Nicht nur du hattest das Gefühl. Die überwiegende Zeit war ich anschl. im „Mellow“, der Gastronomie mittig von meinem Bild. Bis auf die nette Bedienung die alles wieder rausgerissen hat und mit so etwas wie der Klientel angepasster professioneller Qualität glänzte, auch hier identischer Eindruck. Kaffee und verspätete servierte Stulle (Küche kam nicht aus dem Quark) waren aber Super!
Im Prenzl oder in Neukölln gehört das zum guten Ton, finde ich aber auch dort überaus störend. Diese ostentative Lockerheit, die Coolness suggerieren soll, aber nur Unprofessionalität und Planlosigkeit übertüncht.
Ich bin die beiden Häuser von außen abgeschritten. Baulich sieht alles dufte aus, ganz viele Möglichkeiten sich musikalisch zu verwirklichen, z. B. Gesangsunterricht.
Proberäume mit Fußbodenheizung!
Das ganze Konzept der beider Häuser ist anscheinend auf Musiker abgestellt, soweit toll, aber wer hat kein Geld in der Tasche um es auszugeben?
Der Durchschnittsmusiker sicher nicht, erst recht nicht in Zeiten, wo keine oder kaum Möglichkeiten zum Auftritt und somit zum Verdienen von Gagen bestehen.
Es sei denn, Mami und Papi finanzieren ihrem Wunderkind (und kommenden Superstar, na klar!) die Flausen im Kopf.
Keine Ahnung ob das offiziell seitens Stadt o.ä. gefördert wird (vermute Ja), aber ohne Förderung sehe ich da wenig Zukunft für diese an sich tolle Location.
Die Stadt war wohl Eigentümer der Immobilie und des Geländes, aber da es lange brach gelegen hatte, war man auf der Suche nach Möglichkeiten, das zu erhalten (aber nicht aus kommunalen Mitteln). Aus der Osnabrücker Musikszene hatte es in der Vergangenheit wohl schon häufiger Rufe gegeben, diese Örtlichkeit in Probenräumen umzuwidmen, was die Stadt dann auch tat -- indem ein Investor ins Boot geholt wurde, der die Stadt aus der finanziellen Verpflichtung nahm und in die eigene Tasche wirtschaften kann durch Vermietung von Gewerbeflächen und Proberäumen. Daher auch die exorbitanten Mieten für Räumlichkeiten.
So wurde mir das zumindest erklärt -- ein klassisches Beispiel von
Wir stehlen uns aus der Verantwortung, sourcen die Arbeit aus und schmücken uns mit dem Feigenblatt, wieviel wir doch für die Kulturszene und den Nachwuchs tun.
Alle schütteln sich die Hände, wie toll wir doch sind, und der Investor zählt schonmal die Banknoten -- wer mit einem knappen Pfund wuchern kann, behält am Ende immer Oberwasser.
Egal, ob Proberäume oder Kackpappe.
Zum Flohmarkt ein paar gutgemeinte Vorschläge:
- Händler aus dem Umland mit einladen, die machen zusätzliche Werbung aus Eigennutz
- drinnen und draußen anbieten, wer überwiegend Elektronik hat, wird nicht gerne draußen sein
- vernünftige Beschilderung für Leute die noch nie da waren, so wie ich
Kurz: Ein vernünftiges und tragfähiges Konzept vorab, nicht mittendrin (oder hinterher).
- mehr Professionalität in allen Bereichen
Wo kämen wir denn da hin?
Das war nicht Bestandteil des Bachelor-Studiengangs Eventmanagement.
Stephen