Das heißt, obwohl die Anzeige einen Max Peak von bspw 0 dBFS anzeigt, kann der True Peak deutlich darüber liegen.
Viel mehr Sinn macht es, beim Mischen den LUFS Wert, also die Lautheit des Tracks im Auge zu behalten.
Der (True) Peak spielt dann nur noch eine zweitrangige Rolle beim Mischen.
Soweit fast richtig.
Die zielgerichtete Lautstärke ist natürlich sehr stark davon abhängig, welche Systeme und Broadcaster bedient werden wollen/müssen, da es hier über Radio, Kino, TV und Streaming verschiedene Anforderungen gibt, die zudem auch noch länderspezifisch sind.
Selbst innerhalb der EBU gibt es mitunter teils stark abweichende länderspezifische Anforderungen, sowie auch Streamingdienste auch insbesondere mit Hinblick auf TP (leichter) abweichende Vorgaben haben.
Der TruePeak ist hier auf keinen Fall eine sekundäre Geschichte, sondern maßgeblich und sehr streng vorgeschrieben, was es auch ein wenig schwieriger macht, nicht nur die ebenso strengen Richtlinien in einem sehr engen Fenster der angeforderten LUFS-Werte mit Hinblick auf ein möglichst sauberes Signal zum ebenso ziemlich kleinen TruePeak-Fenster zu erarbeiten.
Ein pauschale Aussage ist hier also nicht drin, denn ganz im Gegenteil, sie sind ziemlich festgemauert und einzuhalten.
Hilfreich sind hier natürlich nicht nur die einfachen LUFS Analyzer, sondern vielmehr jene mit Möglichkeiten der Echtzeiteingriffe und vor allem mit TruePeak-Limiter.
(Benutze hierfür den WLM+)
Ist es eine gute Idee alle Aufnahmen per Normalize aufs gleiche Level zu bringen oder schafft man sich da auch neue Probleme?
Mit Normalize kommt man so nicht zum Ziel, vor allem wenn man sich ernsthaft Gedanken macht irgendwo Richtlinienkonform zu veröffentlichen, wie z.B. u.a. auf Streamingdiensten.
Ehrlich gesagt, hat sich mit den vielen Vorgaben im Grunde nicht wirklich viel am Loudness-War geändert.
Bei aller Hin und Her-Normerei erfüllt der Sinn dann oftmals doch nicht den Zweck.
Ich muss auch für 3 Branchen verschiedene LUFS-Finals hinterlegen und ab und zu kommt dann auch etwas zurück, weil entweder eine kleine Spur zu leise oder zu laut.
Dann fuchtelt und fummelt man noch mal akribischer, nur damit irgendwas dann am Ende nach einer Abnahme letztlich wieder gemäß einem nicht wirklich abebbenden Loudness-War möglichst laut hochgefahren werden kann.
Das erinnert mich nicht selten immer wieder daran, dass wenn man vor so einem Pfandflaschenautomat steht und der partout die leicht verbeulten Plasteflaschen nicht nehmen will. Dann drückt man die angenervt an allen Ecken wieder zurecht, nur damit die 1 Sekunde später vom Schredder *kkkrchzzz* platt gemacht werden