the Yamaha Vintage Synth Museum

lilak

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sehr interessante reise durch die yamaha synth geschichte. avery ponytail ist manchmal ziemlich anstrengend aber dave macht das wieder wett.

ich bin selbst grosser fan von yamaha produkten aus den 70gern das ist qualitätsarbeit vom feinsten. ich hab eine yc-45 combo orgel und einen cs-70m, das sind handgearbeitete einzelobjekte mit tausenden von point-to-point verbindungen. selbst der dx-1 ist noch ein vollständiges instrument mit einem funktionierenden user interface. der dx7 war dann zwar der grosse erfolg aber ist heute als vintage synth ein emotionaler vollversager. erstaunlich!

wäre schön wenn yamaha auf den derzeitigen synthzug aufspringt und da weitermacht wo sie 1979 aufgehört haben ...

 
ja, ich mag das yamahazeugs auch. weil es irgendwas hat :) einen CS70m habe ich auch auf dem Wunschzettel. Ein paar mal knapp bei Ebay und co verpasst/verpatzt :roll:

Vom Sound her nicht das ganz große Kino, aber mit hohem Spassfaktor .. na bis zur Digitalära. Danach wurden die komisch :selfhammer:
 
sowas wie eine cs-80 oder eine electone wird nie wieder gebaut werden weil das einfach zu aufwendig ist. yamaha hat in der zeit wirklich maximale qualität gebaut wobei produktionskosten fast keine rolle gespielt zu haben scheinen. das zusammen mit japanischer ingenieurskunst und wissenschaflichem research und development ist schon faszinierend. vergleich das mal mit moog/arp aus der gleichen zeit ... made in japan at its best!
 
Ein CS80 hat eine Holztastatur.

Interessant.

Jede dieser Karten ist ein Oszillator.

Das ist ebenfalls interessant.

Da hat wohl einer seine Hausaufgaben nicht gemacht.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Ein CS80 hat eine Holztastatur.
Jede dieser Karten ist ein Oszillator.
Stephen

das ist eine komplette voice, nicht nur der oszi. das ist auch beim cs-70m noch so. der hat 12 davon ist aber 6stimig weil jede stimme aus 2 (halb)voices besteht. beim cs-80 sinds 8 stimmen und 16 karten. der cs70 klingt übrigens genauso gut finde ich, nur anders. keiner meiner anderen polys kommt da auch nur in die gleiche liga ... einfach mal boards of canada hören.

 
na ja... das Auge isst halt mit.
Ein Oberheim Matrix 12 kommt da schon noch mit :floet: Ein Mermorymoog wohl auch .

Dass der CS80 eine imaginäre Holztastatur hat, lesen wir doch schon seit Jahrzehnten. Und nicht nur der. Yamaha hat ne Menge erfundenes Holz im Programm gehabt.
 
Wer den CS-80 Sound im Haus haben will, kann auch zu einem CS-30 als Einzelstimme greifen.
Natürlich kein AT, keine Velocity und kein Ribbon. Dafür viele andere Möglichkeiten der Soundgestaltung.

Daß das Routing vom Standard abweicht und erst einmal etwas Umdenken erfordert halte ich für
einen Vorteil.

Das erste Demo hier läßt leider einen wichtigen Aspekt aussen vor, aber den deckt das 2te Demo gut ab.



 
VEB_soundengine schrieb:
Ein Oberheim Matrix 12 kommt da schon noch mit.

matrix nein find ich nicht, bei weitem, das ist ein sehr eleganter chipsynth im vergleich. ich hab oben noch ein video reingehängt hör mal rein. ein cs ist ein ausgefeiltes instrument, auch vom sound her.

- mit den zwei unabhängigen voices pro stimme kannst du hochkomplexe sounds machen ganz ohne matrix, alles schön übersichtlich
- voller analoger frequenzumfang,
- klingt nie statisch obwohl der cs-70 dcos und "computerkontrolle" hat
- vor allem klingt NICHT nach 80ger
- wunderschöner state variable filter
- schnelle envelopes
- verarbeitungsqualität vom feinsten

wie gesagt eine ganz andere abteilung.
 
lilak schrieb:
ppg360 schrieb:
Ein CS80 hat eine Holztastatur.
Jede dieser Karten ist ein Oszillator.
Stephen

das ist eine komplette voice, nicht nur der oszi. das ist auch beim cs-70m noch so. der hat 12 davon ist aber 6stimig weil jede stimme aus 2 (halb)voices besteht. beim cs-80 sinds 8 stimmen und 16 karten. [...]

Ach was?

