Bauteile, Reparatur und Lebenserwartung von Digitalen der 80 und 90?

polysix

|||||
Hallo in Runde,

ich bin immer wieder am überlegen mir nochmal ein paar digitale Instrumente aus den 80 und evtl. 90 anzuschaffen. Z.b Ensoniq Esq-1, RX5 Drumcomputer, DX7 , Korg's, Sequencer usw. einerseits zum wirklichen Einsatz andereseits weil ich sie einfach schön finde :) (Besonders die alten sequencer haben es mir irgendwie angetan)

Aber ich habe dann doch etwas Sorge und schreckt mich ab ob z.b ein Ensoniq Esq-1 aus den 80's bei einem defekt noch reparabel ist. Gibt es überhaupt noch Bauteile und Reparaturfirmen die unsere Klassiker aus der Zeit wieder beleben können?

Wie ist eure Erfahrung ..
 
Ich habe ja selbst so ein Zeug, es lohnt sich mal im Netz nach Spezialisten zu suchen, die exakt das Gerät im Portfolio ihrer Reparaturkunst haben. Zur Not die mal anschreiben und um Rat bitten.

Ensoniq haftet ja ein gewisser Ruf an, von 6 Geräten, die ich in den letzten 20 Jahren hatte ist mir nur ein TS10 mit dem Kalibrierungsfehler negativ aufgefallen. Da war aber zuvor auch die Lagerung grenzwertig.

Sonst muss ich bisher festhalten, dass die 80er/90er Digitalen/Hybriden ihren Dienst bisher weiterhin tun.
 
Kommt auf das Gerät an.
Speziell mit Rolands aus der Zeit wäre ich eher vorsichtig, deren Tastatur ist oft problematisch (nicht nur, aber auch wegen des Aftertouchs.)
Generell versagen gerne mal Buttons, die erst mehr Druck erfordern und dann irgendwann ganz den Dienst quittieren. Das kann alle betreffen, auch Korg und Yamaha.
Auch Doppel-Trigger kommen vor (RX-11 oder DW-8000 sind so Kandidaten dafür).
Die großen Displays müssen ggf. ersetzt werden, da sie dunkel werden, Geräusche von sich geben o.a.
Buchsen kriegen gelegentlich Wackelkontakte.
Diskettenlaufwerke (Riemen!) gehen kaputt.
Mit Ensoniq habe ich persönlich keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber als mein ESQ-1 eine neue Batterie brauchte, riet mir der Techniker, die Kiste abzustoßen "so lange sie noch funktioniert". Der war echt entsetzt über das Innenleben. :lol:

Alles in allem würde ich mich nicht abschrecken lassen. Das meiste wird reparabel sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber stell dich darauf ein, es kann und wird Defekte geben.
Wenn eine Reparatur für dich praktische Umstände bedeutet (Techniker weit weg z.B.), würd ich es lassen.
 
Aber stell dich darauf ein, es kann und wird Defekte geben.
Wenn eine Reparatur für dich praktische Umstände bedeutet (Techniker weit weg z.B.), würd ich es lassen.

Guter Tipp... Das Gerät müsste dann verschickt werden z. Z der Reparaturkosten. Tja.. Das muss wirklich überlegt sein.
 
Die meisten Spät-80er/90er Geräte lassen sich immerhin ganz gut verpacken und versenden. (Ausnahmen wie der JD-800 bestätigen die Regel, aber von dem würde ich eh die Finger lassen.)
Und wenn du ein grundsolides Gerät wie DX7 oder M1 hast, hätte ich auch wenig Angst vor Transportschäden. (Beim ESQ-1 wiederum hätte ich Bedenken.)
Ist ja nicht so, dass da ständig was kaputt gehen würde.
Bei Drumcomputern oder Sequencern ist es eh kein Problem, die sind viel einfacher zu verpacken.
 
Schön, wenn es so ist. :)
Aber den Aufwand zu betreiben - das muss man auch wollen.
Und: Niemals einen JD-800 versenden! Das geht zu oft nicht gut aus.
 
Generell versagen gerne mal Buttons, die erst mehr Druck erfordern und dann irgendwann ganz den Dienst quittieren. Das kann alle betreffen, auch Korg und Yamaha.
Das ist ein Problem, das die meisten Teilzeit-Schrauber hier im Forum mit Leichtigkeit beheben können. Doof ist es nur, wenn man einen Satz mit unterirdisch schlechten Tastern erwischt, so wie ich, als ich etwas teurere von Diptronics in meinen Poly-61 eingebaut hatte. Das kann ich jetzt nach ein paar Jahren schon wieder komplett ersetzen.

