Continuum Fingerboard - modulare Klangwelten

Ich habe für amazona einen Test über das Continuum Fingerboard von Haken Audio geschrieben. Gerade die neue modulare Soundengine gepaart mit den überragenden Spielmöglichkeiten haben mich begeistert.

http://www.amazona.de/index.php?page=26 ... le_id=4516

Mich interessiert: Ist, vom Preis mal völlig abgesehen, das Gerät etwas für Euch oder schreckt ihr vor der Spielfläche oder den Software-Editor zu sehr zurück?
 
ich denke der Preis ist in diesem Fall die wichtigste physikalische Eigenschaft.

Das Gerät finde ich wirklich gut, interessant wird's aber erst, wenn man den Preis (mindestens) drittelt. Wobei wir uns hier auch in Regionen jenseits von Gut und Böse bewegen, hier wurde lang über den (auch überteuerten) OP-1 diskutiert, aber 800€ kann man schon mal verschmerzen, auch wenn's zu viel ist. Wenn es aber in Regionen geht, für die ich einen guten Gebrauchtwagen bekomme, hört der Spaß (zumindest bei mir) dann doch auf. Das wäre sicher anders, wenn ich das Gerät proffessionel einsetzen würde, und es sich irgendwann rentiert. Da ich das nicht tue, hatte ich z.B. auch kein Interesse am Oasys, bei dem Preis habe ich ihn mir noch nicht mal angesehen sondern lieber 'nen gebrauchten Karma gekauft...
 
Sehr schöner Bericht. :supi:

Das Continuum ist für mich das einzige Intrument was wirklich jeden Cent wert ist. Verglichen mit alten Analogen oder einem Klavier ist der Preis relativ.
Handgefertige Produkte aus Kleinserien kosten halt. Aber wie gesagt, für das was man beim Continuum an neuen musikalischen Möglichkeiten bekommt ist der Preis mehr als OK.

Feedback schrieb:
Wenn es aber in Regionen geht, für die ich einen guten Gebrauchtwagen bekomme, hört der Spaß (zumindest bei mir) dann doch auf...
Aber für einen verstaubten Jupiter 8 geben die Leute gerne sogar mehr aus.
 
Danke, ist ein super Bericht über das Continuum :supi: Und dieser bestätigt mich, kein Instrument für mich (mehr). Warum? Nun ich müsste mich dann gegen mein Modularkram entscheiden - also entweder oder :cry:
Und das will ich nicht, vor ein paar Jahren hätte das vieleicht anders ausgesehen, aber so würde mir einfach die zeit für beides fehlen. Schade irgendwie. :|
 
nanotone schrieb:
Sehr schöner Bericht. :supi:

Das Continuum ist für mich das einzige Intrument was wirklich jeden Cent wert ist. Verglichen mit alten Analogen oder einem Klavier ist der Preis relativ.
Handgefertige Produkte aus Kleinserien kosten halt. Aber wie gesagt, für das was man beim Continuum an neuen musikalischen Möglichkeiten bekommt ist der Preis mehr als OK.
:supi: :supi: :supi:
Volle Zustimmung! Das Haken ist das eindrucksvollste Instrument, das ich je hatte und jeden Cent wert.
Das alte Cello meiner Tochter war deutlich teurer...
 
island schrieb:
Danke, ist ein super Bericht über das Continuum :supi: Und dieser bestätigt mich, kein Instrument für mich (mehr). Warum? Nun ich müsste mich dann gegen mein Modularkram entscheiden - also entweder oder :cry:
Und das will ich nicht, vor ein paar Jahren hätte das vieleicht anders ausgesehen, aber so würde mir einfach die zeit für beides fehlen. Schade irgendwie. :|

Aber Du kannst doch beides gemeinsam nutzen - das Continuum über das CVC an deinen Modular? Oder hast Du gemeint, du hast nur für eines Zeit - Continuum oder Modular?
 
Feedback schrieb:
ich denke der Preis ist in diesem Fall die wichtigste physikalische Eigenschaft.

Das Gerät finde ich wirklich gut, interessant wird's aber erst, wenn man den Preis (mindestens) drittelt. Wobei wir uns hier auch in Regionen jenseits von Gut und Böse bewegen, hier wurde lang über den (auch überteuerten) OP-1 diskutiert, aber 800€ kann man schon mal verschmerzen, auch wenn's zu viel ist. Wenn es aber in Regionen geht, für die ich einen guten Gebrauchtwagen bekomme, hört der Spaß (zumindest bei mir) dann doch auf. Das wäre sicher anders, wenn ich das Gerät proffessionel einsetzen würde, und es sich irgendwann rentiert. Da ich das nicht tue, hatte ich z.B. auch kein Interesse am Oasys, bei dem Preis habe ich ihn mir noch nicht mal angesehen sondern lieber 'nen gebrauchten Karma gekauft...

