Bodentreter am Synthesizer

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Guest
In der Bodentreterabteilung der Katzendärmler findet man 'ne Menge brauchbarer Effekte. Am Synthesizer funktionieren die oft aber leider nicht wirklich gut, weil dessen Pegel deutlich höher ist. Und wenn man den Pegel einfach mit Widerständen anpasst (oder den Synth leise dreht), bekommt man gerne Brummprobleme.

Mit ein paar € mehr kann man da aber einfach Abhilfe schaffen. Wir wollen aus "zu viel Spannung" weniger machen *und* den Kram galvanisch trennen (gegen den Brumm). Das macht eine DI-Box. Hier tut es ein sehr einfaches und billiges Teil:
https://www.thomann.de/de/millenium_die_dibox_passiv.htm (9,90€)

Da wir etwas leicht merkwürdiges wollen, brauchen wir noch ein eher spezielles Kabel:
https://www.thomann.de/de/the_sssnake_fxp1015.htm (Mono-Klinke auf XLR-Weibchen)

Der Synthesizer kommt in den Eingang der Box, am Ausgang der Box haben wir das direkte (trockene) Signal, und an den XLR->Mono-Klinke kommt der Bodentreter.
Den Ausgang des Bodentreters kann man normal ans Mischpult anschließen, da muss man nur Gain etwas weiter aufdrehen, das ist aber unproblematisch.


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NACHTRAG: bei den Millenium DI gab es ein "Design-Problem", da hatte der Chinese eine Masseverbindung zu viel angelötet.
Kann man aber sehr einfach auftrennen, siehe: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/bodentreter.94666/#post-1083182

NACHTRAG II: die aktuelle Version der günstigen Millenum DI-E sieht etwas anders aus, für die habe ich auch eine Umbauanleitung gemacht. Dann braucht man keine merkwürdigen Kabel mehr und hat zwei brauchbare Pegel-Stellungen: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/anleitung-di-box-zu-einer-re-amping-box-umbauen.139779/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was hier gemacht wird, nennen die Herren von der Saitenfraktion "Re-Amping", hier ein kleiner "Workshop" zum Thema, man findet sicher noch mehr.

http://www.musiker-board.de/knowhow-rec ... kshop.html

Danke an Nordcore für den gezielten Tipp, wenn ich mal wieder beim grossen T was bestelle, dann nehme ich so ein Teil wohl mit, Preis ist ja echt gelacht...
Aber die Re-Amping Box nach Sound&Recording in einer alten Tee-Büchse *ggg* ist auch sehr nett.

Ich hatte aber z.B. mit Matrix 1000 und Ibanez SC-10 nie Probleme. Auch die Smallstones sind kein Problem am Synth. Denke das hängt sehr von der jeweiligen Combo ab.
 
Theoretisch schon, praktisch würde ich davon abraten, da es sehr wirr ist, was da passiert. Und die fehlende galvanische Trennung ist auch doof. (Speziell bei Verzerrepedalen, da wird man den Brumm sonst nie los.)

Der Bodentreter braucht am Eingang fast immer eine Mono-Klinke, da er sonst gar nicht eingeschaltet wird. Damit ist Cold vom XLR aber mit Masse verbunden, was einen Teil des Abschwächernetzwerkes aushebeln kann, aber nicht muss. Wie gesagt: wirr.
 
Beim Re-Amping gehts doch m.W. darum, das Signal nachträglich tatsächlich nochmals durch nen Amp zu schicken.

Mann kann aber auch so tun, als würde man tatsächlich ein Gitarrensignal benutzen, in dem man das Synthsignal in ein "echtes Gitarrensignal" transformiert, mit ner PU-Simulation: http://m.matrixsynth.com/2010/08/guitar ... lator.html

Das mit der DI Box ist aber n Supertipp. Trotzdem die Frage, ob man nicht lieber ne Aktive nimmt?
 
Hosenmatz schrieb:
Trotzdem die Frage, ob man nicht lieber ne Aktive nimmt?
Nein, ist hier völlig unnötig und kann, je nach Schaltung, auch mal Probleme machen.

Zumal man ja auch immer (noch) ein Netzteil braucht, denn Phantomspeisung liefert kein Bodentreter....

