich trauen.
Und was für ein dichter swingender Percussionsteppich! Und daß der Groove immer wieder zum Stehen kommt, ist genial.



Fox im Studio mit Maschine...

 
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