Das Continuum ist Boutiqueware und würde in unteren Preisgefilden, soviel ich weiß, nur mit starken qualitativen Einschränkungen umzusetzen sein. Allein die vielen schmalen Metallplatten im Continuum werden von einer schweizer Uhrfirma hergestellt. Massenware ist das ganz und gar nicht!
 
Scaramouchè schrieb:
island schrieb:
Danke, ist ein super Bericht über das Continuum :supi: Und dieser bestätigt mich, kein Instrument für mich (mehr). Warum? Nun ich müsste mich dann gegen mein Modularkram entscheiden - also entweder oder :cry:
Und das will ich nicht, vor ein paar Jahren hätte das vieleicht anders ausgesehen, aber so würde mir einfach die zeit für beides fehlen. Schade irgendwie. :|

Aber Du kannst doch beides gemeinsam nutzen - das Continuum über das CVC an deinen Modular? Oder hast Du gemeint, du hast nur für eines Zeit - Continuum oder Modular?
Letzteres, beides ist (für mich) mit viel Zeit verbunden und um eines davon (oder noch schlimmer beides) halbherzig zu machen hab ich keine Lust.
 
nanotone schrieb:
Aber für einen verstaubten Jupiter 8 geben die Leute gerne sogar mehr aus.

Und genau das verstehe ich auch nicht. Aber der Spaß zählt, man kann mit seinem Geld machen was man möchte.

Wenn einer 'nen ollen Jupi braucht: gut. Braucht einer ein Continuum: auch gut (dessen Qualität sicher dem Preis angemessen ist, und was es kann, konnte ich bei Bernie in Mainz sehen - durchaus beeindruckend). Nur meine persönliche Schmerzgrenze ist halt bei diesem Preis überschritten. Aber vielleicht ändert sich das ja mal...
 
wer sich sowas leisten kann und will, ist doch ok. Wenn's halt Spaß macht.
Für mich wäre es völlig absurd, soviel Geld für so ein Ding auszugeben, aber das ist ja alles relativ.
Fühle mich durch eine normale Tastatur aber auch nicht im geringsten kreativ eingeschränkt.
 
Danke für den Review.

Ich hätte da direkt eine Frage:
Muss zum Betrieb der Eagan Matrix der PC mit Editor mit dem Continuum verbunden sein oder kann man einen oder, besser noch, mehrere Patch(es) in der Hardware/DSP zum Standalonebetrieb abspeichern? Immer einen Rechner dran haben fände ich einschränkend, weil ich ohne PC Musik mache.
 
die Spielfläche ist toll - aber seit dem es ipads gibt auch nix mehr was es nur in verboten teuer gibt :kaffee:
(wenn die spielfläche auch kleiner sein mag - aber pitchbend über x-oktaven da kann ich auch einfach n pitchwheel bemühen)

was viele abschrecken wird (abgesehen vom preis) ist einfach das es ein "neues" instrument ist das spielen gelernt werden will - polyphones fingervibrato ist halt gewöhnungsbedürftig (und erfordert üben, üben, üben für nen tastenspieler - für Viola oder Cello spieler oder so ist das sicher geiler, aber das werden weniger menschen als Tastenspieler sein ;-) )
mit x und y Achse komm ich ja noch klar, aber wenn das ding dann noch zusätzlich auf druck reagiert - noch mehr üben :lol:

instrumente mit software-editor :roll: da kann ich auch gleich beim rechenknecht bleiben
und 17 kg möcht' ich auch nicht tragen
 
Lauflicht schrieb:
Danke für den Review.

Ich hätte da direkt eine Frage:
Muss zum Betrieb der Eagan Matrix der PC mit Editor mit dem Continuum verbunden sein oder kann man einen oder, besser noch, mehrere Patch(es) in der Hardware/DSP zum Standalonebetrieb abspeichern? Immer einen Rechner dran haben fände ich einschränkend, weil ich ohne PC Musik mache.

