Akai S950 - macht sowas heute noch Sinn?

Ich kann nur von den Erfahrungen mit einem S1000 berichten und arbeite unheimlich gerne damit.
Als ich angefangen habe Musik zu machen ging mir oft der Umgang moderner Programme mit Samples auf die nerven. Der Versuch Beats zu erkennen oder das Sample direkt in Tune zu bringen. Irgendwelches "snapping" an Peaks und mit der Maus traf man nie das was man wollte oder konnte nicht fein einstellen und war am rein und raus zoomen etc.
Ein S1000 ist da viel ehrlicher. Man nimmt das Sample auf, legt das Programm an und fängt an per Gehör zu arbeiten. Alles lässt sich sehr fein einstellen, nichts versucht dir irgendwo eine Hilfestellung zu bieten wo man eigentlich gar keine möchte. Klar frisst das Arbeiten mit dem S1000 etwas mehr Zeit, aber das Ergebnis ist viel schneller das was man haben möchte als ich es vorher kannte.
Dazu kommt, dass sich Sounds aus dem S1000 tatsächlich besser in einen Mix einfügen. Klar, einzelne Stimmen sind immer noch einzelne Samples und man spürt es nicht. Aber sobald man mehrere Stimmen aus dem S1000 holt - Beat, Drums, Strings, FX - schon hört man die Power des S1000 und das Lied klingt ohne großes Zutun schon sehr gut.
Zuletzt habe ich auch einen S1100 dazu bekommen. Aber Achtung: Dieser hat andere Wandler. Die des S1000 klingen im ersten Moment etwas schlechter / nicht so hochauflösend, aber im Mix hören diese sich besser an. Der S1100 hat gefühlt weniger "Punch".
Somit arbeite ich mit dem S1000. Sobald ich seine Polyphonie überschreite überlege ich was ich auf den S1100 auslagern kann. Gerne heller klingende Sounds, aber niemals die Beats, Drums.
Die Arbeit mit Disketten ist tatsächlich nicht das Problem. Beim S1000 gibt es bereits SCSI, daran habe ich ein ZIP100 Laufwerk. Über 10 Jahre haben sich jetzt 4 Disketten gefüllt. Dazu noch eine Hand voll Projektdisketten auf 1,44MB Format.
Wie das ganze beim S950 ist kann ich dir dagegen leider nicht sagen, aber ich würde es auf den Versuch ankommen lassen. Den S1000 Kauf habe ich nie bereut und ich werde dieses Gerät auch nie wieder hergeben.
 
ich informiere mich nicht aus blogs.

aber "sinc interpolation" - selbst wenn sie tatsächlich nur in gerät X zu finden wäre - ist doch ein viel geringeres alleinstellungsmerkmal wie die kombination aus "mono", "analogfilter", "variabel samplerate" und "12 bit", die der S-950 und 2-3 andere aus dieser zeit ihr eigen nannten.
himmel, du verstehst mich nicht, oder willst du mich nicht verstehen? Meine ursprüngliche Antwort bezog sich auf deinen Satz daß man den S1000 mit einem modernen Gerät von heute ersetzen kann. Nur darum geht es in meiner Antwort, nicht um diesen ollen S950, und nein ich vergleiche den S1000 nicht mit dem S950. Der S950 ist mir piepschnurzegal! Interessiert mich nicht ob der mono analogfilter 12 bit hat oder ob man mit dem Kaffe kochen kann.
man kann die Transposition und damit den Klangcharakter eines S1000 nicht mit modernen Samplern ersetzen. Punkt.
 
das problem ist halt, dass du sie beim orignal nicht brauchst. der umweg über eine SRC ist dort ja nicht vorhanden. aber klar, man kann alles auch irgendwie emulieren, theoretisch sogar auch beim prozess des aufnehmens einer analoger quelle.

was aber nicht geht ist das einschlägig bekannte 950iger effekt plug-in hinter halion zu klatschen und dann zu meinen dass das einen 950iger emuliert.
du müsstest schon die genaue pitch kennlinie nachbilden und nach den gespielten notenwerten incl pitchbend und vibrato als control signal benutzen - und das ganze natürlich pro stimme.
realistisch betrachtet ist das ein zu kompliziertes gebastel und abhilfe schaffte wohl nur, das direkt in das instrument plug-in zu integrieren. kommt bestimmt noch irgendwann.
Wenn es theoretisch machbar ist, dann besteht also doch Hoffnung, dass es irgendwann auch gemacht wird. Voraussetzung ist natürlich, dass eine gewisse Nachfrage besteht oder Entwickler glauben, dass diese Funktionalität von vielen Leuten erwünscht ist (was ich jetzt mal annehme).
 
