Ich lese immer wieder "man muss den Klang mögen", gerade in Verbindung mit dem MW. Amüsiert mich jedes mal. Das ist ja nun eine Aussage, die auf alle Geräte zutrifft. Es gibt Leute, die finden den Sound eines Minimoogs scheiße und daddeln lieber mit ihrer TB303 usw. ja, es gibt einen "Waldorf-Sound", so wie es einen "Moog-", "Clavia"- oder eben auch einen "Oberheim"-Sound gibt. Auch den Klang eines Matrix "muss man mögen" wenn man ihn auf dauer benutzen will. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit.
Fakt ist, das der MW mit den Standardwellenformen am Ende eines Wavetables, also Säge-Square-Sinus, problemlos konform, brav und nach 08/15 klingen kann. Statements in Richtung "der ist NUR was für Spezialisten" sind von daher ziemlich sinnleer. Sobald man darüber hinaus die Wavetablesynthese angeht, sieht das in der Tat anders aus. Aber es ist nun mal so, dass diese den Microwave in seinen Möglichkeiten ERWEITERT und nicht EINSCHRÄNKT. Ich hab keine Hemmungen jemanden den MW zu empfehlen ,auch wenn er vornehmlich subtraktives Standardzeugs braucht und Spezielles nur als Ergänzung. Damit bekommt er eine taugliche Maschine für subtraktive Allerweltssounds und die Sonne wird für ihn scheinen, sobald er klangliche Abwege sucht.
BTW wer seine Klangpalette erstmals um Wavetable/Wavesequenzing erweitern will und sich bei Waldorf umschaut, für den sollte sich vielleicht die Frage stellen, ob er den MW1 mit Analogfilter oder MW2/XT wegen des künstlicheren Klanges oder der Bedienbarkeit aussucht (ja, den Blo gibt´s auch noch und andere Hersteller mit ähnlichem Ansatz). Aber sich da die Mühe zu machen die V1 oder V2 vom Urmicro zu suchen, halte ich für überflüssig. Ja, die Filter klingen zweifelsohne anders. Aber im Vegleich zu den Schwestersystemen der nächsten Generation ist das doch eher marginal und eher interessant für Soundfuchser, die schon alle Klangsorten abgedeckt haben und meinen, ihren Fuhrpark optimieren zu müssen (nicht bös gemeint). Meine ganz persönliche Meinung.