Stephen
 
yo, mach sachen! das ist ja schon beim cs-15 so, 2 komplette monosynths in einem. was mich mal interessieren würde wie genau sich der cs-70 und cs-80 unterscheiden. cs-80 ist vollanalog, die presets sind hardwired. cs-70 hat vollanaloge voiceboards aber prozessorgesteuert via cv. dh. die envelopes sind analog, richtig? wie werden die dcos getuned?

genauer gesagt warum klingt das teil so gut und wieso bring heute 40 jahre später keiner mehr so einen sound hin? der cs70 ist prinzipiell nicht anderes als der prophet 6, analog unter digitaler kontrolle.
 
lilak schrieb:
ppg360 schrieb:
Ein CS80 hat eine Holztastatur.
Jede dieser Karten ist ein Oszillator.
Stephen

das ist eine komplette voice, nicht nur der oszi. das ist auch beim cs-70m noch so. der hat 12 davon ist aber 6stimig weil jede stimme aus 2 (halb)voices besteht. beim cs-80 sinds 8 stimmen und 16 karten. der cs70 klingt übrigens genauso gut finde ich, nur anders. keiner meiner anderen polys kommt da auch nur in die gleiche liga ... einfach mal boards of canada hören.


Ich frage mich gerade wie du auf Boards of Canada kommst?!
 
In the original album description provided by Boards of Canada's label (Warp Records) the Yamaha CS-70M is mentioned as their "trademark" synth.

via Bleep

hört man aber ziemlich sofort wenn man die musik kennt, ein akkord auf meinem cs-70m + reverb = instant BOC ... ähnlich gehts mir mit der matrix1000 aber oft sampeln sie auch den sh101 mit dem akai s1100, das kann dann polyphon irgendwann bei BOC ganz ähnlich klingen.
 
Burt schrieb:
Wer den CS-80 Sound im Haus haben will, kann auch zu einem CS-30 als Einzelstimme greifen. [...]

Das dachte ich auch, aber Seite an Seite werden zwar Familienähnlichkeiten deutlich, doch der Verwandtschaftsgrad ist eher einer zweiten oder dritten Grades.

Stephen
 
lilak schrieb:
zb hier ... trademark cs-70m sound


so diffus wie dieser Sound ist könnte er aus jedem Poly kommen.

Aber zu eher was zum Thema, ich denke das Yamaha sich nicht die komplette Butter vom Brot nehmen lässt und sicher noch einen Analogen bzw. Hybriden Nachliefert. ;-)
 
…so gern mal einen VP1 für nen Tag aufnehmen dürfen.
Heute würde er sicher zu normalen Preisen machbar sein. Tja.

Aber sie machen ja was: https://www.sequencer.de/blog/yamaha-an1 ... book/21602
Lässt hoffen.
Und die FM Programmier-Abteilung ist spannend zu sehen.

Und jetzt weiss ich, dass die GS Synths 4 OP Pärchen haben, also Layerkram und Detune.
Und vielleicht ist es ja auch die Idee - einen sehr simplen 2 OP Synth zu machen mit Knöpfen, den dann auch jeder versteht.
Man kann als Advanced Mensch dann aber UP und DOWN Pfeile drücken und die restlichen 6 erreichen. Wie wärs?
 
Moogulator schrieb:
…so gern mal einen VP1 für nen Tag aufnehmen dürfen.
Heute würde er sicher zu normalen Preisen machbar sein. Tja.

Aber sie machen ja was: https://www.sequencer.de/blog/yamaha-an1 ... book/21602
Lässt hoffen.
Und die FM Programmier-Abteilung ist spannend zu sehen.

Und jetzt weiss ich, dass die GS Synths 4 OP Pärchen haben, also Layerkram und Detune.
Und vielleicht ist es ja auch die Idee - einen sehr simplen 2 OP Synth zu machen mit Knöpfen, den dann auch jeder versteht.
Man kann als Advanced Mensch dann aber UP und DOWN Pfeile drücken und die restlichen 6 erreichen. Wie wärs?

ja was mit fm wäre super lecker. einen dx7 mit Touchscreen und die efx engine aus dem spx2000 weil die revebs wirklich der oberhammer sind, das wäre doch was.
 
Und jetzt weiss ich, dass die GS Synths 4 OP Pärchen haben, also Layerkram und Detune.

dem holzgehäuse nach sollte der GS wohl sowas wie ein electric piano/stringmachine/organ werden. ein verständlichen fm synth zu bauen ist überhaupt kein problem dazu braucht zum einen einen überblick über die frequenzverhältnisse, also zahlenmatrix ala fm8 und dann eine fet analyse der envelopverläufe .. geht alles mit einem grossen display.
 