Aber warum sollten in Software nicht auch entsprechende Aliasingfilter programmiert werden können, die sich entsprechend anpassen?
Es geht nicht nur um das Filter, aber das geht genausowenig wie der Rest, weil es sich um einen analogen Prozess handelt. Ist dasselbe Thema wie sonst auch bei Hardware vs ITB.
 
oder welchen späteren sampler kennst du, der die S-950-eigenschaften "mono", "analogfilter", "variabel samplerate" und "12 bit" besitzt?

Am Ende kommt es auf den Klang an.

"12 bit" als Maßstab für guten oder wenigsten einen bestimmten Sound zu nehmen ist so sinnvoll, wie die Fahreigenschaften eines Wagens aufgrund der Eigenschaft Spoiler oder kein Spoiler zu beurteilen. Das ist überhaupt nicht relevant, entscheidend ist der Klang der Wandlung.
 
Hier sind ja einige Akai Spezis am Start.. sehr schön.
Wenn ihr nur einen Akai Sampler haben könnten, welcher wär dies?
Und kann mir jemand den Unterschied vom S1000 zum S1100 erklären?
Letzterer ist nochmal ein gutes Stück teurer als der 1000er

Der S1000 hat einen linearen PCM AD Wandler. Im S1100 steckt ein Delta Sigma Wandler.

Ich möchte keine S1100. Beim Übersteuern des PCM Wandlers passiert ein Teil der Magie. Und der macht grundsätzlich auch weniger kaputt.
 
Ich habe nie einen S950 gehabt, daher habe ich keinen Vergleich.
Meine Meinung ist trotzdem: auf Analogfilter kann ich verzichten, zumal der im S950 doch eher rudimentär ist, ohne Resonanz.
Ansonsten sehe ich in erster Linie die Vorteile eines S1000 und S1100 gegenüber dem S950: viel mehr RAM ;-) bis zu 32 MB sind möglich.
Daher wäre meine Wahl: ein S1100 ;-)
Wie schon geschrieben: Es kommt drauf an, was man machen will. Der S9X0 füllt eine andere Nische als der S1X00.
 
. Immerhin hat die MPC5000 10 separate Audio-Ausgänge. Da hat selbst die MPC X nur 8. Aber angeblich kann man die aktuellen MPC's per USB mit Audio-Ausgängen erweitern.
Der werte Kollege Burmann meint hier bestimmt das Richtige, drückt sich aber etwas mehrdeutig aus. Nur zur Aufklärung: eine moderne MPC (ab Live) kann die Ein- und Ausgänge eines verbundenen USB-Interfaces (class complient!) nutzen, mit meinem X32 habe ich schon 16rein und 16raus problemlos gefahren. Dann werden die eigenen Audio IOs des Gerätes aber deaktiviert. „Erweitern“ ist also nicht etwa eine Addition, sondern ein Start bei Null. Trotzdem toll. Exkurs Ende.
On Topic: mein S01 kann noch viiiiiiel weniger als die hier besprochenen Teile, klingt also bestimmt auch viiiiiel besser. 4000 Euro VHB 😀.
 
Dann werden die eigenen Audio IOs des Gerätes aber deaktiviert. „Erweitern“ ist also nicht etwa eine Addition, sondern ein Start bei Null. Trotzdem toll. Exkurs Ende.
Das war mir tatsächlich nicht bewusst. ABER: Wenn man einen Sampler wie AKAI S2000 oder S3000XL mit 32 MB RAM (2 x 16 MB) zum RAM-Vollausbau erweitert, werden die 2 MB RAM, die ab Werk fest installiert bzw. verlötet sind, auch deaktiviert. "Erweitern" wäre in dem Fall also auch keine Addition, sondern ein Start bei Null. Trotzdem toll. Exkurs Ende. :) Und ja, ich meinte "Erweiterung" per Audio-Interface. Mir war aber nicht klar, dass man die in der MPC verbauten Ausgänge und die Ausgänge des Interfaces nicht kombinieren kann. :agent:
 
