A Fucking Nightmare: DIY Artists On Living With Post-Brexit EU Rules

Wobei das Problem auch darin bestand, dass die Jüngeren nicht so stark an der Wahl teilgenommen haben, wie sie vielleicht hätten sollen.

Weil ihnen keiner gesagt hat, welche Tragweite ihre Teilnahme hat. Stattdessen haben die sich von antieuropäischen -- und vor allem antideutschen -- Ressentiments aufwiegeln lassen.

Daß ein John Cleese, der in Weston-super-Mare zu Zeiten des 2. Weltkrieges aufwuchs und als Säugling mitbekam, wie deutsche Bomber ihre Überlast über Weston abwarfen, antideutsche Ressentiments hegt, ist bedauerlich, aber nachvollziehbar. Klug und reflektiert ist es sicherlich nicht.

Alle anderen hätten sich vielleicht mal schlau machen sollen, aber wozu, wenn einem gesagt wird, was man denken soll, weil es richtig ist?

Stephen
 
mir hätte es ja bei einer wahl zwischen "weiter so mit dem EU diktat" und "make britain glorious again" vor allem eine dritte wahlmöglichkeit gefehlt.
 


Dachte, es interessiert vielleicht jemanden.

Ja krass für die Indie-Szene. Scheint für viele um ihre Existenz zu gehen.
Doof und traurig.

Es geht aber „nur“ um physische Objekte, also die Versand-, Zoll- und Steuerprobleme oder? Digitale Albumdownloads sind davon nicht betroffen, wenn ich das richtig verstehe?

Zwischen den USA und UK scheints auch nicht so easy zu sein. Aber da sind eher die hohen Versandkosten das Problem, oder?
 
das brexit desaster zeigt auch, dass formale demokratie schnell an ihre grenzen stößt, nämlich immer dann, wenn abstimmungsergebnisse / meinungen um 50/50 herum pendeln. man könnte da ja alle paar wochen erneut abstimmen und mal gewinnen die einen und mal die anderen.

ist halt nur schade, dass die andere hälfte jetzt auch unter den folgen leidet.
Das ist ein sehr guter und wichtiger Punkt. Bei solch grundlegenden Entscheidungen sollte eine einfache Mehrheit nicht reichen. Deswegen denke ich, daß Katalonien und Schottland auf Dauer keine befriedigende Lösung finden, und sich die Gräben eher vertiefen werden.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: dcp
Ich finde der Brexit zeigt, wie fragil eine Demokratie ist und das faktisch jedes Volk durch Lügen in die falsche Richtung bewegt werden kann und dass obwohl vieles offensichtlich ist, es danach sehr lange dauert bis Korrekturen Einzug finden. Als Deutscher werfe ich da keinen Stein, wundere mich trotzdem etwas.

Warum der Brexit möglich war liegt auch daran, dass man 70 Jahre in Frieden lebt und eine trügerische Selbstverständlichkeit und Bequemlichkeit entsteht. Wären die jungen Briten damals alle aktiv wählen gegangen, wäre England weiterhin in der EU. So ist durch das Zocken von David Cameron, der nie mit diesem Ergebnis gerechnet hatte, der Geist aus der Flasche entwichen.

Es ist auch interessant, dass in den letzten 15 Jahren eine bestimmte Art von Politikern/Elite das Ruder übernommen hat, welcher sich der Trägheit der Masse bedient. Anders gesagt, viel mehr Menschen sind bequem, ich-orientiert, doof oder (fatal) alles davon. Im Prinzip Lemminge, irgendwer schreit und verspricht und Menschen glauben Sachverhalte und bezweifeln Fakten.

UK wird noch in größere Schwierigkeiten kommen, der Artikel beschreibt ja nur einen kleinen Aspekt. Schottland wird sich abspalten und in die EU zurück kehren. Mittelfristig wird man das aus London nicht verhindern können, wie auch schon geschrieben ist die aktuelle Verweigerung ein reines Heucheln.

Mir tun die Menschen Leid die das vorab gesehen haben, aber deren Mühen den Brexit zu verhindern erfolglos waren.
 
Das Grundproblem der EU ist, dass es nur eine wirtschaftlich basierte Union ist. Der Rest ist konsensabhängig. Die EU reagiert auf tagsaktuelle Situationen mit sechswöchigen Verhandlungen um die Komasetzung bei der Formulierung des Standpunkts und doch macht jedes Mitglied was es will.
Der Putin lacht sich doch tot über unsere Unbeweglichkeit, Zerstrittenheit, Manipulierbarkeit, Erpressbarkeit, Zersetzbarkeit von außen, gleichzeitig Abhängigkeit z. B. bei Energie.
Die USA sind überfordert, für uns die Weltpolizei zu spielen und den Arsch zu retten.
Die Chinesen nutzen unsere überbordende Naivität völlig aus und werden uns sukzessiv ihre kommunistische Ideologie aufzwingen.