Und was fehlt mal wieder? Das Space Battleship Yamato (komplett mit Wave Motion) unter den Synths. Yamaha GX-1. Der erste integrierte Polysynth überhaupt – Prototyp GX-707 vorgestellt 1973, "Serie" lief 1974 an.

Was hatten denn die Amis in den 70ern?
  • ARP hatte so paraphone Behelfskonstruktionen, wo bei duophonem Spiel die VCOs der einen vorhanden Stimme auf 2 Tasten aufgeteilt wurden, und dann mußten die auch noch so eingestellt werden, daß da kein Krach bei rauskam. Paraphon waren bei der GX-1 nur die Filterhüllkurven (oder sagen wir, vier davon).
  • Eµ hatte digital abgetastete Keyboards für sein Modularsystem, aber da mußte man sich jede Stimme einzeln aus Modulen zusammenbauen und einstellen. Wahrscheinlich hat nie einer die volle mögliche Polyphonie ausgereizt, weil zu platzaufwendig, von teuer ganz zu schweigen. So riesig die GX-1 war, 18 Stimmen (1 "Einzelstimme", 2×8 "Doppelstimmen", 1 "Dreifachstimme") konnte Yamaha kleiner bauen.
  • Oberheim hat seine Polysynths vor dem OB-X auch aus einzelnen Monosynths mit separater Bedienung zusammengebaut: Two-Voice = 2 SEMs, Four-Voice = 4 SEMs usw. Wie bei Eµ gilt auch hier: Bei der GX-1 wurden erstmals alle Stimmen eines Tone immer gemeinsam geregelt. Auch wenn das nur per Presets oder externem Koffer ging, es ging.
  • Als der erste integrierte Polysynth aus den USA kam, nämlich der Prophet-5, hatte Yamaha schon ein paar Monate des CS80 auf dem Markt.

Also, entweder hat Yamaha die GX-1 komplett vergessen, oder sie wollen nicht zugeben, daß sie auch keine mehr haben (stand nicht immer eine im Werksmuseum?), oder sie rechnen die GX-1 zu den Orgeln, weil sie damals schon unter "Electone" lief, wie eine Orgel aussah und oft genug wie eine Orgel gespielt wurde und bis auf die fehlenden Sinüsse auch eine ist. Aber eben auch der monumentalste Yamaha-Synth ever.
 
The GX-1 console weighs 300 kg. ... The GX-1 cost $60,000 (compensated for Consumer Price Index inflation, that price equals $317,271 in 2014)

unterliegt aber eindeutig ... ;-)

11CAMERON-superJumbo.jpg
 
Wohlgemerkt, 300 kg nur für den Spieltisch mit Sockel. Das Epoxidharz in dem Ding (Schutz vor Abkupferern) wiegt mehr als ein Polymoog. Ich meine, es war John Paul Jones, der erzählte, daß gegen Ende der Zeppelin-Zeit acht Roadies nötig waren, um den Spieltisch zu schleppen. Aber außer Led Zeppelin haben auch ELP und ABBA das Ding auf der Bühne gehabt – ABBA sogar anachronistischerweise erst 1979, zeitgleich mit einem Prophet-5.

Mit Baßpedal und Bank kommt man auf 387 kg. Und dann braucht man noch mindestens zwei der TX-II-Röhrenkabinette, die eigens dafür konstruiert wurden – jeweils 141 kg. Die GX-1 hat ja keine Line-Ausgänge, und meines Wissens hat bisher noch jeder sie an den Kabinetten abmikrofoniert, weil die Teil des Sounds sind.
 
Das ist mal ein cooles Bild. :supi:

ja finde ich auch ... der hat "kompromissloses performance instrument" wörtlich genommen. schade dass es alles samplebasiert ist aber in seinem fall natürlich die perfekte lösung weil er dann historische orgeln abgesampelt spielen kann. müsste man mal live hören vor allem im zusammenhang mit DEM soundsystem ...
 
Doctor Jones schrieb:
oder sie rechnen die GX-1 zu den Orgeln, weil sie damals schon unter "Electone" lief, wie eine Orgel aussah und oft genug wie eine Orgel gespielt wurde und bis auf die fehlenden Sinüsse auch eine ist.

Genau so ist es.

Die haben damals mit verschiedenen Tonerzeugungsverfahren experimentiert, und erst ab FM lizenziert wurde, war das einheitlicher. Und weil man damals gerne mit einem Spitzenmodell gezeigt hat, was man kann, wurde es eben eine GX1 bei der Electone Baureihe. Das Prinzip wurde noch beibehalten mit FX1 etc. Die Synthesizerabteilung war und ist eine ganz andere, daher hat der CS80 nicht allzuviel mit der GX1 zu tun, von ICs und Circuits abgesehen. Wahrscheinlich zählt die GX1 zur P.A.S.S. Technologiephase, die später von FM und noch viel später von AWM abgelöst wurde.
 
