SynthEdit (Tips und Tricks, Selbsthilfe, Hinweise auf Makros, GUI für Plugins etc.)

Liebe Musiker_innen,

ich hoffe, ich trete jetzt nicht in ein großes Fettnäpfchen...

Bei SynthEdit rümpfen ja wohl nicht wenige die Nase. Dabei finde ich das Programm wirklich gut und für Nicht-Coder ansprechend genug, um schnell zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen.

Ich möchte diesen Thread starten, um dem Programm einen konzentrierten Anlaufpunkt für SynthEdit mit Fragen zu Modulen, Makros, Bedienoberflächen etc. zu geben. Gibt es hier im Forum so noch nicht.

Liebe Grüße von

Robert!
 
Den Anfang möchte ich selbst machen. Vor vielen Jahren brauchte ich für meine DAW ein Plugin, das aus einem beliebigen Akkord die tiefste gedrückte Taste als einzelnes monophones MIDI-Signal herausgibt. Die Anwendung war folgende: Auf dem MIDI-Masterkeyboard spielte ich Flächensounds, während gleichzeitig ein Step Sequencer (Plugin) den Bass dazu beisteuerte. Bei harmonischen Änderungen des Flächensounds sollte auch der Step Sequencer die Änderung der Tonart mitmachen. Also wenn ich mit beiden Händen einen Akkord in c-moll spielte - mit einem C im Bass - , dann dudelte der Sequencer auf Grundton C. Dann spielte ich einen Akkord in f-moll mit einem F im Bass, und der Sequencer sollte automatisch folgend die Sequenz nach Grundton F transponieren. Der Software-Step-Sequencer hatte übrigens keine eingebaute Transponierfunktion.

Da es sowas als Plugin nicht gab, versuchte ich mein Glück mit SynthEdit und kam schnell zu einem sehr brauchbaren Ergebnis. Damals spuckte SynthEdit die VST-Plugins nur als 32-Bit-Version und nur für Windows heraus. Aber mir hat's jedenfalls genügt.

midilownoteseperator.jpg

Dummerweise habe ich damals in der GUI (ohne Einstellknöppe, die waren nicht nötig) "Filtering out..." geschrieben, was missverständlich ist. Eigentlich hätte es heißen müssen "Separating the lowest MIDI note". Vom Rechtschreibfehler "Seperator" [sic!] mal ganz zu schweigen (autsch)... :selfhammer:
 
Oh oh... gar öde ist es hier.

Ich stell noch mal eine Frage rein, die mich beschäftigt:

Wie kriege ich unter SynthEdit einen Oszillator hin, der nach bester Heimorgel- und Stringensemble-Manier einen Frequenzteiler hat? Also keinen polyphonen Oszillator, sondern einen Masteroszillator, aus dem alle anderen Töne phasenstarr abgeleitet werden?
 
Wie das speziell in SE geht weiß ich nicht aber generell geht es so, daß Du den Masteroszillator
auf der tiefsten Frequenz laufen lässt und die höheren Frequenzen daraus ableitest,
also genau andersrum wie in echt.
Einfach die Phasenrampe des Oszillators mit dem Faktor der Oktave multiplizieren und wrappen (modulo).
Du brauchst natürlich 12 davon.
 
Hab schon mindestens 10 Jahre nix mehr mit Synthedit gemacht, von daher kann ich nicht viel dazu sagen, was es da aktuell an Modulen gibt.
Da hatte sich ja dann mit SE 2.0 einiges geändert und die alten SE 1.0 3rd Party Module liefen nicht mehr.
Von daher hab ich keine Ahnung, was es so an Modulen gibt, evtl gibts ja direkt einen additiven Oscillator?
Ansonsten würde ich da für jeden Zugriegel einen eigenen Oszillator mit entsprechend gestimmtem Sinus nehmen.
 
Hab schon mindestens 10 Jahre nix mehr mit Synthedit gemacht, von daher kann ich nicht viel dazu sagen, was es da aktuell an Modulen gibt.
Da hatte sich ja dann mit SE 2.0 einiges geändert und die alten SE 1.0 3rd Party Module liefen nicht mehr.

