Hammond P100/L100 ... Erfahrungen, Fußpedal

lilak

|||||
ich hab morgen die möglichkeit eine hammond P100 aus den 70gern zu kaufen, das ist die portable version der L100. Günstig vermutlich weil da fehlt das fusspedal und damit auch das volumenpedal. ich bin Keith Emerson fan und hab den noch auf der Bühne mit ELP gesehen und die orgel die er auf der Bühne rumwirft und mit messern traktiert ist eine L100.

klingt theoretisch fast wie eine B3 bis auf den percussion circuit? ok hat keine waterfall tastatur aber das ist kein ding. ich spiele nicht unbedingt mit den füssen aber basslines müssen schon drin sein. geht das mit der unteren tastatur wenn man kein fusspedal hat?

ein passendes hammond fusspedal zu finden ist vermutlich aussichtslos. könnte man das DIYen ? wie überträgt das fusspedal die noten an die orgel? schalter wie bei einer frequency subdivision tastatur?

meinungen?

keith bearbeit eine l100 auf der isle of wright 1970:

 
Zuletzt bearbeitet:
ich beantworte mal eine meiner fragen selbst. die L100 hat für die obere tastatur presets und für die untere drawbars. dh man kann für unten schon einen bassound mit den ersten drei harmonics einstellen aber presets oben ist blöd weil ich total gerne beim spielen die harmonics verändere.

0der gibts einen bass preset für oben und dann könnte man die untere tastatur als main nehmen?
 
Zuletzt bearbeitet:
hier ist eine volumenpedal von einer hammond E100, also ein einfaches poti ist das auch nicht dh, wenigstens das volumenpedal DIYen wird nocht so einfach sein. eine hammond ohne footswell ist aber keine hammond. oder was?

s-l1600.jpg
 
also die L100 hat drawbars für oben und unten, das hab ich falsch verstanden. wenn du mit der linken hand den bass spielen willst musst du einen mod einbauen der die untere tastatur um eine oktave runter setzt, das heisst foldback. keine ahnung wie schwierig das ist,

hier ist eine ganz gute demo der technischen aspekte;


https://www.youtube.com/watch?v=KlLNQeOd6VA


mootboxley, bekannt als behringer demoman lays down the soul funk! das ist der sound der mir seit jahrzehnten im studio fehlt. das spielgefühlt natürlich auch das bringen die digitalen einfach nicht. ok das ist eine m100 aber das ist fast die gleiche orgel.


https://www.youtube.com/watch?v=zRC9KzgPBeQ
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ein bisschen verwundert bin ich schon, dass du die Fragen nicht selber beantworten kannst... Du scheinst noch völlig neu im Thema Hammonds zu sein, lies dich etwas ins Thema ein, bevor du was kaputt machst. Fachgerechtes Ölen z.B.

Die L-100 hat für beide Manuals sowohl Presets als auch einen Satz Drawbars. Allerdings für die unteren Tasten etwas weniger, die zwei für die unteren Oktaven fehlen leider, womit nur bedingt Bassläufe auf dem unteren Manual möglich sind.

Foldback ist was anderes: in den grösseren Hammonds reichen die 92 elektromechanisch generierten Töne nicht, um den Tonumfang der 5 Oktaven des Manuals abzudecken. Um das zu kaschieren, hat man, zB beim höchsten Drawbar, einfach dort, wo der generierte Tonumfang aufhört, nochmals die Tonleiter wiederholt. Dasselbe im Bass. Dem sagt man Foldback. Das hat man an den kleinen Orgeln (M-100, L-100) weggelassen. Dort hört der Ton des betreffenden Drawbars einfach auf. Das kann man mit viel Aufwand nachrüsten, bringt aber recht wenig, und schon gar nicht im Bassbereich. Für mehr Bass müsste man die Tastenkontakte an andere Frequenzen umlöten. Das geht, ist aber aufwendig.

