Die richtige Stromversorgung

Jan

Black Fish
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, ein kleines Modularsystem zu planen. Es sollen mittelfristig erstmal max. 8-10 Module zum Einsatz kommen.
Aus Platzgründen tendiere ich gerade zu einem "Flying Bus" System.
Wichtig ist mir vor allem Stimmstabilität und Sicherheit.

Ins Auge gefasst habe ich aktuell das nZeus und das 4ms Row Power 30 (white). Was für mich ein bischen gegen das Zeus spricht ist die berichtete Wärmeentwicklung. Allerdings sind da zwei Busse dran, und ich habe gelesen, daß man an einem Bus nicht digitale und analoge Module mischen soll?!

Sind die Geräte empfehlenswert, oder sollte ich lieber mehr investieren und ein "richtiges Gehäuse" mit Stromversorgung kaufen?

Viele Grüße,

Jan
 
Grundsätzlich sind das alles Stromversorgungen mit reinen Schaltnetzteilen, bzw DC/DC-Wandlern. Schaltnetzteile sind anfällig für schnelle Lastwechsel (etwa blinkende LEDs / Displays), sprich: da knickt die Versorgungsspannung kurz ein. Das hört man dann in der Tonhöhe von VCOs. zB ein Intellijel Metropolis mit seiner Lichtorgel von LED-Display und ein A-110 VCO an einem Schaltnetzteil ist eine schlechte Idee.
 
Mist, sowas hatte ich befürchtet. Ist das Doepfer A100 SSB besser geeignet, oder ist das auch ein Schaltnetzteil?
 
Vagus schrieb:
Mist, sowas hatte ich befürchtet. Ist das Doepfer A100 SSB besser geeignet, oder ist das auch ein Schaltnetzteil?
Das ist auch ein Schaltnetzteil. Ich habe mal direkt bei Doepfer wegen dessen Lastwechselstabilität nachgefragt. Vielleicht ist das RECOM-Reglermodul stabiler
Beim A100_PSU3 benutzt er ja Schaltnetzteile nur statt des Trafos; die liefern 15V und dahinter sitzen dann nochmal (stabilere) Längsregler, die daraus dann erst die 12V draus machen.
 
Dieter hat gleich geantwortet:

Hallo Florian,

die Stabilität ist beim A-100SSB nicht so gut wie bei den großen
Standard-Netzteilen (A-100PSU2/PSU3), da wir hier - anders als beim
A-100PSU3 - keine lineare Regelung hinter das Schaltnetzteil gehängt
haben.
Ich muss mir mal ein A-100LC1 holen und mit A-110/A-145 bestücken, um
zu sehen wie gut das Netzteil Lastwechsel abfängt. Beim neuen A-111-4 habe
ich übrigens jedem der vier VCOs nochmals eine eigene interne +/-
Stromversorgung (+11V/-5) spendiert, damit man hier völlig auf der sicheren
Seite ist.

Wenn er sich nochmal meldet, falls er den Test gemacht hat, dann poste ich es hier.

EDIT: irreführende Beschreibung korrigiert.
 
Hmm, irgendwie wäre es inkonsequent, hunderte von Euro für Module auszugeben und dann bei der Stromversorgung zu sparen :?
 
Inwiefern sparst Du denn durch nZeus Platz ?
Es benoetigt doch HP im Rack, oder verwechsel ich da was ?

Falls Du jemand brauchst, der Di ein maßgeschneidertes Case baut mit Strom, kann ich Dich gerne mit dem Italiener connecten, der mir gerade eins gebaut hat.
 
ich hab 2 Gehäuse mit Busboard und eins mit flyng bus zusammengebastelt, und würde auf Jedenfall ein Board empfehlen,
ausser du wilst mit dem Verkauf der den Modulen beigelegten Powerkabel reich werden.
die Teile von Intellijel gefallen mir am besten, die würd ich mir kaufen wenn ich meine Netzteile nicht selber zusammenfrickel würde,
da ich Schaltnetzteile verabscheue.
 
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Ich habe uZeus und rowpower 30 in Verwendung, gemischte Ware an digitalen und analogen Modulen und keinerlei Probleme wie Tonhöhenschwankungen oder ähnliches.
 
sushiluv schrieb:
Ich habe uZeus und rowpower 30 in Verwendung, gemischte Ware an digitalen und analogen Modulen und keinerlei Probleme wie Tonhöhenschwankungen oder ähnliches.
Das machen ja auch nicht alle Module. Bei mir blinkert zB ein A-157 ganz friedlich neben einem A-110 in einem Case mit Schaltnetzteil. Aber ein A-145 dürfte man nicht daneben hängen.

