island schrieb:
Warum sollte das jetzt irgendwer Beweisen sollen?
Na, weil Du für Bornheimser geantwortet hast und Cyborg meinte da noch rein grätschen zu müssen. Da Du selber nichts baust dürfte Dir dazu aber ohnehin die Kompetenz fehlen. Ich bin schon jahrelang in der DIY-Szene und kenne diverse Systeme, die von anderen aufgebaut wurden und von denen baut keiner völlige Mischmasch-Systeme, selbst mehr als 5 verschiedene Formate sind schon extrem selten. Die meisten überlegen sich am Anfang was Ihnen wichtig ist, also kleine Klinke/große Klinke/Bananenbuchsen, Stromversorgung (+- 12V, +- 15V oder beides, +5V oder nicht oder mit Option [Busboards/Stromstecker-Anschlüsse]) und das Frontplattenformat (MOTM, MU, Eurorack, Frac, usw.) und bauen dann exklusiv darin. Dann gibt es eben einige, die noch ein zweites Format zusätzlich benutzen, z.B. eben eigentlich MOTM, aber zusätzlich MU, weil es in ein Cabinet mit Holzleisten auch rein passt und dafür irgendwelche Kits gibt, die man haben will oder Frac und Eurorack aus den gleichen Gründen. Für unterschiedliche Formate sind aber meist die erhältlichen Fertigmodule verantwortlich, da man in DIY eben alles in jedes Format zwängen kann, manchmal mit Herausforderungen z.B. braucht man bei Riesen-Platinen im Eurorack-Format ein besonders tiefes Gehäuse.
Diejenigen, die das Format wechseln sind aber meistens mit dem alten Format unzufrieden, was z.B. besonders oft bei Formant zu passieren scheint, und verkaufen deshalb das alte System und fangen mit besseren Projekten wieder neu an. Oder es fehlt auf einmal der Platz, weshalb auf ein kleineres Format umgeschwenkt, auch mit Verkauf des alten Systems.
Die unterschiedlichen Formate haben ja auch völlig unterschiedliche Philosophien, Beispiele:
- in Wiard 300 packst Du in ein Modul wegen der Frontplattengröße dann eben immer mehrere Module als Einheit zusammen und es gibt auch nur eine Frontplattenbreite, neben der aufwendigen Frontplattengraphik ein Grund, warum kaum jemand in dem Format selber baut
- Im Serge-Format ist die Modulbreite ebenfalls eingeschränkt, wobei es in einem Standard-Serge-System immerhin zwei Breiten gibt: Volle 19" oder die Hälfte als M-Panel
- Buchla ist ähnlich hat aber noch die Module-Module Submodule oder wie die Dinger heißen
- in MOTM packst Du die Buchsen wegen der geringen Breite nach unten statt neben die Potis wie bei MU
- in MU hast Du normalerweise (die Ausnahme ist Curetronic) dünnere Stahlfrontplatten mit Falz an beiden Seiten statt dickerer Alu-Frontplatten, was den Selbstbau deutlich komplizierter macht, wenn man keine Doctom Blank Panels als Basis benutzt
- in Eurorack hast Du die größte Flexibilität weil die kleinste Frontplatteneinheit 5 mm breit ist
- Formate mit Bananensteckern erlauben keine Normalisierungen
Ergo: Wer in allen Formaten baut macht das als Lebensziel und muss ziemlich einen an der Waffel haben, weil es keine praktischen Gründe dafür gibt, sondern sich mit unterschiedlichen Formaten nur selber Steine in den Weg legt. Dazu passt folgender Packrat-Comic sehr gut:
Und wer sich Module baut, die überhaupt nicht benutzt (also nichtmal selten, sondern wirklich nie) und trotzdem nicht verkauft hat ohnehin kräftig einen an der Waffel.