Zum Volumepedal: Bei der Hammond ist das nicht bloss ein Widerstand für laut-Leise. Erstens kratzen Widerstände irgendwann mal, das wär unschön, deshalb hat Hammond das erst kapazitiv und damit berührungsfrei gelöst. Man hat eigentlich einen Verstellkondensator, der zwischen dem Originalsignal und einem gefilterten abgeschwächten Signal pendelt. Gefiltert heisst, dass vorallem die hohen Töne gedämpft werden. Leider hat Hammond bei den älteren L-100 gespart und trotzdem Potis verbaut. Spätere L-100 haben hingegen einen Lichtempfindlichen Widerstand (LDR) drin, der von einem Lämpchen angeleuchtet wird, und das Pedal den Abdunkelungsgrad bestimmt. Das ist berührungsfrei, aber ein toller Fusselfänger und die Lämpchen gehen mal kaputt. Die E-100 hat auch einen LDR drin. Ich geh mal davon aus, dass die portable L-100 auch einen LDR hat. Sofern die Beschaltung die gleiche ist, müsste dein Pedal funktionieren.

Die L-100 unterscheidet sich in vielen Aspekten von der B3. Percussion hat sie trotzdem. Allerding kein Scanner-Vibrato/Chorus, den die B3, M3 und M-100 besitzt. Der Charakter ist anders, jedoch nicht unbedingt schlechter (dafür wartungsfreier...). Ein paar technische Dinge lassen sie etwas zahmer (dumpfer?) klingen als eine B3, das rührt einerseits daher, dass Hammond den charakteristischen Keyclick weghaben wollte. So hat man den Generator etwas anders gebaut, sowie den einen oder anderen Filter in den Verstärker gebaut. Andererseits musste man beim Low-Budget Modell auch sparen, so wurde z.B der Matching Transformer, der die Lautstärkenverhältnisse der Drawbarstellungen bestimmt, durch ein billiges Widerstandsnetzwerk ersetzt. Vor langer Zeit hab ich mal einen Bericht gelesen, wie man eine L möglichst nahe an eine B3 bringt, in dem man diverse Modifikationen anbringt. Vielleicht find ichs wieder...
 
hallo hornbach .. das sind sehr gute infos, vielen dank! richtig ich bin hammond greenhorn. ich hab hier eine yamaha yc-45 weil miles davis die in den 70gern gespielt hat. die hat allerdings auch das füsspedal verloren aber da kann man die basslines problemlos mit der linken hand spielen.

hammond ist das instument was ich noch lernen will bevor ich in die kiste steige. ich bin in meiner jugend mit dem hammond sound aufgewachsen, mein erstes konzert war hardin und york, also hammond und drums:


https://www.youtube.com/watch?v=UfekSw1aqtQ


dann später kam dieser herr dazu. der ist noch immer unterwegs und tourt inzwischen mit seinem sohn an den drums und seiner tochter um die welt und macht mit 70 noch immer den gleichen druck auf die tasten:


https://www.youtube.com/watch?v=wHUP527txeg


inzwischen stehe ich mehr auf diesen sound, das sind die amtierenden groove world masters:


https://youtu.be/i63c3Wg5CEs?t=41


aber der pate der hammond ist natürlich nicht jimmy smith sondern booker t für mich und wer mal was über den soul der hammond lernen will schaut euch das an:


https://www.youtube.com/watch?v=rh9KDzNkpSI


https://www.youtube.com/watch?v=gjgjoSsOvi4




und die jungs aus seattle sollten eigentlich anfang mai in berlin spielen aber coronaseidank doch nicht. die kommen gerade ganz gross raus, das ist die weiterführung von booker t and the mgs, das ist der style den ich lernen will, oldschool mit den basslines mit der linken hand. spart den bassisten und klingt mindestens genauso geil:


https://youtu.be/tNO71hgto7c
 
Zuletzt bearbeitet:
mal ein paar technische fragen hornbach:

- die P100 bekomme ich natürlich megagünstig wenn der untere teil fehlt. wäre es möglich mit einem midi fusspedal und einem microprozessor die tasten zu simulieren? ich hab das mal bei meinem yamaha cs-70 machen lassen, der hat mit midibox hardware und einem schalterarray die tastatur simuliert. dann hast du midi in für die orgel!

- das volumenpedal im bild ist nicht meins. ich würde da einfach das signal vor dem verstärker abfangen und durch ein modernes morley volumenpedal jagen. macht sinn?

- ich hab mal auf dem hammond forum nachgelesen. es gibt einen foldback mod für die untere tastatur der nicht aufwenig ist und die untere tastatur um eine oktave runtersetzt.