Die Aktive DI-Box ist für echte Katzendarm-Tonabnehmer von Vorteil, da sie viel hochohmiger sein kann. Das ist bei passiven Boxen etwas knapp. Diese Eigenschaft brauchen wir hier aber gar nicht, der Synthesizer ist sowieso sehr niederohmig und kommt mit dem relativ hochohmigen Eingang der passiven DI-Box prima klar.
 
nordcore schrieb:
Hosenmatz schrieb:
Trotzdem die Frage, ob man nicht lieber ne Aktive nimmt?
Nein, ist hier völlig unnötig und kann, je nach Schaltung, auch mal Probleme machen.

Zumal man ja auch immer (noch) ein Netzteil braucht, denn Phantomspeisung liefert kein Bodentreter....

Die Aktive DI-Box ist für echte Katzendarm-Tonabnehmer von Vorteil, da sie viel hochohmiger sein kann. Das ist bei passiven Boxen etwas knapp. Diese Eigenschaft brauchen wir hier aber gar nicht, der Synthesizer ist sowieso sehr niederohmig und kommt mit dem relativ hochohmigen Eingang der passiven DI-Box prima klar.


Klingt echt gut, danke. Werd ich 100pro probieren. Bis auf das nervige Brummen kamen aus meiner Hardware-Ampsimulation wahnsinnige Sound raus. Aber ging nicht, weils echt viel zu unsauber war.
 
nordcore schrieb:
Theoretisch schon, praktisch würde ich davon abraten, da es sehr wirr ist, was da passiert. Und die fehlende galvanische Trennung ist auch doof. (Speziell bei Verzerrepedalen, da wird man den Brumm sonst nie los.)

Der Bodentreter braucht am Eingang fast immer eine Mono-Klinke, da er sonst gar nicht eingeschaltet wird. Damit ist Cold vom XLR aber mit Masse verbunden, was einen Teil des Abschwächernetzwerkes aushebeln kann, aber nicht muss. Wie gesagt: wirr.

Wieso wirr? Das Teil ist einfach ein Abschwächer, der das Signal "leiser" macht und zwar um 20 dB...
Das kann man beim Synth mit einem Kabel incl. Widerstand auch haben, oder einfach leiser drehen. Hilft schon gegen zerren, aber nicht gegen den Brumm.
 
Hosenmatz schrieb:
Beim Re-Amping gehts doch m.W. darum, das Signal nachträglich tatsächlich nochmals durch nen Amp zu schicken.

Mann kann aber auch so tun, als würde man tatsächlich ein Gitarrensignal benutzen, in dem man das Synthsignal in ein "echtes Gitarrensignal" transformiert, mit ner PU-Simulation: http://m.matrixsynth.com/2010/08/guitar ... lator.html

Das mit der DI Box ist aber n Supertipp. Trotzdem die Frage, ob man nicht lieber ne Aktive nimmt?

Es geht doch um das selbe Problem. Ein Line-Signal (wieder) so hinzudrehen (Pegel, Impedanz), als käme es aus einer Gitarre, weil genau dafür die Pedale oder auch der Eingang eines Gitarren-Amps gebaut sind. Alle Lösungen erreichen das. Manche liefern auch noch eine galvanische Trennung (das bei Matrix gezeigte Teil trennt nicht galvanisch, die Aktiven DIs auch nicht).

Eigentlich müsste man hinter der Stomp-Box auch noch was machen, bevor man in einen Line-In geht. Da aber in den Boxen aktiv verstärkt wird (in den meisten zumindest) ist das mit der Impenanzanpassung am Ausgang nicht so kritisch. Interessant könnte es noch sein, wenn man auf Durchzug schaltet und ein Hard-Bypass drinnen ist. Aber man hat eben keinen Tonabnehmer drann, der dann muffig klingt, sondern einen Synth, der die Power selber mitbringt.
 
swissdoc schrieb:
Ein Line-Signal (wieder) so hinzudrehen (Pegel, Impedanz),

Nein, Impedanz ist hier nicht gefragt, vor allem keine hochohmigen Ausgänge. Nur weil die Gitarre die hat, muss man die noch lange nicht nachbauen, sie hat diverse Nachteile, aber keinen Vorteil.
 
swissdoc schrieb:
Wieso wirr? Das Teil ist einfach ein Abschwächer, der das Signal "leiser" macht und zwar um 20 dB...