Wir hätten eine vollständig politische und gesellschaftliche Einheit formen müssen. Ein stabil geeintes Europa mit einer legitimierten Regierung, wäre in meinen Augen der einzig richtige Weg gewesen. Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede. Aber wir sollten uns auf die Gemeinsamkeiten besinnen und die Unterschiede nutzen, um kreative Lösungen für die Zukunft zu finden.
Die Menschheit wird nur überleben, wenn sie gemeinsam an der eigenen Zukunft arbeitet. Aber solange es Leute mit "Machtsucht - egal auf wessen Kosten" gibt, wird das wohl nix.
 
UK wird noch in größere Schwierigkeiten kommen, der Artikel beschreibt ja nur einen kleinen Aspekt. Schottland wird sich abspalten und in die EU zurück kehren. Mittelfristig wird man das aus London nicht verhindern können, wie auch schon geschrieben ist die aktuelle Verweigerung ein reines Heucheln.
Sinn Fein ging bei der Wahl 2020 als stärkste Kraft in Irland hervor. Es ist durchaus denkbar, daß es zu einer irischen Wiedervereinigung kommt. Dann bestünde das vereinigte Königreich nur noch aus England und Wales.
 
Das ist ein sehr guter und wichtiger Punkt. Bei solch grundlegenden Entscheidungen sollte eine einfache Mehrheit nicht reichen. Deswegen denke ich, daß Katalonien und Schottland auf Dauer keine befriedigende Lösung finden, und sich die Gräben eher vertiefen werden.

man kennt das auch von den volksabstimmungen in der schweiz.


nimm an es geht um die frge ob 1 million asylanten aufgenommen werden.

wenn 50,1% dafür sind, werden 1 million aufgenommen und jahrelang mit durchgefüttert, wenn 50,1% dagegen sind, wird eine mauer gebaut und die geflüchteten ertrinken alle im meer.

in beiden fällen sind hinterher 49,9% unzufrieden, und akzeptieren das faktum eignetich nur, weil sie daran glauben, das volksabstimmungen der beste weg sind, zu einer entscheidung zu kommen.


jeder, der sich mit konfliktmanegement und interessenausgleiche ein bischen aufkennt, weiß, dass selbst ein inhatlicher kompromiss nichts bringt. würde man 50/50 einfach die hälfte aufnehmen, sind 100% der wahlberechtigten nur halb zufrieden.

besser als abzustimmen wäre daher eventuell, den streit fortzuführen bis man eine gemeinsame lösung findet, die alle zufrieden stellt.

um bei beispiel zu bleiben: man könnte sich darauf einigen mehr geld in die bekämpfungen von fluchtursachen zu stecken. dann hätten beide seiten gewonnen...


der haken ist nur der, dass das auch nicht geht, da die basisdemokratie (also der dauerstreit - alle sind immer an allem absolut beteiligt und berechtigt) einfach kein instrument zur entscheidungsfindung ist. man diskutiert dann erst mal 3000 jahre.

interessant wird es, wenn man A und B in ein reagenzglas tut und das mischt: weiter streiten UND mehrheitswahlrecht. das nennt sich dann konsensprinzip. das ziel ist, dass alle irgendwann zur gleichen meinung kommen, aber da das eh nie passieren wird, gilt als vereinbart, dass regelmäßig die meinung abgefragt wird, um temporäre entscheidungen zu treffen.

geht aber leider nur in geschlossenen gruppen, da das ohne das recht zur fraktionsbildung nicht auskommt.


oder einfach revolution und ich werde könig, dann wird alles gut!

and now to something completly different; 2 bildschirme weiter wartet noch soundesign auf mich. bye bye...
 
Naiv war es zu glauben, dass so eine Veränderung binnen weniger Jahre vollzogen würde.

Die Briten brauchen noch ne Weile, aber das wird sich alles regeln... Mit der Zeit.
 
Sinn Fein ging bei der Wahl 2020 als stärkste Kraft in Irland hervor. Es ist durchaus denkbar, daß es zu einer irischen Wiedervereinigung kommt. Dann bestünde das vereinigte Königreich nur noch aus England und Wales.