Mein vor fast genau einem Jahr angeschaffter KORG Z1 kam mit kaputtem Netzteil. Ein Ersatznetzteil aus einem KORG Triton zu ergattern war dann eine relativ langwierige und recht teure Geschichte, aber glücklicherweise gab es eben genau dieses Netzteil mit etwas mehr Reserve in der Watt-Zahl. Blöd wäre es gewesen, hätte ich auf genau dieses eine Netzteil angewiesen sein müssen, denn dann hätte mir ein Fachmann etwas Neues einbauen müssen, was letztlich das dreifache gekostet hätte.
 
Guter Tipp... Das Gerät müsste dann verschickt werden z. Z der Reparaturkosten. Tja.. Das muss wirklich überlegt sein.

Besitz verpflichtet.

Wenn man nicht bereit ist, B zu sagen, wenn man auch schon A gesagt hat, dann halte ich es mit @Jörg und rate davon ab, irgendwas Gebrauchtes zu kaufen, bei dem die Garantie abgelaufen ist. Egal, ob drei oder 30 Jahre alt.

Wie ich immer sage: Vintage ist nichts für Weicheier und Synthitouristen, die sich mal eben irgendwie irgendwas Altes kaufen wollen -- das muß man wollen. Wenn man das nicht wirklich will, wird es in Enttäuschung und Frustration enden.

Wie bei Autos.

Stephen
 
Wie ich immer sage: Vintage ist nichts für Weicheier und Synthitouristen, die sich mal eben irgendwie irgendwas Altes kaufen wollen -- das muß man wollen.
Bevor ich anfing, mich etwas intensiver mit Synthesizern zu beschäftigen (noch vor dem Jahr 2000, in dem ich im Moerser Musikladen meine Ausbildung anfing), dachte ich, dass Synthesizer und Querflöten wohl die perfektesten Instrumente wären, da beide eigentlich keiner Pflege oder Wartung bedürften. Mann, was war ich da noch grün hinter den Ohren!
 
Ich dachte immer, die müssten nach dem Spielen nur einmal kurz ausgewischt werden und ein bisschen trocknen. Keine Zusatzkosten, wie die Blätter beim Saxophon oder einer Klarinette. Aber nach ein paar Jahren, wenn die Klappen undicht werden, dann kannst du entweder eine neue Flöte kaufen oder eine kostspielige Reparatur zahlen. Und wenn das Metall der Flöte anläuft, hast du viel und lange Spaß mit dem Silberputztuch.

Wenn man sich eben nur ein bisschen oberflächlich mit einem Thema befasst, erahnt man gar nicht die Komplexität dahinter. Das trifft in besonderem Maße auf alte analoge Synthesizer zu. Ich hätte gerne schon vor zwanzig Jahren als blutiger Analogsynthesizerlaie den Kenntnisstand gehabt, den ich jetzt habe. In jeder Hinsicht.
 
wenn man einen Satz mit unterirdisch schlechten Tastern erwischt, so wie ich, als ich etwas teurere von Diptronics in meinen Poly-61 eingebaut hatte. Das kann ich jetzt nach ein paar Jahren schon wieder komplett ersetzen.
kann ich gut verstehen, jetzt wo ich auch einen Poly-61 habe. Wie schon besprochen sinds bei mir nur 2 Tasten, die nach 40 Jahren (!) doppelt auslösen. Alle anderen tun es noch wie am ersten Tag! Ich bestelle meine Sachen sofern möglich immer bei vintagesynthparts in Italien, mein Schalter-Set (angeblich High Quality Switches) ist unterwegs.

Ansonsten steht bei mir noch der D-50 mit Display und Tasten zur Reparatur an. Und auch der JP-8000 - hier müssen alle Potis komplett gewechselt werden.

Beim DS-8 schwanke ich noch, denn da läuft alles tiptop, jetzt auf Verdacht aufzumachen halte ich nicht für sinnvoll, gleichwohl ist ein Batterietausch immer sinnvoll, weil mein Techniker einen Sockel einsetzt, so dass ich später die Batterie selbst wechseln kann. Ich weiß nicht wie das beim DS-8 ist, ob die Batterie auch gelötet ist oder schon von Haus aus gesockelt ist. Falls hier jemand was weiß - eine Info wäre schön, danke.
 