- die p100 ist von anfang der 70ger. ist noch nicht klar ob da ein röhrenamp oder transistoramp drin hat aber wir schrauben die heute auf. wenn nicht wäre ja auch nicht schlecht dann baue ich einen hifi tripath amp ein, die klingen noch geiler als ein röhrenamp. gibts einen grundsätzlichen unterschied im sound zu den hammonds der 60ger?

Foldback ist was anderes: in den grösseren Hammonds reichen die 92 elektromechanisch generierten Töne nicht, um den Tonumfang der 5 Oktaven des Manuals abzudecken. Um das zu kaschieren, hat man, zB beim höchsten Drawbar, einfach dort, wo der generierte Tonumfang aufhört, nochmals die Tonleiter wiederholt

ja macht sinn das sind ja nur 92 zahnrädern drin die für alle tasten die 9 obertöne generieren müssen. frequency subdivision? haben eigentlich alle hammond den gleichen tonewheel generator drin oder gibts auch welche die mehr zahnräder haben?

ich finde das immer amüsant dass 90 prozent aller hammond spieler sowieso nur die unteren 3 drawbars nutzen, eine jazz hammond könnte man vermutlich mit nur 40 tonewheels bauen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die YC-45D ist schon was anderes. Ich hab noch ein Basspedal im Originalkoffer dazu ;-)

Frage 1 verstehe ich nicht. Willst du mit der Hammond ein Midi Instrument spielen oder willst du per Midi die Hammond ansteuern? Erstes sollte möglich sein, zweites eher nicht, da sich unter jeder Taste 7-9 Einzelkontakte befinden. Nur das Basspedal per midi ansteuern, halte ich für möglich, da dort nur 1 Kontakt ist. Aber ob sich das lohnt?

Zweites hat nichts mit Foldback zu tun, nur mit dem Umlöten der Frequenzen, das ist machbar, ja.

Die P-100 hat natürlich einen Röhrenamp drin. Da sind aber noch die ganzen Schaltungen für Percussion, Vibrato, Hall und so enthalten und ebenso gewisse Filter, die den Klang der Hammond ausmachen. Ich würd mal drauf tippen, dass man den nicht so einfach rausschmeissen und ersetzen kann, und wenn, dann klingts nacher völlig anders. Du kannst natürlich einfach den Lautsprecher mit einem Widerstand ersetzen, dort das Ausgangssignal abgreifen und durch einen weiteren Verstärker oder Leslie laufen lassen. Hat die P-100 überhaupt einen Speaker oder hat sie sogar einen Line Out? Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man mit einem Equalizer am Ausgang den Klang schon recht gut dem eigenen Geschmack anpassen kann.

Frequenzteiler waren zu Hammond-Zeiten noch nicht mit vertretbarem Aufwand machbar, deshalb hat man auf Foldback zurückgegriffen. Schon die Vibratogeschichte mit Scanner ist ein technisches Meisterwerk ;-) Die letzten Hammonds (X77, X66) hatten soweit ich weiss grössere Generatoren mit mehr Frequenzen. Allerdings beruht der Klang, wie wir ihn kennen und lieben, auf den 92 Frequenzen des B3-Generators. Die kleinen Hammonds haben natürlich kleinere Generatoren mit doch immerhin 86 Tonewheels.

Das mit den 3 ersten Zugriegeln ist Quatsch, natürlich braucht man auch die oberen ;-)

Die Seite mit den L-100 Modifikationen ist leider nicht mehr online, aber im Internet Archiv hab ich noch was gefunden:

PS: Horbach, ich bin kein Baumarktverkäufer ? Horbach ist ein kleiner Weiler im Thurgau, wo ich mal zuhause war...
 
Zuletzt bearbeitet:
hab die halbe P100 gerade abgeholt, die sieht innen und aussen aus wie neu aber wurde das letzte mal vor 35 jahren gespielt und wurde auch nie geölt. beim anschalten lief der motor nicht an aber alle röhren und lichter brannten. ich such jetzt mal nach einer anleitung was genau man mit solchen alten hammond machen muss wenn sie sich so lange nicht gedreht haben.