Ja, das aktuelle SynthEdit hat ein Facelift des GUI bekommen und sieht ziemlich schick aus. Jetzt kann man ja auch VST-Plugins als 64-Bit-Version exportieren.

Ansonsten würde ich da für jeden Zugriegel einen eigenen Oszillator mit entsprechend gestimmtem Sinus nehmen.

Zugriegel brauche ich nicht; ich wollte irgendwann mal just for fun ein String Ensemble nachbilden...
 
Den Anfang möchte ich selbst machen. Vor vielen Jahren brauchte ich für meine DAW ein Plugin, das aus einem beliebigen Akkord die tiefste gedrückte Taste als einzelnes monophones MIDI-Signal herausgibt. Die Anwendung war folgende: Auf dem MIDI-Masterkeyboard spielte ich Flächensounds, während gleichzeitig ein Step Sequencer (Plugin) den Bass dazu beisteuerte. Bei harmonischen Änderungen des Flächensounds sollte auch der Step Sequencer die Änderung der Tonart mitmachen. Also wenn ich mit beiden Händen einen Akkord in c-moll spielte - mit einem C im Bass - , dann dudelte der Sequencer auf Grundton C. Dann spielte ich einen Akkord in f-moll mit einem F im Bass, und der Sequencer sollte automatisch folgend die Sequenz nach Grundton F transponieren. Der Software-Step-Sequencer hatte übrigens keine eingebaute Transponierfunktion.

Da es sowas als Plugin nicht gab, versuchte ich mein Glück mit SynthEdit und kam schnell zu einem sehr brauchbaren Ergebnis. Damals spuckte SynthEdit die VST-Plugins nur als 32-Bit-Version und nur für Windows heraus. Aber mir hat's jedenfalls genügt.

Anhang anzeigen 60568

Dummerweise habe ich damals in der GUI (ohne Einstellknöppe, die waren nicht nötig) "Filtering out..." geschrieben, was missverständlich ist. Eigentlich hätte es heißen müssen "Separating the lowest MIDI note". Vom Rechtschreibfehler "Seperator" [sic!] mal ganz zu schweigen (autsch)... :selfhammer:
Hi Robert,

hast du zufälligerweise noch das Project File davon ? Bin Anfänger in Synthedit und würde das mir gern mal anschauen um es zu verstehen.
 
hast du zufälligerweise noch das Project File davon ? Bin Anfänger in Synthedit und würde das mir gern mal anschauen um es zu verstehen.

Ich hab nachgeschaut, aber die ursprüngliche Projektdatei finde ich auf die Schnelle nicht wieder. Die muss irgendwo abgespeichert sein; ich suche weiter. Der Aufbau des SynthEdit-Projekts war im Prinzip sehr einfach, weil zwischen MIDI-In und MIDI-Out sozusagen nur ein Logik-Modul lag, welches den kleinsten Wert (der MIDI-Notes) ableitete und zum MIDI-Out-Modul leitete.
 
Ich hab nachgeschaut, aber die ursprüngliche Projektdatei finde ich auf die Schnelle nicht wieder. Die muss irgendwo abgespeichert sein; ich suche weiter. Der Aufbau des SynthEdit-Projekts war im Prinzip sehr einfach, weil zwischen MIDI-In und MIDI-Out sozusagen nur ein Logik-Modul lag, welches den kleinsten Wert (der MIDI-Notes) ableitete und zum MIDI-Out-Modul leitete.
puuh das muss ich mir anschauen dann verstehe ich es. Würde mich wirklich sehr freuen wenn du die Project Datei noch findest :)
 
