Drucktaster als Muteknopf für Triggerausgänge

Hi, kann mir jemand sagen, wie man einen Momentary Tactile Push Button Switch als einen Toggle On/Off Switch benutzt?

Im Netz hab ich schon einiges gefunden, aber es gibt irgendwie zig Möglichkeiten. Da ist der Überblick etwas schwer wenn man keine Ahnung hat.
Auf Transistoren bin ich selber sehr schnell gekommen und von da dann zu Flip-Flop Schaltungen.
Ebenso auf Versionen mit dem IC NE555.

Damit ihr besser versteht was ich machen möchte versuche ich es mal zu erklären:
Ich möchte bei meinen Korg SQ-10 die Möglichkeit, die einzelnen Triggerausgänge, jeweils per Drucktaster Stumm zuschalten. Das ganze soll dann in ein externes Gehäuse damit nicht am SQ-10 rumgelötet werden muß.

Wenn ich das richtig sehe, dann hat der Start/Stop Knopf des SQ-10 ja eine solche Flip-Flop Schaltung!?
Ich hänge mal ein Bild der Schematic mitdran. Hab das mal rot gekennzeichnet.

Vielleicht kann mir da ja der eine oder andere weiterhelfen.


Hier noch ein Bild des Switch Button der im Sequencer verbaut ist.
 
Flipflop ist das richtige Wort dafür, um aus einem Taster einen Schalter zu machen. Eine NE555-Schaltung oder eine bistabile Kippstufe mit Transistoren sind eine gute, robuste Lösung dafür. Eigentlich! Doof nur, dass du so viele auf einmal brauchst! Also muss eine mittelintegrierte IC-Lösung her.

Wissen solltest du zuvor, dass Flipflop nicht gleich Flipflop ist. Es gibt verschiedene Typen, die sich aber nur darin unterscheiden, wie sie auf Eingangsimpulse reagieren. Weil du mit einem einzelnen Taster arbeiten willst, brauchst Du ein sogenanntes T(oggle)-Flipflop. Das heißt, dass es bei jedem Eingangsimpuls den Ausgangswert wechselt. Allerdings kann dein Taster prellen, was sich darin äußert, dass ein Tastendruck plötzlich so aussieht wie zwei, drei oder vier Tastendrücke.

Hier haben wir ein vierfaches CMOS-D-Flipflop: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd40175b.pdf
Das könntest so beschalten wie im Link davor erwähnt, damit aus dem D- ein T-Flipflop wird, also den /Q-Ausgang eines Flipflops an seinen eigenen D-Eingang und den Taster an den Clock-Eingang. Den Q-Ausgang dann an jeweils den Steuereingang eines Analogschalters.
Hier ist ein vierer: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4066b.pdf
Der Eingang des Analogschalters kommt an den Triggerausgang des Sequencers, der Ausgang des Analogschalters ist der geschaltetete Triggerausgang.

Denk dran, dass du in deinem Gehäuse auch noch Versorgungsspannung, also Ground und Vcc brauchst, entweder von einem Netzteil oder vom SQ-10. Weil die Spannung nicht genormte 5V beträgt, nehmen wir CMOS-Devices (Baureihe CD40xx, so wie bei Korg ;-) ), die mögen Vcc von 5 bis 15V.

Disclaimer: Ich hab das nicht ausprobiert und vielleicht gibt es sogar geeignetere ICs.
 
Wirklich doofer Gedanke: was für ein Aufwand! Das FlipFlop alleine ist es ja nicht. Man braucht ja auch noch einen wie auch immer gearteten elektronischen Schalter, um die Gates zu schalten. Und dann hätte man auch noch gerne eine Zustandsanzeige (der Taster zeigt Dir ja nicht, wie das FlipFlop gerade steht). Und dann braucht man eine Reset-Schaltung, die dafür sorgt, dass das Flipflop nach dem Einschalten im richtigen Zustand landet. Kosten ca 20 - 30 Euro, Aufwand 6 - 8, ach was: 8 bis 16 Arbeitsstunden...

Was spricht bitte gegen einfache Kippschalter? Kosten ca 4,30, Arbeitsstunden ca 0,3.
 
Einfache (Kipp-)schalter waren auch genau mein erster Gedanke. Auf so eine aufwändige Lösung hätte ich gar keinen Gedanken verschwendet.
Gibt es da einen Grund für?
 
bin auch nur bis "Momentary Tactile Push Button Switch als einen Toggle On/Off Switch" gekommen als ich mir schon dachte dass das evtl. etwas zu weit um die Ecke gedacht ist... ^^

Evtl. gleich einen Toggle Switch nehmen? Aka "Kippschalter"
 

Spielverderber :toktok:War natürlich auch mein erster Gedanke und hätte ich vielleicht auch noch ohne Hilfe hinbekommen.
Wollte aber auch was fürs Auge. So hab ich mit meinen Ex-Arbeitskollegen mal eine Silikonform von den Buttons erstellt und mit Resin einige Kopien gemacht. Das hat so gut geklappt, daß ich auch noch recherchiert hab welche Switches verbaut wurden. Die ich auch tatsächlich noch gefunden habe.
Da die beiden (wie ich denke (hoffe!)) die schwierigsten Komponenten sein dürften sie zu beschaffen, kam es, daß ich mich von den Kippschalter verabschiedet hab.
Und was neues lernt man auch noch dabei.

@Eliza Danke schon mal für die erste Hilfe :blumen:
Konnte mir aber trotzdem zuerst aus dem ganzen keinen Reim machen wie das funktioniert und hab es etwas aus den Augen verloren.
Erst beim zweiten Versuch hab ichs ungefähr verstanden. Und jetzt beim dritten konnte ich schon mal einen Schaltplan zeichnen :fight:

OK und da ist mir aufgefallen, daß der IC 40175 zwar 4 Flipflops hat, aber nur einen gemeinsamen Clock Eingang. Wenn ich das jetzt richtig interpretiere würden alle 4 Flipflops reagieren wenn ich einen davon betätige!? Oder gibt es da noch einen Trick?
Wäre es da nicht besser ich würde den IC 4013 nehmen, der zwar nur zwei hat, aber dafür auch getrennt sind? http://www.ti.com/product/CD4013B
Wenn ja, gibt es noch andere alternativen mit mehr als nur zwei Flipflops?

full


Thema entprellen:
Zum entprellen der Switches sollte sich der IC 40106 (http://www.ti.com/product/CD40106B) mit einer RC-Tiefpass Schaltung eignen.
Oder wäre ein MC14490 einfacher? https://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=MC14490

RC-Tiefpass
 
Ja, der 4013 ist der richtige. Für's Entprellen brauchst Du ziemlich sicher keinen Buffer, die Eingangsstufe des 4013 sollte genügen. Einfach ein R, ein C und gut ist's.
 
Na wenn du es auf die Spitze treiben willst, dann spendierst du deiner Schaltung noch CV Eingänge.
Dann kannst deine CV Gates per CV gaten. <lach>
 


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