Das hängt davon ab, wie die LED-Ansteuerung beschaltet ist:
Es gibt eine Methode, da wird die LED von einem Transistor dazu geschaltet; da fließt dann mehr Strom als ohne LED. Mehr Strom = Lastwechsel.
Bei einer anderen Methode sind Transistor und LED quasi parallel. Wenn der Transistor leitet, dann fließt der Strom durch den Transistor, wenn er nicht leitet, dann fließt er durch die LED. Dadurch fließt immer der gleich Strom, nur der Weg ist eben anders. Dadurch gibts keinen Lastwechsel.
 
auch auf die Gefahr hin dass das jetzt zu einem der (leider recht unhilfreichen) "bei mir funktioniert es ohne Probleme"-Threads wird:

Habe 2 Cases zu je 6U:
einen Koffer mit Intellijel TPS30 MAX Stromversorgung,
und ein Skiff mit uZeus + Flying Bus Boards

-> keinerlei Probleme mit beiden Stromversorgungen, egal in welcher Kombo von Modulen drin.
wobei mein uZeus mit 2 Reihen zu 85 TE schon an die Leistungsgrenzen kommt wenn ich eher stromhungrige Module anschließe.

Zur Wärmeentwicklung beim uZeus:
die ist zwar deutlich vorhanden (Finger vorne auf die Frontplatte beim uZeus legen nach 15min Betrieb), ist aber weit davon entfernt gefährlich zu sein. Reicht vielleicht zum Sous-Vide-Kochen von nem Ei wenn man ne halbe Stunde da stehen möchte ;-)

Man sollte das uZeus aber tatsächlich nicht einfach auf Holz-"Rails" schrauben wie das z.B. bei 5U Systemen schon mal üblich ist, da man auf die Metall-Rails (die ja auch bei Eurorack eigentlich standard sind) als Hitze-Ableiter angewiesen ist.
 
Ich fahre hier alle Cases mit MeanWell TB-65bs, seitdem hab ich kein knirsch oder knistern wie bei den DOEPFER LCs (ich ha bdavon noch 2 abzugeben.....). Sogar Dieters Kopfhörerverstärkerchen ist dann erträglich.

Und hier blinkts wie wild.

Falls Du Probleme mit Lastwechseln hast, ist das nicht ein Zeichen eines "schlechten" Netzteils, sondern dafür dass der Designer des Moduls sich einfach einen Pufferkondensator gespart hat und diese Aufgabe auf das Netzteil verschoben hat, dass dann irgendwann an seine Grenzen stösst wenn plötzlich alle LEDs gleichzeitig angehen und die Last von quasi 0 auf Maximum wechselt.

Einfachste Abhilfe: ein paar dicke ELKOs an die Rails und Ruhe ist. Das ist nämlich der wesentliche Unterschied zwischen einem Linearregler (der den dicken ELKO braucht um überhaupt zu funktionieren) und einer SwitchedPSU, wo der ELKO viel kleiner ist, einfach weil das Ding viel schneller regelt.

Ich sollte da ein VoodoSilencer Modul draus machen, mit so nem fraktalen Bildchen drauf :lollo:
 
fcd72 schrieb:
Falls Du Probleme mit Lastwechseln hast, ist das nicht ein Zeichen eines "schlechten" Netzteils, sondern dafür dass der Designer des Moduls sich einfach einen Pufferkondensator gespart hat und diese Aufgabe auf das Netzteil verschoben hat, dass dann irgendwann an seine Grenzen stösst wenn plötzlich alle LEDs gleichzeitig angehen und die Last von quasi 0 auf Maximum wechselt.

Einfachste Abhilfe: ein paar dicke ELKOs an die Rails und Ruhe ist. Das ist nämlich der wesentliche Unterschied zwischen einem Linearregler (der den dicken ELKO braucht um überhaupt zu funktionieren) und einer SwitchedPSU, wo der ELKO viel kleiner ist, einfach weil das Ding viel schneller regelt.
Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Der Elko selbst liefert nicht so schnell, wie der Lastwechel ist. Je dicker desto langsamer...

Dass es ein Design-Fehler an den Modulen ist, ist schon richtig, aber der Fehler ist eben die erwähnte Beschaltung der LEDs.
 
fanwander schrieb:
Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Der Elko selbst liefert nicht so schnell, wie der Lastwechel ist. Je dicker desto langsamer...

Dass es ein Design-Fehler an den Modulen ist, ist schon richtig, aber der Fehler ist eben die erwähnte Beschaltung der LEDs.

Naja, genauso wie das Lastwechselproblem eines von "alten" Schaltreglern ist (neuere haben das so gut wie nicht mehr), liefert dir ein "moderner" Low ESR Cap locker den Strom, um alle LEDs in deinem Case gleichzeitig zu versorgen. Und die in meinem Case auch noch. Übrigens, je grösser die Kapazität des ELKOs, desto grösser auch die interne Elektrodenfläche und desto grösser die maximale Stromstärkenänderung (vulgo Impuls).

Aber manche Vorurteile halten sich hartnäckig, bei den Switching Power PSUs kommt das wohl daher, dass heute die billigsten, früher quasi alle nicht für Audio Anwendungen gedacht waren sondern als Stromversorgung für Computer, die ein bisschen 50Hz ripple oder sowas auf den Steinzeitmässigen 5V TTL Pegel nicht stört. Anders als deinen Steinzeit VCO bei dem der Designfehler schon darin besteht dass die Referenzspannung für den VCO nicht stabilisiert ist (4004 ick gör dir trapsen...) sondern einfach gerne direkt von den Rails gezogen wird.

