Kaufhilfe Einsteiger: Welcher Synth für ehem. Gitarristen?

J

Jazzman

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Hallo zusammen!
Ich hoffe hier Hilfe zu bekommen, welchen Synth ich mir zulegen soll?
Ich bin ehemaliger Gitarrist - kann das Hobby wg. Krankheit nicht mehr betreiben. Ich habe schon einen Synthstrom Deluge und Reason als DAW, aber ich verspüre den Wunsch nach einem dezidierten Hardware Synth. Ich möchte eher Background-Musik mit breiten Flächen machen. Wenig rumschrauben an Filtern und Parametern etc. - ich möchte damit "Musik" machen. Komme aus der Blues/Rock/Jazz Ecke, möchte mich aber auch in diese eher Synth-lastige Ecke bewegen (Techno oder wie man das schnelle Zeug nennt - verzeiht, mir fehlt wohl das richtige Vokabular).
Habe mich aktuell in den Waldorf Kyra verguckt. Scheint hier eher kontrovers diskutiert zu werden (Usability). Mir gefallen schon die Presets und die Möglichkeit mit vielen Stimmen einen breiten Sound zu erzeugen.
Damit habe ich auch schon den Preis-Range festgelegt: So um die 2000€. Auch der Blofeld schien mir cool zu sein.

Eine vielleicht dumme Frage zu dem Kyra: Lassen sich damit auch "Klavier"-Sounds erzeugen. Also klassisches Klavier, Honky-Piano und sowas?

Ich hoffe damit schon mal ein wenig die Eckpunkte meines Wunsches beschrieben zu haben.
Könnt ihr das kommentieren?

Vielen Dank & Gruß
Jazzman
 
:hallo:

Moin Jazzman. Kyra, Blofeld sind tolle synthetische Klangerzeuger, aber auch Klangspezialisten, die wenig bis gar keine klassischen Sounds machen können im Sinne von Piano etc. Nach deiner Nachfrage zu urteilen, würde ich Dir eher zu einem anderen Synthesizer raten, mit dem du sowohl synthetische Klänge für alle möglichen Stilrichtungen erzeugen kannst, aber auch "Klavier" machen kannst:

Yamaha MODX6+ (oder 7 oder 8). Testbericht zum Synth findest du hier: https://www.amazona.de/test-yamaha-modx6-modx7-modx8-synthesizer/

Den kannst du auch wunderbar mit deinem Deluge und Reason kombinieren und der MODX+ bietet aber auch reichlich Synthesemöglichkeiten um Dich auszutoben.
 
Wenn du dir einen Synthesizer kaufst, bist du immer relativ beschränkt. Darum hat niemand nur einen Synthesizer. Und wenn du nicht an Filtern drehen möchtest, wäre so etwas gebraucht vielleicht gut.
Da hast du quasi alle Instrumente, Synths, Strings, Pads, Orgeln, Gitarren, usw. in guter Qualität, eine große Tastatur, übersichtliche Bedienung, bist unabhängig von Computer, kannst aber auch beides verbinden, wenn gewünscht. Einen kleinen Synth zum dran schrauben, wenn du auf den Geschmack kommst, kannst du dir dann immer noch dazu holen. Vielleicht einen Behringer Crave, oder Roland Boutique.
 
Vielen Dank.
Eure Meinungen sind mir sehr wichtig.

Als take-home-message behalte ich:
  1. Kyra, Blofeld sind tolle synthetische Klangerzeuger, aber auch Klangspezialisten
  2. Wenn du dir einen Synthesizer kaufst, bist du immer relativ beschränkt. Darum hat niemand nur einen Synthesizer.
Das habe ich zwar geahnt - aber vielleicht nicht wahr haben wollen. Die Eierlegende-Woll-Milch-Sau gibt es wohl nicht.