On Topic: mein S01 kann noch viiiiiiel weniger als die hier besprochenen Teile, klingt also bestimmt auch viiiiiel besser. 4000 Euro VHB 😀.
Geräte mit zweistelliger Modellnummer sind sowieso eine viel höhere Geräteklasse als Geräte mit dreistelliger oder gar vierstelliger Modellnummer. Einstellig ist natürlich die absolute Topklasse. KORG M1 z.B. Oder Roland MV-1. 😀
 
Der S1000 hat einen linearen PCM AD Wandler. Im S1100 steckt ein Delta Sigma Wandler.

Ich möchte keine S1100. Beim Übersteuern des PCM Wandlers passiert ein Teil der Magie. Und der macht grundsätzlich auch weniger kaputt.
da bin ich kein Fachmann, was bedeutet in der Praxis der Unterschied PCM AD Wandler <-> Delta Sigma Wandler? Wie wirkt sich das auf den Klang aus?
 
Teste nen Prophet 2002 als Alternative.
Das geilere Filter, den gleichen Crunch, aber die miesere Bedienung.
Sehr gut klingender Sampler (habe auch einen), aber klanglich eine ganz andere Baustelle. Bei der Transposition nach oben ist sehr viel früher Schluß, auch weil er wegen der geringen Auflösung der Ansteuerung immer mehr aus der Stimmung gerät. Der Prophet erzeugt bei Bedarf hörbares Aliasing.

Wie gesagt, für knallige Drums und durchsetzungsfähige Ein-Sample-Klänge ist der S9X0 eine gute Wahl. Mit dem Filter lassen sich auch schöne Deep-House-Chords machen.
 
man kann die Transposition und damit den Klangcharakter eines S1000 nicht mit modernen Samplern ersetzen. Punkt.

wenn irgendein elektron exakt genau die gleiche interpolation bei der transposition verwendet dann klingt das auch genauso.

oder wenn du überhaupt nicht transponierst sondern mit dem S-1000 einen drumloop abspielst, dann klingt das auch genauso wie mit dem S-2000.

"punkt" überzeugt mich da halt nicht.

ich würde also weiterhin eher zum S-950 raten, weil der noch mehr alleinstellungsmerkmale hat.

allerdings ist er auch teurer... bei geringerem funktionsumfang... und reparaturanfälliger.

oder er holt sich einfach beide.
 
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alles gut ;-) hab mich gestern etwas geärgert, ist aber wieder vorbei. Ich bin mir sicher alle heutigen Sampler haben auch nur die lineare Interpolation. Und ganz ehrlich, ich weiß eigentlich gar nicht was das alles bedeutet. Ich kann aber aus Erfahrung sagen daß man am S1000 bzw. S1100 Samples sehr tief abspielen kann und es klingt meistens wirklich toll.
 
Mein S3000XL hatte S/PDIF ab Werk, sprich die I/O-Erweiterung ab Werk eingebaut. So habe ich den Output dann per S/PDIF direkt ohne Wandlung aufgenommen. Den S2000 konnte/kann man mit der I/O-Erweiterung inkl. S/PDIF nachrüsten. Wobei mir die Wandler von S2000 und S3000XL nicht negativ aufgefallen sind. Aber ich hatte auch keinen Vergleich mit noch besseren Wandlern. Ab 2000 hatte ich eine CreamWare Pulsar. Die hatte ganz gute Wandler. Aber da ist mir auch kein signifikanter Unterschied zu den Wandlern der AKAI-Sampler aufgefallen, wobei ich keine gesonderten Vergleiche unternommen habe.
 
Mein S3000XL hatte S/PDIF ab Werk, sprich die I/O-Erweiterung ab Werk eingebaut. So habe ich den Output dann per S/PDIF direkt ohne Wandlung aufgenommen. Den S2000 konnte/kann man mit der I/O-Erweiterung inkl. S/PDIF nachrüsten. Wobei mir die Wandler von S2000 und S3000XL nicht negativ aufgefallen sind. Aber ich hatte auch keinen Vergleich mit noch besseren Wandlern. Ab 2000 hatte ich eine CreamWare Pulsar. Die hatte ganz gute Wandler. Aber da ist mir auch kein signifikanter Unterschied zu den Wandlern der AKAI-Sampler aufgefallen, wobei ich keine gesonderten Vergleiche unternommen habe.
S2000 und S3000XL haben identische und eher bescheidene Standard Delta-Sigma-Wandler.
 
