Björk - Neues Video/Song "The Gate"

Besten Dank für den Hinweis, ich hätt's erst irgendwann bemerkt. Ich mag die Musik von Björk sehr, auch der neuen Song gefällt mir wieder gut. Ist halt etwas speziell und gefällt bestimmt nicht allen, schon gar nicht der breiten Masse. Ich kann mich jetzt gerade nicht schlau machen, aber ich hoffe da kommt ein ganzes Album. Das würde mich freuen.
 
ja, vielen Dank, ich hätte das mit Sicherheit nicht mitbekommen.. erst in einem halben Jahr oder so
 
Ausnahmekünstlerin, schon bei den Sugarcubes aufgefallen...
Hätte ich wohl auch nicht mitbekommen, vielen Dank!
 
Tolle Künstlerin, vielleicht immer noch die Speerspitze an anspruchsvoller Popmusik, und immer atemberaubende Videos. Das ist Kunst! Das Ende vom Video erinnert mich etwas an den Film "Abyss". Nichtsdestotrotz muss ich auch mir selbst eingestehen, dass ich mich an ihrem Sound etwas sattgehört habe. Ich finde Ihre Musik wird immer leichter und schönfärbender. Schwer zu fassen. Mein absolutes Lieblingsalbum bleibt daher nach wie vor "Homogenic", dank des aggressiven Techno-Grundcharakters, den Mark Bell beigetragen hat. Auf Homogenic kommt durch die Wechselwirkung der härteren Musik mit Ihrer lieblichen Stimme ein unglaublicher Konstrast zustande.

Wahnsinn!
 
Hab's mir gerade nochmal angesehen, einfach grossartig! Björk ist für mich schlicht Kunst: verschiedene Stimmungen, Musik die mich anspricht, Sphären und Bilder, gute Texte, lustiges Englisch, irre Klamotten, eben ein Gesamtkunstwerk. Und ich mag eigentlich ausnahmslos alle Alben von ihr. Keines ist gleich wie das andere, jedes hat seinen speziellen Charakter. Das ist sehr abwechslungsreich. Und ich freue mich schon auf den November, da soll das neue Album erscheinen!
 
mag Huskieaugen
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@ihr alle: ich hoffe, ihr habt trotzdem so viel Spaß hiermit wie ich heute morgen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/n...erk-zu-sein-als-sie-sich-anzuhoeren-1.3770759

Warum es mehr Spaß macht, Björk zu sein, als sie sich anzuhören
Man will Björks neues Album "Utopia" wirklich lieben. Aber es ist wie der Moment beim Sex, wo man sich wünscht, dass der andere doch bitte endlich mal kommen würde, damit man schlafen kann.
Von Juliane Liebert

Das Problem mit dem neuen Björk-Album ist, dass es niemals endet. Nie. Man muss sich das mal vorstellen, da greift man als geneigter Hörer (man ist geneigt, denn Björk ist eine großartige Musikerin) nach ihrem neuem Werk "Utopia" (Embassy of Music) und lauscht. Gleich beginnt es zu rascheln und zu flattern und zu zirpen, wunderbar, denkt man sich, so experimentell wieder! Erster Track super, "Blissing Me" super, dann kommt "The Gate", die erste Single. Da wird es schon schwieriger. Im Video zu "The Gate" hat Björk eine digitale Vagina auf ihrer Brust, aus der Energieknäuel kommen, die sich in terminatorähnliche Wesen verwandeln, mit denen sie dann wiederum Sex hat. Die Musik dazu klingt nach Ambient für die Lobby eines futuristischen Björk-Museums. Viel geschwungene Linien, sehr hässliche Möbel. Irgendwo laufen Dinosaurierbabys rum. In einer Ecke steht Björk auf einem Sockel und wartet darauf, dass ein Ölscheich sie bei Christie's ersteigert. Denn Björk ist dabei, sich selbst zu musealisieren.

[...]

"Utopia" ist Björks Datingalbum. Ihr Album vorher war ihr Trennungsalbum und deswegen sehr traurig, aber inzwischen hat sie gelernt, dass sie Licht in ihr Herz lassen muss, auch wenn der Schmerz bleibt. Sagt sie. Nur warum bloß muss sie den Schmerz mit so vielen Flöten überwinden? Und warum ist jeder Track voller Insekten und Vögel und sonstigem Drecksgefleuch? Ab Track vier will man den Kammerjäger rufen, weil das Album anfängt zu jucken. Gibt's in Island keine Kammerjäger? Hallo, Kammerjäger in Island, falls ihr das zufällig lest, es gibt da ein Problem in Björks Studio.

