Dein Instrument: "Nur" ein Werkzeug oder ein Dialog-Partner für dich!?

Nur Werkzeug oder Dialog-Partner!?

  • Werkzeug

    Stimmen: 7 63,6%
  • Dialog-Partner

    Stimmen: 4 36,4%

  • Umfrageteilnehmer
    11
Ich versuche die Instrumente für sich sprechen zu lassen. Jedes hat seinen eigenen Charakter und interessant wird es, wenn sich die Instrumente miteinander unterhalten und dabei ihren Charakter einbringen können. Man muss sie “nur” dazu bringen, diesen Charakter zu zeigen und sich mit ebenbürtigen Partnern zu unterhalten. So wie die Bandmitglieder in einer Band “miteinander” spielen. 4-5 Solisten, die nebeneinander für sich und ohne Interaktion spielen, das klingt nicht wirklich gut. Die Schwierigkeit besteht darin, jeweils deren Rolle einzunehmen, wenn man das alleine in Personalunion anleitet. Monologe sind auch gut, jedoch auch etwas eintönig. So wie wenn ich hier alleine noch 2 Seiten weiterschreiben würde.
 
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Wenn ich einen Keystep am Synth angeschlossen habe - was ist dann das Instrument, was das Gerät?
 
Mal in einer Band oder einem Orchester mitspielen. Entweder man checkt das oder fliegt früher oder später raus (und stellt das natürlich ganz anders dar, dem Ego zuliebe). Nicht jeder kann die erste Geige spielen. Auch wenn man es nicht wahr haben will. Das will keiner hören (x Solisten die ständig batteln ohne aufeinander einzugehen) oder gar als Mitspieler miterleben.

Man kann natürlich auch andere Konzepte verfolgen, auf einer anderen Ebene Vielfältigkeit und Dialoge/Spannungen erzeugen, siehe z.B. Ambient Musik. Im Prinzip ist das ein gedanklicher Rahmen bzw eine Denkweise von Vielen.

Ich finde das intuitiv und naheliegend. Man hört es sogar auch sehr bei vielen Produktionen heraus, es springt einen nahezu an, angefangen in der Klassik, wenn man da mal irgend eine Partition herausgreift, ist das meiner Ansicht nach der Grundgedanke. Instrumente sind wie verschiedene Menschen (oder manchmal auch Tiere), die sich miteinander unterhalten, ganz salopp umformuliert. Klingt sogar manchmal genau so und wird manchmal sogar vom Text thematisiert. Das ist scheinbar nichts neues, sondern bereits seit der Klassik und vermutlich vorher schon so interpretiert worden. Instrumente als Ausdrucksform von Menschen und somit Instrumente als Verkörperung von Menschen und deren Gefühlen. Vermutlich der Sinn schlechthin ein Instrument zu spielen oder zu singen?! Singen ist mit Text, Instrumente ohne. Man kann Instrumenten indirekt Text geben oder das sogar verschwimmen lassen (vocoder, morphing usw).

Ob dieses Konzept verstanden wurde hört man gut bei den Produktionen heraus (Arbeit mit Spannung, Kontrastierende Charaktere in den Sounds, Rede - Replik, Variationen usw). Wenn es nicht verfolgt wird gefällt es mir meist nicht, es klingt dann eher linear und “platt”, egal wie gut die sounds selbst sind. Vielleicht bin ich da zu sehr festgefahren, kann gut sein.

Oder wenn man ein Buch liest und denkt, die Charaktere passen nicht oder nicht zusammen, es ist nicht schlüssig, langweilig, es fehlen Kontraste, unterschiedliche Ziele und Gedankenwelten. Das ist ähnlich zum Komponieren, nur nicht mit Tönen, sondern mit purem Text. Die Mechanismen sind sehr ähnlich. Auch da kann man was lernen, was gut funktioniert und was nicht. Wie ein Spannungsbogen aussehen kann, wie entscheidend Kleinigkeiten/Details sein können, die Rolle von Wiederholungen usw.
Der typsche Aufbau von einer Komposition ist ähnlich einem Drama. Das ist kein Zufall.

Das Problem ist denke ich, dass momentan die Musik in Richtung verkürztes Drama konvergiert (mediales Wahrnehmungsspektrum). Ich will wieder mehr Netflix Serien mit Entwicklung über mehrere Staffeln sehen. Filme sind mir auch mittlerweile nicht mehr tief genug, oft zu sehr gerafft und stereotypisch, zu wenig Empathie und wirklich emotionale Entwicklung und damit einhergehend erzeugte Empathie. Das nun in der Musik.
 
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