Wichtig ist mir aber auch - und das habe ich nicht erwähnt: Cooles Design. Ich muß einfach Lust haben, mich mit der coolen Kiste zu beschäftigen. Es darf m.M.n. nicht nach drei Kilo Plastik aussehen.
Bin mir also noch nicht sicher, ob ich es nicht doch mit einer Kyra versuchen sollte - um eben ggf. nach einiger Zeit festzustellen, ich brauche noch ein Gerät.

Lieben Dank und einen schönen Sonntag noch
Jazzman
 
Solltest du dich für den Yamaha MODX6 entscheiden, bliebe auch noch Budget für einen Blofeld übrig, uvam. Gebrauchtkauf geht ja auch. Meine Empfehlung ist daher…Testberichte lesen und Testvideos anschauen. Aber auf jeden Fall deine Wunschgeräte, wenn möglich, im Laden anspielen und ausprobieren. Oder es findet sich ein Synthesizer Stammtisch in deiner Nähe, bei dem man sich mal mit Leuten vernetzen kann.

Ok...wenn es cool aussehen soll...den Kyra gibt´s ja jetzt auch limited in Seeblau: https://www.amazona.de/waldorf-kyra-se-seablue-limitierte-edition/

Ansonsten was weitere Geräte angeht...du hast ja Reason und kannst dort, wenn es ein Piano etc. sein soll, PlugIns für akustische Sachen einsetzen:
Gehört zum Lieferumfang von Reason.

Ein Honkey tonk geht auch damit, und zwar so: https://forum.reasontalk.com/viewtopic.php?t=7492023
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde nicht den umgefärbten Kyra nehmen, wenn dann original.
Btw
Der Access Virus Ti ist derzeit bei thomann lagernd, wird statt teurer immer billiger... Und auch die, die den Virus nicht mögen werden wohl zugestehen, das er Flächen allemal zusammen bringt, und ist darüber hinaus multitimbral...
Da gibt's Flächen und was fürs musikalische zusätzlich, wenn auch kein Grand Piano.
Aber ehrlich, leichter für einen Anfänger ist etwas mit Tasten, daher glaube ich der Tipp mit ModX ist sehr gut.
Der Tipp mit Videos schauen und Tests lesen ist aus meiner Sicht nicht so gut, besser kaufen, und ausprobieren.
Gebrauchte bekommst meist fast ohne Verlust weiter, und neue mit wenig Abschlag.
Also einfach mal ausprobieren.

Edit:
Gerade gesehen, TI gibt's auch in der Tastenversion lagernd, dann aber über deinem Budget... Dafür eine richtig gute Tastatur, wie viele meinen, die gut spielen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Dank GDU!

- nicht den umgefärbten Kyra nehmen, wenn dann original
Ja!

Tut mir wirklich leid, ich bin etwas komisch, aber der ModX und erst recht der Ketron sieht für mich nach einem Alleinunterhalter Keyboard aus. Das erinnert mich allzu sehr an alte Männer die bei Dorf Hochzeiten aufspielen dürfen. Brrrr....

- besser kaufen, und ausprobieren
Das stelle ich langsam fest: YT schauen ist zwar mitunter schön unterhaltsam - aber wirklich eine Eindruck erhält man nur im Laden oder besser zu Hause.

Ganz lieben Dank!
Jazzman
 
Wenn dir die Farbe 200€ Wert ist, dann nimm den SE. SE mit ein zwei Controllern mehr und einer angepassten Firmware und ich hatte schwach werden können.

Du darfst bei den großen Youtubern nicht vergessen, dass das Profi Musiker sind, die mit allen was zustande bringen, und dass sie von der Testerei leben. Ich bin weg von den Burschen, wenn dann kleine private Videos... Nein nicht only Friends... Mit ein paar tausend views max.

Ich stand damals auch vor der Frage kyra oder etwas anderes, geworden ists der Access Virus.
Den mag man, oder nicht.
Ich möchte ihn und mag ihn immer noch.
Presets sind halt 90er, ich bin alt, daher gefallen mir viele davon, und wenn du sounds selbst programmieren willst, hast mit dem Virus jahrelang zu tun.
Iridium habe ich auch, gefällt mir nicht so gut.