Aber so schnell lässt sich ein wahrer Fan nicht abhalten, von ein paar Käfern doch nicht, ha, das wäre ja gelacht. Track fünf. "Body Memory". Mehr Flöten. Binnen zehn Minuten Titellänge wird aus dem zarten ersten Date ein Kampf zwischen Björks Stimme und den Beats, und man wird allmählich den Eindruck nicht mehr los, dass es ziemlich anstrengend sein dürfte, Björk zu daten. Vermutlich kommt sie zum dritten Date auf einer Libelle angeritten. Oder man wacht ab und zu auf, und sie sitzt im Kühlschrank und isst Kakerlaken. Oder unterhält sich mit ihnen. Und dann die vielen Vaginen. Es ist so schwer mit der Liebe. Man will Björks Utopia ja lieben. Entgegen allen Widerstände. Wirklich. Aber dann KOMMEN IN DER MITTE VON "FEATURES CREATURES" SCHON WIEDER FLÖTEN. Und da fragt man sich nur noch, wie man aus der Nummer wieder rauskommt, ohne ihre Gefühle zu verletzen.

[...]

Und wenn man als Hörer spätestens bei Song sechs bereit ist, das Stelldichein zu beenden, stellt sich heraus: Es kommen noch acht Songs. Acht. Das Album hört nie auf. Das ist kein Date mehr, das ist der Moment beim Sex, wo man sich wünscht, dass der andere doch bitte endlich mal kommen würde, damit man schlafen kann.

Was einen trotz der so gut wie unhörbaren Platte an Björk beeindrucken kann, ist die Utopie, für die sie selbst als Gesamtkunstwerk steht. Die ist viel interessanter als ihre als Album getarnte Selbstbefreiungseruption. Man hat einfach das Gefühl, so ein Björk-Leben muss ein sehr gelungenes Leben sein. Ästhetizismus ohne Eskapismus. Stärke, die nichts Gewaltsames hat. Biobauernhof und Futurismus. In der Erde wühlen und sich in ein aseptisches Digitalwesen verwandeln. Ganz Körper und ganz Algorithmusseele sein. Ganz Mensch und ganz intergalaktisches Sphärenwesen. Nur leider ist "Utopia" wie alles, was zu gewollt Avantgarde sein will, unfassbar nervtötend. Wie Improvisationstheater. Es macht zu beinahe hundertprozentiger Sicherheit mehr Spaß, Improvisationstheater zu machen, als ihm zuzusehen. Und es macht, derzeit jedenfalls, garantiert mehr Spaß, Björk zu sein, als sie sich anzuhören.
 
Ja, das ist doch mal eine gute Rezension.

Ich würde Björk daten, auch mit mehreren Vaginen. :)
 
Die Sounds find' ich gut, aber rhythmisch und von der Intonation liegts für mein Gefühl einfach zu weit daneben, schmerzhaft daneben.
 
Ja Björk ... sei die Yoni deiner individuellen Reinakarnation. Verarbeite alles was du innerlich erlebst, kehre es nach außen. Was gibt es größeres als dies hier im JETZT zu tun und umzusetzen? Trage den Lignam der Potenz hinaus, und erfreue dich deiner Schöpfung! Wahnsinn ... was habe ich Respekt vor dieser Frau!!! Wer dies mit persönlichen Geschmack misst, hat den offenbarten Kosmos nicht verstanden.

Die sexuelle Vereinigung der Dualitäten, der Hermaphrodit, führt in einen Zustand der gewünscht nie beendet sein will. Wer dies nur sekundenlang körperlich erlebt hat, der ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Männlich,weiblich - die Unterschiede sind eh fließend...
 
Die Mann/Frau Ambivalenz ist ja modern. Das finde ich auch grundsätzlich gut. Das passt ja auch in ihr Utopia Konzept (was nicht wirklich neu ist... Goldfrapp?): Die strikte Trennung der Geschlechter ist surely outdated und in einer besseren Welt sollte dies aufgehoben sein.

Die Musik ist Geschmackssache - etwas mehr "Härte" fände ich im angesprochenen Kontext aber erfrischend.
 
... Andererseits scheint sie mir ihrer Bild-Symbolik gerade die Sexualität sehr in den Vordergrund zu drängen. Das ist ja erstmal eher widersprüchlich. Androgyne Aliens passen hier besser, fände ich...
 
Die Mann/Frau Ambivalenz ist ja modern. Das finde ich auch grundsätzlich gut.

Das künstlerische in mir enthält 'ne Menge weibliche Komponenten, geht stark nach Gefühl, während das Verstehen bzw. der technische Hintergrund dann doch eher verkopft ist. Ich denke die Erziehung und der gesellschaftliche Druck zwingt einen in irgendwelche Geschlechterrollen, von denen man sich erst mal trennen muss um den eigenen Weg zu finden.
 
Rhythmisch gesehen geht das doch eher Richtung Ausdruckstanz...
 


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