Beim DS-8 schwanke ich noch, denn da läuft alles tiptop, jetzt auf Verdacht aufzumachen halte ich nicht für sinnvoll, gleichwohl ist ein Batterietausch immer sinnvoll, weil mein Techniker einen Sockel einsetzt, so dass ich später die Batterie selbst wechseln kann. Ich weiß nicht wie das beim DS-8 ist, ob die Batterie auch gelötet ist oder schon von Haus aus gesockelt ist. Falls hier jemand was weiß - eine Info wäre schön, danke.
Der DS-8 hat werksmäßig die Batterie auf dem Mainboard eingelötet - im Falle eines Austausches empfiehlt sich also der Einbau eines geeigneten Batteriehalters...
 
kann ich gut verstehen, jetzt wo ich auch einen Poly-61 habe. Wie schon besprochen sinds bei mir nur 2 Tasten, die nach 40 Jahren (!) doppelt auslösen. Alle anderen tun es noch wie am ersten Tag! Ich bestelle meine Sachen sofern möglich immer bei vintagesynthparts in Italien, mein Schalter-Set (angeblich High Quality Switches) ist unterwegs.

Ich stand vor kurzem auch vor der Entscheidung. Habe aber nicht den Satz für 12,85€ gekauft, sondern: https://www.reichelt.de/taster-thd-1-schliesser-no--omr-b3w-4050-p243063.html?&nbc=1 für insgesamt 9,35€.
Ausprobiert habe ich es noch nicht, der Poly-61 ist noch nicht fertig restauriert. Gegen Ende der Woche weiß ich mehr. Aber bei Omron Tastern greift man eigentlich nicht daneben. Falls, so sieht es zumindest auf den Fotos aus, die Taster wirklich die Originalen aus der Zeit sind, hast du wahrscheinlich auch nicht viel gewonnen, da die Kontakte darin auch schon 35 Jahre vor sich hin gegammelt haben. Immerhin haben diese (hoffentlich) noch keine Auslösungen gesehen, aber die Lebenserwartung wird denke ich mal verringert sein beim so alten Tastern.

Ansonsten steht bei mir noch der D-50 mit Display und Tasten zur Reparatur an. Und auch der JP-8000 - hier müssen alle Potis komplett gewechselt werden.

Hab im DX-7 diese hier verbaut und bisher keine Probleme: https://www.reichelt.de/kurzhubtaster-6x6mm-hoehe-5-0mm-12v-vertikal-taster-9302-p44579.html?&nbc=1

Frage mich nur gerade, ob 5mm die richtige Höhe war oder doch eher wie diese hier 4,3mm: https://www.reichelt.de/kurzhubtast...mr-b3f-1002-p258312.html?&trstct=pol_16&nbc=1

Aber naja, Tasten lassen sich betätigen. Nach 2 Jahren Nutzung keine Ausfallerscheinungen.
 
Ich stand vor kurzem auch vor der Entscheidung. Habe aber nicht den Satz für 12,85€ gekauft, sondern
alles klar, dann leg ich mir den gleichen Satz von Reichelt auch mal zu für später. jetzt wo ich die von vintagssynthparts habe schicke ich sie nicht mehr zurück, ich kann sie ja erstmal nutzen.
aber gib mir mal Bescheid wie deine neuen sind. es geht ja auch darum dass die Buttons gut draufpassen und nicht wabblig sind.

das hier sind die die ich gekauft habe: https://www.ebay.de/itm/274306655357
dort heißt es jedenfalls: brandneu
 
[...] Mann, was war ich da noch grün hinter den Ohren!

So ging es mir mit meinem ersten Auto.

Ein bißchen Öl nachfüllen, Reifen aufpumpen, mal waschen, und alle zwei Jahre zum TÜV. So dachte ich.

Bis eines Tages an der Kreuzung Essenberger Straße / Klever Straße der Motor ausging. Gerissener Zahnriemen, ein neuer Zylinderkopf war fällig.

Bis dato hatte ich gar nicht geahnt, daß es sowas überhaupt gibt...

Stephen
 
das hier sind die die ich gekauft habe: https://www.ebay.de/itm/274306655357
dort heißt es jedenfalls: brandneu

Die hatte ich ebenfalls gesehen. Auf deren Website selber sehen die Buttons eher aus wie die Originalen (schwarze Kappe, recht weit unten auf der Seite): https://www.vintagesynthparts.com/korg/poly/

Auf eBay ist das Foto mit blauen Kappen. Berichte mal bitte was ankommt und ob irgendwo ein Hersteller zu sehen ist.

Ich habe die Omron Taster mit den Originalen verglichen und es gibt maßlich keine Abweichungen. Ich berichte mal, wie es im eingebauten Zustand nachher ist.
 
@Magic994

1672754155186.png

Genau, das sind die die ich auf eBay gekauft habe, von Omron. Das ist also schon mal safe. Die Frage ist ob die blauen oder schwarzen Kappen jetzt einen Unterschied machen.
Aber sobald sie da sind, poste ich hier den Stand was ich erhalten habe.
 
@Magic994

Anhang anzeigen 162379

Genau, das sind die die ich auf eBay gekauft habe, von Omron. Das ist also schon mal safe. Die Frage ist ob die blauen oder schwarzen Kappen jetzt einen Unterschied machen.
Aber sobald sie da sind, poste ich hier den Stand was ich erhalten habe.

