kpr schrieb:
Viele Musiker und Bands sind der Annahme, Musikredakteure würden von sich aus nach neuen Talenten und Bandprojekten suchen. Das ist aber meistens ein Irrutm, wie man in ikonoklasts Situationsbeschreibung lesen kann. Dort wird erwartet, dass Promotionmaterial in feinster Aufbereitung mehr Mausklick abrufbar ist. Als Begründung für diese Anforderung wird gerne Zeitdruck in der Redaktion angegeben.
Nein, nein ... um mal bei meinem Beispiel zu bleiben: Ich bin ja schon froh wenn überhaupt was verwertbares da ist. Ich kann es mir nun mal nicht leisten, ne halbe Stunde auf der Bandhomepage herumzusuchen ob sich nicht vielleicht doch noch irgendwo unter einem obskuren Link was brauchbares findet. Verstehst du? Das muss nicht "feinste Aufbereitung" sein - auf vielen Bandhomepages findet sich schlicht nichts oder so wenig dass sich der Aufwand nicht lohnt. Das muss doch nicht sein.
kpr schrieb:
Redakteure haben schon so einiges gesehen in ihrem Leben, also muss das Material schon am Bauch kitzeln, damit die in die Gänge kommen.
Bei PMs, ja. Aber die Basis-Medieninfo im Pressebereich der Homepage kann auch einfach nur informativ sein. Wenn ich den Konzerthinweis im Kulturkalender mit ein paar Angaben zur Band aufwerten will, dann muss das kein literarisches Meisterwert sein. Schlichte, nachvollziehbare Info in gutem Deutsch. Und nicht bzw. nicht ausschließlich "Szenesprache".
kpr schrieb:
Wenn was in der Presse geschrieben wurde, dann das Material sammeln und in Auszügen auf der Website oder im Flyer zitieren. Es ist immer besser andere Leute über seine Musik sprechen zu lassen, als das selber zu tun.
Vorsicht, Copyright. Vorher nachfragen ob das Material zu diesem Zweck verwendet werden darf. Wobei nicht immer klar ist wo welch Rechte liegen, im Zweifelsfall bei Autor und Redaktion nachfragen. KEINESFALLS ungefragt verwenden.
kpr schrieb:
Wer gut Keyboards spielen kann, muss kein guter Texter und Fotograf sein. Also kann es sinnvoll sein, jemanden für diese Jobs zu engagieren. Eine professionelle Fotosession kostet 150-300 Euro, die Bilder sind gleich druckreif.
Yo! Was hab ich schon geflucht über die Sch...bilder die ich noch ne halbe Stunde mit Photoshop bearbeiten muss damit sie halbwegs präsentabel sind.
Und vor allem: Gute Live-Bilder bekommt man fast nur mit (semi-)professionellem Equipment und einem Fotografen der damit umgehen kann.
kpr schrieb:
Auch Texte dürfen, selbst wenn sie von Indie Projekten sind, nicht gar zu grottig sein..
Sehr schön gesagt. Es spricht auch nichts dagegen, zwei Textvarianten zu erstellen: Eine abgedrehte für die Szenemagazine (aber auch das ist nicht einfach) und eine nüchtern-informative für den Kulturteil der Lokalzeitung.
kpr schrieb:
Ob man nach vielen Erwähnungen in der Presse bekannter als vorher ist, mehr CDs verkauft oder reich ist - das muss nicht so sein, kann aber
Definitiv. Ich gebe mal folgendes zu Bedenken: Ich hab zwar nur ne kleine Online-Zeitung (1,5 Mio Visits/Jahr) aaaber: Wir sind Nachrichtenlieferanten für alle großen deutschen Nachrichtenportale (Google News, Yahoo Nachrichten Deutschland, MeineStadt.de Regionalnachrichten, alle RSS-Verzeichnisse etc.). Alle unsere Artikel sind 30 Minuten später deutschlandweit abrufbar.
Die Chancen, dass ich nicht nur im Kalender einen Hinweis auf das Konzert eintrage, sondern eine Ankündigung schreibe -welche dann die eben erwähnte Verbreitung findet- stehen und fallen mit den Infos die ich bekomme. Finde ich das alles auf der Homepage, so kann ich mir ruckzuck nen Basis-Artikel zusammenbasteln, diesen mit ein paar Daten ergänzen die ich im Kopf hab oder beim Veranstalter nachfrage - und zack! Alle sind glücklich.
BTW: Da fällt mir noch was ein. Ein Live-Video auf Youtube, auf das Online-Magazine und Veranstalter verlinken können, ist absolut sinnvoll.
Daher noch ein letzter Tipp: Eine kleine Linksammlung mit Links zu Sounddateien, Videos etc. rundet den Service für die Online-Medien ab. Da kann man ohne großen Aufwand in die Vollen gehen: Warum nicht gleich den Youtube-Code zum Einbetten mit dazuschreiben? etc. etc.
Und warum das alles?
kpr schrieb:
Als Begründung für diese Anforderung wird gerne Zeitdruck in der Redaktion angegeben.
Genau so ist es. Bei ca. 30-50 Pressemitteilungen/Artikeln pro Tag kann man sich ausrechnen wie der Zeitfaktor aussieht. Ok, gilt nur für unsere sehr kleine Redaktion, aber bei den Großen sieht es wohl kaum besser aus.
Damit Ihr mal seht wie eine Presseseite beispielhaft aussieht, hier mal die Presseseite für einen Kinofilm - mit Abstand das Beste was ich bisher bekommen habe:
http://www.movienetfilm.de/grenzverkehr/
Da bleiben keine Wünsche offen.
(Der Film ist übrigens genial!)
Servus,
Alex