Scherer schrieb:
Da gibt's keine wirklichen Grenzen, Du kannst auch Spuren auf Songlänge und mehr reinladen. Und im Gegensatz zu MPCs können die einzelnen Pattern auch unterschiedliche Längen haben.
So isses. Das gilt übrigens auch für den QY700, der kann, wie auch die RM1x, 20 Songs im Speicher halten.
Yamaha hat da allerdings bei den Bezeichnungen etwas Verwirrung gestiftet.
Die kleinste Einheit ist die Phrase. Diese kann bereits aus mehreren Spuren (QY700 bis 32, RM1x bis 16) bestehen und beinhaltet Teile (Sections), zB für Intro, Bridge, Refrain und Ende. Man kann schon auf Phrase-Ebene einen kompletten Song aufbauen, wenn man so will, und die Spuren der Phrasen dürfen unterschiedlich lang sein.
Ein Pattern ist den Phrasen übergeordet und bildet den Ablauf der Phrasen, nimmt selbst aber keine Noten auf. Hier werden die Phrasen und deren Teile in Abfolge gestellt.
Die Modelle QY700 und RM1x unterscheiden sich an dieser Stelle in der Anzahl der Presetphrasen und Sections. Der QY700 hat 3876 Presetphrasen und 64 User-Phrasen zu je 8 Sections (A-H). Der RM1x dagegen weniger Presetphrasen (960) , dafür 16 Sections (A-P) und 256 Userphrasen mit je 16 Sections. Da man sich, um an die Userphrasen zu kommen, erst durch die Presets durchsteppen/drehen muß, gelangt man beim RM1x schneller zum Ziel.
Der QY700 ist auch eher als Begleitautomatik bzw Kompositionshilfe gedacht (hat sowas wie Chord Transpose etc), der RM1x eher als Groovebox. Die Sequenzer der beiden Geräte bauen aufeinander auf, das merkt man deutlich, wenn man beide kennt.
Wie gesagt, beim RM1x gibts Lauflicht und auch Mute-Taster für die Spuren, die Mutes kann man sogar speichern. Beide können MIDIfiles laden und auch speichern, der QY700 sogar in beiden Formaten, einem Datentausch steht da also nichts im Wege.
Wenn die Spurenzahl des RM1x nicht reicht, der muß die RS7000 nehmen, die ist aber größer und auch teurer, dafür hat man allerdings ein sehr gutes Gerät. QY700 hat 2x MIDI, RM1x nur 1x, RS7000 wieder 2.
Blöd bei allen 3 ist, daß sich die interne Klangerzeugung beim Ansteuern über MIDI entweder nur ganz oder garnicht deaktivieren läßt, gerade beim QY700 mit seinen durchaus brauchbaren Drumphrasen und Sounds hat mich das doch ziemlich genervt, weil ich den als Luxus-Drummaschine eingesetzt hatte.
Alle 3 können auch direkt im Songmodus aufnehmen und das Aufgenommene dann auch per Job in Pattern bzw Phrasen zerteilen. Weiß man die Jobnummern auswendig (die sind bei allen 3 übrigens identisch, bis auf die Jobs, die nicht bei allen vorhanden sind natürlich), dann kommt man da sehr schnell zum Ziel, gerade beim QY700 mit seinem Ziffernblock.
Der QY700 kann 20 Songs im Speicher halten, und bei den Songs gibts zusätzlich eine Spur für Pattern und Chords. RM1x kann ebenfalls 20 Songs und hat zudem einen Pattern Chain Modus.
Nachteil von QY700 und RM1x ist das externe Netzteil, die RS7000 hat ein Eingebautes.
Übertroffen werden diese Geräte höchstens noch durch eine Roland MV-8000/8800, MIDIbox SEQ oder den Sequentix Cirklon. Die spielen aber auch in einer ganz anderen Liga.
Als durchaus vielseitiger, reiner MIDI-Sequenzer mit halbwegs modernem Speichermedium dürfte die RM1x die beste Wahl sein. Das Diskettenlaufwerk läßt sich zudem gegen einen HxC-Floppyemulator austauschen, weil Standardformat.