Breath Controller Petition

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Synthtopia weist auf eine Online Petition hin, mit der versucht werden soll, Yamaha dazu zu bewegen, den BC-3a breath controller neu aufzulegen: http://www.synthtopia.com/content/2012/06/06/breath-controller-petition/ - "Might not work, but there is no harm in trying."

Wer daran interesse hat, kann hier virtuell unterschreiben: http://www.ipetitions.com/petition/yamaha-bc3a/

Ich würd's gut finden, wieder die Möglichkeit zu haben, einen frischen breath controller einzusetzen. Inzwischen werden die Dinger ja gebraucht (wurgs) für dreistellige Summen gehandelt ...

Gruß!
 
Oh Mist! Wusste garnicht dass sie die Produktion eingestellt haben. Gottseidank habe ich noch drei funktionierende Exemplare.

Einer meiner Tonmeister-Studenten überlegt sich, als technische Bachelorarbeit einen Breath Controller selber zu bauen, den man dann auch direkt in einen Expression-Pedal Input reinstecken kann (also keine mühsame MIDI-Konvertiererei). Angesichts dieser Sachlage werde ich es ihm nochmals nahelegen.
 
Ach, guck mal, wieder was gelernt.
Ich war jetzt echt im Glauben, das ich in'n Laden geh und nehm so'n Ding mit.
Hatte mich da nie für interessiert aber in letzter Zeit sind mir ein paar Videos untergelaufen,
wo das schon Spaß machen könnte.
Na dann mal Danke für den Tip !!!

Bis denne
Fred
 
Die Petition ist ne gute Idee. Ich könnte mir in den A*** beißen, dass ich mir nicht rechtzeitig einen BC3 gekauft habe. Neulich ging einer auf Ebay für 264 EUR weg - das ist ja wohl schlicht pervers! Ansonsten habe ich zwar einen BC1, der funktioniert auch noch so gut wie 1986, aber der BC3 ist wohl deutlich besser. Beim BC1 pustest Du Dir die Lunge raus und bist im kürzester Zeit im Eimer. Nur was für durchtrainierte Kerle wie David Sancious, der soll das Ding wohl benutzt haben...
 
Tim Kleinert schrieb:
Einer meiner Tonmeister-Studenten überlegt sich, als technische Bachelorarbeit einen Breath Controller selber zu bauen, den man dann auch direkt in einen Expression-Pedal Input reinstecken kann (also keine mühsame MIDI-Konvertiererei).

Ja, inzwischen gibt es da wohl einige Bestrebungen, Ersatzgeräte zu bauen, auch mit anderen Anschlussmöglichkeiten. In den Kommentaren zum Synthtopia-Artikel wird ja auch ein Projekt erwähnt ("There’s also some buzz that someone named Nick Batzdorf is in the process of manufacturing a breath controller with a MIDI output."), aber nur das Original ist original ... :)

@all: Vielleicht auch mal eine E-Mail an Yamaha senden und den Bedarf ansagen? Ansonsten bitte hier http://www.ipetitions.com/petition/yamaha-bc3a/ petitieren (<= ähm ... gibt's das?). Die dort nachfolgende Bettelei kann/soll man übrigens ignorieren ("After commenting, the iPetition site prompts you to make a donation to help support the site. This has nothing to do with the individual petition and is completely optional.").

Gruß!
 
Hm... Was ist denn so besonders an diesem Yamaha-Controller?... Kann nicht ein anderer Hersteller was ähnliches bauen? Man bläst in ein Mundstück, die Luftstärke wird ausgemessen und daraus MIDI-CC generiert. Wo ist das Problem so etwas herzustellen?... :roll:
 
Das Problem sind mitnichten die technischen Voraussetzungen, einen Blaswandler zu bauen.

Yamaha hat diese seit 1982 gebaut, ein damit zu steuerndes Instrument musste aber einen speziellen Eingang haben, an den der Blaswandler angeschlossen werden konnte. Leider wurde der Blaswandler nie richtig vom Markt angenommen, obwohl auch der erfolgreichste Synthesizer – der Yamaha DX-7 aus dem Jahre 1983 – einen entsprechenden Anschluss und auf den Einsatz des Blaswandlers sinnvoll reagierende Presets bot (z.B. "SAX BC", sehr gut zu hören auf "Riesenrad" von Cosa Rosa, gespielt von Reinhold Heil).

