Noise-Generator schrieb:
Na dann sind die Softies wohl zu sauber programmiert
Du meinst, nicht schmutzig genug.
Die Sache ist ja die: Der DX7 selbst ist ja kein Volldigitaler. Die Operatoren sind Sinus-DCOs, also immer noch (digital gesteuerte) echt-analoge, richtig schwingende Oszillatoren und keine Rechenmodelle in irgendeinem Computer. Der DX7 kam im selben Jahr auf den Markt wie der C64, da konnte man das noch nicht simulieren. Das beste Zeichen für den semianalogen Charakter der alten FM-Synths dürften wohl die Relais im DX1 sein, und der ist neuer als der DX7.
FM7 und FM8 sind meines Erachtens auch volldigitale FM-Synths. Die arbeiten mit digitalen, sauberen Schwingungen und digitalen, sauberen Modulationen. Auch wenn sie alle Algorithmen eines
[Beliebigen Yamaha FM-Synth der 80er hier eintragen] beherrschen, so sind sie immer noch technisch "perfekte" FM-Synths und keine Bauteil-für-Bauteil-Physical-Modeling-Simulationen der Schaltkreise, die in einem DX7 II stecken. Vielleicht wäre das etwas für NI FM9: außer dem "generischen" Modus die physikalisch-elektronische Simulation von DX7, DX7 II, DX1, DX9, GS1, dem FM-Teil des SY77, den diversen OPL-Chips usw., also ein FM-Synth, wie ihn Creamware/SonicCore oder Arturia gebaut hätte.
Die PLG150-FM-Karte dagegen
ist praktisch ein DX7 II mit echter analoger FM, damit konnte man sich einen DX7 II in seine Motif ES einbauen, ohne mit starren Samples rumhantieren oder Polyphonie abzweigen zu müssen. Schockierend, aber: Ein kompletter JX-8P oder Juno-60 (oder TB-303/TR-?0?) auf einer ARX-Steckkarte für die Fantom-G wäre nichts so sehr anderes, außer das es für Roland statt Yamaha und subtraktiv statt FM wäre.