Ich mach ca. alle 2 Monate so ein Festpatch mit dem ziel ein bis zu 2stündige LiveAct show zu machen (wenn covid dann mal rum ist). Dazwischen unpatche ich alles und schaue, dass ich neue Sachen ausprobiere. Diese neuen Experimente versuche ich dann in ein neues Festpatch zu integrieren, bzw. die gelungenen Experimente. Aber immer nur eins nach dem anderen. So ändert sich ca. alle 2 Monate das Festpatch um ca. 15-20%. Dann ist es mir aber wichtig dieses Festpatch ca. 1 Monat so beizubehalten weil ich erst nach einer gewissen Zeit eine musikalische Beziehung dazu aufbauen kann. In der Zeit wird dann die theorie immer unwichtiger und die Hände immer wichtiger. Ich finde man muss versuchen vor allem seine Ohren und Hände in direkte Abhängigkeit zueinander zu bringen. Das gelingt mir am besten wenn ich wenige komplexe Stimmen habe. Ich patche dann viel über kleinmixer und switches damit ich eine Voice komplett transformieren kann. Ich versuche auch einiges frei zu lassen indem ich die Sweetspots so "breit" wie möglich gestalte. Als modular Liveact muss man sich imo von dem einen perfekten sound verabschieden und vielmehr versuchen einen optimalen Bereich zu kreieren in dem man dann maximale variabilität hat. Grobes Beispiel: Wenn du die Hihat mit mehreren sequencerspuren fest durchmodulierst, also velocity, decay, "tone" ect. dann hast du als performer weniger möglichkeiten musikalisch-impulsiv in die Sache einzugreifen. Manchmal ist es einach cool eine kurze HiHat noch kürzer zu machen weil alles andere in der Musik danach schreit. Wenn alles hart durchmoduliert ist, dann wird das schwierig.
Zum Patch:
Octatrack ist inzwischen nurnoch send-FX fürs modular und ab und zu Sampleschleuder was dann aber noch im modular bearbeitet wird. Mein ziel ist es den Octa mittelfristig rauszuhauen, weil der ehrlich gesagt ganz schön abkackt soundmäßig im gegesatz zum rest. Klingt alles irgendwie flach. Sequencing und die meissten effekte hab ich schon ins rack verlagert (Westlicht, Happy nerding FX-aid xl, Synth tech Hyperion) brauche da nurnoch ein kleines FX-aid für delays. Sampler modul gibt es leider noch nicht was ich brauche. (Assimilator hätte die qualität, aber kein timestretching, Erika klingt nicht viel besser als der octatrack) Ich mach gerade ein Reaktor sampler um den mit meinem Expert sleepers es-9 ins modular zu integrieren, aber so ein Projekt dauert. Einzig der Mordax Sampler der vor 4 Jahren hätte rauskommen sollen wäre interessant. Aber dahört man leider nichts mehr. Vielleicht versuch ich bald mal komplett auf Samples zu verzichten dann kann ich mir den Octatrack sparen. Jetzt ist es so, dass ich ein Stereosignal (L-1 Stereo kompressor) und 1 Monosignal aus dem Modular in den Mackie kleinmixer schicke. Ein weiteres Monosignal ist der effekt send für den Octatrack. Dazu ist der Sponde mixer von IO-intruments sehr gut. Der mixt erstmal alle monosachen im Modular (türkis) und regelt auch die Send pegel (lila). Ich finds wichtig während einer längeren performance die Sendpegel zu variieren (in meinem Fall ist es delay) bzw. oft ganz rauszunehmen. Sorgt auch manchmal für abwechslung auch wenns nur unterbewusst ist. Grobes Beispiel: Hi Hat -> delay. Geil wenn mans reindreht. Noch geiler wenn mans wieder rausnimmt
. Dann schicke ich noch die samples aus dem Octa (Der ist schon geil, vor allem wenns ums Zerhacken von Samples geht aber als ich den assimil8tor gehört habe war das schon ein grosser Unterschied. Vielleicht "zwingt" der timestrtching Algo ja auch das schlecht klingen zu lassen....) stereo ins rack. Das wird dann von einem Maths kanal, getriggert von einem Euclid-Kanal vom Tete/Tetrapad + VCA rhytmisiert. Da hab ich schnellen zugriff auf den Rythmus und kann so zB. sampleflächen oder Vocalsamples aus dem octa schön zerhacken. Das Ergebnis schicke ich über kleine mixer zum Hyperion oder/und Mungo D0 Delay. Wenn es ins Delay geht wird es auf einmal teil einer anderen Voice. Ist also ein Fremdsignal was sich ins feedback einer anderen Stimme mogelt.
