Pitch-Tracking Möglichkeiten

rktic

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Hi,

ich bin gerade mit einem Freund, der weitaus mehr Erfahrung mit Elektronik hat als ich, dabei einen Synth zu bauen. Das läuft auch alles ganz gut, bis auf das Pitch-Tracking Thema. Das Konzept umfasst 4 VCOs und wir sind am überlegen, wie man das Thema am kosteneffizientesten und stabilsten erschlagen kann. Fällt euch noch etwas anderes als Thermistoren oder erhitzte CA3046s ein?

Würde mich mal interessieren, wie ihr das angeht und ein paar Erfahrungen zu dem Thema hören.

Ich bin noch nicht so tief in der Materie, meine Stärke liegt in der ganzen Synthese-Theorie. Mir würden aber Schlagworte als Startpunkt schon vollkommen ausreichen. Also keine Angst, ihr müsst mir das nicht in der Tiefe erklären :)

Freu mich auf Input!
Ronny
 
+ es wurde schon lang und breit untersucht, u.a. Elektronotes (ggf. mal bei Muffwiggler im Forum suchen, da ist viel verlinkt, Veröffentlichungen von Ian Fritz, z.B. http://www.sdiy.org/destrukto/notes/tem ... ns_pt1.pdf ).
+ "Tempco"s (Thermistoren) sind im Prinzip das einfachste und in mehreren Varianten erhältlich. Relativ billige SMD-Teile (Mouser & Co), und teure Bedrahtete (Thonk). Letztere sind allerdings auch besser, da der Temperaturkoeffizient weniger Toleranz hat, das ist bei den SMD-Dingern arg knapp. (0...50° schafft man damit nicht, "übliches Wohnzimmer" schon... )
+ Geheizte Arrays muss man abgleichen, der LM3046 kann das laut Datenblatt nur arg knapp (die zulässigen Ströme heizen nur knapp ausreichend), außerdem ist der LM3046 mit seinem hohen Basisbahnwiderstand kein besonders guter Exponentiator. Dafür ist die Methode letztlich doch etwas besser als die Tempcos. Polyphon wird der Stromverbrauch ein (moderates) Thema. CA3046 ist neu nicht mehr erhältlich, nur noch LM3046 im SO-14 Gehäuse.
+ die Multiplikator-Lösungen sind alle erheblich mehr Aufwand und m.E. diskret aufgebaut eher nicht praktikabel.

Für monophone Synths geht beides ausreichend, Polyphone wird man per CPU tunen wollen. Wobei ich da heute auch einen Abgleich der Spreizung per CPU (multiplizierender DAC) in Augenschein nehmen würde, dann reicht der billige SMD Tempco auf jeden Fall.
 
Vielen Dank für die Infos und Lektüre! Das hilft schon einmal ein Stück weiter. :supi:

Mal sehen, ob das so hinhaut, was ich mir vorstelle... Ich hab halt nur Erfahrungen mit der Entwicklung von Software. Spannend, das mal anders umzusetzen.
 
such mal bei muff nach den 2164 tutorials von dr etch and sketch.
Da erklärt er wie sie beim dixie den ausgleich gemach thaben.
im grunde nimmt man den 2164 als expo converter mit ner gegenschaltung so das sich die temperaturkoeffizienten der beiden zellen des bauteils ausgleichen.
Sind dann auch gut gekoppelt da im gleichen gehäuse.
 
Die Panasonic Tempcos ( http://www.mouser.de/ProductDetail/Pana ... -S33J102V/) sind halt ungeschlagen billig, aber mit ihrer großen Toleranz für bessere Lösungen definitiv unzureichend.

Wenn ihr den Kram sowieso mit je einem DAC-Ausgang pro VCO ansteuert, dann kann man die Multiplikation für den exakten Spreizungs-Abgleich auch in die Software verlagern. Dann ist ein Hardware-CV Eingang direkt am VCO allerdings nicht exakt abgeglichen. Was oft kein Problem ist, der muss ja nur selten über die vollen 10 (Midi-)Oktaven tracken.

Wirklich gut und 100% analoge Hardware muss man dann echt entwickeln. Also mit Ofen und langwieriger Untersuchung. Ich würde da übrigens auch mal Platin-Messwiderstände "PT1000" ins Auge fassen. Die liegen vom Tempco richtig bis minimal *drüber*, was sich dann mit Reihen und Parallel-Widerstand perfekt hintrimmen ließe.
Der Temperaturgang der übrigen Teile ist auch zu beachten, also Widerstände (ggf. bessere nehmen) und Kondensatoren (da kann man heute Keramik "NP0" kaufen, das sind die besten Kondensatoren überhaupt - besser als Folie!).
Bei den historischen Geräten wurde das vermutlich hingetrickst, die haben halt so lange Teile ausgesucht, bis es hin haute. Tauscht man da leichtfertig irgend ein Teil gegen ein vermeintlich besseres, ist es durchaus denkbar, dass das Kartenhaus zusammenfällt...


P.S.: SSM2164 ist obsolet und neu "nur noch" von Cool Audio als V2164 erhältlich.
 
Ja, 10 Oktaven müssen es definitiv nicht sein. Da das gute Stück am Ende ein musikalisches Instrument werden soll, muss das Tracking über 6 Oktaven schon sitzen. Aber das sind ja lösbare Dinge.

Ich schliesse euch schonmal ins Abendgebet und die Danksagungsliste mit ein!

Merci bien!!!
 
rktic schrieb:
muss das Tracking über 6 Oktaven schon sitzen
Wenn es nicht modular werden soll, dann guckt Euch mal die Idee des Polysix an: da werden die CV gemultiplext durch einen einzigen Exponentierer gegeben, und dann wieder demultiplext. Damit kriegt man die die Key-CV ziemlich gut hin. Die individuellen Modulations-CVs der VCOs müssen natürlich pro VCO nochmal separat exponentiert werden. Aber das darf dann recht grob geschehen.
 


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