Granularsynthese & Cellular Automata: Sinn & Unsinn (?)

Hey Leute,

in der letzten Zeit hab ich mich etwas mit Granular Sampling / Granularsynthese und in diesem Zusammenhang auch ein wenig mit Cellular Automata beschäftigt (z.B. Granulator, Chaosynth, Crusher-X). Ich finde, man kann in der Tat einiges echt nette Geblubber damit anstellen ... :shock:

Nur, ich bin mir nicht sicher, wie willkürlich sich das Ganze wirklich machen lässt, schließlich ist ja auch der Zufall Teil des Prinzips, oder? Insbesondere frage ich mich, ob Ihr in diesem Zusammenhang Cellular Automata (z.B. beim Chaosynth) für wirklich nützlich haltet?

Ich weiß natürlich, anything goes ...

Jedoch hab ich irgendwie den Eindruck, das Ganze läuft irgendwie ziemlich unvorhersehbar ab, und so frage ich mich, ob sich diese(s) Verfahren für eine "zielgerichtete" Synthese wirklich nutzen lässt? immerhin kann man ja mit analog Modularen bzw. Nord Modular auch viele Geräusche / Collagen usw. produzieren ...

Was meint Ihr denn so dazu?

Danke & viele Grüße,
drdel.
 
Das Thema Granular war eine Zeit mal ein bisschen überansprucht worden. Es ist erstmal beeindruckend, was man machen kann, aber eigentlich ist das Konzept auch rel. schnell am Ende.

Schau mal hier:
https://www.sequencer.de/blog/?p=6845

Beeindruckende Bilder, aber wenn mans genau nimmt und weiss, was da abgeht finde ich den Output im Verhältnis zum Aufwand zeitweilig überraschungsarm oder auch einfach nicht effektiv genug.
Ab einer gewissen Beliebigkeit auch einfach generell. Gilt auch für Zufallseinflüsse und so weiter.

Gezielt und bei bestimmten Sachen in einem Song mal sowas einsetzen ist mE. gut gewählt. Ja, mit dem G2 hab ich auch solche Experimente gemacht, das war schon cool, diese Schwarm-Sachen oder sowas wie Audiomulch 2 zu verwenden. Aber es hat einfach schnell Wiedererkennung und so und ist immer in Mix mit anderen Dingen wirklich interessant. Pur ist einfach zu einseitig. Aber wenn man das beherzigt kann das cool sein.
 
Es gibt da einige Spezis die mit Granular richtig gute Sachen machen können, ich persönlich stehe da auch sehr drauf und habe hier und da schon einiges gemacht, kannst gerne die 2, 3 Videos auf meiner my space zu dem Thema anschauen... (www.myspace.com/particularsound).

Ein richtig guter, der mit granular unheimlich viel macht ist der BT (Brian Transeau), check mal seine Seite und geniesse die 2 Videos (www.btmusic.com). Ein Freund von mir, der auch supergut mit Granularsynthese arbeitet und so kannst du hier dir reinziehen (www.myspace.com/droneonline)

Bei Fragen immer hier einstellen...

Frank
 
drdel schrieb:
Nur, ich bin mir nicht sicher, wie willkürlich sich das Ganze wirklich machen lässt, schließlich ist ja auch der Zufall Teil des Prinzips, oder? Insbesondere frage ich mich, ob Ihr in diesem Zusammenhang Cellular Automata (z.B. beim Chaosynth) für wirklich nützlich haltet?

zelluläre automaten folgen ja sehr spezifischen regeln, das ist nicht rein willkürlich, was da passiert.
woran es momentan vermutlich einfach noch mangelt sind regeln, die musikalisch sinnvoll sind. ich denke, da kann man momentan noch eine menge forschen, und in ein paar jahren werden uns die ergebnisse kinnladen runterklappen lassen, entweder positiv oder negativ ;-)
es soll ja eben nicht nur lustig aussehen, dann kann man auch game of live benutzen. aber bisher beschränkt es sich ja fast noch auf das.
grundsätzlich sinnvoll ist das bestimmt nicht, sondern nur ein jüngeres teilgebiet der algorithmischen komposition, und das ist bekanntlich nicht für jedermann etwas.
 
Hey Leute!

Ja vielen Dank erstmal ... Also z.B. die Sachen von drone gefallen mir gut. - Was den Grad der Willkürlichkeit betrifft, stimme ich zu - die CA sind ganz offensichtlich reproduzierbar. Bei Chaosynth kann man das ganz gut nachvollziehen, jedenfalls mit sehr einfachen Vorgaben geht das. Ist ja schließlich ein festgelegter Algorithmus (übrigens steht auch im Handbuch dazu, dass sich die Klangverläufe reproduzieren lassen - bei identischen Einstellungen). Ein einfacher, ganz "traditioneller" Synthsweep z.B. ist möglich und klingt jedesmal gleich. Es hat nur nur eine Weile gedauert rauszukriegen, wie man den programmieren muss. Das auch für andere "traditionelle" Sounds zu machen, und dann die Verbindung zu schaffen zu den eigentlichen Granularsounds (an sich, und auch beides dann in morphender Verbindung miteinander) scheint mir erheblich schwieriger zu sein. (Granularsampling wie bei Crusher-X wäre dann vielleicht entsprechend, ggf. noch komplexer.) Ist aber jedenfalls ein sehr interessantes Konzept, finde ich.

Viele Grüße!
drdel :beam:
 
FM und Granular sind hier und da nah beieinander. Auch hier gehts darum aus einer WEllenform einen "Schwarm" zu machen. Oder mal nen Sequencer zu schnell laufen lassen. Probiers mal.
 


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