Ein üblicher 20dB-Mikrofonabschwächer macht in dieser Situation eben keine 20dB Abschwächung, denn einer der drei Widerstände im Abschwächer wird über die Audiomasse kurzgeschlossen.
( Die Abschwächer sind für symmetrische Mikro-Signale konzipiert. )
 
nordcore schrieb:
swissdoc schrieb:
Ein Line-Signal (wieder) so hinzudrehen (Pegel, Impedanz),

Nein, Impedanz ist hier nicht gefragt, vor allem keine hochohmigen Ausgänge. Nur weil die Gitarre die hat, muss man die noch lange nicht nachbauen, sie hat diverse Nachteile, aber keinen Vorteil.

Wenn man den Pegel über einen Übertrager hinunter transformiert, so transformiert man aber auch die Impedanz nach oben.
 
swissdoc schrieb:
Wenn man den Pegel über einen Übertrager hinunter transformiert, so transformiert man aber auch die Impedanz nach oben.
Nein, nach unten. Hier ist der Ausgang, zum Bodentreter hin, niederohmig. Und der Eingang, vom Synthesizer gespeist, hochohmig. Diese Impedanzanpassung *braucht* man bei dieser Anwendung nicht, es geht nur um die Pegelanpassung.
 
Einfach nur über das Mischpult zu gehen und darüber abzuschwächen reicht nicht?
 
Da hast du das gleiche Problem wie direkt aus dem Synth (der kleine Pegel lässt sich nur schlecht einstellen und es brummt gerne mal), dazu ist das Routing noch nervig.
 
geiler thread... auch wenn ich das technische eh nicht kapiere :)

aber ich werde machen was der nordcore empfiehlt - bin schon gespannt wie sich das auf die 303en mit den diversen verzerrern auswirkt

danke
 
Super Info hier. Danke an Nordcore für den Tipp. Hab auch bei diversen Pedalen es nie richtig hinbekommen, dass sie klingen. Schön einfache und günstige Lösung.
 
Gitarren-Verzerrer haben erheblich Low-Cut, ja man sollte von Lower-Mid-Cut reden, drin. Einfach um den Mulm raus zu bekommen.
Das ist für Synth-Lines nicht immer das gewünschte, bzw. sollte man den Nutzbereich der Dinger (da kreischen, wo es in den Ohren weh tut) nicht aus dem Blick verlieren.
 
nordcore schrieb:
Gitarren-Verzerrer haben erheblich Low-Cut, ja man sollte von Lower-Mid-Cut reden, drin. Einfach um den Mulm raus zu bekommen.
Das ist für Synth-Lines nicht immer das gewünschte, bzw. sollte einem der Nutzbereich der Dinger (da kreischen, wo es in den Ohren weh tut) nicht aus dem Blick verlieren.


was ich noch gar nie probiert hatte (obwohl mir das bekannt ist) wäre es einfach das synth signal über die patchbay zu spiltten ... stellt sich die farge ob sich die mühe lohnt ... naja muss man wohl von fall zu fall ausloten
"parallel distortion" klingt doch herrlich hochgestochen - hehehe
 
Mit der hier genannten DI-Box bekommt man diese "Splittung" ja auch noch mit dazu: Es geht ja auch eine Klinke "Output" wieder raus, von der man das Original-Signal zum Mischpult führen kann. (Der Bodentreter kommt ja an den "Low-Z-Output" Anschluss. )

159520.jpg
 
nordcore schrieb:
Gitarren-Verzerrer haben erheblich Low-Cut, ja man sollte von Lower-Mid-Cut reden, drin. Einfach um den Mulm raus zu bekommen.
Das ist für Synth-Lines nicht immer das gewünschte, bzw. sollte einem der Nutzbereich der Dinger (da kreischen, wo es in den Ohren weh tut) nicht aus dem Blick verlieren.

Auch Synths lassen sich "luftiger/deutlicher" verzerren, wenn Bässe beschnitten werden. Aber es stimmt, lieber einen EQ vor den Verzerrer, um das selbst regeln zu können, als den Verzerrer die Gitarren-typischen Frequenzen absenken zu lassen.
 
Der läuft m.E. auch mit höheren Pegeln, und die DI-Box/Pegelabsenkung ist nicht zwingend.
(Ich hab den aber selber nicht - nur bei diversen Synthetikern gesehen... )
 
bin gerade dabei, mir doch wieder eine Batterie an Bodentretern für meine Synths zuzulegen, hab da neue Lust drauf bekommen.

Kann ich das Problem mit den Eingangssignalen dadurch lösen, dass ich einfach mein Curetronic Attenuator Modul zum abschwächen der fraglichen Signale benutze oder muss ich trotzdem so eine DI Box mitbestellen, wenn ich die Bodentreter bestelle ?
 


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