um das ganze hier noch ein wenig mehr zu verwirren:javascript:emoticon('
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wenn der roland mks30 kein sysex versteht, dann versteht er erst recht keine einfachen midi-cc oder nrpn-befehle.javascript:emoticon('
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Im Prinzip sieht die Parameteränderung über externe Controllerboxen oder Softwareeditoren bei Hardware-Synthesizern folgendermassen aus:
die ersten Midigeräte von 1982 bis 1985 verstehen in der Regel nur Midi-Note on, off. es besteht keine möglich die Attackzeit der Filterhüllkurve oder ähnliches extern über Midi-CC, Sysex bzw. NRPN zu verändern. Die meisten hatten aber oft noch genügend Regler eingebaut und so war das auch alles kein Problem (z.B Roland Jupiter 6).
In die gleiche Zeitspanne viel die Rationalisierung bei den Synthesizerherstellern: nur noch ein Regler für alle Parameter mit entsprechenden Zuweisungsorgien (Roland MKS30). Oder es wurde speziell bei Roland als zusätzliche Option ein Programmer für ein spezielles Gerät (bzw. Tastatur und Expanderversion) angeboten.
Der externe Programmer Roland PG-200 wird sowohl bei der Tastenversion JX-3p als auch beim mks30 nIcht! über Midi verbunden. Beim jx3p kommt noch dazu, dass man ihn nicht gleichzeitig über Midi laufenlassen kann und dabei mit dem PG an den Parametern schraubt. Dies ist hingegen beim mks30 möglich.
Ab ca. 1985 bis Mitte der 90er begann die Hochsaison von SYSEX-Befehlen. So können der alpha-juno1/2 bzw. die Expandervariante Mks50 sowohl über den Roland Programmer PG300 als auch über Sysex programmiert werden. Der Juno 106 hatte alle Regler gleich an Board, besass aber zusätzlich die Möglichkeit der externen Sysex-Programmierung.
Die Probleme der Sysex-übertragung sind Dir ja bereits bekannt, Stichwort hohes Datenaufkommen im recht langsamen Midi-bus.
Ab Mitte der 90er gingen die Hersteller dazu über Midi-CC als Programmiermöglichkeit zu nutzen. Dies erfolgte relativ synchron bei Hardware, als auch Software. Beispiele dafür sind der bekannte Nordlead von Clavia, der Waldorf Pulse, Micro Q, etc.
Im Bereich Software ging es bei NI Generator (heute Reaktor) , Propellerheads Rebirth oder irgendwelchen kleinen unbekannte Softwaere-Synthesizer-Schmieden (die heute keiner mehr kennt) los.
So ganz ungefährlich ist Midi-CC aber auch nicht, da kann es durchaus passieren, das man mit einem Dreh am Filter-Regler des Nordlead beim Pulse das Sustain-Level beim Waldorf Pulse runterdreht, weil man eigentlich nur die Tastatur des Noprdleads mal eben kurz zum ansteuren des Pulse nutzen wollte. Dies wäre so bei Sysex nicht vorgekommen. javascript:emoticon('
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Ende des letzten Jahrhunderts waren dann auch endlich die Hersteller munter geworden und bauten entsprechende kleine, preisgünstige Midi-CC-Controllerboxen mit 8 oder 16 Drehreglern.
Die allermeisten davon verstehen aber nix von Sysex und können deshalb auch keinen Roland mks50 programmieren (doepfer Pocket Control). Andere können mit einigen kurze Sysexbefehlen ausgestattet werden oder diese über eine Learn-Funktion, wie der Name schon andeutet lernen (Behringer BCR/BCF 2000).
Da muss man also vorher immer genau in die Anleitung schauen. Goldene Regel: wenn von Sysex nichts drinnsteht, dann verstehen die Dinger auch nichts von Sysex.
Dann gibts es noch einige Universal-Proframmer vie z.B. Peavey PC1600, Ibk control, Doepfer Drehbank oder zwei, drei Kisten von Kenton (U.k.). Diese können sowohl Midi-CC, als auch die allermeisten Sysex-Formate (da gibt es auch abhänging vom Hersteller mehr oder weniger komplexe Varianten, z.B. Roland mit seiner Checksumme am Ende einer Sysexübertragung). Zusätzlich zu den Schiebereglern, sind oft auch noch Taster vorhanden. Diese könnte man dann so programmieren, dass man damit die Wellenform der Synthesizer oder die Fusslagen des VCOs anwählen kann.
Diese Reglerboxen waren ursprünglich richtig teuer (um die 800DM) und sind heute oft nur noch gebraucht zu bekommen. Damit fährt man aber am Besten, wenn man sich einen kleineren Synthesizerpark aus der Zeit mitte 80er bis mitte 90er zulegen will.
Sie können beispielsweise eine richig günstige Alternative für die beiden Access Controller für den Waldorf Microvwave 1 bzw. den Oberheim Matrix1000/ 6 sein. Die haben sowieso nur für vergleichsweise wenige Synthesizerparameter einen Taster oder Regler und kosten bei ebay gebraucht ab 250 Euro aufwärts.
Auch einen Roland PG300 oder PG800 können sie fast ersetzen. Es ist zwar nicht ganz so übersichtlich und man vergisst gelegentlich welchen Klang-Parameter Regler14 beim Peavey PC1600 auf Speicherplatz 23 gerade verändert - kann das aber zum Glück beim Blick auf das Display schnell wieder herausfinden.
noch kurz zu Deiner Frage:
"Eine Alternative hätte man ja, wenn man als User selbst freie Control-Change-Nummern bestimmten Parameteränderungen zuweisen könnte. Gibt es so etwas?"
im Prinzip bei Hardwaresynthesizern nicht. Bei vielen Softwaresynthesizern ist es möglich oder es wurden bereits alle Midi-CCs von 1 bis 128 vergeben und man programmiert dann seine Reglerbox dementsprechend.
Es gibt oder besser gab einige Synthesizer und Sampler, wo man eine begrenzte Anzahl von Midi-CCs frei zuordnen kann. Das geht beim E-mu Emax z.B. mit zwei midi-CCs. Da kann man dann Midi-cc20 auf die Filtercutoff legen. Oft ist es aber auch nur eine sehr begrenzte Anzahl von Klangparametern die man für die Live-modulation per Midi-cc zur Auswahl hat
Ähnlich sieht es bei einigen Effektgeräten aus: Midi-CC4 steuert dann vielleicht die Geschwindigkeit des Chorus-LFO.
Der Terminus "freie Control-Change-Nummern" bedeutet vielmehr, dass hier von der Midi-Vereinigung kein Standard festgelegt wurde. Gegenbeispiel: Midi-CC1 - Modulationsrad, Midi-CC7 - Volume.
Das sich nicht mal alle Herstller an diese Mindestvorgaben gehalten haben, steht dann auf einem anderen Blatt.
NRPN kommt eher aus der Ecke der universellen Midi-file-Klangerzeuger, wie z.B. hochwertigere Soundkarten für PCs oder Universal-"Synthesizer"/Klangerzeuger mit der Schwerpunktausrichtung Alleinunterhalter: Roland SC 88, Yamaha Mu80, etc.