Und dann muss man sich mal vorstellen, wie ein relativ kleiner Fleck auf einer Insel ggü. EU, USA, China erfolgreich agieren möchte. Der Absatzmarkt ist so klein und auch der Finanzbereich in London - DER große Erfolg der letzten 25 Jahre - ist ja fraglich. Da muss UK dann schon DIE Steueroase werden, was aber dem normalen Menschen in Wolverhampton oder Mansfield absolut nicht hilft. Am Ende werden die ihren Platz finden oder zurück kommen.
 
Und dann muss man sich mal vorstellen, wie ein relativ kleiner Fleck auf einer Insel ggü. EU, USA, China erfolgreich agieren möchte. [...]

Du darfst hierbei nicht vergessen, daß Großbritannien verstärkt auf die Segnungen des Commonwealth setzt und darauf baut, daß das, was in UK fehlt, über Mitgliedsstaaten (oder alte Seilschaften) besorgt werden kann, sodaß ein weiterer Wirtschaftsraum wieder erstarken und am globalen Markt mitspielen kann.

Kanada oder Australien sind halt keine kleinen Flecken auf der Landkarte.

Stephen
 
Ein Problem, das die meisten westlichen Nationen auch haben. Deswegen denke ich inzwischen auch, daß es eine gute Idee ist, das Wahlalter auf 16 herabzusetzen.
Vielleicht sollte man in dem Zuge auch ein Höchstalter einführen? (Nicht, dass ich denke, das würde je passieren.)

Meine Idee ist schon lange, dass man die Stimmen gewichtet, wäre aber höchst undemokratisch. Und eigentlich nur mit Basisdemokratie vereinbar. Und da dann Gewichtung unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien. Im Kleinen könnte das evtl. gut funktionieren, also für einzelne (nicht so wichtige?) Entscheidungen. Bei so etwas wie dem BrExit, keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du darfst hierbei nicht vergessen, daß Großbritannien verstärkt auf die Segnungen des Commonwealth setzt und darauf baut, daß das, was in UK fehlt, über Mitgliedsstaaten (oder alte Seilschaften) besorgt werden kann, sodaß ein weiterer Wirtschaftsraum wieder erstarken und am globalen Markt mitspielen kann.

Kanada oder Australien sind halt keine kleinen Flecken auf der Landkarte.

Stephen

Das wird nicht freiwillig passieren. Das "Commonwealth" war ja keine Friedensbewegung sondern basierte auf massive Unterdrückung. Wenn LK (winziges Königreich - wenn erst Nordirland und Schottland von dannen ziehen) glaubt, dass die damaligen "Partner" auf die warten, mit Johnson vorne dran... ich glaube die EU ist da wohl der bessere Partner oder Nordkorea.
 
"...
But if you judge a country's interests only by prevalent Google searches, it was after the polls closed when British voters started to think seriously about the implications of their choice.
...
According to data from Google Trends, the searches for "what is the eu" and "what is brexit" started climbing across Britain late into the night. The polls closed at 10 p.m. local time.
..."

Erst abstimmen, dann schauen, wofür man eigentlich abgestimmt hat. :)

Fun Fact:
Rechtlich war das Ergebnis der Abstimmung gar nicht bindend, es war lediglich eine Volksbefragung, nicht einmal eine Volksabstimmung. Aber da war ja auch irgendwie Politik mit im Spiel ...

Grüße
Omega Minus
 
Wahrscheinlich haben in England tatsächlich ein paar ewig Gestrige geglaubt, man könne zu alter Größe zurückkehren.
Ich finde London ja wirklich toll, aber die Besessenheit der Briten mit der Vergangenheit, die an etlichen Stellen im Stadtbild offensichtlich wird, finde ich dann doch irritierend. Da kriegt jeder Aushilfsgeneral sein eigenes Helden-Standbild. In einem Pub hat mich ein total betrunkener Engländer dann mit Bismarck vollgequatscht, Himmel.

Dass eine Nation, in der sich viele wer weiß was auf eine mehr oder weniger glorreiche Vergangenheit einbilden, dann für den Brexit stimmt... passt wohl.

Das Gelächter aus Peking habe ich bis hier gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] die Besessenheit der Briten mit der Vergangenheit, die an etlichen Stellen im Stadtbild offensichtlich wird, finde ich dann doch irritierend. [...]

In Britain, we have one problem. It's called 'tradition'. (Mark Shreeve)

Und die Deutschen sind keinen Deut besser, wenn es darum geht, sich einen auf den Ruhm vergangener Tage einzubilden. Hier nennt man das Gedenken.

Kommt politisch heute besser.

Stephen
 
Wie verdreht muss man sein, um Tradition und Kultur als etwas Negatives darzustellen?
 
