Mellotron?

M

Markus Berzborn

..
Kann man eigentlich noch theoretisch dieses "neue" Mellotron Mk VI bekommen?
Die Seite mellotron.com ist jedenfalls so auffällig lange nicht aktualisiert worden.

Gruß,
Markus
 
Ehrlich gesagt noch nicht.
Welchen Vorteil hat das Teil denn gegenüber einer Mellotron-CD für den Sampler?

Gruß,
Markus
 
Es hat ein realistischeres Verhalten und recht vollständige Llibrary dazu..
Es ist dazu noch simpel, rein und gut is'.. bzw einfch nur einschalten..
 
Markus Berzborn schrieb:
Ehrlich gesagt noch nicht.
Welchen Vorteil hat das Teil denn gegenüber einer Mellotron-CD für den Sampler?

Gruß,
Markus

Es ist beim Memotron halt alles an Knöppen hardwaremäßig wie beim originalen Mellotron vorhanden und es macht auch live auf der Bühne was her. Ich hab das Ding seit knapp 2 Wochen hier im Studio und bin total begeistert. Die Sounds sind auch sehr geil.
 
Hallo Markus,

also, das neue Mellotron soll wohl zu bekommen sein, allerdings hat der Erbauer wohl eine ewig lange Warteliste, weil jeder Progrock-Dödel so´n Ding haben will, seit The Musical Box damit auf der Bühne rumstehen ;-) .

Ganz im Ernst: Ich habe den Prototypen vor ein paar Jahren mal gespielt, und wenn der nicht von Grund auf verbessert wurde, was Justage von Tonköpfen, Bandführung und Kompatibilität mit originalem M400-Bandsätzen angeht, dann sollte man da tunlichst die Finger von lassen. Die Tonköpfe waren -- nicht, wie beim M400 -- auf einer Schiene festmontiert und konnten nicht nachjustiert werden, was Azimuth und Spurlage angeht. Die scharfkantigen Bandführungen neigten dazu, die Ränder der Bänder anzuknicken, und originale M400-Tapes ließen sich nur mit großen Abstrichen einlegen und abspielen, dito die neuen, von Streetly nachgefertigten Bandrahmen. Klanglich war es zwar auf wesentlich höherem Niveau angesiedelt, weil bessere Verstärker drinsteckten, aber ich dudele eine olle 78er Schellackplatte ja auch nicht über einen Transrotor mit Hafler-Monoblöcken und Duntech Sovereigns. Das gibt die Qualität des Ausgangsmaterials einfach nicht her. Und was kostet das gute Stück? Irgendwas ab 4.500 Euro, glaube ich. Das ist doch albern, wenn man das Gebotene mal ohne Nostalgie oder Sentiment betrachtet.

Dasselbe gilt auch für das originale M400. Zum einen sind die Preise hier in Deutschland und europäischem Niveau durch diverse Umtriebe einiger weniger grundlegend ruiniert worden, sodaß es unmöglich ist, ein einigermaßen funktionstüchtiges M400 noch unter 2.000 Euro zu bekommen. Selbst völlig verranzte M400 gehen mittlerweile für ein Heidengeld weg. Jeder weitere Bandsatz mit drei weiteren Klängen kostet ein Vermögen, wenn man sich einen von Streetly in England herstellen läßt, die Fertigungsqualität und die Toleranzen, was Tuning, Spurlage und Mischbarkeit der Klänge angeht, sind ziemlich bedenklich, und, wie gesagt, für drei neue (alte) Klänge um die tausend Euro auf den Tisch des Herren legen? Ich weiß nicht, ob da die Liebhaberei und der Fetisch nicht etwas zu doll auf die Spitze getrieben worden sind.