Frage 1 verstehe ich nicht. Willst du mit der Hammond ein Midi Instrument spielen oder willst du per Midi die Hammond ansteuern?

ich nehme an das fusspedal hat einfach einen schaltkontakt pro note? der multipin stecker sieht so aus als ob der einfach nur den kontakt überträgt. bei midibox gibts hardware die schaltkontakte über midi ansteuern kann. 13 schalter plus die midibox hardware simuliert dann das fusspedal. dann kann ich wenigstens den bassgenerator per midi ansteuern, oder?

ich weiss dass das geht weil ich das schon bei meinem cs-70m machen habe lassen der hat ja kein midi. und von morley gibts ein volumenpedal mit optischem poti, das vor den verstärker und du hat ein volumenpedal. korrekt?

meine P100 hat definitiv keinen lautsprecher drin sondern einen lineout aber welchen sinn macht dann der röhrenamp? waren die lautsprecher im unterbau eingebaut? oder ist der lineout ein lautsprecherausgang. RTFM sachichma ... ich denke vor allem laut, das hilft auch :)

Schon die Vibratogeschichte mit Scanner ist ein technisches Meisterwerk

das ganze teil ist eine technische meisterleistung, das sieht man ja schon daran dass ein mechanischer tongenerator heute nicht mehr für einen erschwinglichen preis nachgebaut werden kann. irgendeine italienische firma hat das mal nachgebaut aber mit plastikzahnrädern afaik

der scanner vibrato ist aber in der P!00 nicht drin soweit ich gelesen habe, das ist irgendwas einfacheres? effects sind aber kein thema weil es heute sowieso ganz andere möglichkeiten gibt.

horbach it is! entschuldigung ....
 
Zuletzt bearbeitet:
hab die halbe P100 gerade abgeholt, die sieht innen und aussen aus wie neu aber wurde das letzte mal vor 35 jahren gespielt und wurde auch nie geölt. beim anschalten lief der motor nicht an aber alle röhren und lichter brannten. ich such jetzt mal nach einer anleitung was genau man mit solchen alten hammond machen muss wenn sie sich so lange nicht gedreht haben.

Jup. Die braucht Öl! Mal alle Töpchen füllen und warten. Nicht Stunden, sondern Tage. Und immer schön nachfüllen. Die Kapillarrohre vom Töpfchen bis zu den Lagern und Getrieben haben die Aufgabe, den Ölinhalt im Laufe eines Jahres regelmässig zu verteilen. Es gibt auch Baumwollfäden, die sich vollsaugen und das Öl an die richtigen Stellen bringen. Ich weiss aber nicht, ob die L100 solche hat. Teures Hammond Öl geht, aber auch Pressol 10596 (Mineralöl für Präzisionsinstrumente) vom Conrad. Aber nix anderes!! Es gibt auch Berichte, wo man die Generatoren mit WD40 eingesprüht hat. Das ist aber eher die Hammermehthode und auch ziemlich sinnlos, wenn man von aussen nicht sieht, wo die Getriebe sind. Dafür müsste man den Generator ausbauen, sonst ist auch die ganze Restorgel mit Öl getränkt. Im Normalbetrieb sollte die Mechanik aber schon durch gutes Öl geschmiert sein.

ich nehme an das fusspedal hat einfach einen schaltkontakt pro note? der multipin stecker sieht so aus als ob der einfach nur den kontakt überträgt. bei midibox gibts hardware die schaltkontakte über midi ansteuern kann. 13 schalter plus die midibox hardware simuliert dann das fusspedal. dann kann ich wenigstens den bassgenerator per midi ansteuern, oder?

Du solltest Schemas lesen lernen, bevor du anfängst zu basteln, sonst stehst du immer wieder mit solchen Fragen da ;-)
Hier gibts so ziemlich alles: http://captain-foldback.com/Hammond_sub/hammond_schematics.htm
Beim Pedal ist es tatsächlich nur ein Kontakt pro Taste, also definitiv midifizierbar.

ich weiss dass das geht weil ich das schon bei meinem cs-70m machen habe lassen der hat ja kein midi. und von morley gibts ein volumenpedal mit optischem poti, das vor den verstärker und du hat ein volumenpedal. korrekt?

meine P100 hat definitiv keinen lautsprecher drin sondern einen lineout aber welchen sinn macht dann der röhrenamp? waren die lautsprecher im unterbau eingebaut? oder ist der lineout ein lautsprecherausgang. RTFM sachichma ... ich denke vor allem laut, das hilft auch :)

