Wiedereinstieg nach fast 20 Jahren - welchen Sequenzer benutzen?

Hallo ihr Lieben!

In den 90er Jahren war Musikmachen mein Leben. Als Teenager verbrachte ich jede freie Minute vor dem PC und meinen Synth.
Ich hatte damals Cakewalk Pro Audio 9 verwendet.

Über die Jahre hinweg hatte ich immer mal wieder, leider nur sehr halbherzig, ein bissel vor mich hin geklimpert. Das gute alte Cakewalk konnte ich zuletzt noch störungsfrei auf einem XP Rechner betreiben.

Jetzt, wieder ein paar Jahre später und nach der Einsicht, dass Musikmachen das wichtigste Hobby meines Lebens war, habe ich im Keller mein Musikzimmer komplett fertig eingerichtet.
21 Rack-Synthesizer (hatte eigentlich nie welche verkauft), 4 Keyboards, zwei ESI M8U eX im Verbund, dazu einen Windows 10 Rechner...
...und der Schock:

Nix mehr mit Cakewalk Pro Audio 9...

Da ich leider komplett aus der Thematik raus bin, habe ich kleine Ahnung, welche Software heute passend für mich ist.

Mein Fokus liegt eigentlich auf reinem MIDI Sequenzing, Audio Funktionen interessieren mich im Grunde gar nicht.
Da ich aber weiß, dass sich die Welt weitergedreht hat, möchte ich mich Software Synthesizern nicht völlig verschließen. Warum nicht additiv was neues probieren?

Was mir noch wichtig ist, sind gute Schulungen oder auch die Möglichkeit für kostenpflichtige Workshops und Trainings.

Der Anschaffungspreis für eine solche Software sollte wenn möglich 1.000 Euro nicht übersteigen.

Könnt ihr mir das was empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, mit der Auswahl der DAW scheiden sich hier die Geister. Da gibt es hier im Forum auch einige Threads zu dem Thema. Ich hatte früher Cakewalk mal ausprobiert. Der Arbeitsweise nach kommt dann eher Logic oder Cubase dem am nächsten. Ableton Live ist da wieder etwas anders.

Ich persönlich nutze Cubase, muss man aber selbst herausfinden, nach 20 Jahren hat sich viel verändert und es sind einige DAW-Hersteller dazu gekommen.

Schulungen der bekannten DAWs findest du auf YouTube.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nehme das gute alte Cubase als reinen MIDI Sequencer. Als Elementsversion kostet das ca 100 Euro.
 
Danke schon mal für die Antworten.

Ja, man sieht, die Meiungen gehen auseinander.
:cool:

Wegen "BandLab" - dem Freeware Nachfolger von Cakewalk: Das habe ich schon gesehen. Es ist halt ein krasser Sprung zu dem damaligen reinen Sequenzer. In etwa so: Vorher, einen PKW aus der Garage rausfahren. Jetzt: Das Space Shuttle an die ISS andocken...
Mein Bruder ist 100% auf BandLab und nur noch SoftSynth umgestiegen und hat mir seine Hardware geschenkt, als er ausgewandert ist. Wir haben uns seit dem nicht mehr in Realität gesehen (liegt ein Ozean dazwischen...).

Ich werde es auch davon abhängig machen, ob es Kurse dafür gibt. Ich will da nicht geizig sein, ich bin sehr gerne bereit, für einen guten Workshop was zu bezahlen.
 
Wenn du eher lineare Arrangements basteln willst, wären Tracktion Waveform Free, Reaper oder Ardour die DAWs die du kostenlos ohne Limitierung der Spurenanzahl usw nutzen kannst.

Wenn dir langfristig Live performen und Clip launching wichtig ist, kommste aber kaum an den Bezahlversionen von Ableton Live oder Bitwig vorbei.

Ansonsten könntest du natürlich auch DAWless arbeiten, da bieten sich entweder potente Grooveboxen z.B.: Synthstorm Deluge, Akai Force|MPC One/Live/X oder eben reine Sequencer z.B.: Squarp Hapax, Oxi One an.

Ganz ehrlich Kurse oder Workshops sind aus meiner sicht totaler Quatsch, einfach learning by doing und wenn's hackt, gezielt RTFM. Bei nen Gerätefuhrpark deiner Größe, kann ich mir kaum vorstellen, dass du nicht das nötige Grundwissen mitbringst, um die wichtigsten Funktionen einer DAW innerhalb von wenigen Tagen selbst zu ergründen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...die Empfehlung für Ableton Live beruhte auf der Vorgabe:

- es darf Geld kosten
- MIDI ist extrem wichtig (Stichwort auch: Max4Live)
- es muss einen superklasse Support geben
- es muss eine superklasse Community (=Support) geben

weshalb ich hier etwas ausführlicher eben gerne nochmal dafür werbe...
 