Ähnlich bei den Kondensatoren, die früher eine viel höheren Innenwiederstand hatten und nicht wirklich Impulsfest waren.

Heute, 30 Jahre später kann man einfach in den Specs von Netzteilen nachschauen, statt sich auf sein tradiertes Wissen zu verlassen und voila - es gibt Netzteile die sich besser und welche die sich nicht eignen, manche Hersteller sind dann sogar so nett "Not for Medical or Audio Use" reinzuschreiben.

Ein wirklicher Designfehler wäre meines erachtens den Strom für eine LED immer zu verbraten und so den Gesamtstromverbrauch in die Höhe zu treiben mit jeder LED die irgendwann mal vielleicht angeschaltet wird. Moderne Module haben ja gerne mal 10+ LEDs deshalb für jedes Modul die entsprechenden 100mA einfach in Wärme zu verwandeln, nur weil ein VCO keine interne Referenzspannungsquelle haben und das Netzteil zu schwach dimensioniert sein könnte ist irgendwie so gesterntags.
 
ich versteh nicht warum die Hersteller nicht einfach ein klassisches AC-Netzteil mit Trafo liefern, und vernünftige Spannungsregler intern verbauen.
Klar Kupfer wird ( und somit Trafos) immer teurer, aber es ist doch richtig Scheiße wenn so Billig-Schaltnetzteil den Signal/Stör-Abstand verhunzt wie z.B.
beim Minitaur.

O===O____
 
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M.i.a.u.: khz
Ich könnte noch das Synthrotek - Super Power Blue empfehlen.

+12V 3A
-12V 2,5A
+5V 1,5A

Damit lassen sich einige Module versorgen.
Hat auch 2 Anschlüsse für Flying Bus und USB
Es ist eigentlich bis auf USB ähnlich zum Row Power, aber halt mehr Power ;-)

Ist natürlich nich im Sinne von Geld sparen. Aber auf Dauer schon, auch wenn du aktuell von 8-10 Modulen ausgehst.
Dann brauchst vielleicht bald ne neue Versorgung
Ich weiß ja nicht welche Module es sind aber Bau dir dein Wunschrack doch mal Spaßeshalber auf Modulargrid zusammen.
Da hast dann auch einen groben Überblick was die Module so brauchen.Auch wenn nicht alle Module richtig gepflegt sind ;-).

Des enthebt natürlich nicht von der Digital/Analog Module Überlegung.
 
Das heißt, die Kombination von analogen und digitalen Modulen ist tatsächlich problematisch? Welche digitalen module sind besonders ungünstig? Ich wollte ein midi-interface und ein digitales Effektgerät einbinden ... Brauche ich dafür ein eigenes case mit unabhängiger Stromversorgung?
 
Vagus schrieb:
Das heißt, die Kombination von analogen und digitalen Modulen ist tatsächlich problematisch? Welche digitalen module sind besonders ungünstig? Ich wollte ein midi-interface und ein digitales Effektgerät einbinden ... Brauche ich dafür ein eigenes case mit unabhängiger Stromversorgung?
Nein, Nein, Nein!!!!

Es gibt nur eine empfindliche Kombination aus drei Bestandteilen:
1.) Module, die plötzliche Stromverbrauchswechsel haben, (zB A-145, Intellijel Metropolis)
2.) mit Netzteilen, die diese Stromverbrauchswechsel nicht ordentlich abfangen, (die meisten Schaltnetzteile)
3.) und mit tonhöhenrelevanten Modulen (zB Precision-Adder, VCFs, VCOs ohne interne Spannungsstabilisierung)

bei dieser Kombination kann(!) man den Einfluss von Punkt 1 auf Punkt 3 wahrnehmen. Manche Leute merken das nicht, obgleich es da ist. Z.B. beim Metropolis ist es mir selbst lange nicht aufgefallen, da ja jedes Blinkern der LED-Anzeige eh mit einem Tonhöhenwechsel einhergeht. Erst als ich mal den VCO als Drone laufen ließ und am gestoppten Sequencer im (blinkenden) Konfigurationsmenue was einstellte, fiel mir auf, dass ich das Wechseln der Anzeige am Metropolis im VCO höre.
 
Ich übernehme mal hier den Thread. Hätte da mal ne frage:

Habe vor mir einiges selber zu basteln, das case mit Stromversorgung wäre mir dann denke doch zu viel. Deshalb kaufen.

Nun kenne ich mich da aber nicht aus. Also was mit wie viel strom und spannunng. Ich habe da ein Angebot für ein 98 TE Rack mit folgendem Netzteil:

Enstick ET-50B ; 5.0 A an 5V / je 1.0 A an +/- 12V

Mit platz für 12 Module.

Nun die Frage: Top oder Flop? wird das ausreichen oder ist das zu wenig für so viel platz?
 


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