Suche Rotary-Speaker-Emulator

Ich glaube eher, daß mit Raumklang gemeint ist, wie realistisch die Illusion der rotierenden Hörner und Trommeln sowie des Doppler-Effekts gelungen ist
Ich gestehe, ich kann es von der Physik bzw der Akust garnicht richtig beschreiben was mir fehlt. Ich vermute es geht darum, dass die rotierende Abstrahlung das Anregen von Raummoden unterdrückt. Da sich die Phasenlage der Signalquelle im Raum ständig ändert, können die Raummoden nicht angeregt werden. Und dann ist es ganz sicher die sich ständig verändernde Phasenlage zwischen unseren beiden Ohren, die wir eigentlich von natürlichen Geräuschquellen kaum kennen (ich hatte ein einziges Mal ein zumindest vergleichbar seltsames Hörerlebnis, als ich mal mit einem Imker mit Imkerhut mitten in einem Bienenschwarm stand).

Ich habe noch nie ein Leslie live in einem Raum gehört
Versuche es zu vermeiden, sonst willst Du auf immer und ewig ein Leslie haben und daran knabbern, dass die Entscheidung "Beziehung" oder "Leslie" lautet.

Mit dem, was die meisten Menschen nicht wissen, kann man ganze Bibliotheken füllen.
Das will ich auf einem T-Shirt
 
Da COSM und RT-20 ins Spiel gebracht wurden:
Ich habe das BOSS RT-20 und das KORG ToneWorks G4. Letzteres war damals (Mitte 90er) vielleicht nicht schlecht, kann aber gegen den Sound vom BOSS keinesfalls anstinken. Wenn der Ventilator so gut ist, wie alle sagen und noch besser als mein BOSS, dann Hut ab! Ich habe noch nie ein Leslie live in einem Raum gehört, sondern kenne es nur von Aufnahmen. Beim RT-20 klingt es sehr nach dem Sound der Aufnahmen, was mir soweit reicht. Zumindest live kommt das sowohl in Mono als auch in Stereo im Mix sehr gut.
Ich hatte vor einigen Jahren mal mit Lesliesims im mittleren Segment experimentiert um den Lesliesound meiner damaligen Orgel (Roland VR-09) aufzupeppen.
Darunter waren BOSS RT-20, Nux Roctary, EHX Lester K und das Digitech Ventura. Die waren alle nicht besser als die interne Simulation.

Inzwischen spiele ich eine Mojo 61, da ist die Lesliesim Klassen besser. Das müsste dieselbe Sim sein, die auch im GSI Burn verbaut ist (welches aber nicht mehr hergestellt wird).

Ich glaube, die Wirkung einer echten Leslie in einem Club o.ä. wird man mit so einer Simulation aber nie erreichen können. Aber mit der Wirkung eines Leslie auf einer großen Bühne, die man dann auch nur über die PA mitbekommt (so wie bei Deep Purple mehrfach erlebt), komme ich klar, das ist viel besser als nichts und auch besser als ständig eine 60 kg schwere Kiste mitzuschleppen.
 
Ich glaube eher, daß mit Raumklang gemeint ist, wie realistisch die Illusion der rotierenden Hörner und Trommeln sowie des Doppler-Effekts gelungen ist.

ich hatte das eher so verstanden, dass der eine von beiden davon ausging, dass damals™, als das viel benutzt wurde, in den üblichen pop und rock produktionen tatsächlich die lautsprecher benutzt und das ganze dann wieder mikrophoniert wurde, man also in der musik beide teile immer zusammen hatte und das deswegen nur beides zusammen ein monolithischer effekt sei, während der andere (so wie auch ich) dazu tendiert zu ignorieren, dass leslie effekte ja boxen mit speakern waren und deren "rotieren" als den ursprünglichen "effekt" versteht, den man auch einzeln erzeugen kann (und die verzerrung der billigspeaker und das live-aufnehmen als unvermeidlichen, aber faulen kompromiss)

die richtung des sich drehenden lautsprechers und die damit verbundene einfluss auf den raumhall halte ich übrigens für vernachlässigbar, entscheidender für den gesamteindruck auch beim "original" ist neben der AM vor allem der doppler effekt.
wenn ich das so sage, denke ich dabei an die realistischen szenarien "gedämmtes aufnahmestudio" oder "bühne einer TV show". im keller hat das mit dem wänden dann sicher auch eine relevanz, war aber damals™ eher unüblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin einer Orgel mit Leslie (auch wenn es evtl. eine Transitororgel mit einem Dynacord DC 200R war) in jungen Jahren auf einer Goldenen Hochzeit begegnet. Später dann noch im Ingrid-Orgel Laden in Frankfurt am Main/Sachensenhausen, in dem ich sehr viele Freistunden verbracht habe. Dort in der Version, die in den Orgeln direkt eingebaut war. Wie auch immer. Das sitzt. Das muss man mal erlebt haben und wie @fanwander schreibt, es kann eine Passion werden.

Die Simulationen nähern sich dem nur in erster Ordnung an. Man bekommt maximal den Klang eines trocken und mit Mikrofonen abgenommenen Leslies. Natürlich kann man das Signal in ein Reverb geben, aber das ist nicht der Klang, den so ein Leslie in echt produziert.

Der Effekt, dass der Klang im Raum herumgeworfen wird, ist mehr als nur AM und Doppler-Effekt.

In einem alten Hobby-Heft, das ich von meinem Onkel bekommen hatte, war ein begeisterter Bericht über einen rotierenden Kugellautsprecher. Ziel war es, den Klang einer Aufnahme im Raum zu verteilen. So sah das dann aus:

loudspeakerBall.jpg


Quelle:

Siehe auch die Kommentare von Bruno Spoerri.
 