Danke.

Wegen der einen Anmerkung: Ja, es ist mehr als nur Grundwissen vorhanden...
Synth waren mein Leben, meine Jugend. Erstes Keyboard mit 13 Jahren, ein KORG M1 - es könnte eine Art "Angst" davor sein, dass ich die Veränderung nicht "schaffe" - und dann hoffentlich feststelle, dass es ein Kinderspiel ist. :cool:

Also, Abelton Live kostet ja nur 600 Euro. Das ist mir einen Versuch wert. Da gibt es sicherlich viel zu entdecken.
Aber ich hoffe, die Entwickler sind mir nicht böse, wenn ich am Ende des Tages doch nur 100% MIDI verwende und das Programm nur 3% seines Potentials ausleben darf... *hahaha*
 
Ableton Live und Bitwig Studio sind wohl die modernen DAWs der Stunde.

Daneben gibt es nachwievor die ehr klassischen, wie Cubase, Logic, Reaper, Tracktion, Studio One, usw.. So klassisch sind die aber auch nicht mehr, da hat sich mitunter einiges getan.
 
Danke.

Wegen der einen Anmerkung: Ja, es ist mehr als nur Grundwissen vorhanden...
Synth waren mein Leben, meine Jugend. Erstes Keyboard mit 13 Jahren, ein KORG M1 - es könnte eine Art "Angst" davor sein, dass ich die Veränderung nicht "schaffe" - und dann hoffentlich feststelle, dass es ein Kinderspiel ist. :cool:

Also, Abelton Live kostet ja nur 600 Euro. Das ist mir einen Versuch wert. Da gibt es sicherlich viel zu entdecken.
Aber ich hoffe, die Entwickler sind mir nicht böse, wenn ich am Ende des Tages doch nur 100% MIDI verwende und das Programm nur 3% seines Potentials ausleben darf... *hahaha*

Es gibt auch kleine Versionen zum Testen, bevor das große Paket gekauft werden muss.

Live ist halt ganz anders als Cubase usw. Müsstest du mal schauen, ob dir das liegt.
 
Nach 20 Jahren hat die Entwicklung einen riesigen Schritt gemacht und egal für welchen Sequencer du dich entscheidest, wirst du um eine Einarbeitungszeit nicht herum kommen.
 
ich plädiere auch für Ableton Live... aber mittlerweile nennt man die Dinger DAW*.. Sequencer ist einfach nicht mehr passend bei dem Funktionsumfang und wird eigentlich für Geräte und Software die Wirklich nur auf das sequencieren von Midi oder CV/Gate Daten ausgelegt sind verwendet


*DigitalAudioWorkstation
 
etwas Einarbeitungszeit wird es immer geben - aber machbar ist das alles. Ich hatte z.B. ca. 2000 zuletzt mit Emagic Logic gearbeitet, und bin dann 2018 wieder bei Apple Logic Pro X eingestiegen - ging eigentlich auf Anhieb sehr gut, obwohl man jeden Tag neue Kniffe entdeckt. ;-)

Wie es beim Wechsel von Cakewalk zu etwas anderem aussieht, weiß ich allerdings nicht - für Midi hätte ich jetzt vermutlich Ableton nicht empfohlen, aber anscheinend hat sich da in den letzten Jahren auch viel getan.
Wenn Audio aber keine große Rolle spielt, würde ich mich vielleicht zuerst im Open Source / Freeware-Bereich umschauen ...
 
Habe mir eben mal die Reaper Software gezogen. Die lag bei nicht-komerziellen Zwecken bei nur 60 Dollar.
Werde mich heute Abend mal darüber her machen. Wer weiß, vielleicht fühle ich mich dann wieder jung. :)

Dennoch, ein Blick in die "neue" Welt werde ich auf jeden Fall machen. Ich muss unbedingt mal wieder auf eine Musikmesse gehen, ist alles viel zu lange her.
Und ich werde mir auf jeden Fall eine "große" DAW zulegen. Denn, ganz sicherlich ist es so: wenn man einmal den Geschmack gespürt hat, will man doch eh mehr, oder nicht...?

Danke, Fellows, gute Tips!
 
