Wenn ich das richtig sehe, kam Eno die Idee zu "Ambient" bei einem Aufenthalt auf dem Flughafen Köln/Bonn (da, wo der Vater von Florian Schneider der Architekt war). Eno gefiel die Architektur der Anlage, aber als Musik liefen die Charts in Dauerrotation, was seiner Ansicht nach wohl gut so zum Gebäude passte wie Faust auf Auge. Ihm schwebte stattedessen eine Musik vor, die sich an das Gebäude anpasst, und die daher nicht-narrativ ist, denn sie muss an jeder beliebigen Stelle unterbrechbar sein (z.B. für Durchsagen), ohne dass dem Zuhörer etwas fehlt. Und sie sollte soweit zu ignorieren sein, dass der gestresste Reiesende sie auch gerne ausblenden kann.
Hier sagt er, wie er sich das dachte:
Ambient Music must be able to accomodate many levels of listening attention without enforcing one in particular; it must be as ignorable as it is interesting.
Natürlich steht es jedem frei, diese Definition abzuwandeln und zu erweitern, aber im strengen Sinne ist einiges von dem, was hier gepostet wurde (jedenfalls für mich)
nicht ignorabel, und damit auch kein Ambient.
Auch im Dark Ambient gibt es großartige Sachen, aber ob die ignorabel im Sinne von Eno sind, das mag ich bezweifeln. Man sollte da vielleicht nicht zu streng sein, aber Noise und Chillout/Downtempo/oderwiedasallesheißt sind nach meiner Meinung kein Ambient.
Damit habe ich übrigens auch mit dem "Uravter" des Ambient, Eric Satie, mein Problem: seine
Musique d’ameublement ist mir zu aufdringlich, ich kann die nicht ignorieren.