Erstmal müssen wir uns darauf einigen, was ein Verstärker ist. Auch die Beschaltung vor dem Line out ist ein Verstärker, denn die Signale, die aus dem Generator kommen, sind so klein, dass der nachfolgende Verstärker für die Lautsprecher nichts anfangen kann damit. Ausserdem stimmen die Impedanzen nicht, das passt auch der Vorverstärker an. Wenn ich das Schema der L-100 richtig verstehe, dann kommt nach dem Transformer, wo die Drawbars angeschlossen sind, ein Preamp, der die Pegel mal auf ein Line Level hebt. Dieses Signal kommt dann auch in den "Vibrato Phase Shift Amplifier", der das Vibrato erzeugt. Die Percussion wird separat verstärkt. Zum Originalsignal oder/und das Vibratosignal kommt dann noch das Percussionsignal dazu, und dann kommt das LDR mit ein bisschen RC Filterung dran. Danach gehts in den Power Amp, der auch noch ganz viel Filterung enthält, und ausserdem noch die Schaltungen für den Federhall enthält. Der Aufbau bis zu den Lautsprechern ist schon Klangprägend, ddeshalb kann man das auf keinen Fall weglassen. Hammond hatte damals auch nie im Sinn, Line-Out Ausgänge zu verbauen, jede dieser Orgeln, die sowas hat, hat das nachträglich ingebastelt bekommen. Ich habe keine Ahnung, wie das bei deiner P100 gelöst ist, wenn keine Lautsprecher verbaut sind. Mach doch mal Fotos von dem Teil, dem Inneren und der Out-Buchse. Da kannst du ja immer noch anhängen, was dir beliebt.

Dass das ganze auf Röhren beruht, ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass das damals Stand der Technik war. Eine TTR-100, der Nachfolger deiner P100, ist mit Transistoren verstärkt.

das ganze teil ist eine technische meisterleistung, das sieht man ja schon daran dass ein mechanischer tongenerator heute nicht mehr für einen erschwinglichen preis nachgebaut werden kann. irgendeine italienische firma hat das mal nachgebaut aber mit plastikzahnrädern afaik

Eine Pari hab ich noch nie von Nahem gesehen, aber mit Plastikzahnrädern funktioniert das eigentlich sowenig wie eine E-Gitarre mit Plastiksaiten. Das Prinzip ist das selbe. Zyklische Änderung der Feldlinien einer um einen Permanentmagneten gewickelten Spule induziert einen Wechselstrom in derselben ;-) Ich glaube dort war einfach alles etwas billiger gebaut...

der scanner vibrato ist aber in der P!00 nicht drin soweit ich gelesen habe, das ist irgendwas einfacheres? effects sind aber kein thema weil es heute sowieso ganz andere möglichkeiten gibt.

Nein, wie ich oben schon schrieb. Für die Zeit, in der das Scannerprinzip entwickelt wurde, war das eine sehr simple und geniale Idee, wenn auch mit sehr grossem mechanischen Aufwand gelöst (ich spar mir die technische Erklärung mal). Noch ältere Orgeln (Hammond BC, 1936!) hatten einen zweiten Generator verbaut, der dem ersten gegenüber verstimmt war. Das war im Vergleich dazu ein noch viel gröserer Aufwand! Bei der L100 hat man aus Kostengründen eine einfachere, ausschliesslich elektronische Lösung gewählt. Ich finde aber nicht, dass die besonders schlecht klingt. Einfach anders.

horbach it is! entschuldigung ....

Kein Problem ?
 
hier noch für eingeweihte warum eine hammond so gut oder besser breit klingt. guggstdu die tuning tabelle:

http://www.goodeveca.net/RotorOrgan/ToneWheelSpec.html/

die hammond generiert 2 manuale mal 61 keys mal 9 harmonics plus basspedal mit 91 tonewheels, das sind weit über 1000 sinustöne wobei natürlich viele mehrmals auftauchen. nur das a ist kammerton, alle anderen sind flat oder sharp.

entscheidend ist aber spalte 2 und 3: ganzzahlige gear und damit tuning ratios, meine spezialität. geht ja nicht anders mit zahnrädern. dh. egal welche zugregler du ziehst oder wieviele tasten du drückst, da gibts ausser den mechanischen ungenauigkeiten keine phasenverschiebungen. das simuliert dann leslie/chorus usw. .. das prinzip ist die wahre technische meisterleistung dahinter.