Ferner sollte man nicht vergessen, daß sämtliche originalen Bandsätze aus den 70ern entweder von Streetly Birmingham oder Mellotronics London gefertigt wurden, sodaß untereinander schon enorme Toleranzen, was Spurlagen und Mischbarkeit anging, bestehen. Außerdem brauche ich wohl nichts über alte Tonbänder zu sagen, die seit 35 Jahren immer wieder an derselben Stelle abgenudelt werden bzw. wo die Qualität des verwendeten Materials nicht immer gleichbleibend ist oder wo die Aufnahmen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals neu equalised oder sogar ge-aphexed wurden, sodaß Ersatztapes, die mal infolge von Verschleiß später mal eingesetzt werden mußten, für ein völlig unausgewogenes Klangbild sorgten.

Was das Memotron angeht, so ist meine Meinung stark subjektiv durchgefärbt und mehr von den Dingen hinter den Kulissen beeinflußt als von der Praktikabilität des Gerätes selbst. Das bitte ich beim Lesen des Folgenden zu bedenken:

Memotron = Beutelschneiderei. Ich möchte einem alten Freund und Melltrongefährten nicht in den Rücken fallen, aber in allererster Linie ist dieses Ding Geldmacherei mit den Aufhängern "Jeder soll irgendwas da stehen haben, das weitestgehend wie ein Mellotron aussieht" und "Ich habe nur dieses eine Ding, und das melke ich bis zum Umfallen". Wie schon ganz richtig gesagt, sind eine gute Sample Library (Masterbits) oder das M-Tron (GMedia) ganz hervorragende Alternativen, zumal die Sounds auf diesen CDs bzw. im M-Tron von genau demselben Herren kompiliert wurden wie die Sounds im Memotron. Er hat dort für sich eine Marktlücke entdeckt, und da er als Realschul-Lehrer ja hart am Rande des Existenzminimums vor sich hin existiert, bewahren ihn diese Projekte vor dem Abrutschen ins Prekariat oder wie sich das nennt. Meine Ironie und mein Hohn sind deutlich herauszuhören, nicht wahr? Das Memotron ist m. E. ein weiteres Projekt im Sinne von "Ich krieg´ den Hals nicht voll"... ich habe da im Laufe der Jahre ein paar Geschichten erlebt, die ich damals glaubte, lustig finden zu müssen, heute -- mit ein bißchen Abstand -- jedoch nur noch ärgerlich und ungezogen finden kann.

Ein Sampler bis zur Oberkante mit gescheiten Mellotron-Sounds vollgestopft sieht nicht annähernd so schick aus wie ein Memotron, das ist wahr. Aber auch aus dem Sampler lassen sich -- vor allem in Kombination mit einem ollen Bandecho und/oder einem analogem Hall (es muß nicht immer EMT 140 sein) -- ganz authentische Klänge mit Patina rausholen. Der Rest ist nur noch ein Rechenexempel: Ein Emu schlägt mit 400 bis 600 Euro zu Buche, die Mellotron-CD-ROM mit 25, ein kleines Masterkeyboard mit 200, und für den Rest lasse ich mir vom Schreiner meiner Wahl ein nettes weißes Holzgehäuse zimmern... das kostet immer noch weniger als ein Memotron, ist wesentlich flexibler, was die Klangauswahl angeht, und ist nicht so ein "Duplack". Wer ein M-Tron auf´m Laptop installiert hat, kommt mit noch weniger Geld und mehr Tragbarkeit aus und hat genau dasselbe Prinzip. Entschuldigung, ich möchte hier niemandem auf die Füße treten, aber -- wie gesagt -- ich sehe meinen Blick getrübt durch ein paar Geschichtelchen hinter den Kulissen. Die wären abendfüllend und was für "´nen lecker Fläschken" schottischen Malts.

Ich schätze den Charakter eines Mellotrons über alle Maßen und habe meine erste CD vor einigen Jahren bis zum Kragen mit dem M400 und dem Mark 5 vollgestopft, aber mittlerweile ist der Klang -- durch die Profitgier einiger weniger -- dermaßen zu einem Allgemeinplatz verkommen, daß ich um diese Klänge einen weiten Bogen mache (das ist fast übler als Werkssounds aus Korg M1, Roland D50, Yamaha DX7 oder Korg Wavestation). Gerade in der Abteilung, aus der ich ursprünglich komme, wird allenthalben eifrig mellotronaniert, und Edgar Froese 1975 ist die Leit(d)figur der ganzen Bewegung. Als gäbe es nichts anderes und dürfe es auch nichts anderes geben... schrecklich!

