Nun ist die Frage ob ich mir ne Supernova II Pro X besorgen soll oder nicht.
Ist Dir grad wieder langweilig? Anschaffung von Geräten bringt nicht immer die erhoffte Inspiration. Ich weiß, wovon ich rede.
Eine Supernova II ProX ist selten und teuer, vor allem die mit dem hellen Gehäuse.
Ist aber auch nur eine Ausstattungsvariante, weil da die Stimmenerweiterungen auf 48 schon drin sind. Eine normale Supernova II Keyboard mit 24 Stimmen reicht völlig aus. Als Trancehupe ist sie aber zu schade, auch wenn sie damals als sowas vermarktet wurde.
Dir dürften die Presets und Werksdemos vielleicht gefallen, ich war froh, daß es keine festen Presets gibt und man alle Sounds löschen kann.
Eine Supernova II Keyboard ist ein idealer Livesynth, alleine schon wegen der vielen Ausgänge, des Vocoders und der direkten Bedienung, vor allem bei der Soundwahl incl Favoritenbank.
Klingt druckvoll und fett, setzt sich sowohl live als auch im Mix problemlos durch. Dezent ist nicht ihre Stärke, für flirrende, leichte Pads muß man deutlich mehr schrauben und auch die Effekte bemühen, die man ebenfalls im direkten Zugriff hat.
Hat 8 Parts mit Einzelausgängen pro Part, und alle 7 Effekte sind gleichzeitig pro Part einsetzbar.
Drummode mit voller Synthese und extra Speicherbänken, die man durch Kleinbuchstaben unterscheidet.
Der Arpeggiator kann vielseitig eingestellt werden, ebenfalls mit direkter Bedienung.
Kann zusätzlich Pattern, sowohl polyphon als auch monophon, für beide gibts Presets, man kann aber auch Eigene bauen, ist dann ein Stepsequenzer - leider haben die genau an dieser Stelle die sonst schöne Bedienung verkackt. Statt über Tastatur und Encoder wäre das über die Programmauswahlknöpfe besser gewesen, ähnlich wie bei Q oder Accelerator.
Unterschiede zu den später erschienenen KS-Modellen, die auf die K-Station aufbauen und später als X-Station und Xiosynth mt gleicher Engine:
- 16 statt 24 plus Stimmen
- 4 statt 8 Parts beim Multimode
- kein FM
- Filter nur 12/24db umschaltbar
- Oszillatoren haben zusätzlich gesamplete Wellenformen drin
- virtuelle Oszillatoren für Unison Detune
- weniger Speicherplätze
- weniger Effektpower, vor allem gleichzeitige
- analoger Eingang kann Trigger auslösen, Schwellwert einstellbar
- nur zwei Aux Ausgänge
- Arpeggiator einfacher und ohne Pattern
- Hypersync Setups für verschiedene Synchronisationen via MIDI
- Tastatur der Keyboardversion ist Fatar TP/9S (gewichtet), statt TP/8S
- Versionen mit 49 und 61 Tasten erhältlich, eine Supernova (II) Keyboard hat immer 61 Tasten
Beide haben einen genialen Drummode, Vocoder und 3 Oszillatoren.
Die KS Modelle klingen aber doch deutlich anders als eine Supernova. Leichte, flirrende Pads gehen leichter, vor allem wenn man einen Aux Ausgang auf den Eingang zurückführt, wie in einem YouTube Video von morpheus2027 zu hören. Sind auch nicht so dominant im Mix.
Im Baßbereich hat ein KS mit deutlichem Aliasing zu kämpfen, da merkt man die nur 2 DSPs gegenüber der 9 Stück bei der Supernova in der Basisversion.
Was auch beide haben sind die Parameter VCO Drift und OSC Start Phase. Damit kann man sehr viel Leben in die Klänge bringen.
Analoge Synthsounds sind dagegen mit der Supernova deutlich authentischer machbar, ebenso sind die Hüllkurven schneller und es gibt einen Delay-Parameter.
Das nur aus dem Gedächtnis. Ich hatte beide nebeneinander, den KS-5 aber aus Platzgründen wieder abgegeben, die Supernova II wird hier so schnell das Haus nicht verlassen, außer Jörg baut einen Accelerator II, der ein Bedienfeld aus Elementen des Q Keyboard und der Supernova II Keyboard hat
KS und Supernova ergänzen sich gut, weil die unterschiedliche Sachen können.
Irgendwann wird hier sicher mal ein KS Rack einziehen, falls mir ein passendes Angebot vor die Nase kommt. Ich mag die Kisten. X-Station und Xiosynth sind mir zuviel Plastikspielzeug dagegen.
Eine Supernova II Keyboard ist was für jemanden, der seinen Synth gerne (live) spielt und auch schnell Sounds wie Multis erstellen will. Für nur Sequenzereinsatz reicht die daraus abgeleitete Nova Desktop völlig aus, die identisch klingt, aber nur 6 Parts/Ausgänge, weniger Knöppe, Speicher und keinen Drummode hat. Alternativ auch die Rackversion, die hat aber auch weniger Knöppe als die Tastaturversion.
Aufpassen muß man bei beiden bei der Programmierung der Pegel, hier kann man schnell unschöne Verzerrungen bekommen. KS hier ausgenommen.
Beim Kauf einer Nova Desktop oder Supernova (II) immer nachfragen, ob der Wandlerchip schonmal getauscht wurde. Ist leider ein Standardfehler dieser Geräte, offenbar war da mal eine ganze Charge fehlerhaft, äußert sich in Krächzen und verzerrter Ausgabe.
Die KS-Modelle haben dieses Problem nicht, da dort ein anderer Wandler drinsteckt.
Entwickelt wurden die Nova/Supernova von Chris Huggett, der aktuell wieder durch den PEAK im Gespräch ist, und die Parallelen sind deutlich erkennbar.
Hier gibts mehr zur Supernova II:
http://synth4ever.com/synths-access...va-ii-novation-ks4-ks5/novation-supernova-ii/
Und hier zu den KS Modellen:
http://synth4ever.com/synths-access...pernova-ii-novation-ks4-ks5/novation-ks4-ks5/