Nur wenn man den Eaganmatrix editieren möchte, baucht man einen Rechner. Man speichert einzelne Sounds ab und kann Sie dann wieder aufrufen. Das ist übrigens das Konzept von Haken Audio, man kreiert sich eine Art Instrument am Rechner und spielt ihn komplett ohne Rechner. Es sind ja keine gewöhnlichen Presets, wie wir es sonst von Synths her kennen. Eher so wie der Nord Modular G2, man speichert eine Art modulares Setup und kann unendlich viele Presets erstellen.
 
Danke für die schnelle Antwort.
Kann man denn nur einen Sound / Patch abspeichern oder doch mehrere?
 
leedoeslala schrieb:
die Spielfläche ist toll - aber seit dem es ipads gibt auch nix mehr was es nur in verboten teuer gibt :kaffee:
(wenn die spielfläche auch kleiner sein mag - aber pitchbend über x-oktaven da kann ich auch einfach n pitchwheel bemühen)

instrumente mit software-editor :roll: da kann ich auch gleich beim rechenknecht bleiben
und 17 kg möcht' ich auch nicht tragen

Ich mag ThumbJam auf dem iPad auch sehr, hat aber nur im entferntesten damit zu tun, was mit dem Continuum möglich ist - zumindest meine Meinung.
Der Editor ist nur für die "Verkabelung" und das Einstellen der Formulas wichtig - live muss man den nicht dabei haben.
 
an thumbjam hab ich dabei gar nicht gedacht
instrumente mit softwareeditor > da dürften auch manche ein gebranntes kind sein > siehe Nord g2 und mac-editor ...
 
Grundsätzlich finde ich es toll, wenn es derartige, sehr ausdrucksvolle elektronische Instrumente gibt, und zwar auch dann, wenn die sich im Wesentlichen nicht an die üblichen armen Schlucker (uns) richten. Wenn der Ständer allerdings 1.900 Euro kostet, ähem, dann frage ich mich allerdings schon ein wenig, ob da nicht auch eine gewisse Verarsche eine Rolle spielt. Das geht mir jedenfalls zu sehr in die "Geld spielt keine Rolle"-Richtung. Es gibt einige begabte Metallbauer, die für den Preis rund fünf wirklich großartige Ständer bauen würden.
 
Ich finde es gut, ich habe auch schon rel. früh eins ausprobieren können. Ich würde es ebenfalls speziell behandeln und ansteuern. Aber auch ich habe wegen des Preises nie eins gekauft, trotz des Ausdrucks der damit möglich ist und diese Pitch-Sachen sind sehr gut um es einfach anders zu machen als bisher. Üben ist natürlich klar. Aber es wäre mir für live schon sehr zu klobig und ausladend. Das ist bisschen schade.

Ja, G2 oder sowas, das wäre auch mein Gedanke, Prism vielleicht oder auch analog über dieses Analoginterface. Aber am liebsten schon polyphon gespielt mit mind 2-4 Stimmen. Ist aber generell so bei mir, ich mag so eine Hand voll Stimmen zu spielen.

rest siehe Suchfunktion "Haken" - da wirst du noch mehr finden, was man so denkt. Das "kleine" ist auch nicht direkt "hinterhergeschmissen".
 
Der "Kleine" ist aber doch in der Größe recht praktisch? Die große Version scheint mir nur für richtige Pianisten relevant...

Ich finde den Ständer auch total überdesignt und eigentlich auch nicht besonders hübsch.

Nachtrag:

Ich höre mir auf Soundcloud

https://soundcloud.com/edmund-eagan

die Stücke von Edmund Eagan an. Was die Streicher angeht habe ich selten sowas ausdrucksstarkes aus einer Elektronik gehört.
 
leedoeslala schrieb:
die Spielfläche ist toll - aber seit dem es ipads gibt auch nix mehr was es nur in verboten teuer gibt
(wenn die spielfläche auch kleiner sein mag - aber pitchbend über x-oktaven da kann ich auch einfach n pitchwheel bemühen)
Ein iPad kann nicht den Druck messen, den Dein(e) Finger ausüben. Zudem bietet der mechanische Aufbau des Continuums ein ganz anderes haptisches Feedback als z.B. Glasoberflächen. Du kannst den Druck über eine Strecke von rund einem halben Zentimeter enorm feinfühlig steuern, das ist übrigens selbst polyphon ungleich einfacher zu spielen, als Du annimmst. Es "liegt" einfach in den Fingern, über stärkeren, also tieferen Druck "in" das Instrument einen Klang "kommen" zu lassen.
 