Was man sich schlußendlich holt, ist da wohl jedem selbst überlassen. Aber ein Memotron nur für diesen einen Zweck zu kaufen (oder den zweiten, Posing), ist ungefähr so, als würde man sich einen Lamborghini zum Brötchenholen hinstellen, nämlich irgendwie völliger Quatsch. Aber, wie gesagt, meine Meinung ist weder objektiv, noch unemotional. Das nur für die Anwälte und diejenigen, die sich auf den Schlips getreten fühlen...

Stephen.
 
hübsches statement. aber nicht astrein. ich finde einen porsche zum brötchenholen mehr als angemessen, für mich :) . mach ich auch seit 20 jahren so. find ich geil. gut diese mellotron-sampler-kiste finde ich einen übertriebenen luxus für MICH , aber wer's mag ? die mellotronsounds, im übrigen, finde ich in meinen aktuellen songs voll endgeil :) , auch wenn " mittlerweile der Klang -- durch die Profitgier einiger weniger -- dermaßen zu einem Allgemeinplatz verkommen " ( ich kapier' den satz eh nicht ). ein emulator 6400 oder laptop mit mellotron sounds zu bedienen ist sinnvoll und legitim. wer knöppe mag und displays scheisse findet, nimmt eben das ding von manikin. amen 8)
 
ppg360 schrieb:
Wer ein M-Tron auf´m Laptop installiert hat, kommt mit noch weniger Geld und mehr Tragbarkeit aus und hat genau dasselbe Prinzip.
Völlig richtig. Aber ich gehe z. B. nicht mit meinem Bürokrempel, also nem Notebook auf die Bühne, sondern bevorzuge ein "Instrument".

ppg360 schrieb:
...aber mittlerweile ist der Klang -- durch die Profitgier einiger weniger -- dermaßen zu einem Allgemeinplatz verkommen, daß ich um diese Klänge einen weiten Bogen mache
Jou, dann mache aber auch einen Bogen um den Minimoog, ARP Odyssey, PPG Wave, Prophet 5, usw.
 
Jou, dann mache aber auch einen Bogen um den Minimoog, ARP Odyssey, PPG Wave, Prophet 5, usw.

Das stimmt so nicht ganz. Die von Dir genannten Synths kann man ja frei "programmieren". Ein Mellotron klingt mit den mitgegebenen Möglichkeiten immer wie ein Mellotron, vermutlich wirst nicht mal du es schaffen dass es ganz furchtbar (anders) klingt ;-)
 
sushiluv schrieb:
Jou, dann mache aber auch einen Bogen um den Minimoog, ARP Odyssey, PPG Wave, Prophet 5, usw.

Das stimmt so nicht ganz. Die von Dir genannten Synths kann man ja frei "programmieren". Ein Mellotron klingt mit den mitgegebenen Möglichkeiten immer wie ein Mellotron, vermutlich wirst nicht mal du es schaffen dass es ganz furchtbar (anders) klingt ;-)

Genau das ist es (ich hatte eigentlich erwartet, daß Bernie von alleine drauf kommen würde ;-) ). Es ist immer dieselbe Flöte, Tröte, Zahnarztchor ("Machensema´n Mund auf und sagnsem ´aaahhhhh`"), Fiedeln, was auch immer. Der einzige Detailunterschied ist eben der, daß manche Trons besser gewartet sind als andere oder manche Bandrahmen sorgfältiger hergestellt wurden als andere. Der Sound als solcher bleibt immer derselbe. Und der Vorrat an brauchbaren Sounds ist nicht unerschöpflich. Einen PPG hört man aufgrund seines Charakters *immer* raus, das stimmt, aber bei mir klingt er anders als bei TD als bei Thomas Dolby als bei Klaus Doldinger als bei Gary Numan als bei Dieter Bohlen als bei...

