Und zu den schwarzen Spitzen:
--- Stannol:
Der hohe Zinnanteil in den bleifreien Loten wirkt sehr agressiv auf die Lötspitze. So bildet sich schon nach kurzer Zeit eine nicht oder nur schwer benetzbare Oberfläche. Die Schwarzfärbung entsteht durch verkohlte Flussmittelrückstände.
Eine Reinigung mit einem feuchten Tuch ist vom Ansatz her schon ok. Für eine gute "Neuverzinnung" der Spitze ist das Flussmittel im Lötdraht aber zu "schwach".
Daher empfehlen wir zusätzlich die Verwendung unseres "Bleifrei Tippy". Dies ist ein spezieller Lötspitzenreiniger für die bleifreie Handlötung, der die Lötspitze zum einen reinigt und zum anderen auch gleich wieder neu verzinnt.
Damit bleibt die Spitze länger "frisch" . Zudem erhöht sich die Standzeit der Spitze insgesamt.
Im Detail kannst du diese Aspekte auch in unserem Anwenderhandbuch
Ecoloy Bleifrei nachlesen.
http://www.stannol.de/Bleifrei/Anwender ... loy_DE.pdf
----- anderer Hersteller (Ersa?) :
… der Effekt kommt daher, dass Ihre Lötspitze mit dem Lot legiert und dabei eine sogenannte Intermetallische Phase bildet, die sehr schnell oxidiert und dann nicht mehr lötbar ist. Das ist zwar auch schon bei verbleiten Loten geschehen, ist aber bei den bleifreien Loten wesentlich ausgeprägter. Um die Oxidation zu verhindern sollten Sie auf keinen Fall das Lot mit einem Tuch von der Lötspitze entfernen. Die Verzinnung schützt vor Oxidation. Wenn Sie eine Spitze haben, die nicht mehr lötbar ist, reinigen Sie sie mit einem feinen Schmirgelpapier und verzinnen sie so schnell als möglich. ...
… Sie haben viele Fragen im Zusammenhang mit „bleifrei“, da sind Sie nicht der Einzige !
Grundsätzlich gilt: Bleifrei ist viel agressiver und macht die Spitze schneller kaputt.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle:
• Reinigen
- Schwamm, leicht benetzt (sehr nass + kalt = Temperaturschock > Mikrorisse > Spitze ist defekt !)
- Tip-Activator (führen wir im Programm, regeniert die Spitze)
- Spitze sollte immer mit Zinn benetzt sein
• Temperatur
- So tief wie möglich, über 370 Grad ist normal schon zu hoch (wenige Grade machen viel aus – testen )
- Spitze so kurz und so dick wie möglich
- Auch im Standbetrieb wird die Spitze verbraucht, sobald der Liquidus erreicht ist
• Oxidation
- Wird durch obige Faktoren mitbestimmt
- Eine tote Spitze lässt sich nicht mehr beleben (vorher pflegen)
• LF-Spitzen „bleifrei“
- Die Spitzen sind seit 2004 erhältlich
- Beschichtung ist ca. 400my statt 200my
- Standzeit länger
- Preise höher
- Benetzung leicht geringer
- Wenn Sie nicht automatenlöten haben LF-Spitzen für Sie nicht wesentliche Vorteile
- Mit allen Spitzen kann bleifrei gelötet werden – Unterschiede siehe oben
- LT-B ist und bleibt deshalb Standardspitze – eine Spitze ist etwas kundenbezogenes
- Spitzenwahl: ca. so breit wie das Lötauge – siehe auch Punkte unter Temperatur