Gibts es eigentlich für das "Temperament Adjust" eine interessante Verwendung?
Sprich, dass man die 3 Bereiche / Oszillatoren unterschiedlich temperiert und dabei etwas Spannendes rauskommt?
Das ist mir irgendwie neu, das sowas geht und kann ich mir gerade nur bedingt vorstellen.
Ja, das würde gehen, macht aber m. E. eher weniger Sinn. Die sinnvollste Anwendung ist, unterschiedliche Akkorde eines Musikstücks jeweils in Reinstimmung statt gleichschwebender Temperierung spielen zu können.
Stell Dir ein Streichorchester vor. Ein Streichorchester wird immer in Reinstimmung spielen, da die Streicher ihre Intonation stufenlos pro Note bestimmen können. Wenn Du jetzt eine Akkordfolge hast, in der es zum Beispiel C-Dur, G-Dur und D-Dur gibt (Tonika, Dominante, Doppeldominante), so kannst Du keinen der drei Akkorde auf einem Klavier in Reinstimmung spielen. Stattdessen wird die gleichschwebende Stimmung verwendet, bei der alle drei nur ein wenig schief klingen, aber eben schief. Würdest Du das Klavier nun so stimmen, dass wenigstens C-Dur ganz sauber klingt, dann würde G-Dur noch etwas schiefer klingen und D-Dur noch viel schiefer.
Beim PS-3300 nun könntest Du ein Timbre rein auf C-Dur, eines rein auf G-Dur und eines rein auf D-Dur stimmen und dann entsprechend pro Akkord die Timbres wechseln - und hättest damit einen reinen Klang wie z. B. bei einem Streichorchester.
Natürlich sprechen wir hier von einem riesigen Aufwand. Wenn wir aber bedenken, dass für viele heutige Musikstile relativ kurze Sequenzen immer wieder repitiert werden und zudem Analogsynths oft gesampelt und dann irgendwie weiter verwurstet werden, dann kann sich dieser Aufwand schon lohnen.