Und -- wie bereits eher angeführt -- es spielen für mich auch einige persönliche Gründe mit in mein harsches Urteil hinein. Was genau, gehört hier nicht hin, sollte aber beim Lesen meines Kommentars bedacht werden.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Genau das ist es (ich hatte eigentlich erwartet, daß Bernie von alleine drauf kommen würde ;-) ). Es ist immer dieselbe Flöte, Tröte, Zahnarztchor ("Machensema´n Mund auf und sagnsem ´aaahhhhh`"), Fiedeln, was auch immer.
Man kann aber beim Memotron während des Spielens sehr schön zwischen A-B-C hin und her drehen und mischen, oder mal eben auf "half speed" umschalten, genau so wie beim Original. Das echte Mellotron spielt ja auch nur die Bänder ab.
 
sushiluv schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Die von Dir genannten Synths kann man ja frei "programmieren". Ein Mellotron klingt mit den mitgegebenen Möglichkeiten immer wie ein Mellotron, vermutlich wirst nicht mal du es schaffen dass es ganz furchtbar (anders) klingt ;-)

Ja schon, ich verstehe gut, was Du meinst.
Aber einem Minimoog wirklich "neue" Töne zu entlocken, trotz seiner Vielfältigkeit, ist ebenso kaum möglich, das war doch auch alles schon mal da.
Und das ein Memotron "nur" so klingt wie ein olles Mellotron, genau das war ja das Ziel seiner Entwickler und genau das ist Manikin auch super gelungen.
Realistisch betrachtet ist das Memotron für einen einfachen Sample-Player sicherlich extrem überteuert und bestimmt legt nicht jeder Mellotronfan so einen Haufen Kohle auf den Tisch.

Ich wollte schon immer ein M400 Mellotron haben, abgehalten hat mich dann doch immer die wartungintensive Technik. Jetzt hat man mir einen Herzenstraum erfüllt und die Optik stimmt auch...
 
Bernie schrieb:
sushiluv schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Die von Dir genannten Synths kann man ja frei "programmieren". Ein Mellotron klingt mit den mitgegebenen Möglichkeiten immer wie ein Mellotron, vermutlich wirst nicht mal du es schaffen dass es ganz furchtbar (anders) klingt ;-)

Ich wollte schon immer ein M400 Mellotron haben, abgehalten hat mich dann doch immer die wartungintensive Technik. Jetzt hat man mir einen Herzenstraum erfüllt und die Optik stimmt auch...