Ob man die GX-1 so gut zuordnen kann, bin ich mir nicht sicher, weil sie eben ein Prototyp mit einzigartigem Umfang war. Die war ja noch volldiskret aufgebaut, war sie doch im Prinzip ein Technologieträger. Deshalb hat man auch Oszillatoren, Filter usw. als Module in Epoxidharzblöcke eingegossen, damit die Konkurrenz sie nicht abkupfern konnte. Auf jeder Voicecard sitzen 8 Epoxyblöcke, jede dieser Cards wiegt alleine schon ein knappes Kilo. Aber das ganze Epoxy macht die Klangerzeugung auch unempfindlicher als z. B. die offenen Schaltungen eines Minimoog.

Vom Signalweg her ist sie sowieso komisch und weicht ziemlich ab von dem, was wir von Ami-Synths kennen.

Sie war ja schon der erste halbwegs moderne Polysynth, aber bei Yamaha war man dann auch noch so dekadent, Layering einzubauen, d. h. bei 18 gleichzeitig spielbaren Noten hat sie die Hardware für 37 Stimmen; die gelayerten Sounds nennen sich dann "Tones". Solomanual, oberes und unteres haben 2, von denen einer beim Solomanual abweichend ist und ohne Presets arbeitet, Baß hat auch 2, von denen aber einer doppelt vorhanden ist für noch fetteren Baßsound.

Die Tones haben jeweils nur einen Oszi, der gibt aber 4 Wellenformen aus und hat dann auch noch einen beigelegten Rauschgenerator. Zwischen den Wellenformen kann man nicht umschalten, sondern die kann man alle mischen, also teilweise zuschalten, teilweise wie das Rauschen zuregeln. Vor Sägezahn und Puls (mit eigenem PWM-LFO) sitzt dann auch noch ein Splitter, den Puls hat man zusätzlich mit BPF, den Sägezahn mit HPF. Also 7 Signale, die vor den Filtern gemischt werden.

Dann gibt's yamahatypisch zwei 12-dB-Filter mit einem ziemlich eigenen Klang in Reihe, erst Hochpaß, dann Tiefpaß, selbe Reihenfolge wie beim CS80, auch um die charakteristischen Artefakte des Hochpaß in den Griff zu kriegen. Die Filter haben beide 100% Keyfollow, werden also nicht nach Frequenz geregelt, sondern harmonisch und gehen von 25 Hz bis 10 Oktaven darüber, also 25,6 kHz – der Frequenzgang der GX-1 wird also im Zweifel erst im Ultraschall vom Tiefpaß beschnitten.

Filterhüllkurve gibt's pro Tone nur eine, auch wenn's beim oberen und unteren Manual pro Tone 16 Hauptfilter gibt (weil 8 Stimmen). Will sagen, die Filter sind polyphon, die Filterhüllkurve ist paraphon und wird auch nicht retriggered. Hört man schön in "I Have A Dream" von ABBA. Außerdem moduliert sie immer alle Filter gleichermaßen. Dafür ist es keine ADSR-Hüllkurve, sondern wie beim CS80 eine von der Form her identische bipolare IL/AL/ADR-Hüllkurve, die einen Env-Mod-Parameter überflüssig macht, weil der Anfangs-/Endlevel und der Level am Ende vom Attack eingestellt werden und Sustain immer null ist. Schade, daß es das nicht mehr gibt. Dies zum Thema Wegsparen von Hüllkurvenparametern, Moog. Die Verstärkerhüllkurven sind aber ADSR und polyphon. Ach ja, meines Wissens hat die GX-1 immer noch von allen analogen Polysynths die schnellsten Hüllkurven, Attack geht runter bis zu einer Tausendstelsekunde, Decay und Release bis zu einer Hundertstelsekunde. Das hat sie auch bei ABBA bewiesen, wie schön sie blippen kann.

Vielleicht kann man sich das alles besser vorstellen, wenn man sich die einzige Möglichkeit zum Preset-Selbstbau anguckt, die Settings Box (gefunden bei Sequentix, die die GX-1 midifizieren können). By the way, die grafische Hüllkurveneditierung ist klasse.

Du hast also pro Tone und Stimme schon 4 Filter. Sollte das noch nicht reichen, gibt's im Performance-Bereich – also nachdem die Tones gemischt wurden – ein regelbares LPF, das jeweils ein ganzes Manual (nicht den Baß) dumpfer oder heller machen kann und sogar resonanzfähig ist. So gesehen verwendet jede Stimme des OM oder UM bis zu 9 Filter.