Da dir Desktop Modelle zu gefallen scheinen, Cobalt und Argon von Modal, peak von novation, hydrasynth (da gefällt mir der Grundsound nicht) ... Sind alle super synths die dich sicher lange beschäftigen werden.


Auch wenn es blöd klingt, synths sind auch/vor allem eine Bauchentscheidung, entweder man mag ihn, oder nicht (mich kannst mit vielen FM-Synths jagen, DX7 ist mein Albtraum)

Die ganzen Specs nutzen wenig, viel mehr kommt es auf die Zeit an, die du bereit bist damit zu spielen.

Somit viel Spaß und gutes Gelingen
Am Ende wird es
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine vielleicht dumme Frage zu dem Kyra: Lassen sich damit auch "Klavier"-Sounds erzeugen. Also klassisches Klavier, Honky-Piano und sowas?
Geräte wie Kyra, Virus können nur synthetische Sounds erzeugen. Klassisches Klavier wäre nur mit Annäherung möglich. Für klassisches Klavier muss das Gerät entweder Samples wiedergeben können, oder Physical Modeling, wie es z.B. von Roland in Form einer V-Piano-Engine gibt.

Ein anderes Thema wäre Sequencing. Um Songs zu erstellen, braucht man einen Sequencer. Sequencer-Software auf einem Computer bietet eine gute Übersicht und gute Edit-Möglichkeiten. Hardware-Klangerzeuger haben nicht immer einen Sequencer eingebaut. Geräte-Kategorie, die klassisch als Music Workstation bezeichnet wird, hat Sequencer eingebaut.

Yamaha MODX(+), Yamaha Montage, Korg Kronos, Korg Nautilus, Roland Fantom können sowohl Samples wiedergeben als auch haben Sequencer eingebaut. Yamaha hat neben Sample-Wiedergabe FM-Synthese eingebaut. Korg Kronos/Nautilus hat mehrere Synthese-Arten eingebaut. Roland kann neben Samples mindestens VA-Synthese.
 
Ok - vielen Dank für die Aufklärung.
Bzgl. Sequencer: Da könnte mir doch mein vorhandener Deluge auch helfen, oder?!

Danke & Gruß
 
Zugegeben - an den hatte ich nicht gedacht.
Ein wenig "offener" (breiter aufgestellt) als der Kyra... Sehr interessant!
 
Ich sagte: Ohne lange nachzudenken.

:guckstdu:
Zum länger Nachdenken:

MIDI-Tastatur bereits vorhanden?
Weil ja z.B. Kyra erwähnt wurde, wo keine Tastatur eingebaut ist.
Roland Integra-7 schon angeschaut? Jetzt weniger Synthesizer, obwohl er Synthese auch kann, dafür ganz viele Roland-Sounds eingebaut inkl. orchestrale Sounds usw.

;-)
 
[...] oder Physical Modeling, wie es z.B. von Roland in Form einer V-Piano-Engine gibt.
Die V-Piano-Engine hat Roland, soviel ich weiß, in den aktuellen Fantom eingebaut. Fantom 6/7/8. Nicht 06/07/08.
Wenn man also Physical-Modeling-Klaviere von Roland haben möchte. Fantom 8 hätte dann auch gleich die passende Tastatur eingebaut. Aber nicht ganz billig, das Gerät. :cool:
 
Zum länger Nachdenken:

MIDI-Tastatur bereits vorhanden?
Weil ja z.B. Kyra erwähnt wurde, wo keine Tastatur eingebaut ist.
Roland Integra-7 schon angeschaut? Jetzt weniger Synthesizer, obwohl er Synthese auch kann, dafür ganz viele Roland-Sounds eingebaut inkl. orchestrale Sounds usw.
Integra würde ich heute nur noch Leuten empfehlen, die ich nicht leiden kann. Was hat sich denn Jazzman zu Schulden kommen lassen? :D
 
Moin Jazzman. Kyra, Blofeld sind tolle synthetische Klangerzeuger, aber auch Klangspezialisten, die wenig bis gar keine klassischen Sounds machen können im Sinne von Piano etc.
Beim Blofeld könnte man das Klavier vielleicht in Form von Samples nachrüsten.