Volle Übereinstimmung! Auch ich als langjähriger M-Tron User hatte mir ein Mellotron gewünscht, um auch der Haptik und der Optik eine gewisse Befriedigung zu geben. Es macht einfach Spaß, mit dem Ding zu spielen, und ich spiele auch wieder so Mello-/Memotron, wie ich es früher mit meinem alten M400 auch getan habe, nur dass ich jetzt ohne große Zeitverzögerung durch die M-Tron Sammlung reichlich Klänge zum Einspeichern zur Verfügung habe, natürlich neben den beiden verfügbaren Kollektionen von Manikin.
In Sachen traumatische Erlebnisse kann ich PPG-Stephen nicht helfen, nur kenne ich die Geschichte nicht so, dass K H-H der Initiator war, sondern eben als Spezialist ins Boot geholt wurde....und das ist gut so, denn kaum jemand hat wohl mehr Erfahrung in diesem Bereich als er.
Es gibt Menschen, die möchten Geld verdienen, und wenn sie gute Arbeit liefern, warum sollten sie das nicht tun? Schliesslich ist ein Bedarf da!
Und noch etwas zum Musical Box-Statement. Aufmerksame Beobachter hätten in dem M400-Gehäuse die Yamaha A3000-Sampler entdeckt!
Was allerdings den musikalischen Output für uns Prog-Rock-Fuzzies (ja, auch dieser Fraktion gehöre ich an!) nicht im mindesten berührt hat, es war trotzdem klasse und nur durch die 73er- und 74/75er-Konzerte zu toppen, die ich damals als Jugendlicher erleben durfte.
Da ich aber beim Musikmachen eher der älteren und experimentelleren TD-Fraktion denn dem Progressive Rock zugetan bin, ist die Verwendung eines Memotrons für mich selbst nach dieser kurzen Zeit unerläßlich geworden, und dieses Statement ist nun einmal subjektiv und für meine Person nicht diskutierbar.
Was das Teil kostet, weiß jeder, nur ist so etwas eine Herzensangelegenheit und auch für die Hersteller nicht ganz ohne Risiko, gerade was eine kleine Firma wie Manikin betrifft.
Es ist mutig, so etwas zu erstellen und anzubieten, aber es scheint zum Glück außer bernie und mir noch weitere Bekloppte zu geben, die dieses Instrument lieben. Ich setze das Memotron dem Mellotron gleich, weil es Samples von "Samples" sind und die Digitalisierung keinen Anlaß zur Diskussion gibt.
Wenn sich jetzt jemand an seinem M400 festklammern möchte....bitte sehr, aber ich habe meines damals eben wegen des zu erwartenden Verschleißes veräußert (es war 1992 und mittlerweile ist es leider vollkommen hinüber) und eigentlich unbewußt auf ein Teil wie das Memotron gewartet.
 
Als letztens ein Background-Sound bei der von Freundinnen so geliebten Soap GZSZ aus einem Mellotron-Sample bestand, habe ich Angst bekommen. Seitdem nutze ich Mellotron Samples nur mit äußerster Vorsicht.
Mir reicht in jedem Fall der M-Tron, weil da nun wirklich alles an Samples drin ist, was man braucht. Ich verstehe diejenigen aber auch, die das Dingen in Hardware vor sich haben wollen....nur ist ein Mellotron nicht im Ansatz so flexibel wie ein halb so teurer Andromeda. Und das nur wegen ein paar Choir-Sounds oder der ewig gleiche Flöte...ich weiß net.
 
Bernie schrieb:
sushiluv schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Die von Dir genannten Synths kann man ja frei "programmieren". Ein Mellotron klingt mit den mitgegebenen Möglichkeiten immer wie ein Mellotron, vermutlich wirst nicht mal du es schaffen dass es ganz furchtbar (anders) klingt ;-)

Ja schon, ich verstehe gut, was Du meinst.
Aber einem Minimoog wirklich "neue" Töne zu entlocken, trotz seiner Vielfältigkeit, ist ebenso kaum möglich, das war doch auch alles schon mal da.

Da bin ich mir nicht sicher. Der Mini wird ja von vielen auch immer für die gleichen Sounds verwendet...Wer macht den schon richtig fette Padsounds mit einem Mini? Viele machen doch nur den ewig gleichen Basssound oder die altbekannte Lead, sonst nix. Was der Bauer nicht kennt....Aber das ein Mini eben weitaus flexibler ist gegenüber einem Mtron ist nun wirklich nicht diskussionsfähig, würde ich mal sagen.
 
So sehr ich aufgrund meiner Vergangenheit und meiner musikalischen Vorlieben den Mellotron-Sound liebe und liebendgerne ein Memotron mein Eigen nennen könnte - ich find den Preis und die Möglichkeiten des Memotron einfach schlicht und ergreifend eine Unverschämtheit.

Wenigstens 5 Oktaven hätte das Teil bringen können, wenn auch nicht mit Originalsound - dafür eben mit Split.
Und vielleicht ein kleines bischen etwas von modernen Möglichkeiten - eine Simulation eines Space-Echos z.B.

Oder aber das Ding sollte max. 400 Euro kosten - dann wär's auch ok.


Aber so ? - Bei aller Liebe - nein danke.