Das Mungo D0 ist Zentrum dieser anderen (doppel)Stimme. Ich nenne sie mal Potentiell-melodiöse metaparaphone Dualsynthese
Über switches kann ich 2 Stimmen melodiös ansteuern: Entweder "komponiert" vom Westlicht Performer oder generativ über die 2 Ladik s-180 Sequencer oder ein kombination von beiden. Bei melodiösem ist imo totale Repitition genauso schlimm wie totales Random. Daher Ist es schon gut das ganze kompositorisch über abgespeicherte Sequenzen anzugehen, es ist aber ein sehr ergibiges Werkzeug Randomness dosiert zu verabreichen. Der Westlicht hat mit seinen 4 CV eingängen total abgefahrene Möglichkeiten für diesen Zweck. Zwei davon beschicke ich mit Tete/tetrapad. Damit kann ich randomness im westlicht erzeugen. Aber nur bei den Steps die ich im Westlicht dafür "freischalte" Daher kann ich den "kern" einer melodiösen Phrase beibehalten, kann aber einge noten in der definierten Skala "herumspringen" lassen. Man muss das schon gut vorbereiten, aber wenn man das hat kann man sehr gut langeweile verhindern. Wenn die melodie Generativ erzeugt wird schicke ich dafür einen mix aus sequencern von 2x ladik s-180 und 2 Modcan LFOs als CVs in den intellijel scales. Ich steuere dann jeweils individuell die modulationstiefen von LFOs und sequencen. Der lfo muss hier unbedingt frequenzmoduliert werden, nichts schlimmeres als ein gleichbleibender lfo -> quantizer
Das Scales ist richtig gut, vor allem wenn man oscs stimmen kann und etwas über Skalen weiss. Sehr gut wenn man viel darauf spielt. Damit werden dann 2 Oscs getrennt, oder im Falle vom Westlicht paralell angesteuert. Die eine Stimme ist Generate3 die andere der Synth tech e300. Beide kriegen jeweils einen QMMF-4 kanal spendiert, jeweils eine contour + 2 Mathskanäle auf den cutoff. Der interne mix des QMMF-4 geht dann in das Mungo d0 delay welches wiederum einen weiteren Kanal vom QMMF-4 bedient und somit das feedback herstellt. Dazwischen ist noch ein instruo tan der für mehr spielraum im bereich kurz vor der Resonanz sorgt und noch ein envelope follower der negativ auf die Amplitude des Feedback signals wirkt. Die Generate3 Stimme hat eine traditionelle ADSR instruo ceis. Die e300 Stimme hat noch ein Kanal vom Natural gate dazwischen. Ich bekomm mit dem Setup manchmal sachen hin die für mich mehr nach wavetable klingen als irgendwelche wavetable oscs. Sehr klar und variabel. Der generate wird noch von einem teil des Cwejman D-lfo Phasenmoduliert. Das cool ist, dass der "Core" output vom Generate3 durch phasenmodulation nicht variiert wird und ich ihn somit noch als Syncquelle für den modulator benutzen kann. Ich schicke den core out sogar noch in einen wavefolder um mehr nnulldurchgänge zu bekommen und so den den modulator viel hochfrequenter aber immer noch harmonisch synchronisieren zu können. Das ganze mach ich aber abschaltbar. Ist als Performacemittel sehr ergiebig Oscillator sync schaltbar zu machen. Wenn man zB weg vom tonalen will was ich nach 5minuten melodiegesäusel recht wichtig finde. Das ganze geht dann in den hyperion und das fx-aid. Leider muss ich es gerade noch als FX kette benutzen weil mir noch 2 kleine Stereomixer fehlen um jedes signal individuell auf die FX schicken zu können. Wobei ich eben auch den Wet/Dry regler oft ganz unten habe. Wie gesagt, ich finds wichtig nicht immer alle FX wege offen zu haben. Ich denke sogar grade auch über einen CV-steuerbaren Stereomixer als Sendmixer für den Hall (FX-aid) Da ich gerne lange hallfahnen mag ist es wichtig den hall nicht konstant mit signal zu beschicken sondern das mit einem VCA steuern zu können. Doepfer a-135-3 wäre gut dafür.