Zu deiner expliziten Frage nach starren Oszillatoren zur additiven Klangerzeugung habe ich gerade keinen passenden Tipp parat (außer separate Oszillatoren pro Stimme zu verwenden und via X-Mix Modul individuell hinzu/abschalten/kombinieren zu können), aber ansonsten teile ich deine Empathie für Synthedit.
Ich kannte das Programm in der Praxis bis vor kurzem (Anno 2020) noch gar nicht und habe mir das während der Corona-Zeit raufgeschafft und kann nur bestätigen, dass es wirklich einfach und intuitiv zu handhaben ist, wobei mir meine Erfahrungen mit dem Anno dazumal ähnlich wirkenden "Generator" von NI den Zugang allerdings auch sehr erleichtert haben.
Ich weiß allerdings auch nicht so recht, weswegen Synthedit allgemein einen "verrümpften" Ruf genießt, denn es lassen sich ziemlich komplexe und gut klingende Dinge damit machen (ohne zu aufwändig im Code tätig werden zu müssen) und mit grafischen Fähigkeiten lassen sich auch erstklassige Skins und GUI´s, bzw. insgesamt Synths&Effekte basteln, die sich vor diversen (teuren) PlugIns wirklich nicht verstecken müssen.
Im Gegenteil, an der recht zugänglichen Arbeit mit SE merkt man meiner Auffassung nach, dass so manche Kauf-PlugIn`s diverser Klone doch eigentlich recht überteuert sind (ich möchte expliziten französischen Hersteller mit drei Buchstaben werbetechnisch ja nicht erwähnen), da diese im Prinzip der visuellen Modul-Programmierung auch nicht wirklich so viel anders werkeln.
Nun ja, für meine Zwecke- wie u.a. meine alten Emulator und Emax Libraries in ein funktionstüchtiges VST3 mit Synthesefunktionen und Effekte etc. zu packen, reicht es mehr als aus und gerade als umfangreiche Sampler-Dose halte ich SE für super prädestiniert.
Grüße
 
ich habe SE eigentlich immer ganz gern gemocht; man kommt aber nur mit den Onboard-Modulen nicht weit. Aber Zusätze (z.B. von Dave Haupt oder Chris Kerry)gibt's genug, und wer es ganz hart haben will, kann sich die Module selbst programmieren.
Bei der Umstellung auf 64 Bit haben einige Entwickler aufgegeben, weil wohl die Portierung nicht immer gut funktioniert hat, und weil eine Zeit nicht klar war, wie weit SE die 64-Bit-Umstellung mitgeht.
Daher habe ich mich seit einigen Jahren nicht mehr mit SE befasst, aber vielleicht ändert sich das ja wieder :)

\Edit: habe gerade nochmal bei SE reingeschaut; die (interessanten) Third-Party-Module sind anscheinend immer noch 32 Bit? Das wäre tatsächlich ein Gegenargument.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die SE 64-Bit läuft bei mir erfreulicherweise unter Cubase 10.5 und FL Studio 20 auf Win10 reibungslos und wie sich z.B. die alten vielen tollen 32-Bits in einer 64-Bit DAW wie Cubase x64 ohne Blacklist Probleme nutzen lassen, hatte ich beispielsweise auf meinem Youtube-Kanal dargestellt. (Wer reinschauen mag: Forcestudios/32-Bit PlugIns in Cubase ohne Blacklist Probleme).

Bisher kam ich (noch) nicht in die Not, bzw. in etwaige Hardcore-Komplexitäten, auf 3rd Party SE Module zurückgreifen zu müssen, aber ich bin da auch noch bei weitem nicht so weit, völlig ausgefuchst abgefahrene AllInOne-Workstations u.ä. zu basteln und etwaige Module hierfür notwendig werden könnten.
Für Synthies, Samplers, Drums und Effekte reichen mir da (noch) die Onboard-Module und es schon einige nette bei Sachen bei rumgekommen.
(Wer mag, kann ja mal unter meiner Seite unter PlugIns reinschnuppern).
Ich finde SE jedenfalls richtig gut für meine Zwecke und ich möchte da eigentlich auch den großen Entwicklern da eigentlich keine Konkurrenz machen und es hat halt auch irgendwie was wie mit "Lego" spielen. Neben der Musik ist das einfach auch eine schöne Abwechslung, denke ich.
Grüße
 
Mir hat gefallen, dass der Einstieg bei SE ziemlich schnell geht: halbe Stunde Doku lesen, und los geht's. Die Logik dahinter ist gut nachzuvollziehen (na ja, eben Module verkabeln), und man kommt relativ schnell zu einem ersten Ergebnis. Wer noch die Synths des verstorbenen HG Fortune kennt, weiß, was mit SE alles möglich ist.
Irgendwann wurde der Markt dann mit Freeware-Synths geflutet, und alle hörten sich auf gewisse Weise gleich an - weil alle die Standard-Oszillatoren nutzten. Ich bin leider nie soweit gekommen, diese Oszis so zu verdrahten, dass wirklich interessantes neues Basismaterial dabei herauskam und habe es dann bleiben lassen.
 