Das hat mich jetzt zu sehr interessiert. Schwarze Kappe ist wohl kein Omron. Auf den original Tastern stand auch nichts von Omron. Aber beim Poly-61 hat Korg wohl eh nicht grad zu den teuersten Teilen gegriffen (wenn ich mir das Holz ansehe).

Ich habe jetzt B3W-4050 gekauft: 0,92€ auf Mouser. https://www.mouser.de/ProductDetail/Omron-Electronics/B3W-4050?qs=kyocjfxn8IqbQPdoeyuAOg== (Achtung, Darstellung falsch)

Ich vermute mal, dass in dem Set, was du gekauft hast dann B3F-5050 enthalten ist.

Laut Datenblättern sind diese auch vollständig kompatibel untereinander. Der Unterschied scheint lediglich die Lebenserwartung zu sein. Den Unterschied zwischen B3F und B3W sehe ich nicht direkt, außer das B3W "for High Reliability" ist, während der blaue "long durability" ist.

1672757697295.png


Der B3F-5051 wird es nicht sein, das wäre ein schlechtes Geschäft für Vintagesynthparts.

Aber im Endeffekt: Es sind Taster. Wenn die nach ein paar Jahren wieder kaputt gehen tauscht man die eben wieder. Ist nichts wildes.
 
@Magic994
sehr interessant. also habe ich "lange Haltbarkeit" gekauft. und du "hohe Zuverlässigkeit".

ja ok, aber was sagt das aus? das sind zwei Zustandsbeschreibungen, und jede enthält wenn man es genau nimmt auch die andere Seite, denn hohe Zuverlässigkeit ist ja auch irgendwie an lange Haltbarkeit geknüpft. Wenn die Dinger nicht lange halten funktionieren sie auch nicht lange.

was meinst du - soll ich mir rein sicherheitshalber auch nochmal ein Packen von denen ( https://www.mouser.de/ProductDetail/Omron-Electronics/B3W-4050?qs=kyocjfxn8IqbQPdoeyuAOg== ) bestellen die du bestellt hast? Falls also meine mal irgendwann doch die Hufe hoch machen, dann nehm ich halt zur Abwechslung halt dann die die du hast ?
 
@Magic994
sehr interessant. also habe ich "lange Haltbarkeit" gekauft. und du "hohe Zuverlässigkeit".

ja ok, aber was sagt das aus? das sind zwei Zustandsbeschreibungen, und jede enthält wenn man es genau nimmt auch die andere Seite, denn hohe Zuverlässigkeit ist ja auch irgendwie an lange Haltbarkeit geknüpft. Wenn die Dinger nicht lange halten funktionieren sie auch nicht lange.
Das selbe dachte ich mir auch. Das eine schließt das andere nicht aus, es hängt eigentlich zusammen.

Ich würde aber jetzt einfach die nehmen, die du gekauft hast.

Hier hast du ein Foto von der Rückseite meine B3W-4050. Denke mal, dass die anderen Omrons auch so aussehen sollten. Wenn dem so ist würde ich die einfach einbauen.

1672775738907.png
 
Der eigentliche Unterschied ist wie folgt:

Long durability = Silver platet (Die Kontaktflächen im innern sind versilbert)
High reliability = Gold platet (Die Kontaktflächen im innern sind vergoldet)

Der Vorteil der vergoldeten Kontakte:
- Bessere Leitfähigkeit (kleinerer Uebergangswiderstand), bei Kleinspannung gegenüber versilberten Kontakten.
- Kein Anlaufen der Kontaktfläche (Solange die Vergoldung in Ordnung ist)

Nachteil: Vergoldete Kontakte sind gegenüber den versilberten Kontakten etwas teurer.

Beide Typen sind hier Einsetzbar.

Also ja, aber das ist hier leider nicht der Unterschied.

Ich habe B3W-4050:

1672778159576.png

1672778189352.png

@MFakaNemo hat vermutlich B3F-5050:

1672778564702.png

B3F-5051 kostet 2,91€. Bei Abnahme von 250 Stück immer noch 2,07€. 17 Stück "Omron" kosten bei Vintagesynthparts 12,85€ (ebay 16,55€)

B3F-5050 kostet 0,55€. Das kommt eher hin. Der hat eine blaue Kappe, ist aber auch Silver plated.

Jetzt erkenn ich den Unterschied nicht mehr, außer in der Farbe der Kappe und am Preis bei Mouser. B3W-4050 kostet dort 0,92€ - während dieser bei Reichelt wiederrum 0,55€ kostet.

:heyho:
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben