Defekte, in den Werten springende Encoder - ein bekanntes Phänomen?

C

chakko

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Ich hatte schon so einige MIDI-Controllerkeyboards, das M-Audio Oxygen 25 mk2, das Behringer UMX 49, das M-Audio Axiom 49 2nd gen, und mein aktuelles, das Novation Impulse 49. Leider sind mir bei den letzten beiden (sie haben beide Endless-Encoder) nach relativ kurzer Zeit bei den meist genutzten Encodern (in der Regel mit Cutofffrequenz und Resonanz belegt) aufgefallen, dass diese bei schnelleren Bewegungen häufig in den Werten springen. D.h., man dreht etwas schneller nach links (also den Wert runter), und der Wert springt auf einmal auf einen höheren Wert zurück. Man kann durch einiges Drehen vor und zurück erwirken, dass die Sprünge weniger bzw. nicht mehr so stark werden, aber, ganz lösen lässt sich das Problem dadurch nicht.

Da ich auch schon häufig im Internet über gleiche bzw. ähnliche Probleme gelesen habe, wollte ich mal fragen, was Eure Erfahrungen so sind. Treten diese Probleme bei Euch auch auf? Treten sie nur bei MIDI-Controllern auf, oder auch bei Synthesizern? Gibt es einen Unterschied zwischen günstigen Controllern und teureren? (Auf Letzteres wette ich, weil die Encoder/Potentiometer ja ein Kostenpunkt sind, und da dann sicher oft gespart wird...)
 
Parametersprünge sind auch eine typische Korg Krankheit. Beim Micro-X und der Electribe MX scheint das Feature ab Werk gratis dabei zu sein.
Aber auch bei EMU Expandern *hüpf*
 
Offenbar funktionieren solche Encoder nur, wenn sich die zugehörigen Potis in Optimalzustand befinden und sehr genaue Widerstandswerte angeben.

Ich hatte in den letzten Monaten zwei BOSS Effektgeräte, die rumspinnende Modus-Wahlknöpfe hatten. Das sind gerasterte Potis, keine Schalter. Und offenbar sind die Vorbesitzer dagegengestolpert oder haben auf die Potis draufgetreten (denn verbogen waren sie auch noch). Die alten Potis haben per Multimeter eigentlich noch gut funktioniert, aber augenscheinlich braucht der Encoder ganz exakte Werte, die durch die mechanische Belastung an den entsprechenden Stellen dann plötzlich nicht mehr gegeben sind. Die Problematik liegt in dem sehr enggestrickten Bereich, in dem sich die Widerstandswerte für das Umschalten befinden dürfen. Ich musste bei beiden Geräten die alten gerasterten Potis durch neue Potis ohne Rasterung ersetzen (weil die anderen nahezu unmöglich nachzubestellen sind) - und damit klappen die Pedale wieder vorzüglich. Zuvor war die Hälfte der Modi nicht mehr nutzbar, jetzt klappen sie wieder alle.

Ich kann mir vorstellen, dass es sich bei den Endlospotis und den entsprechenden Encodern ähnlich verhält. Die Technik erlaubt wohl kein Einstauben oder Verdrecken der Potis.
 
Novation 49 SL Mk2 hatte das Problem auch recht schnell.

Waldorf Microwave2/XT auch, aber erst nach 10 Jahren oder so
 
Ich gehe auch davon aus, dass es eine Preisfrage ist, und bei günstigeren Geräten, wenn man 10 Cent einsparen will, entsprechend billigere Potentiometer verbaut werden, die dann Probleme machen.

Vor dem Zeitalter der allgegenwärtigen Elektronik und entsprechender Sensoren waren ja meines Wissens auch im Auto Potentiometer verbaut (z.B. für die Gaspedalstellung, Drosselklappensteuerung etc.), und, die haben dann oft Jahrzehnte gehalten, und hatten die beschriebenen Probleme nicht.
 
Hat schon seinen Grund, weshalb 40 Jahre alte Vintagehardware noch läuft.

Der Kapitalismus/Globalisierung/WChstumszwang fordert seinen Tribut, um die Zinsen/Dividenden des schwerst arbeitenden Geldes zu erwirtschaften.

Dafür kriegen wir jetzt saugeile Synths im Dreistelligen, die in den 90ern wohl das 5 bis 10 fache gekostet hätten.