Zuletzt bearbeitet:
Soviel dürfte sich nicht geändert haben, am MIDI selbst wurde ja nix aufgebohrt und funktioniert heute wie vor 40 Jahren. Was ist zu übertragen? Notensignale und CC-Automation + ne Handvoll Steuerungsbefehle (Start/Stop/...).
Presonus Studio One wäre auch meine Empfehlung gewesen. Ich kam damit super klar und es kostet praktisch nichts. Ne Spur-Beschränkung gibt's in dem Sinne auch nicht. Was ausdrücklich nicht geht mit Studio One, ist SysEx, was ja für dich nicht ganz unwichtig sein könnte bei soviel alter Hardware.

Den Punkt, kaum was wieder zu verkaufen macht die ganze Sache doch noch um einiges sympathischer :)
Ableton - hmm wer's mag. Mir erscheint diese Software in so mancher Hinsicht unlogisch. Und sie kostet Geld. In der Einfachen Version für 100€ gibt's dann glaube ich auch nur 8 MIDI-Spuren.

Externes Sequencing - wird dann aber wohl auch auf ein MIDI-Router hinauslaufen.

Nun aber der für mich wichtigste Punkt: Bei so viel alter Hardware - muss doch auch musikalisch etwas im Hintergrund vorhanden sein - als Fundament. Das würde mich ja am meisten interessieren - also wo die persönlichen Vorlieben liegen bzw. was dir garnicht gefällt.
 
... Was ausdrücklich nicht geht mit Studio One, ist SysEx, was ja für dich nicht ganz unwichtig sein könnte bei soviel alter Hardware.

SysEx Data Dumps sind ein MUSS für mich! Ich habe etliche geile Sounds für die alten Ensoniq und Waldorf MicroWave, auch die Quasimidi (ja, mag nicht jeder). Ohne SysEx Funktion -> Never. :cool:

Zu der Frage meiner Musikalischen Vorlieben: Eher Dark Wave, EBM, Elecrtro, Industrial, usw.
So Sachen wie Project Pitchfork, VNV Nation, Frontline Assembly, Eisfabrik, Solitary Experiments, usw.
Depeche Mode auch, na ja, geht so. Nicht alles.

Und als krasser Gegensatz: Ich liebe und verehre Vangelis und Enigma.

Was mich musikalisch überhaupt nicht erreicht: HipHop, Rap, Soul. Irgendwie nicht meins. Jazz auch nicht, außer mit einem Glas Whisky in einer Hotelbar. Dann ist es okay.
 
Zu der Frage meiner Musikalischen Vorlieben: Eher Dark Wave, EBM, Elecrtro, Industrial, usw.
So Sachen wie Project Pitchfork, VNV Nation, Frontline Assembly, Eisfabrik, Solitary Experiments, usw.
Depeche Mode auch, na ja, geht so. Nicht alles.

Und als krasser gegensatz: Ich liebe und verehre Vangelis und Enigma.

Was mich musikalisch überhaupt nicht erreicht: HipHop, Rap, Soul.
Willkommen in meiner Welt. :mrgreen:
 
Also die meisten Tutorials gibt es eindeutig für Ableton live. Auf jeden Fall die mit den niedrigsten Einstiegsniveau. Besser passen würde Cubase, die meisten Tutorials sind aber eindeutig für ein anderes Klientel. Reaper ist für mich das Linux unter den DAWs und hat wenig Tutorials, aber eine starke Community.
 
Was ich irgendwie nur schwer glauben kann: Wenn man mit einer erklecklichen Hardwaresammlung schon eine DAW anschafft, um weiter damit Midi zu machen - warum dann nicht auch die Audiofunktionen nutzen? Oder willst Du die Synths wie vor 25 Jahren durch einen Analogmixer in ein DAT oder so mischen? 🤔
 
Wegen "BandLab" - dem Freeware Nachfolger von Cakewalk: Das habe ich schon gesehen. Es ist halt ein krasser Sprung zu dem damaligen reinen Sequenzer. In etwa so: Vorher, einen PKW aus der Garage rausfahren. Jetzt: Das Space Shuttle an die ISS andocken...
Mein Bruder ist 100% auf BandLab und nur noch SoftSynth umgestiegen und hat mir seine Hardware geschenkt, als er ausgewandert ist. Wir haben uns seit dem nicht mehr in Realität gesehen (liegt ein Ozean dazwischen...).

