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Anonymous
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Ein Tempophon von Automation, Heidelberg.
20 Kilogramm voll Motoren und Mechanik. Und wofür? Ein Trickgerät für 1/4 Zoll Tonbänder um Geschwindkeit und Tonhöhe unabhängig voneinander zu verändern. Soll z.B. ein Tonband schneller abgespielt werden verändert sich zwangsläufig die Tonhöhe. Mit dem Tempophon kann dies ausgeglichen werden. Oder muss eine vorhandene Musikaufnahme in der Tonhöhe verändert werden ohne das Tempo zu verändern, auch hier hilft das Tempophon. Das Geheimnis des ganzen ist ein rotierender Tonkopf, (in der Mitte mit weggeklappter Abdeckung), der sowohl in der Umdrehungsgeschwindigkeit als auch in der Rotationsrichtung variabel eingestellt werden kann. Zuzüglich kann die Bandgeschwindigkeit geregelt werden.
http://www.medien-museum.de/museum/Tonband/Tonb14.htm
Die Transposition einer Schallfolge ohne Geschwindigkeitsveränderung erlaubt ein sogenanntes Tempophon, ein Zeitlauf- und Tonhöhenregler von Springer. Mit diesem Gerät konnte einerseits die Tonlage eines Klangs angehoben oder abgesenkt werden, ohne seine Geschwindigkeit zu ändern, andererseits erlaubte es eine Geschwindigkeitsänderung der Tonhöhe. Das Tempophon ließ außerdem noch für eine dritte Anwendung, das sogenannte Rotierkopfverfahren modifizieren. Herbert Eimert benutzte dieses Verfahren bei der Realisierung von EPITAPH: "Von den technisch neuen Verfahren, die in dem EPITAPH Anwendung fanden, sei das der Klangerzeugung mittels Buchstaben-Iteration hervorgehoben: das Band steht still, es dreht sich der den Klang abnehmende Rotierkopf eines Zeitlaufreglers, der nicht für diesen Zweck, sondern für die Transposition von Tonhöhen ohne Veränderung der Bandlaufgeschwindigkeit konstruiert ist, aber sich auch als zweckverkehrtes Produktionsgerät für die Herstellung von Klängen aus den Sprachimpulsen verwenden läßt. Auf diese Weise kann jeder Vokal, jeder Konsonant des gesprochenen Wortes beliebig lang gemacht werden [und ebenso beliebig kurz für die Herstellung von Sprachimpulsen, die von dem geräuschhaften Knacken eines Impulsgenerators nicht zu unterscheiden sind, wie Teile der ausgedehnten Impulsstruktur in einem der mittleren Abschnitte des EPITAPHs zeigen]." [Eimert 1962]