Ich habe einen alten, kleinen Leslie Nachbau von Solton. Da dreht sich nur der Hochtöner, der Tieftöner ist starr, der war quasi umsonst. Trotzdem ist das live besser als alle Pedale die ich bisher gehört habe, solange es ein kleines Venue ist.

So einen Solton Leslie, auch einen mit beiden drehenden Lautsprechern, gibts doch schon für die Hälfte von dem was so ein Pedal kostet....

ist halt schwer....
 
Ich habe einen alten, kleinen Leslie Nachbau von Solton. Da dreht sich nur der Hochtöner, der Tieftöner ist starr, der war quasi umsonst. Trotzdem ist das live besser als alle Pedale die ich bisher gehört habe, solange es ein kleines Venue ist.

So einen Solton Leslie, auch einen mit beiden drehenden Lautsprechern, gibts doch schon für die Hälfte von dem was so ein Pedal kostet....

ist halt schwer....

... und laut.

Da müssen die Nachbarn weit weg wohnen, sehr tolerant sein, oder großer Fan der eigenen Geräuschbelästigung.

Stpehen
 
... und laut.

Da müssen die Nachbarn weit weg wohnen, sehr tolerant sein, oder großer Fan der eigenen Geräuschbelästigung.

Stpehen
Ja schon. Aber daheim nehme ich den auch nicht her, der steht im Proberaum.
Aufnehmen brauchst du einen Leslie nicht, wie schon oben häufiger erwähnt, das wird genauso tot wie pedal oder Software, dann reicht auch ein VST Plugin. Kann man auch noch schön nachregeln ( geschwindigkeiten etc ) wenn die aufnahme im Kasten ist.
Der einzige meiner Amps bei dem das so ist.
Es gibt das Amplitune Leslie Plugin, wurde zusammen mit Hammond entwickelt und ist ziemlich mächtig finde ich.
Gibt auch freie Plugins.

Ansonsten, wenns fürs spielgefühl einfach wichtig ist, die guten pedale sind ja oben erwähnt. Wirklich falsch ist ein Pedal auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufnehmen brauchst du einen Leslie nicht, wie schon oben häufiger erwähnt, das wird genauso tot wie pedal oder Software, dann reicht auch ein VST Plugin.
Das stimmt vielleicht für die Direktmikrofonierung wie man sie bei Beschallungen sieht; aber das wäre bei einer Studioaufnahme Unsinn. Stell ein Leslie in einen 6x8m Raum in eine Ecke zwei Meter vor der Wand, stell ein MidSide-Stereo-Mikrofon einen Meter vor die gegenüberliegende Ecke. Das ist immer noch viel beeindruckender als ein Plugin.
 
Das stimmt vielleicht für die Direktmikrofonierung wie man sie bei Beschallungen sieht; aber das wäre bei einer Studioaufnahme Unsinn. Stell ein Leslie in einen 6x8m Raum in eine Ecke zwei Meter vor der Wand, stell ein MidSide-Stereo-Mikrofon einen Meter vor die gegenüberliegende Ecke. Das ist immer noch viel beeindruckender als ein Plugin.
Für solche Tips liebe ich dieses Forum. Danke.
Aslo vergesst einfach was ich dazu geschrieben habe.
 
Dennoch, wie es aussieht, gibt es keine Emulation, die den Raum mit einbezieht.
 
die meisten menschen wüssten überhaupt nicht, dass lousiana überhaupt ein state ist.

louisiana ist realistisch betrachtet eher so eine art wiese mit sheriff.
4,6 Millionen Einwohner, größte Stadt ist New Orleans. Und es gibt dort mehr Sümpfe als Wiesen, zumindest im Süden.
 
Dennoch, wie es aussieht, gibt es keine Emulation, die den Raum mit einbezieht.

würde auch nur richtig funktionieren, wenn die anderen spuren den gleichen raum zur verfügung hätten.

wobei das mit dem leslie in einer stereo mischung aber auch nicht wirklich zu realisieren ist, weil du schlecht ein hall plug-in mit einem signalrate "richtungs"modulator machen kannst. du wirst dafür um eine soundfield format und abschließenden binauralfilter nicht herumkommen, "echt stereo" reicht nicht.

machst du das aber, dann kannst du diesen raum auch für die anderen stimmen im mix benutzen. dann passt alles wieder zusammen, und man hört genau, was das rotary speaker system macht.

ich behaupte aber, dass man auch mit einer simplen reflektion schon viel von dem effekt erreichen kann. nicht anders als die sache mit fanwanders glasplatte, die man im studio dahinterstellt um genau das zu bekommen.


was einige leslie plug-ins aber machen ist etwas anderes. du kannst nämlich auch einfach die reflektionen und resonanzen des leslie gehäuses selbst einfangen um diese dann mit faltung oder FIR wiederherzustellen oder anderweitig zu simulieren, dazu stellst du die mikros einfach direkt vor bzw. schon fast in das gerät.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Literatur gibt es jede Menge Ansätze zum Thema, auch mit Einbeziehung des Raumes und sogar des Holzkabinettes als hallender Komponente. Gerne kommen IRs und Überblenden dieser zum Einsatz. Auch John FM Chowning hat sich recht früh (1977) dem Thema rotierenden Klangquellen im Raum gewidmet. Der Raum kommt aus Schroeder-Reverbs und es wird ein zeitabhängiger Mix von trockenem und verhalltem Signal verwendet. Alles natürlich im Grossrechner und Offline.

Chowning, J., "The Simulation of Moving Sound Sources", Journal of the Audio Engineering Society, pp. J. Audio Eng. Soc. 19 (1), 2–6.
 


News

Zurück
Oben