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Sven Blau
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Re: Jörg Schaaf im Interview
Vielen Dank für die Ausführungen! Wieder viel gelernt bei dir!![Albeite immel floehlich,ohne mullen und knullen! N :nihao: :nihao:](/synthesizer/styles/oldsmilies/asien.gif)
fanwander schrieb:Ich denke da gibt es zwei Seiten zu bedenken. Natürlich muss es möglich sein, dass es auch mal andere Bedienansätze gibt, und sie mögen auch unter gewissen Aspekten große Vorteil haben. Aber andererseits konnten sich die etablierten Bedienkonzepte nicht umsonst etablieren. Die haben schon ihren Sinn. Und wenn es nur die Einfachheit des Konzeptes ist.
Und dann darf man nicht vergessen, dass der Endanwender (und damit Dein Käufer) ja bestimmte Vorgehensweisen erlernt hat, und mit denen gut ist. Es rentiert sich also gegebenenfalls diese Vorgehensweisen zu berücksichtigen.
Ich finde ein schönes Beispiel ist der Zusammenhang zwischen Cutoff-Frequency und Envelope-Amount bei den ersten polyphonen CS-Synths von Yamaha (50/60/80) und dann später beim Korg Polysix. Da wird die Sustainspannung als invertierte Offset-Spannung auf die Hüllkurve draufgerechnet. Die Idee ist großartig: die durchschnittliche "Helligkeit" des Klangs soll erhalten bleiben, egal wie man den Envelope aufdreht. Nur die Hüllkurven-Wirkung wird stärker. Gerade für dynamisches Spiel ist das wunderbar. Dumm ist dabei bloß: die Leute haben das nie kapiert. Wenn man einen CS60 in der von Arp Moog und Co gewohnten Weise einstellt, dann hat man oft das Gefühl, dass das Filter falsch reagiert. Wenn das Sustain auf Maximimum ist, dann drückt es halt die Cutofffrequenz komplett nach unten und der Envelope scheint nicht wirklich was zu tun. Das war ein oft geäusserter Kritikpunkt und Yamaha hat dann in den späteren CS-Synths diesen Zusammenhang wieder weggelassen.
Korg hat es jedoch beim Polysix schlauer gemacht, da etabliert die Firmware die gleiche Abhängigkeit von Cutoff und EnvAmount, allerdings wird die Cutoff-Frequenz bei 100% Envelopeamout nur etwa um 30% runtergeregelt. Das trägt meines Erachtens sehr dazu bei, dass der Polysix als Synth gerühmt wird, den man nur schwerlich falsch einstellen kann.
Florian
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