S2000 und S3000XL haben identische und eher bescheidene Standard Delta-Sigma-Wandler.
Ich wollte ja gerade hervorheben, dass man die Wandler per S/PDIF komplett umgehen kann. :P Beim S2000 ist die I/O-Erweiterung mit S/PDIF und 8x analog allerdings optional. Digital gehen aber maximal 2 Kanäle, sprich Stereosumme. Einzel-Outs gibt's hier nur analog über die Wandler.
 
Muss man einfach ausprobieren ob es einem gefällt , die Arbeitsweise, Sound , etc. Früher konnte ich damit nicht viel anfangen , mittlerweile sind es ein paar alte Akais, der s700 ist da bei mir ganz oben , jetzt einen Roland w30 (für 30 eu, investiere aber nochmal 150 rein ) , der Sound und Charme dieser alten Teile ist einfach top. Wenn der Preis stimmt und das Teil ok ist , würde ich auf alle Fälle zuschlagen - die Preise für die steigen stetig. Aufpassen - Zusätzlicher Ram /FX/io Cards kann ua. nachträglich teuer sein. Besser gleicht mit viel Ram oder Vollausbau. Zuluscsi /Gotecs sind ein riesen plus , lohnt sich auf alle Fälle, auch die Displays brauchen fast immer regenerative Massnahmen . Wenn die modernisiert sind mit Gotec / Zuluscsi /Display , dann sind die super easy und pflegeleicht .
 
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.. okay, kontrovers, provokante Einstiegsfrage von mir.
Ich weiß das es hier ein paar S950 Fans gibt...
Aber mal Hand auf's Herz: ist die Kiste noch ansatzweise zeitgemäß und gibt es irgendwas (außer des tollen Klangs) was einen dazu bringt im Jahre 2024 ein S950 zu benutzen wo jeder Brot-und Butter Sampler heute mehr kann und das zigfache an Speicher hat.

Ich frage, weil ich gerade ein S950 angeboten bekommen habe und mir in meinem Setup noch ein Sampler fehlt.
Da nun ein Cirklon das Steuer-Herz meines Setups ist, brauche ich auch nicht zwangsweise einen Sampler mir Sequencer.
Einen Octatrack habe ich aber bereits.

Hatte mal eine MPC2000XL und erinnere mich noch gut das die einfach anders (und geiler!) gegroovt hat als die ganzen modernen Elektron-Kisten..etc
Auch war der Klang brachialer. 909 Samples aus der MPC haben geschallert.. die Clap hat sich wie ne Ohrfeige angefühlt.
Ein 909 Clap Sample aus dem Octatrack ist halt ein Clap Sample...

Aber wovor ich Angst habe ist der Workflow.. alles braucht ewig zu laden, Beschriftungen sind Kopfschmerzen und um das ganze Gehandhabe mit den Floppy Disks fang ich garnicht erst an.

Also an die Akai Fanboys hier.. warum tut ihr euch das an?
Das Leben könnte ja mit Octatrack oder einem x-beliebigen Software Sampler doch auch so einfach sein.

Fuck jetzt will ich eine mpc 2000xl. Klingt das mit der mpc 1000 auch so?
 
Naja, vom Softube 84-Plugin - das einen Roland Juno 106 emuliert - sind bisher alle begeistert, wie ich gelesen habe. Auch Besitzer der Hardware. Das gleiche gilt für die TAL-Emulation des Juno 60.
Das neue Alpha Juno Plugin ist auch sehr gelungen, aber trotzdem klingt die Hardware besser. Einen S9X0 würde ich aber ohnehin nicht wegen des Filters kaufen.
 
Ich habe zwei S612er und einen x7000, und hatte mir dann mal einen s950 geholt. Blöderweise kann man die beiden kleinen mit einem Editor am Atari editieren, den S950 aber nicht, womit der 950 bedientechnisch sofort wieder aus dem Rennen war.

Wenn, dann würde ich einen S1000 nehmen, der dann schon ein grafikfähiges Display für die Sampleeditierung hat.

Haben die älteren Modelle auch ein Grafik fähiges Display?
 


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