Der Elefant im Raum:
was glaubt ihr eigentlich wie das Königshaus zu der Entscheidung steht, mal unterstellt es war eine?
 
die slogans der brexit-befürworter lauteten "take back control", "britain deserves better", "britain first" oder gerne auch mal "no more polish vernim" oder "we´ve won, now send them back", und ansonsten bestand die kampagne inhaltlich eigentlich überwiegend aus lügen und übertreibungen.

und kaum hatten die befürworter die abstimmung gewonnen explodierten die übergriffe auf juden und schwarze und nach dem austritt standen die leute dann mit ihrem leeren tank vor leeren supermarktregalen.

aber man kann es natürlich auch "tradition" nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, ich kann mich erinnern an Gespräche im Pub als ich in England gearbeitet hatte.

So, Du bist also Deutscher? Warum kann ein Engländer den Job nicht machen. Ihr seid ja soo schlau.
Da kann ein Engländer nicht mithalten. Ihr habt ja alles unter Kontrolle. usw.
 
Das ist dann wohl ein Missverständnis. Kommt vor.
Mein lieber Jörg, jetzt mach mal nicht zuviel Platz: einen von dir beobachteten etwas unangenehmen Fimmel mit einer (romantisierten) Vergangenheit kann man rein sprachlich durchaus als „traditionelles Denken“ deuten. Und dann kannst du dem Kollegen auch ruhig erklären, dass es die Inhalte sind, die Begriffe wie Tradition oder Kultur füllen und natürlich „gut oder schlecht“ konnotiert werden lassen können. Vielen Dank :)
 
@Zaphod Ich finde England großartig! Das Empire-Gedöns finde ich trotzdem befremdlich. Wie man daraus schließen kann ich hätte ein Problem mit Traditionen oder gar "Kultur", verstehe ich nicht.
Egal, was soll's. ;-)
 
Meiner Ansicht sollte man überlegen, was extrem knappe Entscheidungen bewirken - besonders wenn sie sehr weitreichende Konsequenzen haben. also nahe bei 50:50 liegen. Das hatten wir hier im Forum auch - meiner Ansicht nach ist es gut, über die 49% auch nachzudenken - wenn man es gut macht - nur ist das ja nun eine Sache wo man nicht halb aussteigen kann. Wir müssen zu uns gnädiger sein - also mehr aushalten - anders ausgedrückt mehr Demokratie wagen hätte der Willy gesagt. Aber das ist schon belegt mit einem anderen Themenfeld.

Aber - Brexit means Brexit - die haben so gewählt - wir können da nur mutmaßen ob die "zu doof" waren oder nicht - So auch in den USA die Leute heute näher an einer Trump Wiederwahl - käme mir niemals in die Tüte aber ich habe auch hierzulande die CSU auch echt nicht erfunden und es gibt sie. *G*

Wahlen haben Folgen - und die Leute in einem Land kann man sich ja auch nicht aussuchen - auch wir hier - es gibt ja auch hier Dinge, die ich regelmäßig schwierig finde. Nunja - ansonsten könnte man Fragen wie Farage, dann Johnson und all das was die gemacht haben so passieren können. Das ist durchaus das Ergebnis einer demokratischen Wahl und muss man dann so mitnehmen und ja - man darf das auch bewerten, auch wenn man da nicht wohnt.

Die andere Partei schickte sich aber auch nicht direkt an etwas anders zu sein - im Gegenteil. Das muss man auch wissen, dass das einen anderen Spalt bildete - und das tut es meist - Mehrheitswahlrecht kann hart sein - und Verhältniswahl auch. Je nach Sichtweise und Land. Ich wäre mehr für Verhältniswahl - oder einen Switch - aber wer bin ich? Und ja, ein bisschen kenne ich das Wahlsystem dort - und auch in den USA - und unseres. Da gibt's eine Menge interessanter Details was was bedeutet und auch dort muss man schon gut hin schauen.

Hey, Politik - das ist früher oder später gut in HF aufgehoben - zumal der Ton hier bereits schon wieder nicht direkt lesenwert ist - sag ich mal als Beobachter. Geht das auch mal "sammelnd, miteinander ohne gleicher Ansicht sein zu müssen" - wäre sehr lieb. Ja, das geht! Manchmal schäme ich mich ja für den Umgang andererseits will ich auch nicht einfach Münder zukleben, nur weil sie sich nicht unverletztend ausdrücken können. Ungeschicktheit mitnehmen. Und hey- der Boris ist schon auch ein interessanter Vogel - Typ mit Humor und so, aber… auch interessant.
 


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