@Bernie (psst - hören und spielen würde ich es aber tierisch gerne mal - bringst Du es zum HappyKnobbing mit ? :D 8) 8) 8) )
 
serenadi schrieb:
ich find den Preis und die Möglichkeiten des Memotron einfach schlicht und ergreifend eine Unverschämtheit.
Finde ich nicht. Der hohe Preis kommt auch wegen einigen liebevoll umgesetzten Details, die man sicher auch hätte billiger umsetzen können. Da wären die sehr teuren CD-Laufwerke, die ohne eine häßliche Frontplatte auskommen. So sieht man nur einen eleganten Schlitz, in dem die CD dann verschwindet. Da gabs anfangs technische Probleme, wegen der recht dicken Holzabdeckung.
Billige Plastikknöppe und eine Plastikabdeckung, statt teurem Aluminium hätten auch funktioniert.
Das Memotron-Gehäuse selbst ist schon ein Traum aus hochglänzendem weißen Lack, alles sehr schön und aufwändig gefertigt.
Aber ein popeliger kleiner Beistellschrank deutscher Produktion aus dem Möbelhaus kostet in dieser edlen Ausführung, ohne jegliche Elektronik, ja auch nicht weniger.

serenadi schrieb:
Wenigstens 5 Oktaven hätte das Teil bringen können, wenn auch nicht mit Originalsound - dafür eben mit Split..
Was meinst Du, wie groß der Aufwand war, genau diese Keyboardgröße zu bekommen? Wenn Du mal ganz genau hinschaust, wirst du feststellen, das die äußeren Abstände zwischen den beiden äußeren Tasten minimal
geringer ausfallen, als bei den anderen Tasten, weil die eigentlich nicht dort hingehören. Es gab wohl keine fertige Tastatur, die exakt den gleichen Umfang hatte, wie das Mellotron Vorbild.
Und noch was. Wo willst Du die Samples hernehmen? Jede Taste auf dem Memotron hat ein eigenes Sample, genau wie beim Original. Da wird nix mehr geteilt.

serenadi schrieb:
Und vielleicht ein kleines bischen etwas von modernen Möglichkeiten - eine Simulation eines Space-Echos z.B.
Und noch nen Sequenzer und ein Filter und polyphonen Aftertouch....

serenadi schrieb:
Oder aber das Ding sollte max. 400 Euro kosten - dann wär's auch ok.
Dafür bekommst Du nicht mal das leere Case gebaut.

serenadi schrieb:
@Bernie (psst - hören und spielen würde ich es aber tierisch gerne mal - bringst Du es zum HappyKnobbing mit ?
Mal schauen....
 
mon0 schrieb:
Als letztens ein Background-Sound bei der von Freundinnen so geliebten Soap GZSZ aus einem Mellotron-Sample bestand, habe ich Angst bekommen. Seitdem nutze ich Mellotron Samples nur mit äußerster Vorsicht.
Mir reicht in jedem Fall der M-Tron, weil da nun wirklich alles an Samples drin ist, was man braucht. Ich verstehe diejenigen aber auch, die das Dingen in Hardware vor sich haben wollen....nur ist ein Mellotron nicht im Ansatz so flexibel wie ein halb so teurer Andromeda. Und das nur wegen ein paar Choir-Sounds oder der ewig gleiche Flöte...ich weiß net.