HGF-Synthies setzte ich auch heute noch gerne ein (z.B. STS21). In Ermangelung eines Ensonic TS-10 und anderen Vectorsynths, machen diese ja eine recht ähnliche Arbeit, da sich auch die Soundfonts mit Userfonts austauschen lassen. Die Kombi aus Wavetables, Synths und Modulationen lässt sich ja auch in SE gut verlöten und ja, die Standard-Oszis...`n Sägezahn ist ja irgendwie nunmal `n Sägezahn und mit `n bissl additiven Filtern hier und da kann man dem Zahn auch noch "Süßes&Karies" usw. verpassen, aber im wesentlichen sind die Grundwellen ja nun mal die sächliche Natur eines Synthi :D
Heute geht es ja auch in vielen käuflichen Plugins aus dem Oberhaus darum, wie du so schön unter "verdrahten" das Hauptaugenmerk triffst, wie man auf diesen Grundwellen surft, durch irgendwelche Trigger-Events und fluktuierende Filter, um einer gewissen Sterilität und Statik entgegen zu wirken. Alles muss irgendwie in Bewegung sein.
Wenn ich da z.B. an das PlugIn "Loom" denke, dann ist sowas natürlich immer `ne ganz tolle Sache, aber andererseits dann auch wiederum so speziell und markant, dass jedoch im Zusammenspiel nicht viele Sounds herkömmlich einsetzbar sind, weil sie dann wiederum zu abgedreht auftreten und in der Menge das eigentlich Markante wiederum untergeht.
Nun ja, ich entdecke mich da oft bei der Instrumentierung, dass ich dann doch wieder für das etwaige Füllmaterial zwischen jenen abgedrehten Sachen, zumeist doch den herkömmlichen Synthie mit seinen Standard-Oszi`s einsetze.
Naja, wenn ich hier dann meine alten Sachen sehe die jetzt mittlerweile auch schon fast 40 Jahre auf dem Buckel haben (und wie ich sogar noch hin und wieder funktionieren :D), dann haben diese Dinge, zumindest für mich, nichts von ihrem Charme verloren, ob nun im Original oder einfach ähnlich mit SE zusammengedrahtet.
 
Ich wollte eigentlich meine alten SynthEdit-Plugins von 32 auf 64 Bit umstellen, aber ich finde die Projektdateien nicht mehr... :cry:
 
Soweit über die SE-Page zu erlesen ist, funktioniert die Portierung von 32`er zu 64`er nicht, bzw. beim Kompilieren in VST3 funktionieren die alten 32`er Module nicht, bzw. wohl nicht richtig, weswegen die alten Module eine Version 2/3/4 erhielten und diese daher sehr wahrscheinlich komplett neu verkabelt werden müssen und der Aufbau durch die Pin-Belegungen (In/Outs) ja auch teils ein anderer ist.
Ich selbst habe das bisher aber nicht probiert, da ich gleich mit der SE-64 anfing und diesbezüglich keine Erfahrungswerte hinsichtlich 32`er Module auf 64 Bit habe.
Ich kann sofern nur bei zumindest mir bestätigen, dass die 64`er bei mir unter Win10x64/Cubase/Nuendo/FLS problemlos arbeiten.
Aber "Versuch macht kluch" und "probieren über studieren" und wenn sich deine Daten im Festplatten-Nirvana so gut versteckt haben, vielleicht einfach mal JF4 ins Blaue ein neues Projekt starten ;-)
Grüße und viel Erfolg
 


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