Danke.
Also der Tiracon 6V war ein Ein-Mann Projekt. Soviel ich weiß wollte der Entwickler erst das Teil von Vermona bauen lassen aber Vermona hat abgewinkt.
Realisiert wurde der Synthesizer dann vom VEB Automatisierungsanlagen Cottbus, einem Betrieb der in der DDR, neben Robotron Sömmerda, mit führend in der Halbleitertechnik war. Der Entwickler lebt heute noch. Eine Bekannte von mir hatte erst mit ihm Kontakt.
Ich selbst habe den Tiracon das erste mal auf der Herbstmesse 1987 in einem Glasschaukasten gesehen und hab mir bestimmt ne Stunde daran die Nase plattgedrückt. Das war der erste Synthesizer den ich je in echt zu Gesicht bekommen habe. Deshalb verbindet mich mit der Kiste etwas.
Der Klang ist rauh und rotzig. Er kann auch sehr dünn klingen. Bisschen orgelig und ein bisschen unberechenbar wie ein polyphoner Polivoks. Die Presets sind ganz übel und zeigen nicht annähernd das Potential des Synthesizers.
Im Demo hab ich nur ein bisschen delay und reverb (Lexicon MPX) benutzt, wie immer. Nichts anderes.
Die Sounds sind teilweise selbst programmiert.
Interessant sind die beiden 8-stufigen Hüllkurven und die Wellenformen der VCO´s können gleichzeitig angewählt werden. Chord-Memory gibt es auch.
Bilder auch vom Innenleben hier:
http://www.retrosound.de/The_Tiracon_6V.htm
Der Tiracon tunt sich beim Einschalten selbst.
Der Sequenzer ist rudimentär aufgebaut (2 Spuren, 250 Noten) und eignet sich höchstens für ein paar Ideen. Ein Arpeggiator wäre sinnvoller gewesen.
DDR `87