Du solltest Schemas lesen lernen, bevor du anfängst zu basteln,

das sage ich mir selbst seit ich ca 16 bin aber dann hab ich leider architektur studiert :) ich hab mir damals auch mehrere bücher gekauft aber immer nur bahnhof verstanden. das wäre mal was nützliches gewesen in der schule, statt dessen haben sie mich jahrelang mit latein gequält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die Zeit, in der das Scannerprinzip entwickelt wurde, war das eine sehr simple und geniale Idee, wenn auch mit sehr grossem mechanischen Aufwand gelöst (ich spar mir die technische Erklärung mal).

Man könnte bei dem Scanner quasi von einem mechanisch aufgebauten BBD-Chip sprechen...

Jenzz
 
hier noch ein paar bilder von meiner P100. also speaker definitiv keiner drin es kann aber sein dass die in dem fusspedalkasten waren aber eher unwahrscheinlich. ich finde weder manual noch schaltpläne für die P100, für die L100 schon aber das ist schon eine andere orgel wenn sie speakers eingebaut hat.

federhall gibts und was aussieht wie zwei röhrenverstärker. einer davon ist für den federhall nehme ich an und der andere für den preamp? poweramp ist dann keiner drin? die klinkenbuchse an der unterseite sieht so aus als ob sie orginal ist. lineout?

das beste ist der formfaktor, also der oberteil wiegt 68 kg, das ist so ungefähr wie ein fender rhodes. der unterteil weigt 22 kg. eine B3 wiegt 193 kg :)

hier ist der komplette setup

p100_pic.jpg


also das ist dann baujahr 69 aber das letzte mal wurde sie 1970 geölt. der besitzer meint er hat sie noch bis in die 90ger gespielt. 20 jahre ohne ölen? hmmmm

IMG_20200422_233432.jpg
IMG_20200422_233347.jpg
IMG_20200422_233334.jpgIMG_20200422_153300.jpg

für die zweipol netzbuchse finde ich kein kabel das passt. die von roland passen zwar von der geometrie aber haben zu kleine löcher. was ist das, deutsche dinnorm von 1969?

IMG_20200422_233544.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
moinmoin ... zum aufwachen, hier ist miles davis 1973 an der yamaha yc-45. das ist das video dass bei mir dann den einstig in die orgelwelt verursacht hat. das war die zeit als miles den freestyle electric funk erfunden hat und die welt die kinnlade unten hatte, cocaine is a hell of a drug!

ziemlich bald danach ist miles psychisch abgestürzt und hat seine wohnung jahrelang nicht mehr verlassen. wenn du ihn besuchen wolltest musstest du entweder drogen oder nutten mitbringen. irgendwann anfang 80ger hat ihn marcus miller besucht und der rest ist geschichte ...


https://www.youtube.com/watch?v=ZAE7XM9hPtc
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin .-)

Sieht doch noch ganz ordentlich aus von Innen, die Kiste, Glückwunsch zu dem Teil !

Der Scanner besteht ja aus einer Anzahl Plattenkondensatoren (wie seinerzeit die Drehkondensatoren in Radios), die von einem sich drehenden Rotor und ringsrum angeordneten, feststehenden Plattenpaketen gebildet werden. Fährt der Rotor in so ein Plattenpaket rein erhöht sich die Kapazität der Anordnung. Alle feststehenden Plattenpakete sind Teil einer LC-Filterkette. Ändern sich deren Kapazitäten, ändert sich auch entsprechnd die Phasenlage des Signals, was letztlich zu einem Vibrato führt.

Im Prinzip ist das wie ein Phaser, bei dem das Originalsignal weggelassen wird. Da hört man dann nämlich auch ein Vibrato.

