Vorsicht, viel Text!
Ich hab mit einem Kawai Q-80 angefangen und nebenbei mir ein MIDI-Interface für meinen damaligen Heimcomputer gebaut und auch die Software zum Ansteuern geschrieben. Da meine Fähigkeiten nicht ausreichten, um ein eigenes Sequenzerprogramm zu schreiben (was ich in FORTH schonmal gemacht hatte, aber nur als Demo), welches ein komfortables Arbeiten ermöglichte, habe ich mir einen Atari ST mit zuerst Notator Alpha, dann Notator und dann Cubeat (aka Cubase 2.0) zulegelegt und viele Jahre damit gearbeitet. Nach langer Pause ca. 2001 dann Wiedereinstieg auf einem Mac G3 und 9.x mit Logic und gar nicht glücklich, Cubase Mac war damals aber noch blöder, daher bei Logic bis 6.x geblieben. Dann wieder Pause bis ca. 2010 und bei den DAWs einiges ausprobiert, incl Cubase SE3 aus Gründen der Kompatibilität, Elements 5, Reaper (gekauft), Ableton Live 8 Intro, (gekauft).
Alles nicht das Wahre.
Im Einzelnen,
Ableton Live: MIDI Sync ist bekanntermaßen Murks, auch mit MTC, und die Intro-Version kann nur 16 Audiokanäle, die mir zuwenig waren. Upgrade auf Suite kostet mich mehr als Logic und hat jede Menge Zeugs, was ich nicht brauche, aber bezahlen muß - > nö.
Cubase: Elements 5 vorhanden, könnte ich nutzen oder gar upgraden, will ich aber nicht, da nicht sauber und kein echtes Mac-Programm, hat mit Multiport-MIDI Interfaces Timingprobleme, die vom Support bestritten werden. Arroganter Support, Featuritis statt Bugfixing und schleppt alten Ballast mit -> nö.
Logic Pro X: Preis-Leistung eigentlich unschlagbar, weil alles drin, Plattform vorhanden und auch für MIDI-Sachen immer noch sehr gut, zwingt einem aber bei jedem Update zur aktuellsten OSX-Version, das geht garnicht, daher: nö.
Reaper: Sehr fein, man kann wirklich ALLES einstellen, läuft in der Version 4 sogar noch auf alten PPC-Macs, Preis/Leistung Top. Aber: Für exzessive MIDI-Sachen nicht wirklich geeignet, weil es da auch in der 5er Version noch hakt und zu sehr Audioorientiert arbeitet, zudem muß man wirklich erstmal eine Menge Zeit in die Grundeinstellung investieren, keine wirklich gute Unterstützung von Faderboxen von Haus aus - > nö.
Tracktion: Kam mit einem Behringer-Mixer als Bundle in Version 4, die 5er ist komplett frei. Ganz nett, aber die Oberfläche gewöhnungsbedürftig, weil nicht an GUI-Standards gehalten, daher auch nicht weiter probiert, liegt nur hier rum, tue ich vielleicht unrecht, aber ich mag es einfach nicht. Daher: nö.
Presonus Studio One V3: Schonmal als V2 angeschaut und wieder verworfen, V3 dagegen sehr überzeugend, vor allem die Pro-Version mit dem Arrangertrack und den Scratchpads, das ist mal eine geniale Idee. Ist bei den Systemanforderungen genügsam und auch auf meinem 2012er MacMini i7 mit nicht aktuellem OSX sehr performant, zudem auch schnell und transparent eingerichtet. Mit meinen MOTU AVBs zickt es noch etwas rum, die Samplerate wird nicht übernommen (im System steht es korrekt drin), läßt sich aber im Song dann einstellen. Instrumentendefinitionen muß ich noch durchblicken, aber gerade die Templateverwaltung und das Routing bzw Behandlung der Audiokanäle sind sehr brauchbar und übersichtlich, mit dem Faderport 8 gibt's auch eine darauf zugeschnittene Faderbox. Daher nach kurzen Ausprobieren für gut befunden und gekauft, das zu dieser Zeit noch laufende 30% Angebot hat die Sache zusätzlich erleichtert.