Ich werde es auch davon abhängig machen, ob es Kurse dafür gibt. Ich will da nicht geizig sein, ich bin sehr gerne bereit, für einen guten Workshop was zu bezahlen.
Eine gewisse Lernkurve haben alle Programme, da die Zeit ja nicht stehen geblieben ist und eine enorme Weiterentwicklung stattgefunden hat.
Man könnte natürlich Cakewalk 9 auch weiterhin auf einem alten Window System nutzen, das man parallel betreibt und das dann nur zum Musikmachen da ist.
Ich kenne auch Leute, die noch Cubase auf dem Atari haben und damit voll zufrieden musizieren.
Na egal, da Du Dich ja nun für Reaper entschieden hast. Dürfte auch ganz gut zu der Arbeitsweise passen, da man das gut auf seine Bedürfnisse konfigurieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, @Scenturio - mein erstes Ziel ist es, einfach wieder, wie früher, zwischen den "wärme spendenden" Machinentürmen zu sitzen und einfach nur Musik zu machen.
Den Gedanken, jemals etwas davon als Audiodatei aufzuzeichnen habe ich im Moment noch nicht. Klar, der kommt vielleicht mal wieder. Aber aktuell will ich einfach nur wieder etwas für mich selber haben.

Ich habe seit etlichen Jahren nur noch für andere gelebt. Immer habe ich die Erwartungen anderer Leute erfüllt. Keine Anschaffung mehr für mich selber, immer "denke doch an die Familie, das kannst Du nicht tun" und so weiter.

Beruflich ging es stetig voran, und dann kam der Koller: Warum das alles? Für wen arbeite ich eigentlich die ganzen Jahre?
Ich habe mich selber komplett vergessen, alles zurück gestellt.

Und so habe ich kurzen Prozess gemacht. Im Keller einen Raum ausgeräumt, aus dem Elternhaus (dort waren die Synth zum Großteil eingelagert) in 8 Fahrten alles hergeholt, alles aufgebaut, gefühlt 20 Kilometer Kabel verlegt und einfach mal darauf geschi**** wenn jemand sagte: "kommst Du hoch - kommst Du essen - mach mal dies - mach mal das"

Dann den neuen PC - und jetzt fehlt nur noch die Software.

Daher ist mir das Budget auch völlig egal. Und wenn die DAW mit Workshops 3.000 Euro kostet - das ist jetzt mal meine Sache, das ist einfach mal als Belohnung für 15 Jahre Karriere und machen was andere von mir wollen.


SysEx Data Dump habe ich vor 30 Minuten mit MIDIOX gelöst. Die Software gibt es ja immer noch - und sie flutscht super.
 
Ich habe seit etlichen Jahren nur noch für andere gelebt. Immer habe ich die Erwartungen anderer Leute erfüllt. Keine Anschaffung mehr für mich selber
immerhin hast Du die alten Geräte behalten - das ist schon mal viel Wert. :)

So Teile wie Roland M-VS1, Morpheus & co. sind schon manchmal nicht mehr so einfach zu finden.
 
immerhin hast Du die alten Geräte behalten - das ist schon mal viel Wert. :)

So Teile wie Roland M-VS1, Morpheus & co. sind schon manchmal nicht mehr so einfach zu finden.

Oh nein, warum erwähnst Du ausgerechnet den M-VS1 - der fehlt mir noch. Sonst habe die ganze Roland M-Serie (außer den DC-1, den hatte ich tatsächlich wieder verkauft. Der Funke ist nicht übergesprungen), selbst der (eigentlich überflüssige) M-GS64 strahlt in seiner Pracht. Ich glaube sogar, dass ich den VS-1 mal hatte, aber kann auch sein, dass mit meine Erinnerung einen Streich spielt.

Bei dem Morpheus habe ich gemischte Gefühle. Hatte auch mal den Ultra Proteus und das war die bisher größe Enttäuschung für mich. Z-Plane Filter bieten ja die späteren E-MUs ebenfalls, und auch mit guten Wellenformen (habe den Orbit V2, Audity 2000, Proteus 2000 mit Erweiterungsboards und den Planet Earth).

Aber bester Kauf war damals, noch als Schüler, der Ensoniq SQ-R+ 32. Von einem äteren Mitschüler gekauft, auf dem Pausenhof übergeben, damals für 80 DM. :lol: Weiß nicht, ob Du den kennst, aber ich finde den absolut mega. Super sphärisch, läd zu Klangcollagen ein.
 
Zuletzt bearbeitet:


Zurück
Oben