@serge Mit Zerfleddern hatte ich ja die Folgen beschrieben, die Ursachen dafür kenne ich zumindest nicht vollständig und beobachte das in erster Linie.
Aber du hast ja einiges dazu geschrieben, das meiste davon sehe ich eigentlich ähnlich. Hier sind viele Köche am werkeln und es gibt Kräfte in gegensätzliche Richtungen. Bereits vor vielen Jahren habe ich aus erster Hand (GDM, mein damaliger Chef war dort ein Wichtig) mitbekommen, dass alleine die Integration Handel und Musiker nicht nach jedermanns Willen war. Während also ein Teil der fürs Messekonzept verantwortlichen Leute das als reine Handelsmesse gesehen hatten, gab es andere, die unbedingt das Prinzip Hands-On verfolgt haben und Musiker sowie Musikinteressierte dabeihaben wollten. Diese doch recht gegensätzlichen Ansätze wurden immer hin- und hergezerrt, mit teils merkwürdigen Folgen wie das Verschwinden der Kabinen, in denen lautstarke Performances möglich waren. Einige davon gelten noch heute als legendär. Parallel dazu gab es Preisentwicklungen bei Standmieten und Zubehör, dass die Aussteller sehr gefordert hat, manche haben immer wieder gezweifelt, ob sie das weiterhin mitmachen wollen.
Die Ambitionen von Schneider waren zunächst nicht ungewöhnlich, er hat halt von Kollegen Geld für Showroomanteile genommen, so wie das Vertriebe auch gerne machen, indem Hersteller an den Kosten beteiligt werden. Dass es Schneider irgendwann zu bunt wurde, und er dachte, das geht vor der eigenen Haustür in Berlin doch auch, wurde insbesondere von der Szene angenommen. Sicher war das aufgrund der nicht gerade zentralen Location Berlin ja nicht unbedingt auf Anhieb. Aber es hat eine Lücke gefüllt, die die Messegesellschaft unklugerweise hat entstehen lassen. Was bei der Messegesellschaft inhouse für Kräfte aktiv sind, kann ich aber nicht wirklich beurteilen. Ich hatte mal Kontakt mit denen aufgenommen, nachdem ich bei meinem Amazona Keys Messereport die in meinen Augen unmögliche Konzeption durch den Kakao gezogen hatte. Die haben mir nichtmal geantwortet. Gleichzeitig können wir verfolgen, wie etwa NAMM als Konzept zum Exportprodukt geworden ist, und die Musikmesse nun mit der Veranstaltung in Leipzig einen neuen Kollegen hat und Aktionen wie Guitar Summit auch auf dem Wege sind, sich ordentlich zu etablieren.
Superbooth werde ich dieses Jahr selber mal besuchen und mir einen persönlichen Eindruck verschaffen. Bislang habe ich mir das von Kollegen umfassend berichten lassen.