Danke, schöner Bericht :supi:


seit langem die erste brauchbare Review die ich lese.
Fragen die aufkamen wurden beantortet.
........roch nicht nach: " hallo, ich bin ein fanboy............" :lol:
 
Was für ein abwegiger Gedanke, elektronische Musik körperlich zu spielen. Wahrscheinlich noch mit Grimassen wie beim Jazz. Das ist Kitsch in Reinform.
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Grundsätzlich finde ich es toll, wenn es derartige, sehr ausdrucksvolle elektronische Instrumente gibt, und zwar auch dann, wenn die sich im Wesentlichen nicht an die üblichen armen Schlucker (uns) richten. Wenn der Ständer allerdings 1.900 Euro kostet, ähem, dann frage ich mich allerdings schon ein wenig, ob da nicht auch eine gewisse Verarsche eine Rolle spielt. Das geht mir jedenfalls zu sehr in die "Geld spielt keine Rolle"-Richtung. Es gibt einige begabte Metallbauer, die für den Preis rund fünf wirklich großartige Ständer bauen würden.

Dann lass Dir den Continuum-Ständer von einem "begabten Metallbauer" in identischer Ausführung, Verarbeitung und Material für 380 Euro bauen und biete ihn für 1.500 Euro an…

Ich habe mir das Teil mehrere Male angeschaut: fantastisch verarbeitet, grundsolide, nicht eine rauhe Kante. Bei einer realistischen Kalkulation, die für den Handwerker nicht auf Selbstausbeutung hinaus laufen soll, ist Deine "Kalkulation" wohl nicht zu halten.
 
serge schrieb:
leedoeslala schrieb:
die Spielfläche ist toll - aber seit dem es ipads gibt auch nix mehr was es nur in verboten teuer gibt
(wenn die spielfläche auch kleiner sein mag - aber pitchbend über x-oktaven da kann ich auch einfach n pitchwheel bemühen)
Ein iPad kann nicht den Druck messen, den Dein(e) Finger ausüben. Zudem bietet der mechanische Aufbau des Continuums ein ganz anderes haptisches Feedback als z.B. Glasoberflächen. Du kannst den Druck über eine Strecke von rund einem halben Zentimeter enorm feinfühlig steuern, das ist übrigens selbst polyphon ungleich einfacher zu spielen, als Du annimmst. Es "liegt" einfach in den Fingern, über stärkeren, also tieferen Druck "in" das Instrument einen Klang "kommen" zu lassen.

Sehe ich auch so: Fundamentales Problem jeder Glas-Touchoberfläche ist, dass die Taktilität nicht gegeben ist. Es gibt einfach kein mechanisches Feedback und ich wage die Behauptung, dass damit die Ausdrucksmöglichkeit des Musikers zwangsläufig eingeschränkt wird.
Mir tut der Zeigefinger nach 5min iphone immer weh.
Ich liebe Jazzmusiker mit Grimassen. :peace:
 
Elektrokamerad schrieb:
Was für ein abwegiger Gedanke, elektronische Musik körperlich zu spielen. Wahrscheinlich noch mit Grimassen wie beim Jazz. Das ist Kitsch in Reinform.
Ich mach ja keine elektronische Musik, sondern Gedudels. Ganz körperlich.
 
Offensichtlich dient die elektronische Klangerzeugung vor diesem Hintergrund lediglich der Exotik, um traditionellem Musizieren (gerne auch "Klimpern") eine gewisse klangliche Großartigkeit und in der Darbietung einen Zirkus-Faktor zu verpassen. Fehlt bloß noch das Auftreten als Sonnengott in Neuschwanstein. Mein Vater pflegte in solchen Fall den Begriff "Brechmittel" zu verwenden.
 
leedoeslala schrieb:
die Spielfläche ist toll - aber seit dem es ipads gibt auch nix mehr was es nur in verboten teuer gibt :kaffee:
(wenn die spielfläche auch kleiner sein mag - aber pitchbend über x-oktaven da kann ich auch einfach n pitchwheel bemühen)
völlig andere Sache, kann man nicht vergleichen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Offensichtlich dient die elektronische Klangerzeugung vor diesem Hintergrund lediglich der Exotik, um traditionellem Musizieren (gerne auch "Klimpern") eine gewisse klangliche Großartigkeit und in der Darbietung einen Zirkus-Faktor zu verpassen. Fehlt bloß noch das Auftreten als Sonnengott in Neuschwanstein. Mein Vater pflegte in solchen Fall den Begriff "Brechmittel" zu verwenden.
ich möchte an dieser Stelle jetzt gerne Dieter Nuhr zitieren: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!"
 


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