Das Bass ist Cwejman VCO-6 + ein zweiter E300, ziemlich krasse kombi weil beide gleich gut aber total unterschiedlich. den intervall zwischen beiden stelle ich mit dem VPME.de t43 ein. Ein super performace tool, ich hab da schon richtige Switchkombinationen eingeübt bzw. komponiert. Alles eingesteuert von einem Kanal des westlicht. Ich nenn dass mal typisch zurückhaltend Hifi-Acid
. Sync von Cwejman zum E300 ist auch schaltbar, was zusammen mit FM in gleicher richtung und der möglichkein blitzschnell sehr viele intervalle herstellen zu können (cwejman octavschalter und t43 für den e300) sehr vielseitig sein kann. Die einzelwellenformen des VCO-6 werden gemischt vom SSF mixmode. Bei dem kann ich einzelne kanäle auf invertiert stellen was beim Wellenformmix von oscs sehr ergiebig sein kann. Auch PWM kann man so manchmal noch akzentuierter hinbekommen. Die beiden regelbaren Eingänge des nachfolgenden MMF-6 filters werden dann mit dem jeweiligen Osc(mix) beschickt. So kann ich leicht den einen oder anderen Osc ein und ausblenden. Wenn der e300 zB frequenzmoduliert wird also viel unharmonisches entsteht bringt es viel den Pegel deutlich runterzunehmen um eine sehr volle aber noch tonale stimme zu haben. VCA ist Vermona Quadropol angesteuert von der Frequency central system x envelope. Der FSh-1 sorgt dann noch als frequency shifter in sehr langsamen modus mit feedback für stereo pseudophasing im bass.
Bassdrum ist super einfach. Sinus vom D-LFO geht in Natural gate. Die Tonhöhe vom osc wird mit einer zweiten System x ADSR envelope angesteuert. ADSR deswegen weil sie wiederum viel spielerische möglichkeiten ergibt. So kann man mit minimalem sustain eine Art Punch erzeugen welcher dann abhängig von der gatelänge in einer zweite oomph-phase übergeht. Wenn man dann noch decay und release unterschiedlich einstellt kann man mit unterschiedlichen Gate-Längen sehr viel erreichen. A Propos Gate länge: Sehr oft unterschätzt was man in aller art von sequencen mit unterschiedlichen gatelängen erreichen kann. Vor allem bei generativen sequenzen. Auch ein Mittel um die überall drohende Langeweile zu vermeiden oder mindestens hinauszuzögern. Der sinus des D-LFO ist genial unperfekt. Das cleane Volumen ist zu hauf da, zusätzlich scheint aber auch irgendwas minimal superharmonisches mitzuschwingen was für bassdrums irgendwie perfekt zu sein scheint. Ausserdem kann ich die startphase einstellen wenn ich den mit dem BDgate synce und so einen in jeder möglichen einstellungen den klick entweder ganz verschwinden zu lassen oder eben ein bischen reinzudrehen.
Snaredrum ist rauschen -> bp filter (4. Kanal vom QMMF-4) die schaltbare distortion + die geniale resonanz vom Cwejman ist sehr snarig
VCA wird moduliert von einem Quadrax Kanal. Tatsächlich die erste digitale envelope die ich gut finde. Gerade für perkussives. Da ist aber der Contour1 von Joranalogue noch besser. Wichtig finde ich bei den brot und butter percussions (hihat, snare) auf die charakteristik der VCA envelope eingreifen zu können. Aus solchen gründen mag ich auch keine Percussionmodule. Da ist maths natürlich gut, für percussives die Contour1 noch besser imo. Da kann man gerade bei snares viele compressoren und sogar "hall" simulieren. Decayphase zwischen linear und logarithmisch = 80er Jahre compressorengemetzel. Decayphase Exponentiell = 90er Jahre postmodern Jetset Jazz. Aber gerade benutze ich den Quadrax der das auch gut macht aber einstellungsmäßig nicht ganz so spielbar ist weil Exp/log mit einem Minipoti eingestellt wird und in verschiedenen einstellungen die Parameterabdeckung der rise und fall potis nicht mehr so richtig gut ist. Es gibt dann relativ grosse todeszonen am Anfang und Ende des Regelbereiches. Es geht aber gut. Und mich über irgendwas aufzuregen ist eher kontraproduktiv. Modular, vor allem für LiveAct bedeutet auch Kompromisse zu machen. Und da ich den 2x Maths und 2xContour lieber für anderes benutze mache ich den Kompromiss hier gerne. Ausserdem spart mir der Quadrax VCAs, weil man den pegel der envelopes modulieren kann. Was über den Snare kanal des Westlicht gemacht wird.
Genauso bei der hihat wo ich entgegen meiner Aphatie gegen Percussionmodule das HiHat von 2hp nutze. Allerdings hab ich hier das decay auf maximal um auch hier den VCA vom Quadrax modulieren zu können. Auch hier find ich Log/exp für VCA ziemlich wichtig. Die grundklänge des 2hp hihat sind ziemlich cool, lassen sich auch von verschiedenen square oscmixes zu rauschen "morphen"
Kurz gesagt: Techno
Hab grad ein paar Videos geschossen mit dem Patch. Muss das noch schneiden und mach dann einen extra thread draus. Vielleicht kann man dann die Textwand hier abtrennen. Wenn ich das lesen müsste wärs mir auch zu viel
Hab jetzt auch nicht direkt auf Rechtschreibung geachtet. Masse ist klasse.