Jenzz
 
moin jenzz ... ja hab ich gerade auch als gitarreneffekt gefunden. stimmt klingt wie ein phaser ohne phase cancelling. very interesting, zurück ins 19 jahhrhundert! das gerät ist mechanisch nicht trivial zu bauen so wie es aussieht. haben sie das aus einer hammond ausgebaut?


https://www.youtube.com/watch?v=LSYDsRDvSnw&list=RDLSYDsRDvSnw&index=1

ich denke jede mechanische rotation die die schallwellen verbiegt ist interessant für eine hammond weil eben die ganzahling tuning ratios das benötigen um nicht starr zu klingen. ich hätte zum beispiel gerne drei von diesen einfachen leslies bei denen ich die drehgeschwindigkeiten genau in harmonischen verhältnissen einstellen kann. das wäre dann wie ein triple übersozillator rhythmusmgenerator. das ist ja streng genommen auch ein vibrato weil die schallwellen beschleunigt und verlangsamt werden und damit die frequenzen via dopplereffekt in der tonhöhe moduliert werden.


https://www.youtube.com/watch?v=V_LUm4aweGk
 
Zuletzt bearbeitet:
heute bin ich den halben tag in berlin rumgefahren um pressol 10596 öl zu finden, conrad hat das theoretisch aber im moment nicht. baumarkt hatte es aber irgendwelche inhaltsstoffe sind illegal geworden und seitdem haben sie es nicht mehr. dann habe ich versucht online bei conrad zu bestellen und das selbst abzuholen. geht erst ab 60 euro und das wären 20 flaschen. online bestellen mit lieferung geht aber dann kostet die flasche 2,99 und das porto 7 euro.

ware gegen cash scheinen alle nicht mehr hinzubekommen. wellcome to the brave new online world! habe ich erwähnt dass ich conrad nicht ausstehen kann? monopolist mit apothekerpreise.


hier gibts noch was das heisst hammond suzuki tone generator oil und kostet 14 euro. ist das hochoffiziell? da ist wenigsten mehr als 100 ml drin. wieviel schluckt die hammond im jahr?

ein hochwertiges dünnflüssiges nähmaschinenöl geht wirklich nicht?


hstgoil.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
heute bin ich den halben tag in berlin rumgefahren um pressol 10596 öl zu finden, conrad hat das theoretisch aber im moment nicht. baumarkt hatte es aber irgendwelche inhaltsstoffe sind illegal geworden und seitdem haben sie es nicht mehr. dann habe ich versucht online bei conrad zu bestellen und das selbst abzuholen. geht erst ab 60 euro und das wären 20 flaschen. online bestellen mit lieferung geht aber dann kostet die flasche 2,99 und das porto 7 euro.

ware gegen cash scheinen alle nicht mehr hinzubekommen. wellcome to the brave new online world! habe ich erwähnt dass ich conrad nicht ausstehen kann? monopolist mit apothekerpreise.


hier gibts noch was das heisst hammond suzuki tone generator oil und kostet 14 euro. ist das hochoffiziell? da ist wenigsten mehr als 100 ml drin. wieviel schluckt die hammond im jahr?

ein hochwertiges dünnflüssiges nähmaschinenöl geht wirklich nicht?


hstgoil.jpg

Conrad ist auch nicht grad mein Lieblingshändler, aber der einzige Ort, wo ich es gefunden habe. Habe auch gleich 10 Fläschchen gekauft. Aber ich habe auch 3 ölfressende Hammonds da :D Bei 60€ Mindestpreis findest du doch sicher noch was, das du auch noch benötigst: Kabel, Stecker, Bauelemente, ... ? Ich find da immer etwas.

Mag sein, dass anderes Öl auch geht, aber die 2 erwähnten (u.a. das auf deinem Bildchen) sind erprobt, bewährt und leicht erhältlich. Viele Öle haben Harze drin, die mit der Zeit die Kapillaren des Ölsystems verstopfen, das willst du nicht.

Du brauchst 3-4 Fingerhüte von dem Zeugs jedes Jahr.