Um zum Thema zu kommen.
Das 49SL Mk2 habe ich demontiert und den kombi Pitch+Modwheel gereinigt und wieder zusammengebaut. Seither läufts besser, aber nicht gänzlich unproblematisch
 
Bei den Emu-Samplern gibt es wohl eine Art optische Abtastung des Encoders -- wenn da Staub draufsitzt, spinnt die Abtastung.

Mit Druckluft reinigen soll da schon viel geholfen haben.

Stephen
 
Vor dem Zeitalter der allgegenwärtigen Elektronik und entsprechender Sensoren waren ja meines Wissens auch im Auto Potentiometer verbaut (z.B. für die Gaspedalstellung, Drosselklappensteuerung etc.), und, die haben dann oft Jahrzehnte gehalten, und hatten die beschriebenen Probleme nicht.
Da gibt es eben genau den Unterschied. Es gibt/gab Encoder vom gleichen Hersteller in Standardausführung, mit einer Angabe von 10.000 Cycles (Umdrehungen) Lebendauer und welche für den Automotivebereich mit 1.000.000 Cycles. Der Preisunterschied ist schon da, teilweise aber gar nicht so tragisch. Aber billig,billig ist ja wichtiger als Lebensdauer / Qualität.

Ersatzencoder für meinen A3000 haben vor 10 Jahren etwa 2,50€ pro Stück gekostet (standard). Die Automotive Encoder (die ich genommen habe) haben 4€ gekostet.
 
Ausblasen mit Druckluft kann evtl. Besserung bringen. Bitte auf keinen Fall Kontaktsprayzeugs in den Encoder sprühen. Da wird der Dreck nicht ausgespült, sondern angelöst und sammelt sich als Belag, der beim trocknen fest wird.

Die guten Encoder wie beim Microwave2/XT lassen sich öffnen und mit Wattestäbchen und Alkohol säubern.
 
Arturia Minilab Mk2 hat dasselbe Problem
Ich vergaß, das Teil hatte ich ja auch schon mal...

Mein Problem mit den Encodern des MiniLab war allerdings ein anderes. Die Teilen waren einfach unglaublich "fickerig", und sind praktisch von Anfang an immer um ein paar Werte nach oben oder unten gesprungen, je nachdem wie man gedreht hat, und auch ziemlich schnell, auch wenn man nur ganz langsam gedreht hat. Ganz üble Teile. Keine Ahnung, was Arturia sich dabei gedacht hat.
 
Offenbar funktionieren solche Encoder nur, wenn sich die zugehörigen Potis in Optimalzustand befinden und sehr genaue Widerstandswerte angeben.

Ich hatte in den letzten Monaten zwei BOSS Effektgeräte, die rumspinnende Modus-Wahlknöpfe hatten. Das sind gerasterte Potis, keine Schalter. Und offenbar sind die Vorbesitzer dagegengestolpert oder haben auf die Potis draufgetreten (denn verbogen waren sie auch noch). Die alten Potis haben per Multimeter eigentlich noch gut funktioniert, aber augenscheinlich braucht der Encoder ganz exakte Werte, die durch die mechanische Belastung an den entsprechenden Stellen dann plötzlich nicht mehr gegeben sind. Die Problematik liegt in dem sehr enggestrickten Bereich, in dem sich die Widerstandswerte für das Umschalten befinden dürfen. Ich musste bei beiden Geräten die alten gerasterten Potis durch neue Potis ohne Rasterung ersetzen (weil die anderen nahezu unmöglich nachzubestellen sind) - und damit klappen die Pedale wieder vorzüglich. Zuvor war die Hälfte der Modi nicht mehr nutzbar, jetzt klappen sie wieder alle.

Ich kann mir vorstellen, dass es sich bei den Endlospotis und den entsprechenden Encodern ähnlich verhält. Die Technik erlaubt wohl kein Einstauben oder Verdrecken der Potis.
Interessant. Dachte nicht dass das geht - einfach durch normale Potis ersetzen. Ich habe ein Boss GT-100 mit diesem Problem, und das wäre ja eine super einfache Lösung. Muss man da was spezielles beachten? Potis müssen sicher linear sein, nehme ich mal an. Sonst noch was?
 
Lineare Potis, richtig. Gleicher Widerstand ist natürlich wichtig. Ansonsten muss man nur darauf achten, was für eine Größe das Poti haben muss, sowie die Länge der Achse und die Form des Schafts (geriffelt, glatt, D-Form), damit die Kappe auch wieder draufpasst. Bis auf eine fehlende Rasterung sollte dann alles beim alten sein.
 


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