Boss DR-55 Sync-In Modifikation

motone

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Der kleine DR-55 Drummie bietet ja bekanntlich von Hause aus keine zufriedenstellende Möglichkeit zur Synchronisation durch eine fremde Taktquelle. Der Workaround, den Sequencer durch Trigger über den Footswitch-Anschluss im WRITE-Modus anzutreiben, funktioniert auch eher schlecht als recht.

Zum Glück bin ich auf eine sehr simple Modifikation gestoßen, die den Footswitch-Anschluss zu einem Sync-Eingang umfunktioniert
(Quelle: http://search.retrosynth.com/ah/search/lookit.cgi?-v9801.792).

Ich weiss nicht, inwiefern die bekannt ist, daher hier eine kurze Erläuterung:

Die Kabel von der Footswitch-Buchse sind im Originalzustand auf dem Mainboard an den Lötpunkten 5 (Masse), 6 (blaues Kabel, externes Signal) sowie 7 + 8 (zwei braune Kabel, Zuleitung zum Schaltkontakt der Buchse) befestigt. Die Kabel habe ich vom Mainboard abgelötet, und die Punkten 7 und 8 per Drahtbrücke ("Jumper") verbunden.

Zwischen dem START- und dem STOP-Schalter befindet sich (glücklicherweise) ebenfalls ein Jumper, der im Zuge der Modifikation aufgetrennt bzw. entfernt werden muss. An den oberen Jumperkontakt kommt das braune Kabel, welches vorher auf Lötpunkt 7 war. An den unteren Jumperkontakt werden das andere braune Kabel (ehemals auf Lötpunkt 8) und das blaue Kabel (ehemals Lötpunkt 6) befestigt.

Das wars schon. Bei nicht gestecktem Kabel funktioniert der DR-55 wie üblich über die interne Clock. Wird der Stecker hineingesteckt, ist die interne Clockverbindung unterbrochen, und der Sequencer wird über das externe Signal getriggert. Als kleiner Wermutstropfen hierbei sei erwähnt, dass der DR-55 im gestoppten Zustand pro eingehenden Triggerimpuls immer den ersten Step triggert.
 
hoert sich gut an!

aber sollte man einen solchen clock-eingang nicht irgendwie puffern, um ihn vor zu hohen spannungen zu schuetzen? oder ist das hier nicht noetig?

[hey moment mal, warum ist dieser thread im mit-sequencer-forum und nicht im loetforum? na egal...]
 
hm, also ich weiss nicht. dieses clock-signal geht direkt auf pin17 (chip enable 2) des speicherchips tc5501p. der ist laut datenblatt fuer betriebsspannungen zwischen 0,3v und 7v ausgelegt, im dr55 kriegt er 6v. riskiert man da nicht, den chip zu beschaedigen, wenn man mal unachtsamerweise ein clock-signal zb mit 10v von aussen draufgibt?
oder ist so ein 'chip enable'-eingang an einem speicherchip gegenueber sowas unempfindlich?
 
ausserdem: wie kommt dieser eingang mit negativen spannungen klar?
in einem modularen umfeld nimmt man ja gern mal einen bipolaren lfo als clock.
waer das in diesem fall ein problem?
 
Gemäss Datenblatt liegen die Maximum Ratings bei 7V. Du kannst ja einen 74LS-irgendwas davorschalten. Bei Reichelt bist Du da ab 18 Eurocent dabei. Die haben auch 7V Maximum Rating. Ob sich der Aufwand aber lohnt? Die tc5501p gibt es bei eBay um die 2 Euro. Allerdings sind die Chips wohl nicht mehr in Produktion. Die 74LS-irgendwas Methode hat also gewisse ethische Vorteile. Oder einfach vorsichtig sein und kurz vor dem Spannungsstoss immer schnell den Klinkenstecker ziehen...

Gegen negativen Input noch eine Diode einbauen.
 
danke fuer die tipps!

swissdoc schrieb:
Gegen negativen Input noch eine Diode einbauen.
das klingt einfach und ist sicher auf jeden fall sinnvoll.
was nimmt man da? ist 1n4148 ok?
[edit:] ha, oder ich nehme einfach eine der 1s2473, die ich im zuge meiner reparaturbemuehungen wahrscheinlich ueberfluessigerweise gegen 1n4148 getauscht hab - recycling![/edit]

swissdoc schrieb:
Gemäss Datenblatt liegen die Maximum Ratings bei 7V. Du kannst ja einen 74LS-irgendwas davorschalten. Bei Reichelt bist Du da ab 18 Eurocent dabei.
das versteh ich ehrlichgestanden nicht so ganz. diese 74er sind doch ganz unterschiedliche logik-chips, and und nand und nor und inverter und son zeug. wie schaltet man einen beliebigen davon einfach 'davor'?