MAch dir keinen Kopf wegen der Ölterminliste....ich hab noch nie eine gesehen, die aktuell war :D
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo marcel ... also in mehreren hammond foren steht dass ganz nomales mineralisches nähmaschinenöl auch geht. zb das hier. 5 euro der liter. "RAVENOL Feinmechaniköl ist harz- und säurefrei. Es ist entparaffiniert und im Hydrofinishing-Verfahren nachbehandelt. Niedriger Schwefelgehalt"

ich kann ja mal in einem nähmaschinenladen morgen fragen was ihr bestes öl ist. ich hab im urin dass die hammond morgen abend läuft und ich erste soundfiles poste. mal sehen :)


1350360-001-Feinmechanikoel-Naehemaschinenoel_600x600.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Standbild deines Youtube Videos vom Scannervibrato ist noch interessant, das runde Ding links ist der Scanner selbst, die eckige Kiste direkt rechts davon ist der Run-Motor. Dann kommt ein Schwungrad und danach eine schwingungsdämpfende Feder, an deren rechten Ende jetzt eigentlich die mittlere Achse des Tongenerators montiert wäre. In dieser Kiste ist aber gleich der Startmotor an dieser Stelle montiert (und zwar ein modernerer als die dazugehörige Hammond hatte...). Der Run-Motor ist ein Wechselstrom-Synchronmotor der ersten Generation (eine Erfindung von Laurens Hammond). Dieser Motor dreht fix mit einer Drehzahl, die ein Vielfaches der Netzfrequenz ist. D.h. die Orgel ist eigentlich über die Netzfrequenz gestimmt ;-) Deshalb auch Synchronmotor. Dieser alte Kasten ist aber nicht in der Lage, selber loszudrehen. Man muss ihn mit einem zweiten Motor erst mal auf eine gewisse Drehzahl bringen, dass er übernehmen kann. Darum haben ältere Orgeln auch einen Start- und Run-Schalter, um den Generator anzuwerfen.

Das Foto deiner Orgel ist daher interessant, denn bei dir ist der spätere selbststartende Synchronmotor verbaut. Das blass Blaugrüne runde Teil mit den Luftschlitzen links neben dem Generator. Die silbrigen Trichter an den Motorenenden sind auch Ölstutzen, da würd ich auch mal einen grossen Spritzer Öl einschenken.
 
Ja, das Ravenol mag einen Versuch wert sein :)

Zu dem Anschlusspanel: Ich kenne den Einbau-Netzstecker auch nicht. Schaut auch nicht sehr original aus mit dem d-sub Stecker fürs Pedal. Aber ein Kabel musst du ja haben, sonst hättest du ja nicht schauen könne, ob die Orgel überhaupt geht?

Ich würde da umgehend eine Kaltgerätebuchse mit Sicherung einbauen und alles gründlich erden...

Jetzt, nachdem ich noch einen Text zur P-100 gelesen habe, gehe ich davon aus, dass da was anderes als Power/Reverb-Verstärker verbaut ist als in der L-100. Dort sind beide Verstärker im gleichen Gehäuse.
 
marcel, du ein verdammtes genie! meine vision ist ja aus der hammond was ganze eigenes zu bauen, ich bin gar nicht mal so an dem klassichen hammond sound interessiert. ich hab mal mit brian auger über den hammond sound gesprochen und der meinte der klassche jimmy smith sound mit nur den ersten drei drawbars und leslie interessiert ihn auch nicht, deswegen benutzte er nur den chorus.

für mich ist die hammond ein ganzzahleninstrument und alles was dahinter als modulation kommt ist vollkommen offen. wir haben hier in berlin ein trio namens DREIPOLAR das nur mit ganzahlig getunten frequenzen arbeitet, genau wie die hammond und "wohltemperiert" interessiert uns erst mal überhaupt nicht.

unser logo beinhaltet das LAMBDOMA das ist eine frequenztabelle die das erste mal bei den mathematiker im 4 jh. vor christus auftaucht und einfach nur eine matrix von subdivisionen und multiplikationen einer frequenz darstellt.. irgendwann bauen wir einen tonewheel generator der als lambdoma konzipiert ist und zb 48 zahnräder beinhaltet und ein getriebe und dann eben 24 ober - und untertöne und alle kombinationen davon liefert.

da würde dann natürlich ein custom mechanischer scanner und custom leslie dazupassen. wir, also die lambdoma knights sind 100% analog und primal. was nicht heisst dass wir nicht digital arbeiten. evtl. kannst du ja als externer berater mitmachen?



lambdomaknights.png
 
Zuletzt bearbeitet:
So, mein Papa sagt, bloss nix anderes als am besten Orginal Hammond Öl. Er hat jetzt leider auch nix mehr, hat dies aber immer über Musikus in den Niederlanden bezogen.
 


News

Zurück
Oben