Hallo in die Runde,
vor kurzem habe ich mir einen Kawai k1 gegönnt. Bisschen Nostalgie und anfassbare "Musikgeschichte" sollte es sein, passend zu meinem Kawai q80 Sequncer.
Den Kawai hatte ich garnicht mehr so als interessanten Synth in Erinnerung und bin doch überrascht was da teilweise rauskommt.
Jetzt bin ich bisschen am "Rompler" der 90´s gucken und stelle mir die Frage wo kommen eigentlich die Samples her die in den Geräten stecken? Sind das Samples
von Synths und akustischen Instrumenten? Und wisst ihr welche Programme die Firmen benutzt haben? Für die Zeit ja teilweise wirklich gut gemacht. Grad die
rythmischen Sachen. Kennt sich einer von euch da aus woher Ensoniq´s , Kawai`s usw ihr Futter bekamen? Mit was die Samples bearbeitet wurden und wie kommen die eigentlich auf den Chp?
Die Auswahl erlaubt ja faktisch jeden Sound - man musste lediglich diesen Klang in das Format bringen. Besonders bei Drummachines waren das noch recht spezielle. Die Samples wurden meist von oder für die Company gemacht und haben daher oft entsprechende Geschichten. Die größeren Firmen hatten eher Leute beauftragt - so wie mit Werkspresets eben diese aufzunehmen. Das ist deshalb sehr unterschiedlich in dem WAS man nimmt und wie. Korg zB hat mehr Röchelkram und war daher für viele faszinierend - Roland ist etwas konservativer dabei und dennoch sind es meiner Ansicht eher die Spektren und Röchelsachen, die individuellen Sachen die es für Synthese interessant machen.
Den passenden String-Kram zu machen ist eigentlich auch so - gerade wenn man nicht viel layern und Vel-Switchen wollte. Das war ja alles knapp und sollte nicht lang sein - also ideal was mit klugem Loop.
Anders gesagt - diese Sachen und diesen Job übernehmen oft nicht die Macher und Ingenieure des Instruments sondern oft wird das in einem eigenen Arbeitsgang eingeholt. Diese Sounds haben mit Sicherheit also meist eine interessante Geschichte, die seltenst erzählt wird. Beim D50 weiss man das recht gut - aber bei vielem anderen eher nicht.
Ich finde gute Sample-Inhalte sind die die man gern nutzen will und die nicht zu speziell sind - Shakuhachi ist mir zu klar nur ein Klang, den man nicht sooo gut missbrauchen kann (kann man schon, aber.. eher was wo man nur wenige Elemente nutzen würde mit Samplestart - was bei vielen Romplern ja nicht möglich ist) -
So gesehen sind die generischen aber charaktervollen universellen Spektren mir persönlich lieb und ein paar gute Vorlagen für Strings - ich mag Strings.
Piano wäre ein eigenes Feld - ein sehr eigenes, aber auch Chöre und Vokales - natürlich braucht man da eher so einen Uuuuuu Chor als etwas wo Hey oder Wow einfach zu vorgepresst wäre.
Yamaha hatte sowas in den RX Drummachines. Bisschen sinnlos.
Aber - die berühmte T-Lüdke-Gedächtnis Snare - die ist zwar einzigartig aber cool.
Achja, ich hab für Ableton und andere solche Sample-Sammlungen gebaut. Das sieht man aber schon wer das hier aus unserem Umfeld ist und war und die gehören tatsächlich zu denen, die heutige Synths füllen. Wenn man Kurts Liveact folgt - da merkt man schon - der hat gute Sounds parat - die auch eine Engine sehr unterstützen kann oder die von anderen - ich selbst empfand meine Sounds für meine Maschinen auch so, dass sie die Maschine gut da stehen lassen. Das ist gut so.
Diese Röchelabteilung ist was, wo man wirklich gut nachdenken sollte als Anbieter, nicht einfach eine Reihe guter und brauchbarer Sachen zu liefern für „atmende“ Sachen und für organische Texturen - da ist das nämlich manchmal bis immer cooler als ein Wavetable, klingt teurer.
Statisch - aber insgesamt mehr „HiEnd“. Und da ist es den Leuten zu verdanken die das gesampled haben.
Ggf nachbearbeitet.
Wie dem auch sei - ansich ist das wie wenn du deine Lieblingssamples aus deiner privaten Soundsammlung in eine Maschine pressen könntest.
Dann ist es richtig. Hoffe das ist auf breiter Linie so ein bisschen, was da passiert - es ist eigentlich meist Sounddesign von Leuten die man nicht immer so gut kennt wie die Firma - als Nerd oder Insider bekommst du es in Teilen mit, aber eben nur so. So wie Dave Smith eben auf diese 8Dio gesetzt hat mit dem Prophet X - sicher dachte er sich direkt - ohne Material ist ein Samplesizer nur die Hälfte wert. Und wenn man das gut wählt ist das besser.
Emu waren lange wegen ihrer Library Sounds berühmt.
Der Rest kommt von diesem Emulator II Grundsound und das sind EIGENTLICH Nachteile. Aber sehr charaktervoll heute ..
Die Real-Aufnahmen Kollegen sind eigentlich Microfon und Aufnahmenerds.
Sollten sie sein.
Ich habe meist Synths genutzt und Grundsounds, die damals ein normaler Synth so nicht liefert und daher klar einen Charakter hat.
Für den Rest Field Recording - weil das einfach richtig cool ist was damit geht. Diese Sounds sind das was viel bringt. nicht unbedingt die 100ste 808, aber als ich anfing war das noch nötig - deshalb hab ich noch immer „meine“ 808 und Co ..
ich bild mir ein, dass die auch anders ist - aber ..
Es gibt sehr vielen Leuten denen man dankbar sein kann und sollte für die Samples in Romplern.
Ich weiss bei den meisten keine Namen. Aber das wäre spannend - denke viele sind keine Synthleute sondern Recordingfreaks.