den billgsten 74ls, den ich auf die schnelle bei conrad sehe, ist ein 47ls11 fuer 50 cent, das sind drei 3-input-and-gates. ok, da wuerd ich mein signal einfach auf alle drei eingaenge eines der gates geben, richtig?

und bei nem 74ls04 wuerd ich zwei der inverter hintereinanderschalten, um hinten wieder ein nicht invertiertes signal rauszubekommen, oder wie?

hm, so ein 14-beiniges dip-ding nimmt aber ganz schoen platz weg. vielleicht berschraenke ich mich in diesem fall wirklich auf die diode und passe mit den spannungen halt auf. wie genau das mit dem '74ls davor' funktioniert, wuerd mich aber auf jeden fall interessieren.
 
bartleby schrieb:
den billgsten 74ls, den ich auf die schnelle bei conrad sehe, ist ein 47ls11 fuer 50 cent, das sind drei 3-input-and-gates. ok, da wuerd ich mein signal einfach auf alle drei eingaenge eines der gates geben, richtig?
So etwas in der Art. Je nach Chip sollte sich was finden lassen. Wenn nicht, nimmt man einfach einen anderen.

Du kannst auch einen OpAmp als Spannungsfolger schalten. So ein TL071 kostet bei Conrad 67 cent, die Schaltung sieht dann so aus:
220px-Voltage_follwer_4clamp_II.svg.png


Da kommt dann hinten maximal die Versorgungsspannung raus und Du hast nur 8 Beinchen...
 
vielen dank fuer die erklaerung!
das mit dem spannungsfolger ist auch ne gute idee - auch universaler einsetzar. ich glaube, du hast das auch schon mal fuer nachgeruestete cv-eingaenge empfohlen.

leider krieg ich diese sync-in-geschichte beim dr55 aber eh nicht zum laufen. habs wie oben beschrieben verkabelt (plus diode). mit der inneren clock laeufts auch weiterhin ok, wenn nichts in der schaltbuchse ist. und die interne clock-verbindung wird ordnungsgemaess unterbrochen, sobald mal einen stecker in die schaltbuchse steckt. aber es gelingt mir nicht, ein clock-signal zu finden, dass die dr55 dann richtig clockt. das gibt immer doppeltrigger und solche sachen. habs u.a. mit dem clock-out vom monotribe und diversen modularen lfo versucht. hab die signale auch mal durch ein doepfer trigger delay geschickt und damit das trigger-signal auf ganz kurz gestellt, das hilft sonst oft bei clock-problemen, aber hier: kein erfolg. ich glaub, ich gebs auf und bau das wieder zurueck. :sad:

[edit:] achso, und an der diode liegts natuerlich nicht. hab die auch mal ueberbrueckt und das - unipolare - clocksignal mal direkt draufgeschickt, mit demselben ergebnis - seltsame ryhthmen, deren tempo zwar schon irgendwie vom tempo der externen clock abhaengen, aber durch artefakte wie doppeltrigger nicht wiederzuerkennen sind.
 
Der Korg-Trigger ist leider nicht zum Syncen geeignet, vermutlich zu lang. Roland-Trigger (zB aus der 606) laufen hingegen gut.
 
motone schrieb:
Der Korg-Trigger ist leider nicht zum Syncen geeignet, vermutlich zu lang. Roland-Trigger (zB aus der 606) laufen hingegen gut.
danke fuer die rueckmeldung. habs darum jetzt auch noch mit dem ht-trigger aus der 606 probiert, aber das ergebnis ist das gleiche: doppetrigger. (hatte es vorher ja auch schon mit ganz unterschiedlichen triggersignalen ausprobiert). keine ahnung, was bei mir da anders ist als bei deinem exemplar...
 
fanwander schrieb:
Ich würde da eine Transistor Bufferstufe davor bauen.
Beispiel zB http://www.florian-anwander.de/roland_juno6/, ungefähr, das was im grauen Bereich ist (die Gates natürlich nicht mehr).
Braucht man da wirklich 2 Transistoren? Oder ist das hier keine Darlington-Schaltung? Eine hohe Stromverstärkung brauchen wir hier doch nicht, oder stehe ich wieder auf dem Schlauch?

fanwander schrieb:
TL072 als OpAmp geht nicht, da der duale Stromversorgung braucht.
Oops, die Kiste hat ja nur +6V und GND. Dann geht aber wohl kein OpAmp, oder gibt es welche, die in einem solchen Setup funktionieren?
 
tja, hat noch jemand ne idee, was ich gegen diese doofen doppeltrigger unternehmen kann?
ansonsten mach ich die kiste morgen zu und freu mich, dass ich sie ueberhaupt zum laufen gebracht hab. dann laeuft sie eben als master clock und nicht als slave...
 


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