Tuning kann man übrigens auch nicht an den Oszillatoren einstellen, sondern nur für die Tones als Ganzes. Die grobe Stimmung in harmonischen Schritten wird eingestellt mittels "Over Tone" in vorgegebenen Stufen um bis zu drei Oktaven nach oben und beim kurzen Solomanual drei Oktaven nach unten. Feintuning geht einmal als Ganzes pro Manual (für individuelle Oszis muß die GX-1 geöffnet werden, aber die GX-1 ist sehr stimmstabil) und außerdem für die Zusatztones zwecks Schwebung per "Wave Motion", die man für die zwei Zusatztones im Baß separat einstellen kann. Das gehört aber nicht zu den "abspeicherbaren" Tone-Einstellungen.

Modulationen jenseits der Hüllkurven und der PWM-LFOs übrigens auch nicht. Dafür gibt's pro Manual einen LFO ("Sub Oscillator") mit sechs wählbaren Waveforms (Sinus, Dreieck, zwei Sägezähne, Rechteck, S&H) und drei regelbaren Zielen, beim OM und UM für beide Tones gleichermaßen. Dann gibt's – ich meine, für die ganze Maschine – etwas, das nennt sich heute "Slop" und bei der GX-1 "Random" und variiert zufällig Oszillatorfrequenzen, Cutoffs und/oder Lautstärken; die GX-1 läuft so stabil, daß das nötig ist, um sie wieder lebendig zu machen. Dann pro Manual eine Oszillatorhüllkurve, die einfach nur die Tonhöhe per Attack von unten ein"bendet" – nennt sich "Pitch Bend". Für die Releasephase der Verstärkerhüllkurven gibt's auch externe Regler zum Variieren und noch einiges mehr.

Am meisten Regelmöglichkeiten hat man noch beim Solomanual. Das hat zwar nur einen Tone mit Presets, aber einen zweiten, der komplett am Gerät geregelt wird und einfacher aufgebaut ist, aber eine umfangreichere Oszillatorhüllkurve hat mit Anfangs- und Endwert und zwei Zeiten. Ansonsten kann man nämlich in die Tones selbst an der GX-1 nicht eingreifen, und der Soundeigenbau erfordert eine Art analogen externen Programmer, die Settings Box, und einen Schraubendreher für Potis.

Die GX-1 ist trotzdem so kompliziert, daß die Anleitung auf Seite 12 eine Art Pre-Flight-Checkliste hat.

Schon beim SY-1 und SY-2 hat man die Struktur ungefähr auf CS80-Umfang reduziert. Auf jeden Fall haben die nicht mehr die vier Wellenformen pro Oszillator und vier Filter pro Stimme.
 
Ich glaube nicht, daß man den GX-1 als Prototypen bezeichnen kann. Auch, wenn es davon diverse Vorserienmodelle und im Produktionsverlauf geänderte technische Details gab, so gibt es davon genügend Geräte, die gegen einen Prototypen sprechen.

http://www.analogorgel.de/orgel/viewtop ... f=8&t=3845

In Japan gibt es sogar einen Privatmann, der gleich drei GX-1 besitzt. Muß mächtig viel Platz haben, der Mann.

Wenn Prototyp, dann der GX-707, der umbenannt werden mußte wegen der Boeing-Konnotation.

Stephen
 
Die GX1 ist definitiv kein Prototyp. Man spricht von 50 gebauten Exemplaren. Wie beschrieben ist das Verfahren mit Ultra-Topmodell bei Yamaha Prinzip und hat auch was mit Schaffung von Firmenimage zu tun. Das gilt für GS1, GX1, VP1, DX1 genauso.

Der Technologieeinsatz bei der GX1 war sachbezogen schlüssig. Man war damals sehr auf der Suche nach authentischen Instrumentenstimmen für Orgeln, und Teileroszillatoren waren auf Dauer einfach nicht überzeugend genug. Später mit P.A.S.S. konnte das in der Produktion billiger realisiert werden. Die GX1 Polyphonie entsprach auch nicht den Anforderungen. Von Qualitätsproblemen erst gar nicht zu sprechen, denn die GX1 war auch als Show- und Galainstrument gebaut. George Fleury war Yamaha Vorführer und hatte das Vergnügen, am Spielort eingetroffenes Instrument vom Servicetechniker erstmal in Gang setzen zu lassen.

Wie Prototypen damals ausgeschaut haben, kann man sich auf der Yamaha 40 Jahre Synthesizer Website betrachten.
 

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