MONSTER PACK SOUND BANK | WALDORF BLOFELD / DESKTOP | PT. 1
 
Falls du eh schon Nord in Erwägung ziehst und bereit bist dein Budget nochmal deutlich zu erhöhen, dann schau dir mal das Nord Stage an. Da hast du Synth, Orgel und Stage Piano praktisch in einem. Und es sieht auch nicht nach "Alleinunterhalter" aus, sondern nach "coolem Band-Keyboarder".

Eine Alternative aus der ganz anderen Ecke ist noch die neue "MPC Key 61". Mit den ganzen dort ab Werk mitgelieferten "Plugins" hast du eine enorme Sound-Vielfalt. Hast Sampler und Drum-Machine eingebaut und kannst praktisch ganze Tracks bauen, aber das ganze auch als "klassisches Synthesizerkeyboard" benutzen.
 
Was hast du denn gegen Integra-7 ? :agent:
Das ist ein Rompler aus dem Jahr 2012, der nur durch seine, mittlerweile über 10 Jahre alten, Supernatural Sounds glänzt bzw. nur noch schimmert. Der Rest des Speichers wurde mit veralteten Kacksounds von Roland aufgefüllt, die nicht mal Nostalgiker wie Burman verwenden.

Die Supernaturals machen ungefähr 1/6 der Sounds aus. Wer dafür über tausend Euro (1.600 Euro neu) ausgibt, muss entweder die alten Rolandsounds lieben, sucht nach einem Rackrompler, die es ja sonst nicht mehr neu gibt, oder hat den Verstand verloren.

Wenn man es für 500 Euro irgendwo bekommen kann, kann man sich's zum Rumklimpern holen. Für Kirmestechno ist es auch gut geeignet.

Zumindest habe ich keine MC-707 bisher erwähnt. :P :lol: Immerhin 8-fach multitimbral im Gegensatz zu Nord-Dingern. :P :cool:
Wave 2 ist 4-fach multitimbral, mit 48 Stimmen. Wem das zu wenig ist, könnte natürlich zur MC-707 greifen, die so plastisch klingt, dass man sie am liebsten rezyklieren würde. Wehe jemand vom Greenpeace sieht dich damit Musik machen. Dann ist sie sofort weg.

Und nochwas.. Weder die MC-707 noch der Integra-7 haben D-Beam. Dass sich sowas noch Roland nennen darf.. Pf..
 
ich würde erst mal definieren, ob Du eher selbst Klänge schrauben, oder mit vorhandenem arbeiten möchtest.
Im ersteren Fall würde ich schon ein Gerät wählen, dass möglichst viele Parameter im direkten Zugriff hat, und für den Anfang nicht zu komplexe Syntheseformen bietet. Da wäre der Kyra (oder ein Virus) vielleicht gar nicht verkehrt.
Natursounds wie Piano und Orgel kannst Du Dir ja im Zweifel von der DAW bereitstellen lassen.

Auch den Hinweis auf Argon/Cobalt oder Hydrasynth finde ich nicht schlecht.

Liegen die Schwerpunkte eher auf einer großen Soundvielfalt, Multitimbralität und Sequencer, wären dann die Workstations wieder im Vorteil.

Wenn es in Richtung "Hands-On" Synthese geht (was meist auch erst einmal subtraktiv bzw. Wavetable bedeutet), würde sich dann noch die Frage stellen, ob digital, hybrid oder analog. Auch Geräte wie ein Peak/Summit können recht vielseitig klingen, und lassen sich gut programmieren.

Manche würden auch für den Anfang nicht auf ein, sondern auf zwei Geräte setzen: z.B. etwas digitales als Grundlage (dann auch gerne teilweise samplebasiert) plus einen kleinen analogen (z.B. so etwas wie den Neutron oder Pro-1), um sich mit den Synthesegrundlagen zu befassen. Kontrastiert auch meistens gut.
 


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