Die Gründe für dieses Scheitern mögen gewesen sein:

(1) Markteinführung eines unpraktischen Modells
Der erste Blaswandler BC-1 musste permanent mit den Zähnen im Mund gehalten werden, hörte man auf zu beissen, fiel er raus.
yamaha-bc1-369232.jpg
fig08-3.gif

Es ist mir – wie schon im anderen Thread erwähnt – ein Rätsel, warum mit dem USB-Blasdruckwandler der gleiche Fehler gemacht wurde.
http://www.tecontrol.se/index_files/USBMIDIBreathController.htm

Die Nachfolger BC-2 und BC-3 wurden mittels Kopfbügel getragen, der Schlauch zum Mund war dabei so starr, dass man auch den Mund öffnen konnte, ohne das Ding in den Dreck fallen zu sehen. Gleichzeitig war der Schlauch so flexibel, dass man das Teil problemlos an die eigene Kopfform anpassen konnte und bei Bedarf auch mal schnell ganz vom Mund entfernen konnte, ohne den Kopfhörerbügel abnehmen zu müssen.

(2) Markteinführung eines hässlichen Modells
Der klobige BC-1 hing als silbernes Kästchen vor'm Mund des Musikers. Nicht zwingend das, womit der in den 80er Jahren zunehmend auf sein Äußeres bedachte Keyboarder auf den Bühnen der Welt gesichtet werden wollte. Es mag als Beleg dienen, dass ich im Netz nicht ein Bild des BC-1 gefunden habe, auf dem ein Musiker mit dem Teil im Mund zu sehen gewesen wäre.

Die Nachfolge-Modelle BC-2 und BC-3 sahen deutlich besser aus, erschienen aber erst nach den Hochzeit des DX-7 am Markt.

(3) Preis
Die Yamaha-Blaswandler kosteten rund zweieinhalbmal soviel wie ein Schwellerpedal desselben Herstellers. Dessen Spielweise war bekannt, man konnte damit auch den Klang artikulieren, also warum Geld für dieses seltsame Ding ausgeben? Vor allem, wenn man damit dämlich aussieht (man stelle sich dazu noch ein Umhängekeyboard vor – die von Yamaha hatten selbstverständlich einen BC-Anschluss) und dabei…

(4) Körperflüssigkeiten
…sabbert. Denn man kann machen, was man will: Schon nach kurzer Spielzeit tropft Flüssigkeit aus dem Blaswandler. Möchte man die Tastatur nicht bekleckern, muss man immer etwas leicht zurückgelehnt spielen (und wieder die Optik!) oder ab und an Abstand zwischen sich und Instrument bringen. Nicht wirklich pop-tauglich.

(5) Herstellereigenes Format
Ob Yamaha nun horrende Lizenzgebühren verlangt hat oder die Technologie teuer war, fest steht, dass nur ein paar Instrumente weniger anderer Hersteller BC-Eingänge boten. Für eine vollständige Liste siehe "Which devices feature a Breath Controller input?" auf http://www.patchmanmusic.com/WindControllerFAQ.html. Davon abgesehen war man auf externe Kästchen angewiesen, die BC-Eingangssignale auf MIDI wandelten und für die man noch mehr Geld ausgeben musste, wenn man sein Instrument mit einem Yamaha BC-spielen wollte: zum Beispiel Anatek Windmachine, Kurzweil Expression Mate von 1999 (leider, leider auch kein Markterfolg) und MIDISolutions Breathcontroller.

(6) Lernkurve
Man muss seine Klänge an den BC anpassen, da bis auf den DX-7 kein Instrument entsprechende Presets anbot. Das Spiel selbst ist eigentlich eine höchst organische Angelegenheit, die sehr viel Spaß macht.

Kurz: So etwas herzustellen, ist kein Problem. Allein: Der Erfolg ist ungewiss. Einer der größten Musikinstrumentenhersteller der Welt hat es 30 Jahre lang versucht, diese Spielhilfe am Markt zu platzieren und ist letztlich gescheitert. Ich wage mal die Behauptung, dass in dieser – sagen wir kosten- und modebewußten – Zeit noch weniger Musiker als zuvor bereit sein werden, für diesen Zugewinn an Ausdrucksmöglichkeiten beim Echtzeitspiel auf einer Tastatur Geld, Zeit und Optik zu opfern.

Ich bin jedenfalls froh, sowohl einen BC-2 als auch einen BC-3 zu haben:


EDIT: Korrektur des Absatzes "Herstellereigenes Format"
 
Nachdem nun schon einige den Link angegeben haben, an dem man die petition sinieren kann, brauch ich es wohl nicht auch noch zu machen. bleibt einam wohl nichts anderes übrig, als den eigenen bc wie seine augen zu hüten, die kann ja bekanntlich auch nicht ersetzen...
 


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