Ich habe keine Lust, mit meinem Instrumentarium zu strunzen, aber direkt neben meinem Memotron steht mein Andromeda :D
Über die Flexibilität eines Mellotrons brauchen wir auch nicht zu diskutieren, es kann nur bedingte Klänge wiedergeben, aber diese sind nun einmal einzigartig und selbst durch bessere Samples von Chören, Flöten oder Ähnlichem bzgl. ihrer Wirkung nicht zu toppen. Selbst wenn die "Freundin" GZSZ schaut... ;-)
Vom Verstand her bleibt man beim M-Tron (auch wenn dieses sehr unsauber programmiert ist), aber manches kann man mit Verstand allein nicht erklären, dazu gehört vielleicht auch das Festhalten am Minimoog, was bei mir allerdings so eine Art Jugendliebe war und ist.
Es ist nicht der Preis beim Memotron, der ist schon in sich gerechtfertigt, es ist eine Bauchentscheidung, zu der auch das Wissen gehört, dass ein Memo- oder Mellotron nicht grundsätzlich ein Background-Instrument ist. Von vielen wird es genutzt, weil es hype ist.
Das führte auch zur Entstehung des M-Trons, der Markt war da und GForce war stets bemüht, Material in Form von anderen gesampelten Bandrahmen nachzuliefern. Und das eben diese auch in dieses Instrument passen (by kind permission of GForce), zeugt doch davon, dass auch diese Truppe sich von diesem Produkt als Third Party Developer etwas erhofft.
Sei es drum, Du kannst mich für bekloppt erklären, dass mich ein V-Synth weit weniger als ein Memotron interessiert, es prallt an mir ab (auch wenn einer meiner bevorzugten Keyboarder, Richard Barbieri, mittlerweile seine Mellotron-Samples wohl in seinen V-Synth geladen hat).
Aber der Klang/die Klänge dieses Instruments sind durch ihre Beschaffenheit auch heute mit nichts zu vergleichen.
Und mit Vorsicht und Bedacht sollte man jeden Klang benutzen, wenn einem was an der eigenen Musik liegt, das betrifft nicht nur das Mellotron :)
 
Bernie schrieb:
Und noch was. Wo willst Du die Samples hernehmen? Jede Taste auf dem Memotron hat ein eigenes Sample, genau wie beim Original. Da wird nix mehr geteilt.

Da hast Du mich falsch verstanden.
Ich möchte genau diese Samples. Aber eine 5-Okt. Tastatur wäre nicht nur viel günstiger geworden, als diese Maßanfertigung, man könnte halt über einen Split auch zwei von den (originalen) Samples auf die Tastatur verteilen.

Ich akzeptiere auch die Qualität der Fertigung, ein schönes Gehäuse und so. (Ein Schlitz-Laufwerk hingegen ist "Spottbillig" auf dem Elektronikmarkt).

Aber so bleibt es halt ein Instrument, welches sich nur sehr wenige leisten können, bei der gebotenen Funktionalität.

Ich meine einfach, wenn ich heute schon mit moderner Technik ein altes Instrument clone, dann würde ich auch ein wenig daran zeitgemäß updaten.
 
serenadi schrieb:
Ich möchte genau diese Samples. Aber eine 5-Okt. Tastatur wäre nicht nur viel günstiger geworden, als diese Maßanfertigung, man könnte halt über einen Split auch zwei von den (originalen) Samples auf die Tastatur verteilen.

Ich meine einfach, wenn ich heute schon mit moderner Technik ein altes Instrument clone, dann würde ich auch ein wenig daran zeitgemäß updaten.

Das gibt es doch: eine M-Audio-Tastatur mit M-Tron, damit liegt man voll im Trend! Oder NI Kontakt 2 mit Newtron Bomb von Hollow Sun :D

Spaß beiseite: zeitgemäße Lösungen gibt es genug am Markt, mit dem Memotron wird ein gewisser Retro-Fetisch bedient, und wir Fetischisten wollen dieses Instrument genau so, wie es ist. Und da brauchen wir auch nicht über einzelne Komponenten wie das CD-Laufwerk zu diskutieren, die Ausstattung, so sparsam sie quantitativ auch ist, entspricht dem, was gefordert ist.
Wenn es nur um den Sound geht, s.o.
Aber es fängt schon damit an, dass bewusst keine geloopten Klänge auf die Tasten gelegt wurden, hatten wir früher auch nicht. Mag nicht zeitgemäß sein, fördert aber die gewohnte Spielweise und die klangliche Authentizität.
Hier geht es nicht um tausend effiziente Schalter und Regler, mit Splitsound und Layermöglichkeiten, hier geht es allein um das Mellotron oder besser Memotron. Alles andere gibt es schon (oder ist technisch leicht machbar) in irgendeiner Form.
 


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